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Sony HT-CT790 (Test)

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Soundbars kommen in allen Größen, Formen und Farben daher. Viele der beliebten Aktivlautsprecher zum Aufpäppeln von meist dürftigem TV-Ton fallen aber nicht besonders flach aus, was eine Aufstellung direkt vor dem Fernseher meist ausschließt. Die 450 Euro teure HT-CT790 von Sony ist dagegen gerade mal 4,8 Zentimeter hoch (Sony gibt sogar 5,2 an) und findet so auch vor den meisten TVs ein Plätzchen. Für Bass-unterstützung sorgt ein externer Subwoofer, der unauffällig im Raum untergebracht werden kann.

Elegante Erscheinung

sony_ht-ct790_proconDie Gleichung „flach gleich schick“ gilt nicht nur für Smartphones und Fernseher, auch Soundbars machen in schlanken Gehäusen eine bessere Figur. Bis auf das stabile und nicht abnehmbare Metallgitter zum Schutz der Lautsprecher-Chassis besteht der 103 Zentimeter breite und 12,6 Zentimeter tiefe Korpus der HT-CT790 zwar aus Kunststoff, das schwarze Hochglanz-Finish weiß jedoch zu gefallen. Auch die robuste Haptik sowie die saubere Verarbeitung überzeugen – sowohl bei Soundbar als auch dem dazugehörigen Subwoofer. Via mitgeliefertem Halter kann man die Soundbar auch unter oder über den Fernseher an die Wand montieren, dank ihrer flachen Erscheinung steht die HT-CT790 dann nicht weiter von der Rückwand ab als der Fernseher.

Klanglich scheint die Wandmontage mit flacher Oberseite zum Zuhörer gerichtet die bessere Option zu sein, da sämtliche Treiber nach oben strahlen und das Gehäuse nur leicht nach vorn angewinkelt ist. Ein von Sony neu entwickelter Schall-Deflektor soll aber Töne auch bei liegender Positionierung gleichmäßig verteilen.

„Home“-Menü: Von hier aus gelangt man zu allen Funktionen der Soundbar; auch Quellenwahl und Netzwerk-Dienste sind aufrufbar.

„Home“-Menü: Von hier aus gelangt man zu allen Funktionen der Soundbar; auch Quellenwahl und Netzwerk-Dienste sind aufrufbar.

Kabelloser Surround-Sound

Als 2.1-Kanal-System mit laut Hersteller 330 Watt  Gesamtleistung verarbeitet die Soundbar eingehende Signale zu Stereo-Ton plus Subwoofer-Kanal. „S-Force PRO Front-Surround“ nennt Sony sein Sound-Konzept, das mit Hilfe „virtueller Surround Sound-Technologie“ – sprich speziellen psycho-akustischen Klangfiltern – vor allem vorne für einen großen, breiten und dreidimensionalen Raumklang sorgen soll. Für Ton von hinten lässt sich die HT-CT790 dank Sonys „Wire-less Surround“-Funktion um die separat erhältlichen Rear-Boxen SRS-ZR5 und RS-ZR7 erweitern, die sich per Funk mit der Soundbar verbinden. Kabellos funktioniert auch Sonys Multiroom-Funktion, über welche die Soundbar Kontakt zu verschiedenen Geräten in anderen Räumen aufnehmen kann; etwa zu weiteren Soundbars, Bluetooth-Speakern oder den AV-Receivern.

Die Fernbedienung liegt gut in der Hand; die Steuerung der Soundbar gelingt einfach.

Die Fernbedienung liegt gut in der Hand; die Steuerung der Soundbar gelingt einfach.

An Tonformaten schluckt die Bar über HDMI alles mit Ausnahme der 3D-Tonformate Dolby Atmos, DTS:X und Auro. Auch DSD-Signale werden erkannt, PCM-Ton sogar bis 96 Khz/24 Bit. Sony stellt zudem sieben Klangprogramme bereit, darunter eine „Voice“-Schaltung zur Verbesserung der Sprachverständlichkeit und den „ClearAudio+“-Klangverbesserer für Musik. Auf Equalizer sowie Bass-/Höhenregler verzichtet die HT-CT790. Der Nachtmodus begrenzt die Dynamik fürs Leise-hören zu später Stunde, das Lip-Synch verzögert dem Bild vorauseilenden Ton um bis zu 300 Millisekunden.

Ausstattung & Praxis

Auf der Rückseite stehen drei HDMI-Eingänge und  ein HDMI-Ausgang samt ARC-Funktion bereit: So kann Ton auch vom Fernseher zur Soundbar gelangen. Alternativ erfolgt die Audioverkabelung über den optischen Toslink-Eingang oder eine analoge 3,5-mm-Klinkenbuchse. Zudem gibt es einen Ethernet-Anschluss, rechts sitzen noch ein USB-Eingang sowie ein NFC-Sensor für die drahtlose Musikübertragung von Handy und Tablet. Soundbar und Woofer arbeiten drahtlos per Funk zusammen, Regler oder Anschlüsse besitzt der 19 × 38,2 × 38,6 Zentimeter kleine Bassreflex-Woofer mit 15-Zoll-Chassis nicht und kann daher ausschließlich im Zusammenspiel mit der Soundbar verwendet werden.

