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Pioneer VSX-531D (Test)

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prosconsDer VSX-531D  ist mit 380 Euro rund 100 Euro günstiger als vergleichbare Modelle wie Yamaha RX-V483 und Onkyo TX-RZ474, was sich naturgemäß in der Ausstattung und damit der Punktewertung widerspiegelt.

Interessenten sollten übrigens beim Kauf genau auf die Gerätebezeichnung achten, denn den Einsteiger gibt es in zwei Varianten: Neben dem VSX-531 verkauft Pioneer auch das hier getestete Modell VSX-531D mit zusätzlich eingebautem DAB+ Tuner. Bis auf den Preis ist dies aber auch schon der einzige Unterschied zwischen den beiden Modellen – den VSX-531 gibt es 30 Euro günstiger.

Ausstattung und Technik

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Der große Signal­lieferant des VSX531D ist überraschend leicht. Die gedrängten und vielen kleinen Tasten erschweren die Bedienung.

Kompromisse sind bei 380 Euro vorprogrammiert, denn Ausstattung kostet und im Niedrigpreis-Segment ist der Konkurrenzkampf besonders hoch. Trotzdem sucht man Verarbeitungsmängel am nur in Schwarz erhältlichen Gehäuse vergebens. Die Kunststoff-Front imitiert geschickt Aluminium, die Regler drehen satt und das Display ist gut ablesbar – wenn auch auf die nötigsten Informationen reduziert. Zudem lässt sich die Pegelanzeige nicht in Dezibel einstellen. Der Blick auf die Rückseite fällt ernüchternd aus: Sicherlich an der falschen Stelle wurde bei den Boxenterminals gespart; so kann man den Center und die Surround-Lautsprecher nur an kleine Klemmterminals stöpseln – Bananas erlauben ausschließlich die Schraubklemmen für die beiden Hauptlautsprecher.   

4 HDMI-Eingänge und 1 HDMI-Ausgang (inklusive ARC) mögen für kleine Geräteparks ausreichend sein, knapper könnte es mit nur je einem Toslink- und Koax-Digitaleingang werden. Auch die 3 Cinch-Buchsen liegen am Minimum und eine Phono-Platine fehlt ganz. Selbst die Vernetzungsmöglichkeiten fallen begrenzt aus, steht neben Bluetooth doch nur eine USB-Buchse zur Verfügung. AirPlay und Multiroom-Funktionen, aber auch Wi-Fi sowie Ethernet bietet der VSX-531D dagegen nicht, womit der Sprung ins Internet zu Streaming-Portalen beziehungsweise ins lokale Netzwerk verwehrt bleibt. Auch die Bedienung per „Remote“-App ist nicht möglich, folglich muss man mit der regulären Fernbedienung vorlieb-nehmen. Diese bietet verglichen mit den kompakteren Gebern der größeren Receiver-Modelle zwar mehr Direkttasten, doch die sind kleiner und enger platziert und erleichtern damit nicht die Bedienung; zudem fehlt eine Beleuchtung.

Visuelle Rückmeldung über getätigte Befehle bekommt man beim VSX-531D meist nur über das Geräte-Display, eine sichtbare Onscreen-Anzeige am Bildschirm gibt es nur für das Grundmenü und wenige Ausnahmen (z.B. USB-Wiedergabe), nicht aber für Volume, Tondecoder, Klangschaltungen oder Eingangswahl. Daher sollte das Gerät stets in Sicht- beziehungsweise Lesereichweite stehen. Die grafiklose Aufmachung des Grundmenüs mit weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund erinnert zudem an die Anfangszeiten der grafischen Menüführung – hier hätte sich Pioneer ruhig etwas mehr Mühe geben können.

Ausgedünnt: Zu 4 HDMI-Eingängen und 1 HDMI-Ausgang gesellen sich nur 3 Stereo-Cinch- und 2 Digitalein­gänge. Ärgerlich: Für den Center und die Surround-Boxen gibt es nur Klemmterminals; ein Phono-Eingang fehlt.

Ausgedünnt: Zu 4 HDMI-Eingängen und 1 HDMI-Ausgang gesellen sich nur 3 Stereo-Cinch- und 2 Digitalein­gänge. Ärgerlich: Für den Center und die Surround-Boxen gibt es nur Klemmterminals; ein Phono-Eingang fehlt.

5 Endstufen, kein Multiroom

Der Pioneer arbeitet mit 5 integrierten Verstärkern. Pre-outs gibt es ausschließlich für einen Subwoofer, Multiroom-Funktionen sind auch bei 2.1- bzw. 3.1-Setups nicht möglich. Selbstredend beherrscht der VSX-531D keine 3D-Tonformate, statt Dolby Atmos und DTS:X sind die guten alten HD-Decoder der beiden Tonspezialisten sowie die Upmixer Dolby ProLogic II und DTS Neo:6 an Bord. Zusätzlich spendierte Pioneer 10 Klangprogramme, darunter einen Kopfhörer-Surround-Modus sowie 2 stromsparende Eco-Modi. An Klangschaltungen stehen unter anderem Loudness, DRC sowie eine Phasensteuerung („Phase Control“) zum Ausgleich von Laufzeitunterschieden in der Basswiedergabe zwischen Subwoofer und den restlichen Schallwandlern bereit.

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Der VSX-531D hat 2 ECO-Modi zur Stromreduzierung, die für die Musik- und Filmwiedergabe angepasst sind.

Die Lautsprecherkonfiguration ist auf das Nötigste reduziert und wenig praxisnah. So darf man  etwa die Boxenabstände nur in viel zu hohen 10-Zentimeter-Schritten einstellen; das macht manuelles Boxenrücken fast unvermeidlich. Auch die 1-Dezibel-Einheiten bei der Pegeljustage könnten feiner ausfallen. Nur einmal zentral darf man die Crossover-Frequenz zwischen Subwoofer und Satelliten in 5 Schritten zwischen 50 und 200 Hertz wählen. Klangjustagen erlauben lediglich die Treble- und Bass-Tasten auf der Fernbedienung,  alternativ übernimmt Pioneers Einmess-Automatik MCACC das Ruder; diese berücksichtigt nur einen Messort und ermittelt nur eine Zielkurve. 

pioneer-vsx-531d-menu

„Home Menu“: Das Design gewinnt keinen Preis, viele Einstellungen gibt es aber auch nicht zu tätigen.

Video und Multimedia

Die 4 HDMI-Eingänge und der alleinige HDMI-Ausgang schleifen 4K-Signale bis 60 Hertz samt HDCP 2.2, 4:4:4-Farbraum sowie HDR-10 durch. Das war es aber auch schon an Video-Features, denn Bilder skalieren oder via Equalizer manipulieren kann der Receiver nicht. Praktisch ist das AV-Sync-Delay, das den Ton um bis zu 500 Millisekunden verzögert.

Musik gelangt zum internen Media-Player via Bluetooth oder die vordere USB-Buchse, Letztere akzeptiert Dateien in den Formaten MP3, WMA und AAC. Streaming-Dienste und Webradio bleiben aufgrund der fehlenden Online-Anbindung außen vor, Digital- und Analogradio empfängt der VSX-531D über sein DAB/FM-Modul.

Der Pioneer VSX-531D ist einer der wenigen AV-Receiver, die Digitalradio an Bord haben. DAB+ soll langfristig den analogen UKW-Rundfunk ablösen und zeichnet sich durch etliche Vorteile aus:

Der Klang ist trotz Datenkompression UKW überlegen. Weder rauschen die digital ausgestrahlten Sender, noch treten Klangartefakte auf.

Der Empfang setzt im Unterschied zu anderen Rundfunkverbreitungswegen wie Satellit (DVB-S) und Internet keine technische Infrastruktur voraus. In der Hälfte des Bundesgebiets genügt zum Empfang eine Zimmerantenne. Wo sie nicht ausreicht, helfen Außenantennen, die auf den Empfang des Frequenzbandes III (zwischen 174 und 230 MHz) ausgelegt sein sollten.

Die Senderauswahl ist größer als bei UKW und umfasst je nach Gebiet mit 30 bis 50 Sendern alle relevanten nationalen und lokalen Stationen.

Tonqualität

Bei der Leistungsmessung knickte der Pioneer im 5.1-Betrieb stark ein und lieferte nur knapp 20 Watt – sowohl an 4-Ohm- als auch 6-Ohm-Last. Bei Stereo kletterten die Kraftreserven dagegen auf solide 68 (4 Ohm) bzw. 101 Watt (6 Ohm).

Im regulären Betrieb machte sich die 5.1-Leistungsschwäche aber kaum bemerkbar, Steely Dans 5.1-Mix von „Janie Runaway“ schallte beschwingt, dynamisch und präzise aus den Boxen. Dennoch spielen größere Receiver hier mehr auf den Punkt, straffer und musikalischer. Die „Phase Control“-Schaltung verpasste dem Sound einen kräftigen Bassschub – fast schon zu viel des Guten. Allerdings sorgte der sattere Grundton für mehr Wärme und entspannteres Hören. Die EQ-Zielkurve der MCACC-Einmessung klang uns zu hell und blieb deaktiviert. Das Effektfeuerwerk zu Beginn von „Transformers 3“ brachte der kleine Pioneer präzise und räumlich zu Gehör, konnte bei hohen Pegeln aber nicht mit der kontrollierten Souveränität erwachsener Boliden konkurrieren.

Im „Pure Direct-Modus“ bei Stereo-Betrieb spielte der VSX-531D angenehm neutral, druckvoll und Pioneer-typisch mit feiner Hochtonauflösung, die jedes Detail herausschälte.

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Der Testbericht Pioneer VSX-531D (Gesamtwertung: 51, Preis/UVP: 380 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Avinity High Speed HDMI with Ethernet / Reference Class (5m) (Test)

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Für eine Beurteilung der sicher übertragbaren Bandbreiten von HDMI-Kabeln setzen wir den Signalgenerator Fresco Six-G und Analyser Fresco Six-A vom amerikanischen Spezialisten Murideo ein. Beide Geräte prüfen nach HDMI-Standard 2.0(a) Bandbreiten bis zu 18 Gigabit pro Sekunde im Modus UHD/60p (4:4:4). Die Geräte sind HDR-kompatibel (Metadaten-Analyse) und prüfen die korrekte Verschlüsselung (HDCP 2.2 und 1.4).

Der Generator erzeugt diverse ISF-Testbilder, die direkt über das HDMI-Kabel an den Analyser übertragen und auf korrektes Timing sowie Bitfehler untersucht werden. Scheitert der Test mit höchster Bandbreite, erfolgt ein weiterer Durchgang mit reduzierter HDMI-Bandbreite im Format UHD/30p. Viele längere Kabel scheiterten beim 18-Gbit-Test (Fehlermeldung „No Signal“) oder produzieren trotz Signalerkennung Bitfehler („Error“). Diese können gelegentliche Signalausfälle sowie HDCP-Fehler nach sich ziehen. Nur fehlerfreie Resultate führen zu einem bestandenen Labortest.

Die „Reference Class“ von Avinity, zu der dieses Fünf-Meter-Kabel gehört, besticht durch eine besonders hochwertige Verarbeitung und kommt ohne Ferritfilter aus. Technisch erfüllt sie auch professionelle Ansprüche.

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Hama DIT2010MBT (Test)

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Die Boxen sind noch spitze, die Ausstattung allerdings ist nicht mehr ganz zeitgemäß: Dieses Dilemma kennen viele Besitzer einer in die Jahre gekommenen HiFi-Anlage. Genau hier bringt sich der Digital-HiFi-Tuner DIT2010MBT von Hama ins Spiel, der fast alles an multimedialem Zubehör bietet, was aktuell gefragt ist. Digitalradio (DAB+), Internetradio, Musikstreaming per Bluetooth und die Wiedergabe vom USB-Stick gehören unter anderem zum Funktionsumfang.

Extrem anschlussfreudig

Der Anschluss erfolgt wahlweise über einen optischen oder koaxialen Digitalausgang, per Cinchkabel oder über eine 3,5-mm-Klinkenbuchse. Zum ungestörten Musikhören hält das Gerät einen Kopfhöreranschluss bereit. Das stabile schwarze Gehäuse besteht aus Metall, die Bedienung erfolgt über Drehregler und Bedientasten direkt an der Front, die mitgelieferte übersichtliche Fernbedienung oder via kostenlos erhältlicher „UNDOK“-App von Smartphone und Tablet mit Android oder iOS. Blickfang ist das 2,8 Zoll große farbige TFT-Display mit einer Auflösung von 320 x 240 Pixeln. Hier kann man unter anderem die Senderlogos sowie die Stationsnamen ablesen.

Einrichtung ein Kinderspiel

Vor der Inbetriebnahme müssen lediglich zwei Antennen für WLAN und Bluetooth sowie eine Wurfantenne für Radioempfang (DAB+ und UKW) angeschraubt werden. Ein klar strukturierter Einrichtungsassistent sorgt dafür, dass das Hama-Kistchen nach wenigen Sekunden einsatzbereit ist. Alle Menüs reagieren extrem schnell, Internetradiosender oder Spotify-Songs stehen sofort zur Verfügung. Per USB-Stick lassen sich die Dateitypen MP3, WMA, M4A, ADTS, FLAC und WAV wiedergeben. Ein Equalizer erlaubt es, den Klang den eigenen Wünschen anzupassen. Für mehr Übersicht sorgen separate Favoritenlisten, die für Digital-, UKW-, Internetradio sowie den integrierten Streaming-Dienst Spotify Connect angelegt werden können. Besonders praktisch sind die vielen Direktwahltasten auf der Fernbedienung: So besteht keine Gefahr, sich trotz der großen Funktionsfülle in irgendwelchen Untermenüs zu verzetteln. 

Der Testbericht Hama DIT2010MBT (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 240 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Yamaha RX-V483 (Test)

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Die recht leichte Fernbedienug ist übersichtlich und einfach in der Handhabung. Auch hier wäre eine Beleuchtung wünschenswert.

prosconsBeim Yamaha RX-V483 für 470 Euro sollte man sich im Klaren darüber sein, wofür man das Gerät verwenden möchte, denn innerhalb der Einsteigerklasse gehören Kompromisse bei der Ausstattung quasi „zum guten Ton“:

So ist das Boxen-Setup auf 5.1-Kanäle begrenzt, umfangreiche Klangtuning-Tools fehlen und die Mehrkanal-Leistung fällt eher mager aus. Im Rahmen seiner Möglichkeiten macht Yamahas zweitkleinstes Modell seine Sache aber tadellos: Die Vernetzungsmöglichkeiten zu internen wie externen Musikquellen stehen dank Hi-Res-Audio und MusicCast den größeren Brüdern in nichts nach, die Verarbeitung fällt angemessen aus und natürlich ist der RX-V483 voll 4K-tauglich.

Ausstattung und Technik

Auch in der Einstiegsklasse darf man bei Yamaha zwischen einer schwarzen oder titanfarbenen Gehäuseausführung wählen. In beiden Fällen besteht die Frontblende aus Plastik, was man aber nur beim Anfassen merkt. Aluminiumbauteile oder etwa ein verstrebtes Anti-Vibrationsgehäuse darf man für unter 500 Euro ohnehin nicht erwarten. Wohl aber eine saubere Verarbeitung, womit der RX-V483 auch dienen kann.

Die Anschlüsse der Rückseite sind für den regulären Heimkino-Betrieb ausreichend, nur die alleinige Toslink-Buchse ist knapp bemessen; eine Phono-Platine hat Yamaha dagegen gar nicht spendiert. Vier 4K/60p-fähige HDMI-Eingänge und ein HDMI-Ausgang mit HDCP 2.2, HDR-10 und als Nachrüstoption Dolby Vision – das Upgrade erfolgt vermutlich zum Jahresende – runden mit einigen FBAS-Buchsen die Videoseite ab.

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Aufgeräumt: Mit vier HDMI-Eingängen, nur einem HDMI-Ausgang sowie überschaubaren analogen wie digitalen Anschlüssen ist der Yamaha für Standard-Heimkinos ausreichend bestückt. Vorverstärker-Ausgänge gibt es nur für einen Subwoofer; ein Phono-Eingang fehlt. Die aufschraubbare Antenne verbessert die WLAN- und Bluetooth-Reichweite.

5.1… und Schluss

Mit seinen 5 diskreten Endstufen beschallt der Yamaha auch nur 5.1-Sets – mehr geht nicht, denn Pre-outs gibt es nur für einen Subwoofer. Wer ein 3.1-Set fährt, darf die Frontboxen bi-ampen oder die beiden übrigen Endstufen für die Beschallung eines Nebenraums nutzen, wobei in Zone B nur dieselbe Quelle wie im Hauptraum laufen kann. 

Die Einmess-Automatik unterstützt keine Mehrpunkt-Messung und speichert nur eine Zielkurve; alternativ kann man mit dem 7-Band-Grafik-Equalizer den Sound nach Wunsch manipulieren; die parametrischen Klangregler der „Aventage“-Modelle besitzt der Kleine allerdings nicht. Daher greifen die Taster erst ab 63 Hertz und der Subwoofer bleibt außen vor; immerhin lässt sich bei Letzterem die Phase manuell um 180 Grad drehen.

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Boxen-Setup: Neben den üblichen Einstellungen kann man auch die Woofer-Phase und „Extras Bass“ justieren.

Die händische Lautsprecherkonfiguration gelingt dank der einfachen Menüführung ohne Probleme. Wie immer bei Yamaha müssen wir die aus unserer Sicht zu großen Dis-tanzschritte von 5 Zentimetern ankreiden; 1 Zentimeter wäre optimal. Die Crossover-Frequenz lässt sich entgegen größeren Yamaha-Modellen nur zentral für alle Boxen einrichten (40 bis 200 Hertz).

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Per „Option“-Taste gelangt man ins Schnellmenü mit zahlreichen Bild- und Toneinstellungen.

Wie anfangs erwähnt, muss man auf die 3D-Tondecoder von Dolby, DTS und Auro verzichten, an Surround-Upmixern sind Dolby ProLogic II,   DTS:Neo 6 sowie eine Vielzahl von Yamahas eigenen „Cinema DSP“-Klangprogrammen an Bord.

Video und Multimedia

Mit seinen HDMI-2.0a-Buchsen ist der Yamaha auf dem Stand der Zeit. Auf Wunsch skaliert er 1080p-Material auf 4K-Auflösung, nicht aber SD-Material; ein Video-Equalizer fehlt komplett.

In Sachen Multimedia ist Yamahas RX-V483 bestens bestückt: Neben dem übersichtlichen Internet-Radio verfügt der AV-Receiver über Zugang zu den Streaming-Diensten Juke, Qobuz, Tidal, Deezer und Spotify. Zudem gelangt Musik über AirPlay, DLNA, WiFi-Direct, iPod-Direktanschluss sowie über Yamahas MusicCast in die Tonzentrale. Das Bluetooth-Modul kann sowohl Signale empfangen als auch an jeden beliebigen Bluetooth-Empfänger senden – etwa an Wireless-Speaker. Der Media-Player versteht sich auf WAV, MP3, WMA, FLAC, ALAC, AIFF und DSD, verweigert aber Mehrkanal-Dateien und NTFS-Speicherstifte.

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Der RX-V483 lässt sich dank Web-Interface auch über einen normalen Web-Brower konfigurieren.

Neben der „MusicCast“-App steht Yamahas „AV Controller“-App als zweite Smartphone-Fernbedienung zur Verfügung. Die mitgelieferte Fernbedienung punktet mit Übersichtlichkeit und klarer Anordnung aller Tasten nach Funktionsgruppen, allerdings vermissen wir eine Beleuchtung. Die Onscreen-Menüs sind simpel gehalten, erfüllen aber ihren Zweck.

Mitte 2015 startete Yamaha sein Multiroom-System „MusicCast“. Inzwischen sind eine Vielzahl von Yamaha-Produkten mit MusicCast kompatibel, darunter AV-Receiver, Soundbars und Aktivboxen. Bis zu zehn MusicCast-Komponenten lassen sich miteinander via WLAN vernetzen und per Smartphone-App steuern. Die Auswahl an Musikquellen ist umfangreich: Im Zusammenspiel mit dem RX-V483 stehen alle AV-Eingänge, der UKW/MW-Tuner und die Netzwerk-Musikquellen (Juke, Tidal, Deezer, Spotify, Qobuz) sowie – über einen in der App integrierten Musik­spieler – die im Telefon gespeicherten Songs zur Auswahl.

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Die MusicCast-App dient als Steuerzentrale für Yamahas Multiroom-System: Sie funktioniert auf Handys und Tablets mit Android- und iOS-Betriebssystem. Mit den Kacheln kann man einen Raum (links) und eine Tonquelle (Mitte) auswählen. Neben den hauseigenen MusicCast-Komponenten lassen sich auch Bluetooth-Wiedergabegeräte anderer Hersteller (rechts) einbinden.

Über Bluetooth und AirPlay lassen sich weitere Geräte wie Laptops und Computer als Soundquellen einbinden. Einzelne Räume kann man zudem verbinden, wodurch der Laptop, dessen Bluetooth-Signal nur die MusicCast-Komponente im gleichen Raum erreichen würde, überall zu hören ist. Ein weiterer Clou ist der eingebaute Bluetooth-Transmitter, mit dem die Wiedergabe auf beliebigen Bluetooth-Lautsprechern und Kopfhörern möglich ist.

Mehrkanal-Musik von Blu-rays werden zur Übertragung in andere Räume zu einem Stereo-Downmix konvertiert, den alle Wiedergabe-Geräte beherrschen. MusicCast unterstützt die gängigen hochauflösenden Musikdateien wie ALAC, AIFF, DSD, FLAC und WAV.

Tonqualität

Der Eco-Modus reduziert die durchschnittliche  Stromaufnahme von 234 auf gute 140 Watt. Die Stereo-Leistung fiel mit 94 bzw. 116 Watt bei 4 res-pektive 6 Ohm angemessen aus. Dagegen lieferte der Yamaha im 5.1-Betrieb nur magere 29 (6 Ohm) bzw. 42 Watt (4 Ohm), was viele Punkte kostet.

Im Hörtest machte sich dieses Manko an unseren Nubert-Boxen aber so gut wie nicht bemerkbar, den 5.1-Testklassiker „Steely Dan – Two Against Nature“ transportierte der Yamaha schon im „Direct“-Modus bei Umgehung aller Sound-tuning-Maßnahmen mit viel Schwung, straffen Bässen und plastischer Abbildung in den Hörraum. Die Einmessung beseitigte dezente Verfärbung in den Mitten, schraubte für unseren Geschmack aber zu viel Hochtonenergie in den Frequenzgang – was fürs Leisehören von Vorteil ist, bei gehobenen Pegeln aber anstrengend werden kann. Bei Mehrkanalton wie im Eröffnungskapitel von „Transformers 3“ spannte der Yamaha überzeugende Surround-Felder auf, platzierte die vielen direktionalen Effekte greifbar im Raum und sorgte für ein solides Fundament, dem wir mit einem leichten Anheben des Subwoofer-Pegels noch etwas nachhelfen mussten.

Ob via HDMI oder Toslink, an beiden Eingängen musizierte der Yamaha im Stereo-Betrieb tonal ausgewogen, konturiert und mit sauberer Detailzeichnung. Größere Receiver spielen hier allerdings räumlich ausladender, noch luftiger und ‚samtiger‘. Puristen wählen den Direct-Modus, bei dem das Ursprungssignal am wenigsten bearbeitet wird. 

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Der Testbericht Yamaha RX-V483 (Gesamtwertung: 63, Preis/UVP: 470 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Teufel MUTE BT (Test)

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Ohrumschließend oder aufliegend? Der Sitz des MUTE BT hängt von der Größe der eigenen Lauscher ab. Zumindest kleine und normal große Ohren passen unter den Wireless-Kopfhörer – nach einer gewissen Zeit ist ein dezenter, aber nicht unangenehmer Druck spürbar. Dazu trägt auch das geringe Gewicht von knapp 260 Gramm bei. Abgesehen vom metallenen Bügel und den Schaumstoffpolstern besteht der Kopfhörer aus stabilem Kunststoff. Der herausnehmbare Akku soll 28 Stunden spielen, ohne „Active Noise Cancelling“ sogar 50 Stunden. Aufgeladen wird der Energiespeicher via beiliegendem Micro-USB-Kabel, das mit etwa 37 Zentimetern Länge allerdings etwas knapp bemessen ist. Ein Anschluss für die Steckdose gehört nicht zum Lieferumfang, dafür finden sich ein Flugzeugadapter sowie ein 1,3 Meter langes Klinkenkabel in der stabilen Transporttasche.

Gelungene Abschottung

Der MUTE BT empfängt Musik vorzugsweise kabellos über Bluetooth 4.0, außerdem wird der Codec apt-X für hochaufgelöste Musikdateien unterstützt. Die aktive Geräuschunterdrückung kann zu- oder abgeschaltet werden. Die entsprechende Taste sitzt, ebenso wie die Lautstärke-Regelung und Stummschaltung, an der Unterseite der linken Ohrmuschel. Die Bedienung gelingt nach kurzer Eingewöhnung gut, für unseren Geschmack hätten die Tasten jedoch etwas größer und damit besser „fühlbar“ sein dürfen.

Im Betrieb liefert der MUTE BT eine überzeugende Vorstellung ab. Er kommt mit allen Musikarten zurecht, teilt Instrumente sauber auf und bringt Stimmen klar zur Geltung. Zwar klingt der Kopfhörer dezent bassbetont, übertreibt es damit aber nie. Auch in Sachen Dynamik und Maximallautstärke stimmt die Leistung des Teufel. Richtig klasse ist das „Active Noise Cancelling“: Nach der Aktivierung schirmt der MUTE BT zuverlässig gegen störende Geräusche ab – so war zum Beispiel das Gespräch der zwei Meter entfernten Redaktionskollegen kaum zu hören. So soll es sein!       

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Der Testbericht Teufel MUTE BT (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Telefunken WS3000 (Test)

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WLAN, Bluetooth, Steuerung per App und Multiroom-Betrieb: Es ist schon erstaunlich, zu was der gerade mal knapp 100 Euro teure Streaming-Lautsprecher WS3000 von Telefunken in der Lage ist. Das 2.1-System liefert 2 x 4 Watt, ist mit einem Subwoofer (12 Watt) ausgestattet und bringt beachtliche 2 Kilogramm auf die Waage.

Komfortable App-Steuerung

Der Ein-/Ausschalter ist oben in die Stoffbespannung eingelassen, zudem können die Lautstärke sowie Wiedergabe/Pause über rückseitige Tasten reguliert werden.

Erste Wahl bei der Bedienung stellt jedoch die gelungene App für Android und iOS dar, die blitzschnell durch die Netzwerk-Einrichtung führt, vom Funktionsumfang her mit den Anwendungen teurerer Boxen mithalten kann und das Umschalten auf Bluetooth-Betrieb ermöglicht. Leider wird hier nur der mittlerweile veraltete Standard 2.1 ohne apt-X-Codec unterstützt. Eine (leider nur) englische Stimme informiert über die wichtigsten Betriebszustände.

In die App sind die Streaming-Portale Spotify, Tidal, Pandora, TuneIn sowie iHeartRadio integriert. Die Audioqualität kann in drei Stufen angepasst werden (64, 128, 320 Kilobit/s). Beim Paaren mehrerer Lautsprecher lassen sich der linke und rechte Kanal auf die Boxen aufteilen. Die Klangqualität hängt stark vom zugespielten Material ab, Internet-Radiosender klingen mitunter etwas plärrig und nicht sonderlich souverän. Insgesamt spielt der Telefunken recht hell mit ausgeprägten Höhen bei mittelmäßiger Detailtreue und ordentlicher Stereobühne. Viel mehr kann man bei einem Preis von 100 Euro zwar nicht erwarten, trotzdem reicht es so nur für ein „befriedigend“.

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Der Testbericht Telefunken WS3000 (Gesamtwertung: befriedigend, Preis/UVP: 100 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Panasonic TX-65EZW1004 (Test)

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Top in Form: So fulminant Panasonics TX-65EZW1004 von vorne auch aussieht, von der Seite wirkt er äußerst filigran. Sein OLED-Bildschirm ist gerade einmal sechs bis sieben Millimeter dick.

prosconsPanasonic setzt bei seinen Fernsehern verstärkt auf die OLED-Technologie und bringt gleich zwei neue Modellreihen auf den Markt. Wir haben das Flaggschiff TX-65EZW1004 ausführlich getestet.

Während der EZW954 die direkte Nachfolge des TX-65CZW654 (Test in audiovision 12-2015) antritt, markiert der in 65 Zoll und ab September auch in 77 Zoll angebotene EZW1004 die Spitze von Panasonics TV-Portfolio. Dieser hebt sich vor allem durch die Soundbar („Tuned by Technics“) vom günstigeren Bruder ab und kommt angeblich sogar in Hollywood als Referenz-Fernseher zum Einsatz. Zusätzlich prahlt er mit dem Ultra-HD-Premium- und THX-Logo. Doch machen ihn die Zertifikate wirklich zu einem Überflieger?

Ausstattung und Praxis

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Die Fernbedienungen besitzen eine veränderte Tastenanordnung und der Touchpad-Controller reagiert nun besser.

Eine übrig gebliebene Schraube nach dem Aufbau eines Möbelstücks oder eben Fernsehers kann ganz schön verunsichern. So mussten wir die Gebrauchsanleitung zu Rate ziehen, um festzustellen, dass die externe Soundbar korrekterweise nicht einfach nur auf den Standfuß gelegt, sondern zusätzlich in der Mitte fixiert wird. Um ein tragendes Element handelt es sich bei ihr allerdings nicht. Tatsächlich lastet das Gewicht in erster Linie auf dem 80 Zentimeter breiten Sockel, der aber geschickt versteckt beziehungsweise ins Design eingearbeitet wurde und so eine hohe Stabilität mit leichtfüßiger Erscheinung kombiniert. Während der Display-Rücken im schwarzen, seidenmatt glänzenden Aluminium-Look noch einen edlen Eindruck macht, finden wir die Kunststoffabdeckung darunter trotz Lederoptik weniger elegant, um nicht zu sagen billig – kein Vergleich zur (luxuriös anmutenden) Alcantara-Bespannung des eingangs erwähnten TX-65CZW954. In dieser Preisklasse wäre außerdem ein Kabelmanagement  wünschenswert, welches eine komplett unsichtbare Verlegung der Strippen à la Sony ermöglicht.

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Zweckmäßig: Die Kabel lassen sich von vorne unsichtbar verlegen. Für dicke und/oder ein ganzes Bündel an Strippen ist der Kanal im Standbein jedoch etwas zu eng.

Dass das OLED-Display des Panasonic von LG stammt, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Doch auch in Sachen Klang orientieren sich die Japaner offensichtlich an den Koreanern: Denn beide Hersteller lagern die Lautsprecher in eine Soundbar aus und werden hierbei von Audio-Spezialisten unterstützt – LG setzt auf das Know-how von Harman Kardon, Panasonic auf die hauseigene Marke Technics.

Leistungstechnisch hat der EZW1004 die Nase eindeutig vorn. Auf stolze 80 Watt bringt es das neue „Reference Surround Sound Pro“-System und übertrifft damit so ziemlich jeden aktuellen Fernseher. Im Inneren der 143 Zentimeter breiten Leiste stecken laut Datenblatt acht Tief-, vier Mittel- sowie zwei Hochtöner, wobei ein vierfacher Passivradiator die Bässe anhebt. Mit eigenen Augen davon überzeugen können wir uns zwar nicht, da eine fest montierte Stoffabdeckung die Treiber vor Blicken (und Beschädigungen) schützt, jedoch sind unsere Ohren durchaus angetan.

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Solide Basis: Die Soundbar erstreckt sich fast über die gesamte Breite des EZW1004 und klingt sehr ordentlich, sofern die Kunststoff-Blende in der Mitte nicht vibriert.

Das Ensemble erzeugt eine hervorragende Stereo-Basis mit sonorem Grundton sowie sehr guter Sprachverständlichkeit und bringt angesichts des fehlenden Subwoofers sogar Bässe relativ sauber zu Gehör. So röhrt zum Beispiel das Motorrad im Intro von „Werner – Volles Rooäää!!!“ authentisch vor sich hin. Schade ist, dass dem Audiosystem in tiefen Frequenzbereichen etwas die Luft ausgeht, wodurch Explosionen einen gewissen Wumms vermissen lassen. Zudem können die Kunststoff-Blenden der Standfüße besonders in Actionfilmen störende Geräusche beziehungsweise Vibrationen verursachen, weshalb man hier unbedingt auf einen festen Sitz achten sollte. Die Hochtonwiedergabe leidet unter der schräg nach oben gerichteten Abstrahlung. Vor allem die Präsenz­lagen in Frauenstimmen klingen manchmal leicht verfärbt. Hier hilft auch kein Umschalten des Presets „Standard“ auf „Musik“ oder „Ambiente“. Immerhin können über den Acht-Band-Equalizer im Modus „Benutzer“ dezente Korrekturen vorgenommen werden.

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Vermeintlicher Raumklang: Zusätzlich zu den Audio-Presets spendiert Panasonic einen Surround-Modus, der für unseren Geschmack allerdings zu aggressiv klingt.

An den Sony-OLED (Test in audiovision 06-2017) kommt der Panasonic EZW1004 unserer Meinung allerdings nicht heran, so dass die „sehr gut“-Wertung für den Ton verpasst wird – wenn auch nur denkbar knapp.

Die verbaute Technik hingegen ist vom Feinsten. Das Herzstück bildet natürlich wieder das Display, wobei das neue „Master HDR OLED“-Panel das des Vorgängers in mehrfacher Hinsicht übertreffen soll – zur Beurteilung kommen wir später. Darüber hinaus bringt Panasonic seine Erfahrungen aus dem Plasma-Bereich ein und verpasst dem EZW1004  einen reflexionsmindernden „Absolute Black Filter“ für noch satteres Schwarz.

Die Signalverarbeitung übernimmt der gleiche Prozessor wie in den gehobenen LCD-Modellen: Der „Studio Colour HCX2“ wurde von Hollywood-Spezialisten justiert und gewährleistet durch die Verwendung professioneller 3D-Lookup-Tabellen schon ab Werk eine hervorragende Farbwiedergabe, die bei Bedarf mithilfe der Kalibrieroption auf die Spitze getrieben werden kann. Wem rund 800 Euro für das dafür benötigte Calman-System (bestehend aus Mess-Sensor und Software) zu teuer sind oder wer lieber selbst Hand anlegt, der findet im Bildmenü zusätzlich ein manuelles Farbmanagement samt Weißabgleich.

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Voll vernetzt: Der Panasonic besitzt zahlreiche Netzwerkfunktionen samt TV-over-IP. Dank „TV Anywhere“ lassen sich Sendungen live aufs Smartphone streamen.

Auch wenn Mozilla das Firefox-Betriebssystem inzwischen aufgegeben hat, bleibt es ein fester Bestandteil der Panasonic-TVs und soll auch zukünftig mit Updates versorgt werden. Da wir den EZW1004 vor dem offiziellen Marktstart erhalten haben, fehlten ihm jedoch ein paar Funktionen. So waren zum Testzeitpunkt die Streaming-Dienste Amazon Video und Netflix aus Lizenzgründen nicht verfügbar, was sich laut Produktmanager in der finalen Software-Version selbstverständlich ändert.

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Nicht ausgebrannt: Panasonic setzt weiterhin auf das aufgeräumte, intuitiv bedienbare Firefox-Betriebssystem. In der Geräte-Übersicht werden alle Quellen dargestellt.

Bis dahin bekommt man UHD-Clips nur in YouTube oder über separate Zuspieler sowie den internen Mediaplayer zu sehen, der neben USB und Netzwerk auch SD-Karten als Quelle akzeptiert. Der eingebaute Quattro-Tuner ist ebenfalls Ultra-HD- und sogar HDR-fähig (via HLG), wobei die Auswahl an adäquaten TV-Sendern derzeit mager ausfällt. 3D-Fans müssen sich gänzlich in Verzicht üben.

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Rückkehr des Kartenlesers: Wurde der SD-Slot zwischenzeitlich gestrichen, steht er dem Mediaplayer des EZW1004 wieder als Quelle zur Verfügung. Auch sonst wartet das Gerät mit allen wichtigen Anschlüssen inklusive Quattro-Tuner auf.

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Lieblings-App auf Knopfdruck: Die „My App“-Taste lässt sich mit einer Anwendung aus dem Smart-TV-Portal belegen. Netflix verfügt bereits über eine eigene Taste.

Bildqualität

Egal, von welchem Hersteller: Aus den Kinderschuhen sind die OLED-Fernseher inzwischen herausgewachsen. So bereiten dem EZW1004 weder die anfangs häufig kritisierten Einbrenneffekte noch die Subpixel-Fehler nennenswerte Probleme – lediglich bei Rot zeigt unser Testgerät einen toten Bildpunkt. Die Farbdarstellung im Allgemeinen liegt auf absolutem Top-Niveau, wobei wieder mehrere Bildmodi infrage kommen. Zum Beispiel profitieren Schwarz-Weiß-Filmklassiker wie „Casablanca“ von den nahezu perfekten Graustufen des Presets „THX Bright Room“, während sich „Professionell 1“ durch eine bessere Farbsättigung sowie neutralere Mischtöne auszeichnet. Unabhängig vom gewählten Modus verschieben sich aus schräger Perspektive vor allem Weiß und Gelb in Richtung Blau beziehungsweise Grün. Zusätzlich bleichen ab etwa 30 Grad Hautpartien aus, jedoch weniger stark als beim Vorgänger. Wer es generell bunter mag und einen leichten Rotstich in Gesichtern verzeihen kann, ist mit der Farbskala-Einstellung „natürlich“ gut beraten.

Auf die Kontrastwiedergabe hat der Blickwinkel keinerlei Auswirkungen. Diese bleibt von der Seite ebenso perfekt wie bei zentraler Betrachtung: Im ANSI-Schachbrettmuster messen wir ein Verhältnis von fast 4.000:1 und unter Auflicht nicht minder beeindruckende 1.414:1. Selbst kontrastschwache, dunkle Filmszenen wie die nächtliche Rettungsaktion von „Captain Phillips“ sehen auf dem Panasonic sagenhaft aus, da es keine unerwünschten Aufhellungen gibt und die Letterbox-Balken in tiefstem Schwarz erscheinen. Bei der Lichtausbeute überholt der EZW1004 sogar die meisten Konkurrenten, entlockt er doch bereits dem farbneutralen SDR-Bildmodus „Professionell 1“ bis zu 352 Candela und legt im HDR-Betrieb noch einmal deutlich zu.

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Der integrierte Tuner deckt praktisch alle verfügbaren Empfangswege ab und listet sogar Ultra-HD-Programme. Er beherrscht auch HLG für künftige HDR-Übertragungen.

Galten die Ultra-HD-Premium-Anforderungen der UHD Alliance vor gar nicht allzu langer Zeit noch als schwer erfüllbar, übertrifft sie der TX-65EZW1004 in jeder Hinsicht – und das im besten Bildmodus „Professionell 1“.

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Beste Wahl: Wie im SDR-Betrieb liefert der Bildmodus „Professionell 1“ auch bei HDR die natürlichsten Farben, aber mit fast vollständiger DCI-P3-Abdeckung.

Löblich sind zunächst einmal die gegenüber SDR-Videos extrem intensiven, jedoch nach wie vor naturgetreuen Farben. Bis auf leichte Einschränkungen bei Grün und Gelb wird das DCI-P3-Spektrum exakt abgedeckt (siehe CIE-Segel oben). Den D65-Punkt trifft Panasonics OLED-TV mit 6.439 Kelvin perfekt. Da die organischen Leuchtdioden in schwarzen Bildbereichen abschalten und somit kein Licht emittieren, kommt auch ein phänomenaler Schwarzwert von 0,001 Candela zustande. Dadurch sehen insbesondere nächtliche Szenen wie die Stadtaufnahmen in der vierten Episode der Dokumentation „Planet Erde II“ ungemein plastisch aus.

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Im HDR-Betrieb steigert der EZW1004 einerseits die Leuchtkraft und andererseits die Farbbrillanz, indem er das erweiterte Farbskala-Preset „Rec. 2020“ aktiviert.

Bei der Helligkeit legt das neue Modell im Vergleich zum Vorgänger ordentlich zu: Liefert dieser höchstens 444 Candela, bringt es der EZW1004 auf rund 700 Candela; allerdings nur im Spitzlicht vor schwarzem Hintergrund. Vergrößern wir das Messfenster von 10 auf 25 Prozent, schrumpft die Ausbeute auf 441 und im vollflächigen Weißbild (100 Prozent Average Picture Level) sogar auf magere 145 Candela – immer noch ein entscheidender Nachteil gegenüber aktuellen Top-LCDs. Bei den HDR-Formaten unterstützt der Panasonisc HDR-10 und HLG; Dolby Vision könnte die Hardware zwar ebenfalls verarbeiten, doch ist vorerst kein Upgrade geplant.

Als überaus flexibel erweist sich die „Intelligent Frame Creation“. Die Schaltung hält nämlich getrennte Regler zur Optimierung der Bewegungsschärfe von TV-Material („Blur-Reduktion“) und für Kinofilme („Film Smooth“) bereit, so dass man nicht ständig umschalten muss. Nicht empfehlenswert ist dagegen die „Clear Motion“-Funktion, da sie einerseits die Leuchtkraft spürbar reduziert und andererseits störendes Bildflackern verursacht.   

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Der Testbericht Panasonic TX-65EZW1004 (Gesamtwertung: 87, Preis/UVP: 7000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Panasonic TX-65EZW1004 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Quadral Aurum-Set (Test)

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prosconsQuadrals neues Aurum-Set kostet so viel wie ein Audi A4 oder
3er-BMW – dafür sind der Klangfaszination bei dieser Boxen-Kombi praktisch keine Grenzen gesetzt.

Die Lautsprechertechnik hat in den letzten Jahrzehnten – dank verbesserter Messverfahren und ausgefeilter Computer-Simulationsprogramme – große Fortschritte gemacht. Wirklich schlechte Schallwandler findet man kaum noch.

Strebt ein Entwickler aber höchste Qualität an, muss er richtig tief in die Tasche greifen – denn mit Durchschnittsmaterialien und Chassis-Konstruktionen von der Stange ist dieses Ziel nicht zu realisieren.

Technik

So kommt ein Preis wie der des 37.500 Euro teuren Quadral-Sets nicht von ungefähr. Die Aurum 9-Serie ist laut Aussage von Sascha Reckert „das Beste, was wir je gebaut haben“. Bei der Erschaffung hatte der Chefentwickler praktisch freie Hand. Einzig beim Grundkonzept, Größe und Volumen von den physikalischen Erfordernissen und nicht von Designwünschen bestimmen zu lassen, blieb man sich treu. Entsprechend ist die neue Titan 1,45 Meter hoch und 86 Kilo schwer. Als Surrounds dient die zweitgrößte Aurum 9-Box, die Vulkan 9, mit 1,20 Metern Höhe und 57 Kilo ebenfalls kein Kind von Traurig- bzw. Leichtigkeit. Und selbst der Center Titan Base 9 benötigt mit 57,5 Kilo zwei Männer zum Transport.

Sämtliche Chassis stimmte Quadral auf den Verwendungszweck ab. So bekamen die Bassmembranen, bei der Titan 9 zwei Treiber mit jeweils 26,5 Zentimetern Durchmesser, einen extrem kraftvollen Magnetantrieb verpasst und wurden in Resonanzfrequenz und Güte so getunt, dass sie in dem großen Volumen einen optimalen Kompromiss aus Tiefgang und Präzision bieten. Mit einem maximalen linearen Hub von 11 Millimetern sind die Chassis auch in der untersten Oktave um 20 Hertz pegelfest.

Als Membranmaterial verwendet Quadral – im Übrigem auch für die Mitteltöner – eine Legierung aus Aluminium, Titan und Magnesium, die der Hersteller „Altima“ nennt. Sie soll ein Optimum aus Steifigkeit, Dämpfung und einfacher Verarbeitung bieten. Zum ersten Mal fertigt Quadral sie als Vollmembranen, ohne Staubschutzkalotte. Dadurch vergrößert sich ihre Stabilität und die potenziell problematische Klebestelle zur Staubschutzkalotte fällt weg – was in besserem Schwingungsverhalten und weniger Verzerrungen resultieren soll. Allerdings wird so die Montage der Chassis aufwändiger. Auch beim sonstigen Aufbau setzt der Hersteller auf maximale Qualität: Der Aluminium-Druckgusskorb beispielsweise wurde besonders strömungsgünstig ausgelegt, um die Membranschwingungen möglichst wenig zu behindern. Zudem bekamen alle Polkerne eine Kupferkappe verpasst, die Wirbelströme im Antrieb wirkungsvoll kurzschließt und damit Verzerrungen vermindert.

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Die Quadral-Mitteltöner weisen einen filigranen, aber stabilen und strömungsgünstigen Korb auf. Die Membran verzichtet auf eine Staubschutzkalotte.

Die beiden Basschassis der Titan setzten die Entwickler etwas versenkt in die Front ein und ordneten die rechteckige Bassreflexöffnung zwischen ihnen an. Das Volumen zwischen Montagefläche der Chassis und Boxenfront arbeitet als sogenannte Druckkammer und sorgt im oberen Bassbereich für einen besseren Wirkungsgrad – weshalb im Gegenzug in diesem leistungsintensiven Bereich entsprechend weniger Verstärkerleistung zugeführt werden muss. Bei sehr tiefen 160 Hertz trennt dann die integrierte Frequenzweiche die Basschassis ab und lässt die beiden 18 Zentimeter durchmessenden Mitteltöner übernehmen. Die sind im oberen Bereich der Front montiert und nehmen den Hochtöner in die Mitte. Eigentlich, so Sascha Reckert, wäre auch einer der Mitteltöner ausreichend gewesen. Das Ziel aber war, dass die Titan 9 auch bei XXL-Lautstärken noch über genügend Reserven verfügt, um ein souveränes, lockeres Klangbild produzieren zu können. Und das schaffen zwei Mitteltöner dieser Größe deutlich entspannter. Nützlicher Nebeneffekt ist, dass mit einer derartigen Anordnung eine gewisse vertikale Richtwirkung erzielt werden kann, was Reflexionen von Boden und Decke mindert.

Made in Niedersachsen

Schon ab der ersten Generation der Aurum-Serie verwendete Quadral als Hochtöner eine Folien-Konstruktion. War es am Anfang eine magneto-statische Variante von Panasonic, kommt seit einiger Zeit ein echtes Bändchen mit Aluminiumfolie als Membran zum Einsatz. Erstmals hat Quadral diesen Hochtöner nicht mehr zugekauft, sondern selbst entwickelt und fertigt ihn in Hannover komplett in Eigenregie.

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Den Bändchenhochtöner entwickelte Quadral nicht nur von Grund auf, sondern fertigt ihn auch in der Firmenzentrale in Hannover.

Im Vergleich zu den üblichen Konstruktionen fällt der gefaltete Aluminiumstreifen bei den neuen quSENSE-Hochtönern breiter und kürzer aus, was für ein besseres vertikales Abstrahlverhalten und eine größere Belastbarkeit sorgt. Zudem konnten die Entwickler Materialdicke und -faltung auf geringe Verzerrungen hin optimieren.

Beim Center Titan Base 9 kommt grundsätzlich die gleiche Chassisbestückung zum Einsatz, der Mitteltöner ist hier allerdings nur einfach vorhanden. Bei der Vulkan 9 ist die grundsätzliche Konstruktion mit der Titan 9 identisch, das Gehäuse und alle Chassis fallen aber eine Nummer kleiner aus. Ein Subwoofer gehört nicht zum Aurum 9-Set, der ist ob der riesigen Gesamt-Membranfläche der Tieftöner von Titan 9, Titan Base 9 und Vulkan 9 auch verzichtbar.

Für den Einsatz als Atmos-Boxen lieferte Quadral uns vier Phase 9, die jeweils über zwei Tieftöner mit 15,5 Zentimetern Durchmesser und einen dazwischen angeordneten Bändchenhochtöner verfügen. Sie werden mit einer Halterung geliefert, die eine Schwenkmöglichkeit von bis zu 60 Grad zur Verfügung stellen. Für eine Quermontage, also zum Beispiel unter der Decke für Atmos-Zwecke, lässt sich der Hochtöner dank rundem Flansch um 90 Grad drehen. So strahlt er auch in dieser Lage breiter ab.

Tonqualität Surround

Die Phase 9 sind klar auf Wand- beziehungsweise Deckenmontage hin optimiert. Zur Aufstellung auf Standlautsprechern wie der Titan 9 und damit zur Abstrahlung in Richtung Decke eignen sie sich nicht, dafür strahlen sie viel zu breit ab.

Für die Wiedergabe von Blu-rays mit Atmos-Signalen hat Quadral dem Aurum-Set vier Lautsprecher vom Typ Phase 9 mitgeliefert, die zwar nicht für diesen Zweck entwickelt wurden, aber sich durch den mitgelieferten Montagebügel und die geeignete Charakteristik dafür anbieten. Sie besitzen zwei Tieftöner mit 15,5 Zentimetern Durchmesser, zwischen denen ein Bändchen-Hochtöner montiert ist. Der lässt sich dank seines runden Montageflansches mit Hilfe eines Schraubenziehers um 90 Grad drehen, so dass er auch bei Queranbringung so breit wie möglich abstrahlt.

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Der Buckel bei 300 Hertz im Frequenzgang der Quadral Phase 9 verschwindet bei Wand- oder Deckenmontage.

Die Frequenzgang-Messung offenbart, dass die Phase 9 für den Wandeinbau entwickelt wurden und auch nur so eingesetzt werden sollten: Die Überhöhung um 300 Hertz gleicht Auslöschungen durch Reflexionen von der Montagefläche aus und verschwindet dann. Für einen Einsatz auf einem Standlautsprecher, bei dem sie zur Decke strahlen und das Signal von dort zum Hörplatz reflektiert wird, sind sie noch aus einem anderen Grund nicht geeignet: Ihr Rundstrahlverhalten fällt recht breit aus, so dass Signale direkt vom Lautsprecher fast genauso laut am Hörplatz ankommen würden, wie die von der Decke reflektierten. Eine Höhenortung wäre so praktisch nicht möglich.

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Die Phase 9 von Quadral zeigen ein recht ausgeglichenes, breites Rundstrahlverhalten. Als Lautsprecher zur Deckenreflexion sind sie damit nicht geeignet, zur Montage an der Decke aber perfekt.

An der Decke montiert beweisen die Phase 9, dass sie sich auch qualitativ nahtlos in den Rest des Quadral-Sets integrieren. Zudem kann man sie dank des mitgelieferten Montagebügels recht einfach anbringen und um bis zu 60 Grad schwenken. So lassen sie sich in weiten Grenzen auf den Hörplatz ausrichten.

Die untere Grenzfrequenz der Titan 9 ist mit 35 Hertz nicht sehr tief, allerdings fällt der Frequenzgang zu den Bässen hin kaum ab: Bei 20 Hertz ist der Pegel erst um 10 Dezibel geringer als bei 45 Hertz, wo der Verlauf bereits linear ist.

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Am Anschlussfeld der Quadral-Boxen lässt sich der Pegel von Bass, Mitten und Höhen an Raum und Geschmack anpassen.

Mit 109 Dezibel können die Titan 9 den Tieftonbereich bereits richtig laut wiedergeben. Dazu kommen in der Praxis noch einmal die Basstreiber von Center und Surrounds, die auch ihren Teil der vom Heimkino-Prozessor verteilten Basslast übernehmen. Der daraus resultierende Maximal-Basspegel lässt sich jedoch nicht praxisgerecht ermitteln.

Die Frequenzgänge zeigten allesamt keine bedeutsamen Abweichungen, sie verlaufen durchaus ausgewogen. Hervorragend auch das Rundstrahlverhalten des Centers, der auf allen Plätzen wirklich gleichwertige Klangqualität sicherstellt.

Lautsprecher-Entwickler gehen bei der Abstimmung ihrer Lautsprecher sehr sorgfältig vor, insbesondere, wenn es sich wie bei der Aurum 9-Serie von Quadral um die Topmodelle des jeweiligen Herstellers handelt. Aber niemand weiß, in was für einem Raum seine Boxen stehen. Und das kann durchaus entscheidend für den guten Klang sein, denn die Raumakustik beeinflusst maßgeblich, was beim Zuhörer ankommt.

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Der massive „High“-Schalter am Anschlussterminal bewirkt eine Anhebung respektive Absenkung von jeweils 2 Dezibel im Hochtonbereich.

Aus diesem Grund stellt Quadral bei der Titan 9, der Titan Base 9 und der Vulkan Base am – nebenbei bemerkt edel gemachten – Anschlussterminal drei massive Schalter bereit, mit denen man Bass, Mitten und Hochtonbereich an den Raum und den persönlichen Geschmack anpassen kann. Der für den Bass hat nur zwei Stellungen: N steht für neutral, + für angehoben, was besonders in sehr großen Räumen manchmal praktisch ist. Mittel- und Hochtöner können jeweils aus der Neutral­stellung angehoben und abgesenkt werden. Dabei ist besonders der Hochton-Schalter häufig nützlich, denn gerade hier unterscheiden sich viele Räume drastisch. Bei einer modernen Einrichtung mit vielen glatten Flächen und wenig dämpfenden Stoffen hilft es oft, die Höhen abzusenken, um den Klang wieder in Balance zu bringen. Sind dagegen viele Teppiche, Vorhänge und Polstermöbel im Raum, bringt eine Anhebung die fehlende Frische zurück. Anhebung und Absenkung haben jeweils einen Umfang von 2 Dezibel.

Nun könnte man meinen, ein so teures Lautsprecherset müsste schon beim ersten Hören ungemein Eindruck schinden. Das ist beim Aurum 9-Set – zum Glück – nicht der Fall. Ganz im Gegenteil, klingt es auf Anhieb doch überaus selbstverständlich und keineswegs auffallend. Doch genau das ist nach unserer Erfahrung ein Anzeichen für einen hervorragenden Lautsprecher. Denn der soll das, was er als Signal zugespielt bekommt, unverfälscht und ohne Eigenklang wiedergeben.

Und genau das tut das Quadral-Set: Wie locker und selbstverständlich es „Listen Up“ von Omar Hakim zum Besten gibt, inklusive präziser Positionierung der Instrumente im Raum und feinsten Details, ist schon mehr als faszinierend. Der Lautstärke-Regler wandert immer weiter nach rechts, das Klangbild ändert sich trotzdem nicht im Geringsten (außer, dass es natürlich lauter wird) – man hat nie das Gefühl, dass die Lautsprecher an ihre Grenzen kommen. Zugegeben, laut spielen können andere Lautsprecher auch, aber bei Weitem nicht so kontrolliert und selbstverständlich wie die Quadrals.

Ein Subwoofer wäre bei so basspotenten Lautsprechern zuviel des Guten. Ob nun das Geysirfeld in „Ice Age – Jetzt taut´s“ oder die Androiden aus „Terminator – Die Erlösung“, auch tiefste Frequenzen kommen mit großem Nachdruck und ungemein sauber und knackig. An diese impulskräftige und pegelfeste Darbietung kommen nur wenige Subs heran. So essentielle Dinge wie die verständliche Wiedergabe von Sprache erledigt der Titan Base 9 mit links und legt nebenbei Klangdetails frei, von denen die Tester gar nicht wussten, dass sie überhaupt vorhanden sind.

Gleiches gilt für Mehrkanal-Musik: „Away From The Sun“ von 3 Doors Down kommt so echt und live-haftig, wie es bislang kaum im audiovision-Hörraum zu vernehmen war. Schönfärberisch geht das Aurum 9-Set dabei keineswegs vor, die Ecken und Kanten der amerikanischen Rocker kommen klar zur Geltung, genauso wie die grandiose Aufnahme, die Monster Music in Houston aufgezeichnet hat.

Und ein im besten Sinne dimensionserweiterndes Erlebnis lässt sich über das Set mit Atmos-Material genießen: Die Phase 9 gliedern sich ansatzlos in das Klangerlebnis ein und lassen die Höhenortung ohne jede Anstrengung Wirklichkeit werden.

Tonqualität Stereo

Es kann je nach Sitzhöhe am Hörplatz durchaus sinnvoll sein, die Titan 9 im Stereobetrieb etwas nach vorn anzuwinkeln, da der Hochtöner recht hoch in der Box montiert ist. Diese Maßnahme belohnt sie mit einer noch präziseren, verfärbungsärmeren Wiedergabe, so dass Stimmen wie die von Thérèse Juel bei ihrem „Tiden Bara Gar“ noch echter und klarer umrissen klingen. Die dynamischen Fähigkeiten der Titan 9 sind immens, was sie beispielsweise mit „Driver´s Seat“ von Sniff´n the Tears geradezu mühelos unter Beweis stellen. Instrumente und Stimmen stellen sie mit Selbstverständlichkeit zwischen sich auf und präsentieren eine Klangbühne mit glaubwürdiger Tiefe, ohne das Bild dabei künstlich aufzublähen.                                         

bewertung

AuVi_AWARD-Highlight

AuVi_AWARD-Referenz

Der Testbericht Quadral Aurum-Set (Gesamtwertung: 96, Preis/UVP: 37500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

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Medion Life P85066 (Test)

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Im Arbeitszimmer oder beim Kochen in der Küche: Oft ist der Wunsch groß, den Radiosender vom letzten Urlaub wieder mal zu hören, um sich zurück ans Meer oder in die Berge versetzt zu fühlen. Dank Internet und mehr als 15.000 Online-Radiosendern ist das kein Problem. Das Life P85066 von Medion fischt sich die gewünschte Station – per WLAN oder Ethernetkabel – heraus.

Großes Monochrom-Display

Das Setup ist dank eines ausgeklügelten Einrichtungsassistenten ein Klacks. Schritt für Schritt wird der Nutzer über das 3,5 Zoll große monochrome LC-Display zum Ziel geführt. Alle verfügbaren drahtlosen Netzwerke findet das Medion von alleine – lediglich noch das Passwort eintippen, das war‘s. Wer eher auf heimische Programme steht, kommt in den Genuss eines DAB+- sowie eines UKW-Empfängers. Neben Sender und Interpret stellt das Display auch den Songnamen bereit. Auf nerviges Puffern im Internetradio-Betrieb verzichtet die gut verarbeitete Box im weißen Holzgehäuse mit einer Lautsprecher-Leistung von 2 x 7,5 Watt. Alle Befehle werden zügig ausgeführt. Der Klang ist erstaunlich füllig und ausgewogen für ein Radio dieser Größe und Preisklasse. Die Bässe sind mehr als nur angedeutet, Höhen angenehm präsent. Über WLAN lässt sich das P85066 mit anderen Medion-Modellen verbinden und auf diese Weise im Multiroom-Verbund betreiben.

Songs per USB und PC

Je 40 Speicherplätze schaffen Ordnung im täglichen Umgang mit Internet-, Digitalradio- und UKW-Sendern. Klanglichen Nachschub holt sich das Medion über USB-Speichersticks oder vom Computer über eine entsprechende Media-Server-Software. Zur Ausstattung gehören zudem einstellbare Weckzeiten, Schlummer- sowie Einschlaffunktion. Als Alternative zur Fernbedienung eignet sich die App „Medion Lifestream II“ für iOS- und Android-Geräte. Von hier aus gelingt der Zugriff auf sämtliche Quellen, auf die eigene Musiksammlung sowie auf Spotify-Titel (mit kostenpflichtigem Premium-Account) äußerst komfortabel. Sind Mobilgerät und Radio im selben WLAN, koppeln sich App und P85066 auf Anhieb. 

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AuVi_AWARD-Preistipp

Der Testbericht Medion Life P85066 (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 130 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

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Sony UBP-X800 (Test)

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Solide: Die Fernbedienung ist angenehm leicht, übersichtlich gegliedert und verfügt über die wichtigsten Schnellwahl-Tasten. Auch zum Streaming-Dienst Netflix gelangt man mit nur einem Druck.

prosconsVon außen betrachtet sieht Sonys 400 Euro teure UHD-Player-Premiere nicht sonderlich spektakulär aus, manch einer könnte die Optik sogar als schlicht bezeichnen. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Verglichen mit den Einsteiger-Modellen der Konkurrenz macht der Sony beim Haptik-Check auf jeden Fall eine mindestens gleich gute, wenn nicht gar bessere Figur. Das beginnt beim robusten Gehäuse, das zur Minderung von Vibrationen innen mit Metallschienen verstrebt ist, was das Gewicht von 3,8 Kilogramm erklärt. Zum Vergleich: Der Samsung UBD-K8500 und der Panasonic DMP-UB404 wiegen nur die Hälfte.

Nichts wackelt, nichts scheppert, alles wirkt robust, auch wenn das Gehäuse aus Kunststoff besteht. Die Oberseite mit dezenter Sandstrahl-Textur wirkt elegant, ebenso die durchgehende schwarze Frontblende. Hinter selbiger verbirgt sich allerdings kein Display wie beim Full-HD-Flaggschiff UBP-H1 (Test in audiovision 9-2016). Lediglich eine winzige LED-Leuchte gibt Auskunft darüber, ob das Gerät in Betrieb ist. Apropos Betrieb, der UBP-X800 verfügt über eine Abschaltautomatik, die ihn nach 20 Minuten in den Standby-Modus versetzt, der 0,3 Watt aus der Steckdose zieht. Das ist erstaunlich, kommt die ausreichend gelagerte Disc-Lade bei Betätigung der Auswurf-Taste doch sofort zum Vorschein, so als wäre der Player gar nicht aus gewesen. Hier muss man bei der Konkurrenz zum Teil über 10 Sekunden warten. Auch in Sachen Einlesezeiten ist der Sony flott, auch wenn hier noch Luft nach oben ist. Mit den von uns getesteten Discs war das Laufwerk angenehm leise, den Lüfter können sensible Naturen während ruhigere Szenen allerdings ab und an wahrnehmen. 

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Zur Minderung von Vibrationen ist das Gehäuse des UBP-X800 mit Metallschienen verstrebt.

Hochwertige Audio-Sektion

In Sachen mediale Vielfalt macht dem UBP-X800 keiner was vor. Er kann nicht nur Ultra-HD-Blu-rays, normale Blu-rays (2D und 3D), DVDs und CDs wiedergeben, sondern spielt auch DVD-Audio-Discs und SACDs ab. Das beherrscht von den derzeit erhältlichen 4K-Playern nur der mehr als doppelt so teure Oppo UDP-203 (Test in audiovision 3-2017).    

High-Resolution-Audio gibt der Sony aber nicht nur von runder Scheibe wieder, sondern auch aus dem Netz oder per USB-Stick. Die dazugehörige Frontbuchse muss man leider wenig elegant freifriemeln. An Losless-Codecs werden DSD (bis 11,2 MHz), FLAC, ALAC und WAV abgespielt, an verlustbehafteten Formaten stehen AAC, WAV und MP3 zur Verfügung. Für das klangliche Aufpäppeln von Letzteren wurde die „DSEE HX“-Technologie integriert. Bei ihrer Aktivierung im Menü „Toneinstellungen“ klangen MP3-Songs in unserem Hardware-Setup in der Tat etwas voller und frischer.

Ausstattung und Technik

Obwohl Sony viel Wert auf Audio legt, haben sich die Japaner von einer analogen Tonausgabe inklusive hochwertigem DA-Wandler verabschiedet. An Anschlüssen verfügt der 43 Zentimeter breite und 5 Zentimeter hohe Scheibendreher über 2 HDMI-Ausgänge (Nummer 2 ist nur für den Ton) sowie einen koaxialen Digitalausgang. Ferner sendet der UBP-X800 über sein Bluetooth-Modul Sound an kompatible Empfänger (zum Beispiel einen Kopfhörer), wobei Sony auf den eigens entwickelten LDAC-Codec für eine verlustfreie Audioübertragung setzt. Zur leichten Bedienung kann man in Nebenräumen übrigens Sonys „SongPal“-App für Smartphones und Co. nutzen, mit deren Hilfe sich auch ein Multiroom-System einrichten lässt.

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Ausschließlich digital: Bild und Ton werden über 2 HDMI- oder einen koaxialen Ausgang an den Receiver beziehungsweise das Display geschickt. Als Alternative zum eingebauten WLAN (2,4/5 GHz) steht eine Ethernetbuchse zur Verfügung.

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Vom Home-Menü aus lassen sich alle Funktionen des Players inklusive einiger Internet-Apps aufrufen. Alle bekannten Online-Videotheken sind abrufbar.

Tausende Filme, Serien und Dokus auf Knopfdruck – Internet und Online-Videotheken machen es möglich. Das Entertainment-Angebot des Sony umfasst allerdings nur rund 12 Apps, darunter findet man die wichtigsten Bezahl-Videotheken wie Netflix, Maxdome und Amazon Video. Mediatheken von Fernsehsendern fehlen dagegen, für das Musik-Streaming ist nur Spotify zuständig. Immerhin ist YouTube an Bord, Clips werden jedoch nativ mit fester 60-Hertz-Framerate ausgegeben, was je nach Bildquelle zu Bildrucklern führen kann. SD- und HD-Clips skaliert der Player automatisch auf 4K-Auflösung, HDR-Videos werden unterstützt.

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4K/HDR-Clip von YouTube werden auch in HDR an den Fernseher gereicht, wie die Einblendung oben links belegt.

Die klassische Bedienung sowie die Einrichtung des Players erfolgt dank übersichtlicher Menüs meist selbsterklärend. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und verfügt über die wichtigsten Schnellwahltasten (Audio, Untertitel). Sehr gut gefällt das flotte Vorspulen, ebenfalls lobenswert ist die detaillierte Informationsanzeige über Audio- und Video-Codecs.

Bild- und Tonqualität

Die wichtigste Disziplin für einen UHD-Blu-ray-Player ist natürlich die Wiedergabe von UHD-Blu-rays. Hier liefert der UBP-X800 hervorragende Ergebnisse. Vorzeige-Videos wie „Postcards from Stockholm“ von der „Best of 4K“-Disc sehen gestochen scharf und feinauflösend aus. Auch eher düsteres Material wie in „Batman v Superman“ meistert der Sony bravourös. Auf Wunsch wird die 4:2:0-Farbauflösung des 4K-Disc-Formats auf bis zu YCbCr 4:4:4 konvertiert. Apropos konvertiert, laut gedruckter Bedienungsanleitung (44 Seiten dick), die dem Player beiliegt, wird die HDR-Konvertierung je nach Art des ausgewählten Display-Typs (Fernseher, Projektor) angepasst. Ein eigens entwickelter Algorithmus soll zudem für beste Bildqualität auf Geräten ohne HDR sorgen. Zusätzlich ist eine manuelle Justierung des Dynamikbereichs möglich. Das HDR-Format Dolby Vision wird leider nicht unterstützt, was seit dieser Ausgabe Punkte kostet. Ein Defizit, das überrascht, denn Sonys neue Top-Fernseher wie der KD65-A1 (Test in audio-vision 6-2017) bieten die dynamische HDR-Technik an. Dieses Feature dürfte per Firmware-Update auch nicht nachgereicht werden, da es hierzu eines speziellen Video-Chips bedarf.

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Der Menüpunkt HDR-Konvertierung wird erst sichtbar, wenn die HDR-Wiedergabe auf „aus“ steht oder kein HDR-Display angeschlossen ist. Die Anpassung des Dynamikbereichs fällt mit 5 Schritten weniger engmaschig aus als bei den Panasonic-Modellen.

Jenseits von HDR-Einstellungen bietet der Video-Equalizer einige Justage-Möglichkeiten. Neben den drei Rauschfiltern FNR (Frame Noise Reduction), BNR (Blockrauschfilter), MNR (Moskitorauschfilter) lassen sich Kontrast, Helligkeit, Farbe und Farbton regeln. Das ist ordentlich, aber der hauseigene UHP-H1 (Test in audiovision 9-2016) und die 4K-Konkurrenz von Panasonic haben hier ausgefeiltere Video-Filter zu bieten.

Blu-rays und DVDs können sauber auf bis zu 4K/60p-Auflösung skaliert werden – in unserer Geräte-Konstellation war das Ergebnis minimal besser, als wenn wir den Fernseher die Skalierung vornehmen ließen. Aber auch hier gilt wie so oft: Probieren geht über Studieren. Wer will, kann stets die anliegende Originalauflösung an das Display schicken – eine Option, die wir uns bei jedem Player wünschen würden.      

bewertung   

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Der Testbericht Sony UBP-X800 (Gesamtwertung: 88, Preis/UVP: 400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Samsung QE65Q9F (Test)

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Mit eiserner Hand: Trotz ihrer wenigen Tasten und des kompakten Metallgehäuses bietet Samsungs neue Smart Remote einen hohen Bedienkomfort. Sie lässt sich sogar als Universalfernbedienung für externe Geräte einrichten.

prosconsFlach und mit nahezu unsichtbarer Kabelführung präsentiert sich Samsungs neue, auf Quantum-Dot-Technik basierende Spitzenserie Q9. De facto könnte man die QLED-TVs der Koreaner als Nonplusultra der LCD-Technik bezeichnen, soll doch die Bildqualität stark verbessert worden sein – angeblich „aus nahezu jedem Blickwinkel und bei fast jeder Lichtsituation“. Klingt, als ob die Entwickler den Hauptkritikpunkt der bisherigen Spitzenmodelle beseitigt haben. Unser Test des QE65Q9F bringt Klarheit.

Ausstattung und Praxis

Irgendwie erinnert uns die aktuelle Designlinie der Südkoraner an den Bauhaus-Stil: Schnörkellos, minimalistisch und modern. So ähnelt der Bildschirm des Flaggschiffs einer einfachen Tafel, da er keinerlei Ausbuchtungen oder Anbauten besitzt und über die gesamte Fläche 2,5 Zentimeter dick ist.

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Digitales Zeitalter: Da die Fernbedienung nur über die wichtigsten Tasten verfügt, wird zum Beispiel das Ziffernfeld auf Knopfdruck als On-Screen-Menü eingeblendet.

Wer nun auf eine vollflächige Hintergrundbeleuchtung hofft, der wird enttäuscht – Samsung stattet die Q-Serie, die übrigens je nach Displayform ein „C“ (Curved) oder „F“ (Flat) am Namensende trägt, lediglich mit Edge-LEDs aus. Immerhin verfügt der nur im Flat-Design erhältliche Q9 gleich über zwei Lichtleisten (oben und unten), während sich die günstigeren Brüder mit einer begnügen müssen. Kein Wunder, dass er im Vergleich zum Q8 respektive Q7 eine deutlich höhere Helligkeit von bis zu 2.000 statt 1.500 Candela erreichen soll. Ob oder in welchen Situationen ihm das gelingt, dazu später mehr.

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Weite Ebene: Auf der Rückseite des Samsung QE65Q9F befinden sich keinerlei Ausbuchtungen. Die Kabel für One-Connect-Box und Stromversorgung können durch die Standfüße verlegt werden.

Der hierzulande einzig in 65 Zoll angebotene Fernseher kann mittels einer optionalen Halterung beinahe lückenlos an der Wand oder auf unterschiedlichen Standfüßen montiert werden. Hier stehen der stylische „Gravity Stand“ sowie der hohe „Studio Stand“ zur Auswahl. Beim mitgelieferten Basic-Modell handelt es sich um zwei T-förmige Stahlkonstruktionen. Sehr praktisch finden wir den Kabelkanal, durch den sich die Strippen für Stromversorgung und One-Connect-Box unsichtbar verlegen lassen.

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Mit ihren Aufgaben gewachsen: Die neue One-Connect beherbergt sämtliche AV-Eingänge sowie ein eigenes Netzteil, weshalb sie deutlich größer ausfällt als die bisherige Mini-Version.

Wie bei den Top-TVs der Koreaner üblich, wurden sämtliche Anschlüsse in den Quader ausgelagert – vier HDMI-Eingänge, drei USB-Ports, der optische Audio-Digitalausgang (Toslink) sowie die Antennen-Buchsen der doppelten Tuner-Einheit samt CI+ Slot. Die Verbindung zum TV-Gerät erfolgt über ein extrem dünnes, fast transparentes Licht-leiter- respektive Glasfaserkabel. Da dieses allerdings keinen Strom überträgt, ist die neue Box auf ein eigenes Netzteil angewiesen und fällt deshalb größer aus als die frühere Version (36,2 x 3,4 x 12,8 statt 20,3 x 2,1 x 9 Zentimeter). Das beiliegende Kabel misst 5 Meter; wer es über eine längere Strecke verlegen möchte, erhält optional auch eine 15-Meter-Variante. Zur Vermeidung von Knoten oder Beschädigungen sind beide auf einer Art Gummiring aufgewickelt.

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Jo-Jo-Effekt: Das dünne, fünf Meter lange Glasfaserkabel der One-Connect-Box ist zum Schutz vor Beschädigungen auf einem Ring aufgewickelt.

Natürlich hat das Gerät wieder zahlreiche Bildverbesserungs-Schaltungen an Bord – angefangen bei „Supreme UHD Dimming“ und „Precision Black Ultimate“ zur Kontraststeigerung über den „Auto Depth Enhancer“ für eine bessere Tiefenwirkung bis hin zur bekannten Bewegungsglättung „Auto Motion Plus“. Um die Signalverarbeitung kümmert sich der neue „Q Engine“-Prozessor. Geht es nach den Entwicklern, sorgt diese Konstellation für eine nie da gewesene Bildqualität; zumindest attestieren sie dem Q9F einen „Picture Mastering Index“ von 3.400, während bisherige Top-Modelle wie der UE65KS9590 (getestet in audiovision 7-2016) maximal 2.700 Zähler erreichen.

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Der dunkelbraune Studio Stand für den Samsung Q9 (in Deutschland „Staffelei-Standfuß“) macht den TV-Tisch überflüssig, ist mit 600 Euro allerdings kein Schnäppchen.

Der eigentliche Star ist und bleibt jedoch das 10-Bit-Panel: Es setzt auf eine weiterentwickelte Form der Quantum-Dot-Technologie, wodurch der DCI-P3-Farbraum noch präziser abgedeckt und die Farben in allen Helligkeitsbereichen nuanciert wiedergegeben werden sollen.

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Verständigungsprobleme: Bei allgemeinen Sprachbefehlen reagiert der Q9 aufs Wort, Suchbegriffe und Web-Adressen sollte man aber besser von Hand eingeben.

Darüber hinaus verspricht Samsung eine höhere Blickwinkelstabilität und – wie auf der vorigen Seite erwähnt – rekordverdächtige Lichtreserven von 2.000 Candela. Damit übertrifft der QE65Q9F locker die Ultra-HD-Premium-Anforderungen der UHD Alliance. Zu den unterstützten HDR-Formaten gehören HDR-10 und HLG; Dolby Vision bleibt wie beim Panasonic leider außen vor. Derzeit gibt es auch keine Pläne für eine Nachrüstung per Firmware-Update. Stattdessen wollen Samsung und Amazon Video mit „HDR10+“ einen alternativen Standard etablieren.

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Punkt für Tizen: Samsung hat sein Betriebssystem stark verbessert, so dass man sich nun schneller zurechtfindet. Menüs und Apps sind direkt über die Taskleiste abrufbar.

Trotz der zahlreichen bildtechnischen Neuerungen kommt die Akustik nicht zu kurz: Das verbaute 4.2-Soundsystem leistet 60 Watt und erzeugt einen sehr vollmundigen, dynamischen Klang mit sattem Brustton. Jedoch fehlt es den Boxen an Tiefgang sowie Pegelfestigkeit bei höherer Lautstärke.

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Abseits vom Mainstream: Samsungs App-Portal hält viele Alternativen zu den vorinstallierten Video-Diensten bereit.

Bildqualität

Der QE65Q9F lässt erahnen, wie sich die „geblitzdingsten“ Protagonisten aus der Science-Fiction-Komödie „Men in Black“ fühlen müssen. So liefern die Backlight-LEDs bereits im werksseitigen SDR-Bildmodus „Standard“ fantastische 1.018 Candela; „Dynamik“ erhöht die Ausbeute sogar noch einmal um beinahe 30 Prozent. Leider sind beide Presets mit einer Farbtemperatur jenseits von 10.000 Kelvin zu kühl abgestimmt. Wie üblich ist das Preset „Film“ also die beste Wahl. Für möglichst perfekte Farben unterstützt Samsung in der neuen Q-Serie erstmals die „Autocal“-Funktion der Kalibrier-Software Calman. Hierüber werden nicht nur die relevanten Bildoptionen per Software zugänglich, sondern es kann eine halbautomatische Anpassung der Graustufen in Bezug auf Farbe und Pegel durchgeführt werden – sogar separat für HDR und SDR. Ähnliches gab es zwar vorher auch schon bei den Spitzen-TVs von Panasonic, aber mit der 20-Punkt-Kalibrierung setzt Samsung neue Maßstäbe.

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Warmes Gemüt: Der Bildmodus „Film“ gibt alle Farbtöne originalgetreu wieder (Delta-E 1,4), obgleich er bei kühleren Nuancen eher zu Abweichungen tendiert.

Die angebliche Verbesserung der Blickwinkelstabilität bezieht sich nach unseren Erkenntnissen leider nicht auf den Kontrast, sondern auf Gamma und Farben, die im Standard-Modus durch geschickte Ansteuerung der Subpixel erreicht wird, sich aber im Film-Modus nicht separat zuschalten lässt. Ein großer Vorteil des neuen Panels ist die Fähigkeit, mehr Streulicht zu absorbieren – der Leuchtdichtefaktor beziehungsweise Hellraumkontrast hat sich im Vergleich zum Vorgänger annähernd verdoppelt und liegt jetzt bei über 1.000:1.

Samsung war bei den Fernsehern schon immer eine Art Trendsetter. Auch High Dynamic Range wäre ohne die Südkoreaner nicht das, was es heute ist: eine hochinnovative TV-Technologie. Das kostenpflichtige Dolby-Vision-Format lehnen sie ab und setzen lieber auf offene Standards, die mit Partnern wie Amazon Video weiterentwickelt werden. Beispiel: „HDR10+“; hier handelt es sich um eine neue Erweiterung zum bestehenden Standard, die das klassische HDR-10 um Metadaten für dynamisches Tone-Mapping ergänzt. So können Filmemacher die Präferenzen für Helligkeit und Kontrast ähnlich einem Equalizer für jede Szene individuell anpassen. Speziell bei Geräten mit eingeschränkter Leuchtkraft (also nicht der Q-Serie) kann sich das lohnen. HDR-10 wird damit Dolby Vision immer ähnlicher. Erste Inhalte respektive Streams sollen bereits ab Juli verfügbar sein.

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Intensives Erlebnis: Der Q9 deckt das für HDR-Clips maßgebliche DCI-P3-Spektrum beinahe vollständig ab, wobei der Bildmodus „Film“ am neutralsten erscheint.

Nicht verwechseln sollte man das Format mit dem Spezialmodus „HDR+“, der in allen aktuellem UHD-TVs von Samsung zu finden ist. Dieser aktiviert unabhängig vom Quellmaterial (also auch im SDR-Betrieb) einen erweiterten Farbraum sowie die Lichtreserven von bis zu 1.700 Candela. Er verleiht jedoch vor allem echten HDR-Clips ein entscheidendes Plus an Bilddynamik und -schärfe: In einer Testszene im dunklen, vereinzelt mit Sonnenstrahlen durchzogenen Wald stechen die glänzenden Grashalme vor den Bäumen plastisch hervor und die gesamte Szene wirkt farbenprächtiger, detailreicher sowie heller. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schärfefiltern werden dabei raffinierte Anpassungen des Tonwerts, der Farbdarstellung und des Helligkeitsverlaufs in Spitzlichtern vorgenommen. Daraus resultiert ein verblüffend natürlicher Bildeindruck ohne störende Artefakte wie Säume oder Rauschen. Noch beeindruckender finden wir allerdings die enorme Stabilität in großflächig hellen Szenen: Selbst im vollen Weißbild erreicht der Samsung Q9 mit 952 Candela eine beinahe vierstellige Leuchtdichte.

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Ass im Ärmel: Der Spezialmodus „HDR+“ findet sich beim Q9 in den Experteneinstellungen und verleiht sowohl SDR- als auch HDR-Clips deutlich mehr Dynamik.

Ferner liefern die QLED-TVs im DCI-P3-Spektrum ein deutlich größeres Farbvolumen (Color Volume): Die volle Intensität und Sättigung von Farben bleibt gegenüber OLED- und vielen konventionellen LCD-Fernsehern auch in hellen Szenen erhalten, was in allen Situationen für kräftigere und realistische Bilder sorgt.

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Bild im Bild: Über die PiP-Funktion (Picture in Picture) lassen sich zwei Signalquellen gleichzeitig wiedergeben. Die Größe und die Position des Fensters sind anpassbar.

Auch dank des „HDR+“-Modus und der hohen Helligkeit schlägt sich der Q9 in heller Umgebung hervorragend und löst somit ein Hauptproblem in vielen Wohnzimmern, wo bisher eine tolle Bildqualität und Licht im Raum einfach nicht zusammengepasst haben. Nur in sehr dunklen Räumen rufen Spitzlichter vor finsterem Hintergrund wie das Space Shuttle zu Beginn von „Gravity“ sichtbare Halo-Effekte hervor. Gewohnt gut ist die Bewegungsdarstellung, wobei Kinofilme wahlweise geglättet oder im originalen 24p-Look erscheinen.    

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Der Testbericht Samsung QE65Q9F (Gesamtwertung: 87, Preis/UVP: 5500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Onkyo TX-NR474 (Test)

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prosconsDa staunten wir nicht schlecht: Nur 5.1-Kanäle, aber kompatibel mit Dolby Atmos und DTS:X. Geht nicht, war unser vorschneller Gedanke, doch wer auf Surround-Boxen verzichtet, kann beim TX-NR474 die verbleibenden Endstufen für zwei Höhenboxen nutzen. Zudem ist Onkyos Einstiegs-Receiver für das neue Musik-Streaming-Protokoll „DTS Play Fi“ vorbereitet, das via Firmware-Update zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht wird. In Kombination mit Chromecast, FireConnect und zahlreichen weiteren Vernetzungsoptionen präsentiert sich der Onkyo als moderne Multimedia-Zentrale im Wohnzimmer und Heimkino.

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Bei „Play-Fi“ handelt es sich um ein neues Streaming-Protokoll von Soundspezialist DTS, dessen Funktionsumfang der Konkurrenz (HEOS, MusicCast, FireConnect, etc.) ähnelt: So ermöglicht die kostenlose „Play-Fi“-App das Musikstreaming zu „Play-Fi“-fähigen Geräten sowie das Einrichten von Multiroom-Anlagen und deren Steuerung durch einen oder mehrere Benutzer.

Zudem kann man auf die wichtigsten Online-Dienste wie Spotify, Deezer, Napster, Qobuz und Tidal zugreifen, auch das Netzwerkstreaming mit DLNA ist möglich. Unterstützt wird die verlustfreie Audioübertragung mit bis zu 24 Bit / 192 kHz via Wi-Fi, Ethernet und Stromnetz. Im Gegensatz zur Konkurrenz gibt es die „Play-Fi“-App nicht nur für Android- und iOS-Geräte, sondern auch für Kindle Fire und sogar normale Windows-PCs (ab Windows 7).

Ausstattung und Technik

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Onkyo: Die Ecken der Fernbedienung kommen etwas spitz daher. Die Tasten sind übersichtlich und sinnvoll gruppiert, aber nicht beleuchtet.

Mit 480 Euro spielt der Onkyo in derselben Preisliga wie der Yamaha RX-V483. So stehen sich die beiden Geräte auch bei der Verarbeitung in nichts nach: In Schwarz und Silber ist das Gehäuse des Onkyo erhältlich, die Plastikfront imitiert geschickt das Aussehen von Aluminium und auch sonst ist alles sauber konstruiert. Das Punktmatrix-Display samt Kanalanzeige leuchtet altmodisch grün. Leider lässt sich die Volume-Anzeige nicht von numerisch (1-99) auf Dezibel umstellen.

7 Endstufen bekommt man bei Onkyo erst mit dem nächstgrößeren Modell TX-NR575, der hier getestete TX-NR474 begnügt sich mit 5 integrierten Verstärkern. Bi-Amping oder die aktive Beschallung eines zweiten Hörraums ist mit dem Onkyo auch bei Wahl von 2.1- oder 3.1-Boxen-Setups nicht möglich, der 3.1.2-Modus erlaubt wie schon erwähnt den Betrieb von 2 Höhenboxen unter Verzicht der Rear-Kanäle. Da der Receiver nur 5 Paar Anschlussklemmen besitzt, entfällt die Option, Höhen- und Rear-Boxen gleichzeitig zu verkabeln und per Knopfdruck zwischen ihnen zu wechseln. Apropos „Glänzen durch Abwesenheit“: Zum Testzeitpunkt (Mai 2017) fehlte dem TX-NR474 noch der Atmos-Decoder sowie Dolbys Surround-Upmixer, die Onkyo per Firmware-Update nachreicht. Bis dahin sind die altbewährten Decoder Dolby TrueHD und ProLogic II im Einsatz.

Die Abstände aller Lautsprecher lassen sich in 3-Zentimeter-Schritten justieren – gut, doch 1-Zentimeter-Schritte wären besser. Auch die Pegeljustage fällt mit 1-dB- statt 0,5-dB-Schritten nicht optimal aus. Das Bass-Management erlaubt Crossover-Frequenzen zwischen 40 und 200 Hertz in 11 Stufen. Der Equalizer mit drei Speichern stammt aus den großen Onkyo-Modellen und regelt bis auf den Center und Subwoofer alle Boxen paarweise. 15 Bänder zwischen 25 und 16.000 Hertz stehen zur Auswahl, wovon aber nur 9 Bänder gleichzeitig aktiv sein können; der Woofer kann mit 5 Bändern ab 25 Hertz justiert werden.

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Der Grafik-Equalizer bietet 15 Bänder, nur 9 davon können jedoch gleichzeitig aktiv sein.

Als Einmess-Automatik kommt Onkyos eigenes „AccuEQ“-System zum Einsatz, das zwei Zielkurven generiert, aber nur einen Messpunkt erlaubt. Vor der Einmessung muss man entscheiden, ob Höhen- oder Surroundboxen automatisch entzerrt werden. Seltsamerweise ließ sich AccuEQ nach getätigter Arbeit auch bei Nutzung von Deckenboxen einschalten, obwohl wir ein 5.1-System eingemessen hatten. Für individuelle Klangkorrekturen lässt sich der Equalizer auch bei aktiver Einmess-Automatik nutzen, Gleiches gilt für das Cinema-Filter zur dezenten Hochtonabsenkung; Letzteres streikt allerdings bei nativem DTS:X-Sound.

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„Quick-Menu“: Hier lässt sich unter anderem die „AccuEQ“-Einmessung an- bzw. abschalten.

Video und Multimedia

Die 4 HDMI-Eingänge und der HDMI-Ausgang verarbeiten 4K-Signale bis 60 Hertz mit HDCP 2.2, 4:4:4-Farbraum sowie HDR-10 und Dolby Vision (nach Firmware-Update). Der Receiver wandelt analoge Video-Signale zu HDMI, skaliert SD- und HD-Material aber nicht hoch; auch ein Video-Equalizer fehlt. Praktisch ist das AV-Sync-Delay, welches das Bild um maximal 100 oder den Ton um bis zu 500 Millisekunden verzögert.

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Kein Anschlusswunder: Wie bei Einsteiger-Receivern um die 500 Euro üblich, ist die Anzahl der Schnittstellen auf das Nötige reduziert: Zu 4 HDMI-Eingängen und einem HDMI-Ausgang gesellen sich nur 3 Stereo-Cinch- und 3 Digitaleingänge. Der USB-Eingang wäre auf der Frontseite besser aufgehoben, ein Phono-Eingang fehlt.

Musik gelangt via iPod-Direktanschluss, Heimnetzwerk, AirPlay, Bluetooth, Chromecast, FireConnect und künftig auch DTS Play-Fi in den Receiver. Neben dem kostenlosen TuneIn-Radio stehen Spotify, Deezer und Tidal als Bezahldienste zur Verfügung. Der Media-Player erkennt über USB unter anderem die Formate MP3, WMA, LPCM, FLAC, WAV, AIFF, AAC und DSD – aber nur in Stereo.

Die Bedienung des Receivers gelingt dank klarem Menüaufbau einfach, die Gehäuseecken der übersichtlichen Fernbedienung dürften aber etwas  weniger kantig ausfallen. Spaß macht Onkyos gut funktionierende „Remote“-App, mit der man den Receiver etwa vom Nebenraum aus steuern kann.

Tonqualität

Bei der Leistungsmessung stemmte der kleine Onkyo im 5.1-Betrieb solide 70 (6 Ohm) bzw. 76 Watt (4 Ohm) und damit deutlich mehr als der Yamaha RX-V483. Bei Stereo-Wiedergabe sind sogar 141 Watt (4 Ohm) respektive 113 Watt drin. 

So musizierte der Onkyo bereits im „Direct“-Modus, der alle nicht benötigten Schaltungen sowie das Bass-Management umgeht, mit Steely Dans 5.1-Mix von „Janie Runaway“ locker, druckvoll und ansprechend räumlich – wenn auch nicht so luftig wie manch größere Modelle. Die Einmessung lieferte plausible Werte und gab etwas Bassdruck für einen vollmundigeren Sound hinzu, Veränderungen im Hochton konnten wir nicht hören.

Gebaut als 5-Kanal-Receiver bietet Onkyos TX-NR474 die Option auf 3.1.2-Ton, also eine Konfiguration mit Front L/R, Center, Subwoofer und 2 Höhenboxen. Letztere können wahlweise an den Positionen Front Height, Top Middle oder als vordere Aufsatzboxen (Dolby Enabled Speaker) betrieben werden. Da der TX-NR474 mit Ausnahme eines Subwoofer-Kanals keine Vorverstärkerausgänge besitzt, muss man im 3.1.2-Modus zwangsläufig auf Surround-Lautsprecher verzichten.

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Oben statt hinten: Bei einer 3.1.2-Konfiguration kommen Decken- statt Rearboxen zum Einsatz.

Damit man trotz fehlender Rear-Boxen auch im Rücken etwas hört, entwickelte Dolby den „Surround Enhancer“-Klangmodus, der ein virtuelles Surround-Klangfeld erzeugt, das ohne hintere Lautsprecher Dolby-Atmos-Ton mit 5.1.2-Kanälen nachbilden soll. Ob die Praxis hält, was Dolby verspricht, konnten wir leider nicht testen – das entsprechende Firmware-Update mit „Surround Enhancer“-Funktion stellt Onkyo erst zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung. Die aktuelle Software (Stand: Mai 2017) entbehrt ebenfalls den Atmos-Decoder sowie Dolbys Surround-Upmixer, so dass 3D-Sound bis zum Update auf DTS:X, Neural:X und einige von Onkyos Klangprogrammen beschränkt ist. Das Cross-Format-Upmixing, also die Wiedergabe von Dolby-Signalen via DTS mit dem TX-NR474, ist nicht möglich. Aber auch das kann sich mit einem künftigen Firmware-Update ändern.

Die akustisch im Raum umherfliegende Kugel im DTS:X Demo-Clip „Object Emulator“ platzierte der TX-NR474 sauber verfolgbar und plastisch auf allen 5.1-Boxen, natürlich ohne Sound von oben. Es folgte der Wechsel zu einem 3.1.2-Setup – mit böser Überraschung: Die Toninformationen für die Rear-Kanäle verschluckte der DTS:X-Decoder und münzte sie nicht etwa auf die vorderen Boxen. So entstand seitlich bzw. hinten ein Akustikloch. Dolbys spezieller „Surround Enhancer“-Modus wird vermutlich die Klanglücke bei Atmos-Ton beseitigen. Ganz verloren ist man mit DTS:X aber nicht, denn Onkyos Klangprogramm „Theater Dimensional“ mischt alle Toninformationen von nativem DTS:X-Sound auf 3.1.2-Boxen,teils mit beachtlicher Surround- und Höhenwirkung.  Auch der reguläre HD-Decoder von DTS sowie Neural:X schanzen
Rear-Signale auf die vorderen Boxen, Neural:X lässt sich aber nicht bei DTS:X-Ton zuschalten.

Auch im Stereo-Betrieb machte der Onkyo eine gute Figur: Stakkatohafte Eletronik-Beats setzte der TX-NR474 dynamisch, schnell und druckvoll um; Jazz-Klänge tönten räumlich akkurat, fein aufgelöst und konturiert.

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AuVi_AWARD-Testsieger

Der Testbericht Onkyo TX-NR474 (Gesamtwertung: 66, Preis/UVP: 480 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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B&W P7 Wireless (Test)

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Gehüllt in schwarzes Leder und mit glänzenden Metallbügeln ausgestattet – optisch hinterlässt der P7 Wireless von Bowers & Wilkins einen hochwertigen Eindruck.

Doch der 400 Euro teure Over-Ear-Kopfhörer sieht nicht nur gut aus, er fühlt sich auch gut an: Der Sitz ist dezent straff, aber dank weicher Polsterung auch über einen längeren Zeitraum angenehm. Diese Kombination sorgt für eine effektive Abschirmung gegen Umgebungsgeräusche, über eine aktive Rauschunterdrückung verfügt er aber nicht. Der 323 Gramm wiegende P7 unterstützt Bluetooth 4.1 sowie den aptX-Standard für die Übertragung von hochaufgelösten Musikdateien. Die Verbindung mit dem Zuspieler klappt problemlos. Der nicht austauschbare Akku hält rund 17 Stunden durch. Wer lieber kabelgebunden unterwegs ist, nutzt die beiliegende 1,2 Meter lange Klinken-Strippe – der entsprechende Anschluss befindet sich auf der linken Seite hinter dem abnehmbaren Ohrpolster. Eine Freisprecheinrichtung gehört ebenfalls zur Ausstattung des P7.

Die Steuerung im Wireless-Betrieb erfolgt über drei Tasten an der rechten hinteren Gehäuseseite des Kopfhörers. Ein Druck auf den mittleren Knopf startet beziehungsweise pausiert das gerade laufende Stück, darüber und darunter wird die Lautstärke justiert. Die Regelung hätte für unseren Geschmackjedoch etwas feinfühliger sein dürfen.

Akustischer Alleskönner

Im Praxistest zeigt sich schnell: Der P7 Wireless mag alle Musikrichtungen. Seine Bassqualitäten stellt er mit dem Hip-Hop-Klassiker „Regulate“ von Warren G unter Beweis. Bei „She Don‘t Know“ von Jazz-Interpretin Melody Gardot bringen die beiden 40-mm-Chassis die verschiedenen Instrumente und Vocals fein differenziert und musikalisch zu Gehör. Es folgt eine Live-Version des Eagles-Stücks „Hotel California“ – von Klang und Platzierung der Instrumente über den Gesang bis zum Jubel des Publikums wirkt alles wie aus einem Guss. Höhere Lautstärken tun dem Hörvergnügen keinen Abbruch, der homogene Charakter bleibt stets erhalten.

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Der Testbericht B&W P7 Wireless (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

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808 Audio Hexlight (Test)

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Musiker und Gesangskünstler setzen sich gerne optisch in Szene. So wie der Hexlight von 808 Audio, ein Bluetooth-Lautsprecher mit einer pfiffigen Besonderheit. Denn die kompakte Box im stabilen Aluminiumgehäuse feuert auf Knopfdruck unterschiedliche Lichteffekte ab.

Akku-Power für acht Stunden

Aufgrund seiner kompakten Maße – er ist nur 16 Zentimeter hoch und mit 490 Gramm zudem relativ leicht – verschwindet der Hexlight problemlos in jedem Rucksack. Sein Akku hält bis zu acht Stunden am Stück durch. Aufgeladen wird der Klangzwerg per USB-Buchse beispielsweise an einem PC. Die schwarz glänzende Oberseite zieren sieben Tasten zur Bedienung. Hier wird nicht nur die Lautstärke angepasst oder der Pairing-Prozess gestartet. Unter anderem besteht die Möglichkeit, per Tastendruck Anrufe anzunehmen und die Freisprecheinrichtung zu aktivieren. Ein Mikrofon hat der Lautsprecher nämlich an Bord. Unter dem Kürzel „EQ“ verbirgt sich ein Equalizer, durch den die Box luftiger aufspielt und tiefe Töne hervorhebt. Gekoppelt wird der 808 Audio per Bluetooth. Über einen 3,5-mm-Klinkeneingang lassen sich andere Zuspieler wie MP3-Player andocken.

Sechs Lichtmodi

Mittels „Mode“ und „Color“ hat der Nutzer Zugriff auf sechs unterschiedliche LED-Lichterspektakel. Der obere Ring und der helle Kegel innerhalb des Gitters wechseln unter anderem die Farbe im Takt, wahlweise erhöht oder verringert sich die Leuchtstärke stufenweise. In dunkler Umgebung ist das ein netter und stimmungsvoller Effekt, der aber durchaus verzichtbar wäre. Denn die Hauptaufgabe des Hexlight besteht in der Musikwiedergabe. Und in dieser Disziplin kann die portable Box tatsächlich überzeugen. Durch die kegelförmige Konstruktion besitzt der 808 Audio ein perfektes Rundstrahlverhalten. Es ist also völlig egal, auf welcher Seite des Lautsprechers man sich befindet. Instrumente und Stimmen arbeitet der Schallwandler gut verständlich heraus, das Bassfundament ist ansprechend. Insgesamt spielt der Kleine für diese Preisklasse dynamisch und druckvoll. Lediglich wenn man den Pegel über die Zimmerlautstärke dreht, wird die Box plärrig und unsauber. 

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Der Testbericht 808 Audio Hexlight (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 100 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2017 erschienen.

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Hisense H55N5705 (Test)

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Die Fernbedienung sieht ansprechender aus als das frühere Modell und steuert alle wichtigen Funktionen. 

prosconsBereits mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.000 Euro wäre der H55N5705 einer der günstigsten HDR-TVs gewesen. Pünktlich zum Marktstart hat Hisense den Kurs aber um 200 Euro nach unten korrigiert, ohne auf moderne Technik zu verzichten. Ob Cineasten hier wirklich an der richtigen Stelle sparen, verrät unser Test.

Ausstattung und Praxis

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Ordnung muss sein: Die Rückseite des Hisense N5705 erscheint sehr übersichtlich. An Anschlüssen stehen unter anderem drei HDMI-Eingänge und zwei USB-Ports bereit.

Der N5705 bietet auf den ersten Blick alles, was ein moderner Fernseher haben muss: ein großflächiges UHD-Display, 4K/60p- und HDR-kompatible HDMI-Eingänge (wenn auch nur zwei Stück), Triple-Tuner für Satellit, Kabel und DVB-T2 sowie ein breit gefächertes Smart-TV-Angebot.

Optisch weiß er ebenso zu gefallen, obgleich sich der eine oder andere Design-Liebhaber an der mangelnden Symmetrie des anthrazitfarbenen Rahmens stören dürfte. Was genau wir damit meinen, zeigt die Detailansicht auf der nächsten Seite. Schlecht verarbeitet war – zumindest bei unserem Testgerät – einzig das rückseitige Steuerelement. Dieses klemmte nämlich und schaltete so nach dem Sendersuchlauf die TV-Kanäle pausenlos wie von Geisterhand durch. Nach etwas Rütteln am Plastiktaster hörte das Speed-Zapping aber auf und es erschien eine gut sortierte Programmliste. Leider verzichtet Hisense auf die mittlerweile eigentlich zum Standard gehörende USB-Recording- sowie Time-Shift-Funktion, was ihn wertvolle Punkte kostet.

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Nicht symmetrisch: Die Schräge an der rechten unteren Ecke ist Geschmackssache. Links verläuft der Rahmen ge­rade; dort spitzt auch der IR-Empfänger für die Fernbedienung hervor.

Ein paar Zähler wieder gut machen die Chinesen in der Disziplin „Praxis“. Vor allem am Bedienkomfort haben sie gegenüber ihren früheren Modellen gefeilt, wobei die frische „Vidaa U“-Benutzeroberfläche eine gewisse Ähnlichkeit zum hochgelobten Firefox-Betriebssystem der Panasonic-TVs aufweist.

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Eckig statt rund: Die „Vidaa U“-Benutzeroberfläche ist ähnlich aufgebaut wie das Firefox-Betriebssystem und erlaubt eine freie Anordnung der Icons am Startbildschirm.

So legen sich die Symbole in einer Reihe über das Bild und mit wenigen Klicks können Verknüpfungen zu oft genutzten Quellen, Apps sowie Fernsehsendern erstellt werden. Das Navigieren geht allerdings trotz Vierkern-Prozessor etwas hakeliger von der Hand als bei den Japanern.

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Über USB und Netzwerk: Der interne Mediaplayer des H55N5705 spielt alle wichtigen Bild-, Musik- und Videoformate ab. Leider erfolgt der Dateiwechsel nicht nahtlos.

Die Auswahl an Internet-Diensten ist großzügig, so dass für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte. Wie sein großer Bruder H75M7900 (audiovision 2-2017) spielt auch der H55N5705 entsprechende YouTube-Clips in UHD-Qualität ab. Gleiches gilt für die Online-Videotheken von Amazon sowie Netflix. Der interne Mediaplayer besticht durch eine breite Formatunterstützung. Profis erhalten hier übrigens Zugriff auf dieselben Bildregler wie im Tuner- oder HDMI-Betrieb; dazu gehört ein Farbmanagement.

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Bunte Auswahl: Die beliebtesten Internet-Dienste sind ab Werk auf dem Hisense N5705 installiert. Im App Store stehen 230 weitere Anwendungen zum Download bereit.

In puncto Lautstärke merkt man den Zehn-Watt-Boxen ihre niedrige Leistung nicht an. Sie bringen Stimmen sauber zu Gehör, verfärben aber schnell.

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Wer es braucht: Ungeachtet der eingeschränkten Funktionsvielfalt bietet der Hisense ein „Live-TV-Bedienungs-Tutorial“. Leider schaltet der Cursor keine TV-Sender um.

Bildqualität

Die drei Bildmodi „Standard“ (Werkseinstellung), „PC/Game“ und „Dynamisch“ sind gegenüber den nachfolgend genannten bis zu 40 Prozent heller, jedoch farblich unausgewogen und fallen zu kühl aus (rund 11.000 Kelvin im Weißbild). Übrig bleiben die Presets „Kino Tag“ und „Kino Nacht“, die normale HDTV-Quellen mit akkuraten Farben sowie Weiß mit einer neutralen Farbtemperatur von 6.250 Kelvin wiedergeben. Dafür holt sich der chinesische TV-Hersteller die volle Punktzahl, kann das Kunststück aber leider in kaum einer weiteren Disziplin wiederholen.

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Ultrascharfes Trio: Neben Amazon Video und Netflix streamt auch YouTube in UHD-Qualität. Voraussetzung dafür ist jedoch eine schnelle, stabile Internetverbindung.

Die Leuchtdichte beispielsweise liegt unabhängig vom Weißanteil sowohl mit SDR- als auch mit HDR-Quellen bei lediglich 243 Candela. Falls man aus einem Winkel von 45 Grad auf den 55-Zöller blickt, bleiben davon nur magere 57 Candela übrig. Einen echten HDR-Modus sucht man zudem insofern vergeblich, als alle vier HDR-Presets des Hisense weder erweiterte Farben noch spürbar mehr Punch im Vergleich zu SDR-Videos bieten – wobei sich die anderen beiden Probanden von Sony und Panasonic hier ebenso wenig mit Ruhm bekleckern.

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Volle Kontrolle: Der Farbtuner regelt nicht nur Farbton, Sättigung sowie Helligkeit von Grundfarben, sondern gestattet außerdem die separate Justage von Hautnuancen.

SDR-Quellen und das klassische TV-Programm zeigt der H55N5705 angenehm scharf, zumal der Overscan mit der Bildformat-Einstellung „Direkt“ komplett abgeschaltet werden kann. In Fußballübertragungen offenbart er allerdings ein Manko: Das Spielfeld verwischt, sobald die Kamera über den Rasen schwenkt. Denn der Hisense verzichtet auf eine Bewegungsglättung, die wir auch bei Filmabenden schmerzlich vermissen. Original in 24p angelegte Blu-rays erscheinen holprig mit 60 Hertz, was störendes 3:2-Pulldown-Ruckeln nach sich zieht. Immerhin überzeugen der gute Im-Bild-Kontrast und der niedrige Schwarzwert, sofern man mittig vor dem Fernseher sitzt.

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Erwartungen erfüllt: Der Hisense deckt den Farbraum nicht nur präzise ab, er hat auch schwierige Nuancen wie Hauttöne bestens im Griff. Graustufen erscheinen neutral.

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Für HDR-Signale stellt der H55N5705 vier statt fünf Bildmodi zur Verfügung, die sich per Direkttaste umschalten lassen. Sonderlich hell ist leider keiner davon.

Mit HDR-Quellen stehen nur noch vier Bildmodi zur Verfügung („Standard“ entfällt). Verwendbar sind die Presets „Kino Tag“ sowie „Kino Nacht“ aber erst, nachdem die Helligkeit leicht erhöht und der Kontrast stark um mindestens zehn Punkte abgesenkt wurde. Für den richtigen Punch im Bild reicht auch diese Korrektur leider nicht: Die Farben wirken eher fahl, Spitzlichter treten nur schwach hervor und funkeln kaum, während dunkle Konturen samt Farbnuancen vor allem bei zunehmendem Umgebungslicht untergehen. Eine Gammakorrektur ist – anders als bei SDR-Quellen – nicht mehr vorhanden. Der insgesamt etwas weiche und wenig plastische Bildeindruck lässt sich immerhin durch eine leichte Anhebung der Bildschärfe aufpeppen.

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Wind aus den Segeln: Den für HDR-Videos maßgeblichen DCI-P3-Farbraum kann der Hisense ebenso wenig abdecken wie die anderen beiden Testkandidaten.

Unsere Labormessungen erklären den recht schwachen HDR-Bildeindruck: Die Farben erreichen in keiner Weise DCI-P3-Niveau, sondern bleiben auf den konventionellen HDTV-Farbstandard Rec.709 beschränkt (siehe CIE-Segel). Zudem bleibt die Leuchtkraft hinter den Erwartungen zurück. Sie ist zwar unabhängig von der Größe der Weißauslastung (Average Picture Level) zwischen 10 und 100 Prozent konstant, erreicht aber lediglich 243 Candela. Bis zu 290 Candela sind nur in den blaustichigen Bildmodi wie „PC/Game“ möglich. Die Funktion „Dynamische Steuerung der Hintergrundbeleuchtung“ verbessert die Lichtausbeute nicht und ist kontraproduktiv, da sie ausschließlich in düsteren Szenen wirkt und diese noch dunkler einstellt.

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Gleichberechtigung: Der Hisense H55N5705 geht weder im SDR- noch im HDR-Betrieb über das BT.709-Niveau hinaus. Cyan wandert deutlich in Richtung Rot.

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Der Testbericht Hisense H55N5705 (Gesamtwertung: 65, Preis/UVP: 800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2017 erschienen.

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Teufel CINESYSTEM TRIOS 5.1-SET L (Test)

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prosconsMit einer Soundbar, einem Subwoofer und zwei Säulen-Speakern holt Teufels „Cinesystem Trios 5.1-Set L“ vollwertigen Surround-Sound elegant ins Wohnzimmer. Als Clou wird die Boxen-Peripherie drahtlos angesteuert.

Soundbars sorgen im Wohnzimmer für räumlichen Klang weit über dem Niveau gewöhnlicher TV-Lautsprecher. Wer jedoch echten Surround-Sound möchte, der muss zusätzlich zu rückwärtigen Schallwandlern greifen. Teufel kombiniert hierfür seine „Trios“-Soundbar CS 42, zu der auch der große Flach-Subwoofer T 4000 gehört, mit den beiden Säulen-Speakern L 430 FR zu einem schicken Design-Set, das 5.1-Tonkanäle diskret wiedergeben kann. Zum Lieferumfang gehören drei Wireless-Receiver für die drahtlose Verbindung von Soundbar, Rear-Boxen und Woofer.

Die hochwertigen Säulengehäuse aus Aluminium sind ein Hingucker, aber nicht gerade günstig: 2.000 Euro kostet das Set, dank regelmäßiger Sonderverkäufe über die Webseite des Berliner Direktversenders ist das „Cinesystem Trios 5.1-Set L“ aber auch günstiger zu bekommen – zum Testzeitpunkt für 1.500 Euro. Parallel zum „Set L“ ist die „Trios“-Kombi auch als „Set M“ mit kleineren Surround-Boxen erhältlich; der Preis fällt mit 1.900 Euro allerdings kaum günstiger aus.

Ausstattung & Praxis

An der Anmutung der Bar und den Säulen haben wir nichts auszusetzen: Das gebürstete Aluminium fühlt sich cinebar-trios-fbhochwertig an, ist hervorragend verarbeitet und verleiht den Schallwandlern eine edle Erscheinung. Schwarze Metallgitter schützen alle Chassis vor Beschädigung, die großen Alu-Fuß-platten der Rear-Boxen gewährleisten einen sicheren Stand.

Die liegende Soundbar mit imposanten 115 Zentimetern Breite darf optional auf dem mitgelieferten Sockel rutschfest Platz nehmen. Abhängig vom Fernseher kann die Soundbar bei einer Höhe von 11,7 Zentimeter  beziehungsweise 9,3 Zentimeter ohne Sockel bei einer Platzierung direkt vor dem Flatscreen ins Bild ragen; für die Wandmontage sind Lochhalterungen vorhanden.   

Drei 2-Wege-Systeme mit je einer 2-Zentimeter-Seiden-hochtonkalotte und zwei 7,7 Zentimeter großen Mitteltönern aus beschichteter Zellulose sind für die diskrete Wiedergabe der vorderen drei Tonkanäle zuständig. Angetrieben werden diese von Class-D-Digitalverstärkern, Teufel gibt die Dauerbelastbarkeit der Bar mit 45 Watt an; die kurzzeitige Impulsbelastbarkeit mit 60 Watt.

Auf der Rückseite befindet sich das nicht übermäßig üppige Anschlussfeld: Einen HDMI-Eingang empfinden wir als zu knapp bemessen. Wer zum Blu-ray-Player auch einen Sat-Receiver oder eine Spielekonsole anschließen möchte, benötigt bereits einen HDMI-Verteiler. Wie der Eingang schleift auch der HDMI-Ausgang 4K/30p-Videosignale (HDMI 1.4b) mit HDCP 2.2 durch; HDR akzeptiert die Bar jedoch nicht. Dank HDMI-ARC-Funktion gelangt auch Ton direkt vom Fernsehgerät zur CS 42, Musik kann ferner via Toslink-Buchse und 3,5-mm-Klinke übertragen werden, für drahtloses Streaming stehen Bluetooth mit aptX und NFC zur Verfügung. Die USB-Buchse dient allein der Zuspielung von Firmware-Updates.

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Die Bedienung der Soundbar erfolgt über einen schicken Geber im Aluminium-Gewand samt großer wie übersichtlicher Tasten. Das Grundmenü fällt gemäß dem Funktionsumfang eher simpel aus, leider legen sich Onscreen-Infos (Decoderwahl, Pegel, Lip-Sync) bei HDMI-Signalen nicht über das laufende Bild, so dass man den Klangriegel beim Filmegucken quasi ‚blind‘ bedienen muss.

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Subwoofer & Säulen

Der große Subwoofer arbeitet optional auch drahtlos mit der Soundbar zusammen. Seine Flachbauweise (30 x 95,5 x 12,5 cm) – das Gehäuse besteht nicht aus Alu, sondern Schwarz foliertem MDF – ermöglicht die unsichtbare Positionierung unter dem Sofa oder eine unauffällige Wandmontage. 150 Watt treiben drei 13-cm-Chassis auf der Unterseite an, das Bedienpanel bietet unter anderem Regler für Volume, Phase (180°) sowie ein regelbares Hochpass-Filter (20 bis 50 Hertz). Ein Tiefpass-Filter zur Begrenzung der oberen Bassfrequenzen fehlt dagegen. 

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Die Soundbar CS 42 und der dazugehörige Subwoofer T 4000 verlinken miteinander über eine reguläre Cinch-Strippe, oder aber kabellos. Hierfür wird ein Wireless-Modul benötigt, das im Lieferumfang des 2.000-Euro-Sets enthalten ist. Der Einbau und die Inbetriebnahme fallen denkbar einfach aus: Modul in die dafür vorgesehene Öffnung des Woofer schieben, im Soundbar-Menü unter „Funk“ die Wireless-Übertragung aktivieren, fertig. Erfolgt die Verbindung zur Bar nicht automatisch, muss man den „Pairing“-Knopf am Subwoofer etwas gedrückt halten.

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Kurz und schmerzlos erfolgt auch die Installation der beiden Säulen-Speaker L 430 FR, die jedoch ausschließlich drahtlos mit der Soundbar kommunizieren: Zum Set gehören die beiden Drahtlos-Module „RearStation Compact RX“, jede Einheit aus Funk-Empfänger und 60-Watt-Verstärker wird via Boxenkabel mit einem der Säulen-Speaker verbunden; 15 Meter Lautsprecherkabel von Teufel gehören ebenfalls zum Lieferumfang.

Entgegen dem Woofer müssen die 114 Zentimeter hohen Säulen L 430 FR kabellos betrieben werden, die benötigten Empfängermodule mit Namen „RearStation Compact RX“ samt verbautem 60-Watt-Verstärker (Sinus) gehören zum Lieferumfang und werden via Lautsprecherkabel (ebenfalls im Set) mit den Boxen verbunden; die vergoldeten Polklemmen akzeptieren auch Bananen-Stecker. Das 3-Wege-System der L 430 FR mit 5 Chassis ist für 70 Watt Dauerbelastung ausgelegt. 

Decoder & Tonqualität

An Surround-Decodern verbaute Teufel Dolby Digital, DTS sowie Dolbys ProLogic II-Upmixer (Music, Movie). HD- und 3D-Tonformate werden nicht unterstützt, bei entsprechenden Signalen gibt die Teufel-Kombi nur deren Tonkern wieder. Ein Einmess-System fehlt dem CS 42-Riegel, Pegel und Distanzen aller Boxen müssen manuell justiert werden. Regler für Höhen, Mitten und Bässe erlauben die Klangmanipulation, via Direkttasten auf der Fernbedienung darf man zwischen 5 Klangprogrammen (Voice, Music, Movie, Night, Wide) plus Dolby Upmixer wählen.

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Mit 345 Watt Sinus aus 22 Chassis sind auch Pegel deutlich jenseits der Zimmerlautstärke drin – auch bei Extrem-Tiefbässen wie dem „Powerful Bass“ im Dolby Atmos-Trailer „Amaze“ verzerrt der Woofer nicht und spielt erstaunlich tief und sauber. Der Hörtest mit dem Katastrophen-Spektakel „Deepwater Horizon“ förderte allerdings ein bekanntes Problem zu Tage, das viele Soundbar/Woofer-Kombis quält: Trotz druckvoller Bässe vermisste das Gespann im Grundton Volumen und damit Glaubwürdigkeit. Die Justage des 3-Band-Equalizers brachte etwas mehr Fülle und Realismus in den Klang, tonal richtig ausgewogen empfanden wir das Ergebnis aber trotzdem nicht.

Pluspunkte sammelte die Trios-Kombi bei Surround-Ton, denn dank der Rear-Speaker spannte das Set ein überzeugend großes und räumlich geschlossenes Schallfeld auf, das Effekte auch von hinten und seitlich erklingen ließ – wenn natürlich auch nicht so präzise wie echte 5.1-Boxen-Sets das schaffen. Dialoge verfärben aus stark seitlichen Hörpositionen leicht, die Verständlichkeit bleibt aber gegeben. Die Klangprogramme verändern den Klang tonal wie räumlich, was letztlich aber Geschmackssache ist.

Bei unserem Stereo-Hörtest gehörte Klassische Musik nicht zu den Stärken der Bar: Hier klang etwa Bachs Toccata & Fuge eher schmächtig, die riesige Kirchenorgel löste sich kaum vom Speaker. Auch bei polyphoner Vokalmusik störte uns die eingeengte und eher verwaschene Bühne. Besser schlug sich der Klangriegel mit modernen Sounds von Hard Rock bis Elektro-Pop. Hier machte die basskräftige und  dynamische Spielart viel Spaß. 

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Der Testbericht Teufel CINESYSTEM TRIOS 5.1-SET L (Gesamtwertung: 71, Preis/UVP: 2000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2017 erschienen.

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LG OLED55C7D (Test)

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Aus einer Hand: Die 2017er Magic Remote belegt einige Tasten doppelt und greift neben Netflix direkt auf Amazon Video zu. Dem Ziffernfeld lassen sich weitere Apps und Funktionen zuweisen.

prosconsMit einem Preis von 3.300 Euro gehört der OLED55C7D LGs OLED-Mittelklasse an und hat sich gegenüber seinem Vorgänger nicht nur optisch, sondern auch technisch weiterentwickelt. Wem 55 Zoll zu klein sind, der kann zum 65-Zöller greifen.

Seit 2014 hält LG an der OLED-Technik fest und präsentiert jedes Jahr neue, verbesserte TV-Modelle. Mit dem 55C7D starten die Südkoreaner in die vierte Runde, haben gegenüber dem Vorgänger jedoch an ein paar Stellen den Rotstift angesetzt – zur Freude von HDR-Fans.

Ausstattung und Praxis

Der Curved-Trend scheint nun auch bei LG vorüber zu sein: Während der Vorgänger OLED55C6D (siehe audiovision 11-2016) leicht gebogen daherkam, ist der C7 – ebenso wie alle anderen 2017er-Serien – flach gehalten. Trotzdem fügt er sich hervorragend in moderne Wohnumgebungen ein. Das liegt nicht zuletzt am schwarzen Rahmen, der einen schönen Kontrast zur alufarbenen Rückseite bildet und das Display noch dünner wirken lässt als bisher. De facto sind es nach wie vor rund fünf Millimeter, wobei der Rand um die sichtbare Bildfläche etwa doppelt so dick ausfällt. In der unteren Hälfte beträgt die Gehäusetiefe 4,7 Zentimeter, da dort die gesamte Technik steckt.

Wie seine teureren Brüder erfüllt LGs OLED-Mittelklässler die strenge UHD-Premium-Norm der UHD Alliance und unterstützt neben dem offenen HDR-10-Format auch Dolby Vision sowie HLG (Hybrid Log Gamma) für künftige TV-Übertragungen in HDR-Qualität. Passend dazu offeriert der C7 spezifische Bildmodi, die durch Wegfall der Polfilterscheibe eine etwas höhere Helligkeit erzielen – sehr zum Leidwesen von 3D-Freunden.

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Neues Gewand: Statt im gewohnten Schwarz zeigt sich der 55C7 von hinten in Weiß, der Display-Rücken in heller Alu-Optik. Hinzugekommen ist ein vierter HDMI-Eingang.

Nostalgikern dürften zudem die analogen Schnittstellen fehlen; die meisten Cineasten können darauf aber gewiss verzichten. Keinerlei Abstriche hinnehmen muss man beim Bedienkomfort: Das webOS-Betriebssystem wurde konsequent weiterentwickelt und verspricht in der aktuellen Version 3.5 ein sehr hohes Sicherheitslevel, indem es etwa die Installation von nicht zugelassenen Anwendungen sowie den unautorisierten Zugriff auf sensible Daten blockiert.

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Mehr erfahren: Die Magic-Link-Funktion serviert dem Zuschauer auf Wunsch zur aktuellen Sendung passende Inhalte sowie nähere Informationen zu Schauspielern.

Gewohnt übersichtlich und reaktionsschnell präsentiert sich die Benutzeroberfläche. In Kombination mit der berührungssensitiven Magic Remote wird die Steuerung zum Kinderspiel. Ihre praktischen Direkttasten tragen natürlich entscheidend dazu bei. Einen kleinen Überblick über die Features geben die Bilder unten.

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webOS 3.5: Die neue Version des beliebten Betriebssystems verspricht eine höhere Sicherheit – an der Benutzeroberfläche hat sich augenscheinlich nichts geändert.

Seitdem Erzrivale Samsung den Elektronik-Konzern Harman übernommen hat, ist LG beim Sound auf sich allein gestellt. Dessen ungeachtet steuert das 40 Watt starke 2.2-System schon ab 60 Hertz ein recht ordentliches Bassfundament zum Bild bei. Audiofunktionen wie Dolby Atmos und der „Smart-Sound-Modus“ generieren Raumklang-Effekte, die den normalen Stereoton jedoch nicht in allen Fällen verbessern. Sie lassen sich bei Bedarf abschalten.

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Schnellzugriff: Den neun Tasten des Ziffernfelds lassen sich nicht nur TV-Kanäle, sondern auch oft genutzte Apps zuweisen. Geöffnet werden sie durch längeres Drücken.

Bildqualität

Geht es um tiefes Schwarz, gute Blickwinkelstabilität und gleichmäßige Ausleuchtung, kommt man um einen OLED-Fernseher nicht herum. Das beweist der C7 einmal mehr, obgleich die Unterschiede zum Vorgänger überschaubar sind und in der Praxis nicht immer auffallen. Dies ist aber nicht tragisch, lieferte der C6 doch bereits eine Bildqualität auf Profi-Niveau ab.

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Farbecht: Selbst bei komplexen Mischfarben und Grau­tönen leistet sich der LG OLED55C7D keine Schwächen. Nur von der Seite wandert Gelb leicht in Richtung Grün.

Am meisten überzeugt dabei das Preset „isf Experte (Dunkler Raum)“, da es bereits in den Werkseinstellungen gleichermaßen brillante und natürliche Farben sowie neutrale Grautöne mit sehr niedrigen Delta-E-Werten von 1,7 beziehungsweise 1,3 erzeugt. Wer einen knalligen Look bevorzugt, kann im Menü „Experteneinstellungen“ den zu Grün und Rot hin deutlich vergrößerten Farbumfang „Breit“ aktivieren, der nahe an das für HDR-Clips maßgebliche DCI-P3-Spektrum herankommt.

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Herangeholt: Mittles der „Magic Zoom“-Lupenfunktion lässt sich ein bestimmtes Bilddetail vergrößern und sogar aufnehmen bzw. als Screenshot auf dem Gerät speichern.

In Sachen Lichtausbeute bleiben die (SDR-)Bildmodi leider hinter HDR-Niveau zurück: Keiner von ihnen knackt die 500-Candela-Marke. Wie bisher schafft unser Favorit auf maximaler Stufe rund 310 Candela, während das beste HDR-Preset mehr als doppelt so hell leuchtet.

Dank Unterstützung für Dolby Vision, HDR-10 und HLG lässt der Ultra-HD-Premium-zertifizierte OLED55C7D keine Wünsche offen – insbesondere deshalb, weil im Vergleich zum Vorgänger C6 das HDR-Tone-Mapping stark verbessert wurde. Clipping tritt in weniger Szenen auf als zuvor, da der Wert nicht auf maximale Helligkeit, sondern auf eine gute Durchzeichnung und satte, vollständig differenzierte Farben gelegt wird.

Dazu muss man vom werksseitig aktiven, etwas kühl abgestimmten Preset „Standard“ (9.600 Kelvin) in den farbneutralen Bildmodus „Kino Home“ (7.170 Kelvin) oder besser noch zu „Kino“ wechseln (6.350 Kelvin). Dieser vermeidet nämlich plakative Übertreibungen und präsentiert fein abgestufte HDR-Bilder. Jedoch erscheinen Farben eine Spur dunkler und nicht ebenso intensiv wie in „Kino Home“. Wer sich daran stört, kann die Farbsättigung leicht anheben.

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Das HDR-Preset „Kino“ liefert neutrale Graustufen bei 6.350 Kelvin. Die Farben im DCI-P3-Spektrum werden fast vollständig abgedeckt, strahlen aber erst nach einer deutlichen Anhebung der Farbsättigung intensiv.

Nur ganz selten überstrahlen Details in großflächig hellen Szenen: In unserer Portraitaufnahme verschwinden einzelne Haare im starken Gegenlicht. Das Absenken des Kontrasts hilft wenig, allerdings führt die in den Bildoptionen versteckte Schwarzwert-Einstellung „Hoch“ statt „Niedrig“ zum Erfolg. Dunkle Konturen erscheinen heller und Farben intensiver – ideal für gut durchgezeichnete HDR-Clips unter Tageslicht. Zugleich bleiben Details nun auch in strahlenden Spitzlichtern vollständig erhalten. Im Preset „Kino“ übertrifft der C7 die Mindestanforderungen der UHD-Alliance mit 682 Candela locker, sinkt im weißen Vollbild allerdings OLED-typisch auf 159 Candela ab. Damit leuchtet er trotz des offensiveren, nach oben erweiterten Tone Mappings bis zu 20 Prozent heller als sein Vorgänger, was er wohl der eingesparten 3D-Polfil­terscheibe zu verdanken hat.

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Natürliche Kontraste: Das Gesicht überstrahlt nicht, wenn man den Schwarzwert „Hoch“ aktiviert. Dadurch verbessern sich auch Farben und die Durchzeichnung.

Das Preset „Kino Home“ erreicht 725 respektive 166 Candela (APL von 10 und 100 Prozent). Dennoch kann der LG in einer unserer großflächig hellen Testsequenzen die weiße Gischt am Strand nicht mit vollem Punch zeigen. Im Vergleich lässt die LCD-Konkurrenz wie der 2.700 Euro teure Sony KD-55XE9305 (siehe audiovision 4-2017) Spitzlichter rund doppelt so hell und voll­flächiges Weiß mit satten 820 Candela gar fünfmal heller leuchten. Auf der anderen Seite schwören OLED-Anhänger zu Recht auf die überlegene Schwarzdarstellung der organischen Leuchtdioden, die in düsteren Szenen durch intensive Farben ohne jeden Grauschleier begeistern.

Bei großem Weißanteil dreht der isf-Modus den Spieß allerdings um. So schrumpft die Ausbeute im vollflächigen Weiß auf immerhin 250 statt auf magere 159 Candela zusammen. Dennoch haben Top-LCDs in dieser Disziplin die Nase eindeutig vorn; ein Paradebeispiel ist Samsungs neuer QE65Q9F (audiovision 7-2017).

Doch im Gegensatz zum Samsung behält der LG-OLED aus schräger Perspektive einen Großteil seiner Leuchtkraft und den Kontrast sogar vollständig bei – sowohl im ANSI-Schachbrettmuster als auch unter Auflicht kommen exzellente Werte von 2.200:1 respektive 1.100:1 zustande. Farben erscheinen weiterhin brillant, obgleich das Bild etwas kühler wirkt und Gelbtöne leicht ins Grüne abdriften. Dafür sind in großen monotonen Flächen wie einem blauen Himmel oder auf dem grünen Fußballfeld keine Inhomogenitäten zu sehen. Kameraschwenks und schnelle Bewegungen meistert der LG C7 ebenfalls bravourös; bei Bedarf stehen im benutzerdefinierten TruMotion-Menü getrennte Regler für TV („Schärfen“) sowie für Kino-filme („Entruckeln“) bereit. Die 24p-Wiedergabe gelingt perfekt.

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Der Testbericht LG OLED55C7D (Gesamtwertung: 86, Preis/UVP: 3300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2017 erschienen.

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Vogel’s NEXT 8375 (Test)

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Heimkino-Fans sind oft Ästheten. Da stören herumhängende Kabel. Hat man sich für eine Wandmontage des Flachbildfernsehers entschieden, stellt die Installation einer Soundbar die nächste große Herausforderung dar. Die muss dann an die Wand. Doch HDMI- und Stromkabel lassen sich selten dezent verstecken. Vogel‘s hat mit der MotionSoundMount NEXT 8375 ein pfiffiges Komplettpaket auf den Markt gebracht. Eine motorisierte Wandhalterung mit integrierter Soundbar und kabellosem Subwoofer. So eine Gerätekombi hatten wir noch nie in unserem Testlabor. Das wirkt alles wie aus einem Guss. Vorteil: Wird der Flat-TV gedreht, kommt der TV-Ton immer optimal von vorne. Zusätzlicher Höhepunkt: Per Tablet oder Smartphone hat man die Kontrolle über die Wandhalterung.

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Optimaler TV-Sound immer von vorne: Die Vogel‘s NEXT 8375 hat eine Soundbar bereits ab Werk an Bord.

 

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Per Tablet oder Smartphone bestimmt man ganz bequem, welche Position im Wohnzimmer die Wandhalterung von Vogel‘s einnehmen soll.

„MotionMount“ heißt die Vogel‘s-App für iOS- und Android-Geräte, mit der Bewegung in die Wandhalterung kommt. Über zwei Schieberegler definiert der Zuschauer, wie weit der Fernseher in den Raum gefahren und wie weit er auf die rechte bzw. linke Seite geschwenkt werden soll. Zehn unterschiedliche Positionen lassen sich speichern, optional für jedes Familien­mitglied eine andere. Bei Bedarf kann natürlich jede Position beliebig verändert werden. Die Verbindung zwischen App und Wandhalterung wird per Bluetooth hergestellt – im Test gelang dies problemlos und zuverlässig.

Für Flat-TVs bis 65 Zoll

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Der mitgelieferte Subwoofer arbeitet per Funk und kann daher völlig frei im Raum platziert werden. Er benötigt lediglich eine freie Steckdose. Das Bassvolumen lässt sich per Fernbedienung justieren. Die Kopplung mit der Soundbar erfolgt automatisch.

Die NEXT 8375 schultert Fernseher mit einer Diagonalen zwischen 40 und 65 Zoll, die nicht mehr als 30 Kilogramm wiegen. Naturgemäß muss man für die Installation einer Wandhalterung etwas Zeit einplanen, schließlich muss diese fest mit Dübeln (liegen dem Set bei) im Mauerwerk verankert werden. Vogel‘s liefert glücklicherweise eine Bohrschablone sowie eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung mit, zudem steht unter YouTube ein ausführliches Montage-Video bereit. Positiv fällt die gute Verarbeitungsqualität der schwarzen Halterung auf. Eine kreisrunde Blende sorgt dafür, dass sämtliche Schrauben an der Wand abgedeckt werden. Das dazugehörige HDMI-Kabel zwischen Flat-TV und Soundbar ist von vorne ebenso wenig zu sehen wie die integrierten Stromversorgungen für den Flachmann und den Lautsprecher. So braucht man nur eine Steckdose für die Wandhalterung. Lediglich Besitzer eines OLED-TVs müssen diesen direkt ans Stromnetz anschließen.

Nach dem Einschalten des TV-Apparates fährt dieser flüssig in die manuell festgelegte Position, bis zu 72 Zentimeter von der Wand entfernt. Der maximale Drehwinkel nach links beziehungsweise rechts liegt bei 120 Grad.

Soundbar super ausgestattet

Die 95 Zentimeter lange Soundbar mit schwarzer Klavierlack-Oberseite lässt sich sowohl über Bedientasten am Gehäuse als auch über eine Fernbedienung steuern. Das Display ist einwandfrei ablesbar und dimmbar, zur umfangreichen Ausstattung gehören zwei HDMI-Eingänge sowie ein -Ausgang mit ARC (Audio Return Channel). Neben der Anpassung von Bässen und Höhen kann man auch unterschiedliche Equalizer abrufen. Räumlichkeit und Sprachverständlichkeit der Soundbar sind gut. Die Bässe sind ebenso wie Höhen ordentlich ausgeprägt. Zudem unterstützt der Klangriegel Musik-Streaming per Bluetooth. 

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Der Testbericht Vogel’s NEXT 8375 (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 1200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2017 erschienen.

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Sony HT-ST5000 (Test)

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Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und besitzt separate Volume-Tasten für Bar und Woofer.

prosconsMit der HT-ST5000 präsentiert Sony eine 7.1.2-Soundbar/Woofer-Kombi, die dreidimensionalen Filmton unkompliziert ins Wohnzimmer holen möchte; ganz ohne Rear- und Top-Speaker. Ob das funktioniert?

3D-Sound ist längst nicht mehr nur Heimkino-Anlagen mit unzähligen Lautsprechern vorbehalten. Neben Fernsehern und sogar Smartphones hat der dreidimensionale Ton auch Soundbars erobert. Sonys neues Flaggschiff HT-ST5000 gehört zu jener noch eher selten anzutreffenden Gattung von Atmos-Riegeln, die mit wenig Installationsaufwand viel Klangspaß ins Wohnzimmer holen möchten. Für die Basswiedergabe stellen die Japaner dem mächtigen Klangkörper einen Subwoofer zur Seite, der drahtlos mit der Soundbar kommuniziert. 1.500 Euro kostet das Duo, das damit auch preislich in der Oberliga spielt.

Dolby Atmos mit 10 Kanälen

Das tadellos verarbeitete Gehäuse der HT-ST5000 besteht größtenteils aus mattschwarzem Kunststoff; es wirkt robust und auch das Gewicht von 8,2 Kilogramm deutet auf die hohe Stabilität der Bar hin. Auf der rechten Seite des Gehäuses integrierten die Japaner ein NFC-Feld sowie eine USB-Buchse. Alle anderen Schnittstellen wanderten auf die Rückseite: 3 UHD-taugliche HDMI-Eingänge sowie 1 HDMI-Ausgang sind stattlich für eine Soundbar, hinzu kommen Buchsen für Toslink, Ethernet und analoges Audio in Form einer 3,5mm-Klinke.

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Auf der rechten Gehäuseseite befinden sich ein NFC-Feld sowie unter einer Abdeckung der USB-Anschluss.

Das Metall-Frontgitter hält magnetisch und lässt sich abnehmen, dahinter kommen ein gut ablesbares und dimmbares Display sowie 7 Chassis zum Vorschein – drei davon in Koaxial-Bauweise mit davor sitzendem Hochtöner. An der Oberseite unter Schutzgittern wurde links und rechts je ein schräg angewinkelter Treiber ins Gehäuse eingelassen, der Töne zur Decke abstrahlt; via Reflexionen gelangt der Schall von dort zurück zum Hörer und simuliert so Sound von oben. 12 Digital-Verstärker betreiben die diskreten 7.0.2-Kanäle mit insgesamt 600 Watt Leistung (Herstellerangabe). Achtung: Die Oberseite der Bar kann im Betrieb recht heiß werden.

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Auf der Rückseite gibt es 3 HDMI-Eingänge plus einen HDMI-Out, Ethernet, Toslink und eine Klinkenbuchse.

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Der Schall der zur Decke abstrahlenden Chassis wird via Reflexion zum Hörplatz geworfen.

Für gewöhnlich erzeugen Soundbars virtuellen Surroundklang, indem sie Audiosignale so manipulieren, dass der Schall für das Ohr von hinten und/oder oben zu kommen scheint. Sonys „S-Force Pro Front Surround“-Technologie kombiniert den künstlichen Raumklang via DSP mit dem klassischen Boxen-Ansatz für diskrete 7.1.2-Tonkanäle: Die Soundbar HT-ST5000 verfügt hierzu über 10 Treiber (davon 3 Koax-Chassis), welche die Kanäle Center, Links, Rechts, Rear links und rechts sowie Back-Rear links und rechts bilden und Schall horizontal nach vorne strahlen; ein Subwoofer ergänzt den .1-Kanal. Auf der Oberseite des Gehäuses sitzen zwei schräg nach oben gerichtete Treiber, die nach dem Prinzip von Dolby Enabled Speaker Töne zur Decke schicken – der von dort reflektierte Schall soll die Töne von oben hören lassen. Ob und wie gut das klingt, hängt jedoch maßgeblich von der Position des Sitzplatzes sowie der Deckenbeschaffenheit ab, so mindern etwa schallabsorbierende Materialien den Atmos-Effekt erheblich.

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Für Dolby Atmos-Ton strahlen zwei Chassis auf der Oberseite Schall in Richtung Decke ab.

Mit einer Höhe von gerade mal 8 Zentimetern dürfte der 118 Zentimeter breite Riegel auch direkt vor die meisten Fernseher passen, ohne ins Bild zu ragen. Alternativ kann man das Klangmöbel auch an die Wand hängen, außer Schrauben und Dübel wird hierfür kein weiteres Zubehör benötigt.

Der Krawall-Würfel

ht-st5000-von-sony_14Der 14,5 Kilogramm schwere Subwoofer SA-WST5000 gehört mit zum Lieferumfang, misst 24,8 x 40,3 x 42,6 Zentimeter und kommuniziert via Funk mit der Soundbar. Der Bassreflex-Basswürfel funktioniert nach dem Front- sowie Downfire-Prinzip, allerdings wird nur einer der beiden Treiber aktiv von einem 200-Watt-Verstärker angetrieben; die zweite Membran arbeitet passiv. Toneingänge besitzt der Woofer keine, so dass er ausschließlich mit der Soundbar in Betrieb genommen werden kann. Die Verarbeitung ist hochwertig, während alle Seiten von Stoff bezogen sind, besteht die Top-Platte aus anthrazitfarbigem Aluminium.

Dolby Atmos, aber kein DTS

Entgegen vieler Soundbars kann die HT-ST5000 mit einem vollständigen Onsceen-Menü aufwarten, das die Bedienung erleichtert und zielsicher durch die Installation führt. Für bestmöglichen Sound sollte man im Menü „Ton-/Lautsprecher-Einstellungen“ zuerst die Treiber konfigurieren: Da kein Einmess-System existiert, müssen die Werte für Pegel, Deckenhöhe und den Abstand zum Hörplatz selbst ermittelt und eingetragen werden.

An Tonsignalen versteht die Bar PCM und alles von Dolby, DTS-Decoder sparten sich die Japaner jedoch, weshalb entsprechende Streams vom Zuspieler zuerst ins PCM-Format gewandelt werden müssen. Zudem unterstützen die HDMI-Buchsen keine DSD-Streams und auch kopiergeschütze Audio-Signale von SACD und DVD-Audio sind unerwünscht; so bleibt die Bar auch nach der Wandlung von DSD-Signalen zu PCM-Ton im Player meist stumm. Zu 7 Klangprogrammen kommen Schaltungen fürs Leisehören und zur Sprachverbesserung. Das Lip-Synch verzögert Ton um bis zu 300 Millisekunden. Tonregler für Bässe und Höhen, aber auch ein Equalizer fehlen der Bar.

Die Bedienung kann über die Knöpfe an der Soundbar erfolgen, mehr Optionen offeriert jedoch die gut in der Hand liegende Fernbedienung, die getrennte „Volume“-Tasten für Bar und Woofer aufweist. Die Bedienungsanleitung liegt übrigens ausgedruckt bei. Alternativ lässt sich die HT-ST5000 auch über Sonys „Music Center App“ (ehemals „Song Pal“) steuern. Die App ermöglicht zudem die Vernetzung mit weiteren WLAN/LAN-Speakern und so den Aufbau von Multiroom-Systemen.

Video & Multimedia

Dank HDMI 2.0a sind alle HDMI-Kontakte 4K/60p-tauglich und schleifen den HDCP-2.2-Kopierschutz sowie HDR-10-Metadaten durch. Einen Video-EQ oder Scaler besitzt die Soundbar jedoch nicht. Dank ARC-Funktion gelangt Ton aus dem Fernseher zur Soundbar, via CEC lässt sich der Riegel zum Teil auch über die TV-Fernbedienung steuern, etwa Ein-/Ausschalten oder in der Lautstärke regeln.

Über USB akzeptiert der Media-Player Hi-Res-Audio-Formate wie FLAC, DSD, WAV und ALAC, für das Wireless-Streaming stehen WLAN und Bluetooth (optional auch mit dem hochqualitativen LDAC-Codec) zur Verfügung. Bluetooth-Signale kann die HT-ST5000 nicht nur empfangen, sondern auch an andere kompatible Geräte versenden. Spotify bietet den Zugriff auf Online-Musik, mit Chromecast lassen sich zudem über 100 Apps aufrufen. 

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Bildschirmmenü: Von hier aus erfolgt die Quellenwahl oder der Sprung ins Netzwerk bzw. Internet.

Tonqualität

Insgesamt 800 Watt stehen der Soundbar zur Verfügung, welche auch lautstark umgesetzt werden; zwar reicht es nicht, um ganz große Räume mit Konzertpegeln zu beschallen, in normalen Wohnzimmern macht der Riegel aber ordentlich Dampf und verzerrt selbst bei Maximallautstärke nicht. Bei naher Aufstellung spielte der Subwoofer mit der Bar wie aus einem Guss und griff dabei druckvoll in den Basskeller; mit der Präzision nimmt er es allerdings nicht immer so genau.

Die HT-ST5000 verändert je nach Klangprogramm ihren Sound räumlich und tonal: Der „Standard“-Modus tönte für unser Gehör in den Mitten allerdings etwas verfärbt, was ein Check mit unserer 5.1-Referenz-Scheibe „Steely Dan: Two against Nature“ schnell aufdeckte. Aufgrund fehlender Equalizer lässt sich der Klang auch nicht nach individuellen Hörvorlieben anpassen. „Clear Audio+“ entschlackte den Sound etwas und sorgte so für mehr Klangneutralität. „3D Surround“, „Movie“, und „Sports“ aktivieren bei 2D-Ton die oberen Atmos-Boxen und fächerten das Klangbild räumlich auf. Allerdings litten darunter die Präzision und Durchzeichnung; zudem klang es halliger. Bei 5.1-Musik gefielen uns die „Music“- und „Game Studio“-Programme am besten, welche neutraler, trockener und damit sauberer als die restlichen Klangoptimierer spielten.

Mit Dolby-Atmos-Trailern konnte vor allem der „Movie“-Modus punkten, der es schaffte, Töne auch seitlich der Hörposition zu platzieren. Von oben bzw. über dem Kopf schallte dagegen praktisch nichts. So reproduzierte die Bar die Glockentöne in „Audiosphere“ nur vorne und auch nur knapp über der Höhe des TV-Schirms. Probleme hatte die Sony auch mit dem horizontalen 360-Grad-Vogelflug im „Amaze“-Trailer, der eingeengt und verschwommen aus der Soundbar schallte; solch diffizile Tonmanöver brachte bisher aber noch keine von uns getestete Soundbar überzeugend zu Gehör – zumindest nicht ohne zusätzliche Rear-Speaker.

Sprache schallte bei frontaler Sitzposition sehr klar, aus seitlichen Winkeln ließ die Verständlichkeit geringfügig nach. Die zweistufige „Voice“-Funktion verbesserte Dialoge, ohne den Klang besonders stark zu verändern. Der „Night“-Modus zur  Dynamikreduktion arbeitete jedoch kaum bemerkbar. Für das Mitternachts-Kino sollte man daher im  Tonmenü den Reiter „Dynamikbegrenzung“ aktiveren – dann werden Pegelsprünge auch zuverlässig heruntergeregelt.

Bei Stereo-Musik überraschte die Bar mit voluminösem Klang, so dass auch Orgelmusik nicht winzig oder kraftlos klang. Pop, Metal und Jazz spielten im „Music“- oder „Game Studio“-Modus trocken, sauber durchzeichnend und mit relativ breiter Stereobühne – so macht Musikhören Spaß. Die 3D-Klangprogramme funktionieren mit komplexer und detailreicher Musik dagegen nicht besonders gut, hier tönt die Bar zwar größer, aber auch hallig, verwaschen und dröhnend.              

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Der Testbericht Sony HT-ST5000 (Gesamtwertung: 74, Preis/UVP: 1500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Optoma UHD60 (Test)

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Hell erleuchtet: Die handliche Fernbedienung kann schon fast als Taschenlampe im Heimkino eingesetzt werden. Alle Tasten sind gut erreichbar. Die Navigation im Menü ist jedoch gewöhnungsbedürftig.

prosconsEinen DLP mit vierfacher Full-HD-Auflösung und HDR-Kompatibilität für 2.500 Euro gab es noch nie. Damit sprengt der Optoma UHD60 den Preisrahmen im Vergleich zur bisher gut doppelt so teuren Konkurrenz. Wird der Traum vom bezahlbaren UHD-Heimkino wahr?

Erst seit Kurzem bieten DLP-Projektoren wie der Acer V9800 für 5.000 Euro (audiovision 3-2017) und der 500 Euro teurere BenQ W11000 (audiovision 4-2017) eine Alternative zu Sonys 4K-Modellen, die erst bei rund 7.000 Euro starten. Nun lässt der DLP-Spezialist Optoma gleich mit drei Ultra-HD-Modellen die Preise purzeln: Den Anfang macht der UHD60, danach folgen das Einstiegsmodell UHD550X für gerade mal 2.000 Euro und etwas später der mit „PureMotion“-Technik bestückte UHD65 für 3.300 Euro. Aber auch Acer hat bereits die günstigen UHD-Beamer H7850 und V7850 für 2.500 respektive 3.000 Euro angekündigt. Wer das Rennen machen wird, ist offen – zumal bisher alle von uns getesteten UHD-Projektoren mit XPR-Shifting-Technologie noch unter Kinderkrankheiten leiden. Wir verraten Ihnen, ob der UHD60 hier eine Ausnahme darstellt.

Ausstattung und Praxis

Alle drei UHD-Beamer aus dem Hause Optoma bieten eine 1,6-fache Zoomoptik sowie eine vertikale Lens-Shift-Funktion (+ 15 Prozent). Sie sind recht kompakt und wiegen nur noch halb so viel wie die UHD-Debütanten von Acer und BenQ. Nach dem Einschalten stellt sich ein relatives leises Lüfter-geräusch ein, welches im Gegensatz zum vorlauten Acer V9800 lediglich vom leisen Surren der XPR-Shifting-Technik begleitet wird. Aktiviert man den internen Testbild-Generator (drei Gitterbilder und Weiß), verschwindet das Surren und geübte Augen erkennen im Weißbild auf der Leinwand die extrem feine Pixelstruktur des 0,65-Zoll-Chips von Texas Instruments. Er basiert auf 2.716 x 1.528 Pixeln, die diagonal mit hoher Frequenz um einen halben Bildpunkt wackeln. Aus rund vier werden so acht Millionen beziehungsweise 3.840 x 2.160 Pixel.

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Im Testbild-Modus (ohne XPR-Shifting) nutzen Schärfe-Freaks diese extrem feine Gitterstruktur, um die Fokussierung der Zoomoptik auf die Spitze zu treiben. Selbst in Telestellung löst sie noch bis zum Rand auf, was für die Qualität der Optik spricht. Die manuellen Regler für Zoom und Lens-Shift versteckt Optoma unter einer großen Klappe auf der Oberseite des Projektors.

Im Normalbetrieb mit aktivem XPR-Shifting verschwindet die Pixelstruktur vollständig. Dann wirken die Menüschriften des Optoma (ähnlich wie bei JVCs eShift-Technik) minimal weicher. Konvergenzprobleme kennt Optomas Ein-Chip-Projektion nicht, nur ganz leichte Farbsäume der Optik.

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XPR-Shifting: Der DLP-Chip basiert auf 2.712 x 1.528 Bildpunkten, die mit hoher Frequenz diagonal verschoben und neu angesteuert werden. So gibt der Optoma UHD60 im Endeffekt acht statt vier Millionen Pixel aus.

Die Schärfe des Optoma UHD60 ist in seiner Preisklasse phänomenal: Feinste Muster flimmern und wirken flauer, liefern dem Auge aber dennoch gut erkennbare Strukturen. Sonys 4K-Projektoren lösen auf drei Panels 4.096 x 2.160 Pixel nativ ohne eShift-Technik auf. Doch ganz feine Ultra-HD-Muster sind oft eingefärbt, erscheinen dunkler und zeigen Farbsäume wegen der Konvergenzproblematik.

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Scharfe Ein-Chip-Projektion: Leichtes Flimmern lässt die Linienpaare in Ultra-HD-Auflösung etwas flauer erscheinen. Es treten aber keine Einfärbungen oder Konvergenzprobleme wie bei Drei-Chip-Projektoren auf.

Mit bewegten Inhalten ändert sich das Bild, so dass die Drei-Chip-Konkurrenz von JVC und Sony klar vorne liegt. 24p-Filme werden von Optomas XPR-Technik mit 60 Hertz ausgegeben und ruckeln leicht (3:2-Pulldown). Am schlimmsten ist jedoch der Motion-Judder von PAL-TV-Bildern: Deren Bildrate wird offenbar halbiert (25 Hertz) und dann auf 60 Hertz gewandelt.

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Digitale Präzision: Fotos und ruhige Einstellungen eines Ultra-HD-Films wie hier aus „Lucy“ liefern eine ausgezeichnete Schärfe. Der Regler „UltraDetail“ justiert fein nach; leider ruckeln Kino- und TV-Material aufgrund der 60-Hertz-Darstellung der XPR-Technik.

Trotz gleicher Lampe (240 Watt) soll laut Hersteller die Helligkeit der drei UHD-Debütanten variieren. Der UHD60 (3.000 Lumen) übertrifft das Einsteigermodell UHD550X (2.800 Lumen) leicht und den Bruder UHD65 (2.200 Lumen) sogar deutlich. Allerdings fehlt eine klassische Lampensparstufe. Der Stromverbrauch wird vielmehr dynamisch an helle, düstere oder fast völlig schwarze Szenen angepasst. Die komplexe Funktion „Dynamic Black“ steuert neben drei Lampenmodi (Dynamic, Eco und Bright) die zehnstufige BrilliantColor-Funktion. Im Praxiseinsatz ändert sich das Lüftergeräusch in den verschiedenen Lampenmodi selten, was unserer Meinung nach auch weniger stört als ein moduliertes Gebläse. Deshalb geben wir nur einen Wert in der Tabelle an. Optomas Angaben zur Lampenlebensdauer (15.000/10.000/4.000 Stunden) sind kaum vom Anwender beeinflussbar. Welchen Lampenmodus der Projektor bisher wie lange genutzt hat, zeigt er Neugierigen im entsprechenden Infomenü zur Lampenlaufzeit an.

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Großer Einfluss auf die Helligkeit: Die BrilliantColor-Funktion wirkt sich stark auf die Lichtausbeute der DLP-Projektion aus. Hohe Werte für das Weißsegment reduzieren aber die Farbintensität und Differenzierung.

Eine hohe Lichtstärke ist gut für die HDR-Projektion – solange die Differenzierung von Farben und Graustufen nicht darunter leidet. Doch das ist hier leider der Fall. Zudem deckt der Optoma anstelle des DCI-P3-Spektrums nur den HDTV-Farbraum BT.709 ab. Eine echte HDR-Projektion liegt allerdings insofern vor, als er sich mit Ultra-HD-Blu-ray-Playern von Samsung und Panasonic auf die HDR-Signalausgabe einigt.

Via USB lässt sich etwa ein am HDMI-Port angeschlossener Smart-TV-Stick mit Energie versorgen. Zudem hat der Optoma einen Lautsprecher an Bord, obgleich der Ton bei unserem Testgerät je nach Quelle entweder stumm bleibt oder selbst bei kleinster Lautstärke verzerrt. Dasselbe passiert an der analogen Klinkenbuchse; der optische Digitalausgang gibt kein Signal aus. Immerhin liegt die beleuchtete Fernbedienung gut in der Hand, doch die Menü-Navigation ist gewöhnungsbedürftig.

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HDR und Ultra-HD/60p: Das Anschlussterminal des Optoma nimmt HDR-Clips sowie UHD-Quellen mit 30, 50 oder 60 Hertz ausschließlich am HDMI-2-Port entgegen; der erste Eingang verarbeitet maximal Bilder im Format 2160/25p. Erweiterte Farben des DCI-P3-Spektrums kann der UHD60 ebenso wenig darstellen wie 3D-Inhalte.

Licht und Farbe

Die Suche nach dem besten Bildmodus (für HDTV-Videos) gestaltet sich als nicht ganz einfach. Die natürlichsten, bei Grün aber leicht eingeschränkten Farben liefern die vier Bildmodi „Benutzer“, „Bezug“ sowie „ISF Tag“ und „ISF Nacht“ (alle nutzen die niedrigste BrilliantColor-Stufe „1“). Leider ist damit eine eher magere Lichtausbeute von 530 Lumen verknüpft. Schaltet man „Dynamic Black“ aus, passiert Seltsames: Der Stromverbrauch erhöht sich zwar von 240 auf 305 Watt, jedoch ohne Helligkeitsgewinn. Das lässt sich nur durch eine reduzierte Weißsegment-Ansteuerung erklären. In der Folge verdoppelt sich Restleuchten dunkler Partien und der Im-Bild-Kontrast eines kleinen Weißfelds vor schwarzem Hintergrund halbiert sich auf indiskutable 450:1. Deshalb sollte man „Dynamic Black“ unbedingt eingeschaltet lassen. Der Schwarzwert liegt bei 0,55 Lumen, fällt allerdings in ganz dunklen Szenen über rund eine Minute langsam auf 0,2 Lumen ab. Zeitgleich sinkt der Stromverbrauch auf 120 Watt. Damit gaukelt der Optoma einen besseren Schwarzwert vor. Die Werte für den EBU- und ANSI-Kontrast von 740:1 beziehungsweise 330:1 gehen in Ordnung.

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Überstrahltes HDR-Preset: Helle Graustufen oberhalb von 500 Nits clippen, Farben übersteuern noch früher. Das Absenken der Farbsättigung lässt die Bilder fahl erscheinen und auch der Kontrastregler hilft nicht.

Der Optoma signalisiert dem Ultra-HD-Blu-ray-Player Samsung UBD-K8500 ebenso wie dem Panasonic DMP-UB900 erfolgreich die Kompatibiliät für HDR-Signale. Trotz entsprechender Ausgabe erscheinen Grauverläufe aber nicht besonders fein. Gelegentlich ist deutliches Rauschen und Flackern in bestimmten Graustufen erkennbar. Die optionale Wandlung von SDR-Clips auf HDR-Qualität beschneidet helle Kontraste dramatisch und ist daher keine sinnvolle Funktion.

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HDR-Bildtuning: Reduziert man den Kontrast beim Samsung UBD-K8500, lässt sich das Übersteuern der HDR-Kontraste kompensieren. Das zu dunkle Grün haben wir im Farbmanagement des Optoma angehoben.

Mit UHD-Quellen aktiviert der Beamer automatisch die höchste BrilliantColor-Stufe. Der Stromverbrauch schwankt dann von rund 120 Watt (Schwarzbild) bis zu 305 Watt in hellen Szenen. Darüber hinaus ist der zuvor leicht eingeschränkte Farbraum gerade zu Rot hin leicht erweitert und die Lichtausbeute steigert sich auf 1.600 Lumen. Erweiterte Farben nach DCI-P3-Standard kann der Optoma UHD60 dennoch nicht abdecken. Die volle Weißsegment-Ansteuerung verursacht viele Probleme: Helle Kontraste clippen deutlich, was sich auch durch ein Absenken des Kontrastreglers am Projektor nicht beheben lässt. Noch stärker sind gesättigte Farben davon betroffen, insbesondere Rot. Bei reduzierter Sättigung werden zwar mehr helle Farb­nuancen sichtbar, doch nun wirken die HDR-Bilder zu fahl. Abhilfe bringt nur das Absenken des Kontrasts auf Seiten der Bildquelle.

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Keine erweiterten Farben: Mit HDR-Quellen erscheint Rot minimal stärker erweitert als mit HDTV-Quellen. Doch von den Vorgaben des DCI-P3-Spek­trums ist die Farbdarstellung weit entfernt.

Zu den dunklen Bildern gibt es eine Alternative: Spielt man dem Optoma hochskalierte Blu-rays im Format 2160/24p zu, verdoppelt sich die Lichtausbeute auf satte 1.000 Lumen; Farben und Kontraste wirken nicht unbedingt natürlicher, gewinnen aber massiv an Strahlkraft. Mit Ultra-HD-Quellen aktiviert der DLP den Bildmodus „HDR“ (BrilliantColor-Stufe „4“) und erhöht die Lampenleistung auf 305 Watt (Dynamic Black „Ein“). Mit Clips in 25p und 50p nimmt er das noch hellere, aber weniger farbechte Preset „Kino“ (BrilliantColor-Stufe „10“).

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Keine klassische Lampensparstufe: Optomas Schaltung „Dynamic Black“ steuert neben der BrilliantColor-Funktion auch die Lampenleistung szenenabhängig.Intern wird erfasst, wie lange welcher Modus aktiv war.

Deshalb haben wir für die Full-HD-Messung dem helleren Bildmodus „HDR“ eine Chance gegeben: Er leistet sich zwar Ausreißer bei einigen blauen Mischfarben, die dem Auge jedoch weniger stark auffallen. Die Graustufen wirken hingegen natürlicher. Der ANSI-Kontrast steigert sich auf 410:1, der native Ein-Aus-Kontrast auf 1.200:1. Einzig der hellere Schwarzwert (1,15 Lumen), der mittelmäßige EBU-Kontrast (650:1) sowie sicht-bare Farbrad-Blitzer sind Schwachstellen des UHD60. Dennoch wirkt das Bild subjektiv knackiger und füllt locker bis zu 3,2 Meter breite Leinwände aus.

Schärfe und Videoverarbeitung

Halbbild-Videos aller Art sollte man dem Optoma nicht zumuten, denn mangels Filmmode-Erkennung flimmern bewegte Konturen. Mit Ultra-HD-Clips schlägt dagegen die Stunde des Ein-Chip-DLPs – zumindest, wenn es sich um ruhige Einstellungen  handelt. Die Detailschärfe ist ausgezeichnet und deklassiert teure E-Shift-Projektoren von JVC (basierend auf Full-HD-Chips). Luxusfunktionen wie eine Bewegungsglättung fehlen, nicht aber getrennte Regler für „Schärfe“ und „UltraDetail“. Letzterer holt vor allem auf kleinster Stufe des Schärfereglers feinste Bilddetails heraus. Wichtig: HDMI-Eingang Nummer 1 ist auf UHD-Signale in SDR-Qualiät sowie Bildraten bis 25 Hertz beschränkt; höhere Frequenzen (30, 50 und 60 Hertz) akzeptiert er nur in Full-HD-Auflösung. Dagegen beherrscht der zweite MHL-kompatible HDMI-Input alle Varianten inklusive HDR und HDCP-2.2-Kopierschutz.

Leider ruckelt auch der Optoma, ähnlich wie alle bisherigen UHD-Debütanten aus dem DLP-Lager bei PAL-Videomaterial. Das Bild basiert statt auf 50 auf lediglich 25 Bewegtbildern, wird aber mit 60 Hertz ausgegeben. Bewegungen ruckeln und wirken zugleich nicht kontinuierlich. So will man kein Fußballspiel sehen. Mit 24p-Kinofilmen passiert leider Ähnliches: Die Rouletteräder im animierten Vorspann unseres Sehtest-Klassikers „Casino Royale“ zeigen das typische 3:2-Pulldown-Ruckeln einer 60-Hertz-Darstellung. Cineasten finden hoffentlich eine Lösung beim Bruder UHD65 mit „PureMotion“-Technik.         

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Der Testbericht Optoma UHD60 (Gesamtwertung: 71, Preis/UVP: 2500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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