Wireless Surround: Sonys HT-CT790-Soundbar lässt sich um zwei Surround-Boxen erweitern. Bei der Einrichtung hilft ein praktischer Onscreen-Assistent.

Wireless Surround: Sonys HT-CT790-Soundbar lässt sich um zwei Surround-Boxen erweitern. Bei der Einrichtung hilft ein praktischer Onscreen-Assistent.

Das Video-Einstellungsmenü gewährt vielfältige Optionen zur Ausgabe von Bildsignalen; darunter die 4K- und 24p-Ausgabe und die Video-Skalierung bis 1080p.

Das Video-Einstellungsmenü gewährt vielfältige Optionen zur Ausgabe von Bildsignalen; darunter die 4K- und 24p-Ausgabe und die Video-Skalierung bis 1080p.

Die Einrichtung des Klangriegels erfolgt über das Onscreen-Grundmenü, das in Design und Aufbau an die hauseigenen Blu-ray-Player erinnert. Angezeigt werden unter anderem die eingehenden Tonformate samt Datenrate, Informationen zum Bild behält die Soundbar aber für sich. Über den Status gibt auch das schräg noch oben gerichtete Front-Display Aufschluss, das bei liegender Aufstellung der HT-CT790 vom Sitzplatz aus allerdings nicht ablesbar ist. Die handliche Fernbedienung liegt angenehm in der Hand und ihre Tasten sind klar nach Funktionsgruppen gegliedert; beleuchtet ist der Geber allerdings nicht. Zur rudimentären Steuerung lässt sich auch Sonys „SongPal“-App (siehe Kasten „Bedienung per App“) nutzen; deren Stärken liegen allerdings beim Musik-Streaming sowie der Vernetzung von Geräten für Multiroom-Anwendungen.

Mit der kostenlosen App „SongPal“ für Android- und Apple-Geräte bietet Sony eine pfiffige Dreingabe für die HT-CT790-Soundbar. SongPal ist eine Fernbedienung, mit der sich zahlreiche Funktionen und Einstellungen durchführen lassen. Weil die Kommunikation zwischen Smartphone und Soundbar mittels WLAN oder Bluetooth erfolgt, ist die Reichweite größer als mit der normalen Infrarot-Fernbedienung. Die Lautstärkeregelung funktioniert entweder feinfühlig mit „+/–“ Symbolen oder dem Verschieben eines Reglers – Letzteres birgt jedoch die Gefahr eines versehentlichen „Aufreißens“ der Lautstärke.

Der Clou ist, dass man weitere Apps, wie zum Beispiel seinen Lieblings-Musikplayer oder Netzwerk-Streamer, an die Quellen-Liste der HT-CT790 anhängen und von dort aus aufrufen kann – als ob sie Bestandteil der Soundbar wären. Durch den Zusammenschluss von Geräten lassen sich zudem problemlos Multiroom-Anwendungen nach individuellen Wünschen verwirklichen und steuern.

Die SongPal-App besticht durch ihre hübsche Optik. Über „Applikationen hinzufügen“ kann man Software von Drittherstellern in die App einbinden, über „Gerät und Gruppe“ lassen sich Geräte miteinander für Multiroom-Anwendungen vernetzen.

Die SongPal-App besticht durch ihre hübsche Optik. Über „Applikationen hinzufügen“ kann man Software von Drittherstellern in die App einbinden, über „Gerät und Gruppe“ lassen sich Geräte miteinander für Multiroom-Anwendungen vernetzen.

Video & Multimedia

Das Videoboard der HT-CT790 leitet 4K/60p-Signale durch, akzeptiert den HDCP-2.2-Kopierschutz und beherrscht sogar den HDR-Standard für erhöhten Kontrast und erweiterte Farben von der Ultra-HD-Blu-ray. Der integrierte Video-Scaler rechnet eingehende Videosignale bis 1080p hoch; ein Video-Equalizer fehlt. Der Medienplayer akzeptiert via USB die meisten Tonformate, darunter DSD, AAC, WMA, FLAC, AIFF, ALAC, Vorbis, MP3 und WAV; auch Fotos in den Formaten JPEG, PNG, GIF und BMP werden erkannt. Musik gelangt über WiFi, DLNA, NFC und Bluetooth in die Bar; bei Letzterem agiert die HT-CT790 als Empfänger und optional auch als Sender für Multiroom-Zwecke. Für Bluetooth-Streaming kann man auf Wunsch auch Sonys proprietären LDAC-Codec nutzen, der Musik bis 96 Khz / 24 Bit und mit dreimal höherer Datenrate als die Standard-Codecs streamt. An Musik-Diensten stehen Spotify und Google Cast zur Verfügung.

Die HDMI-Anschlüsse befinden sich an der Rück- bzw. Unterseite. Die Aussparung für die Kabel ist etwas klein geraten, steife Strippen müssen stark geknickt werden.

Die HDMI-Anschlüsse befinden sich an der Rück- bzw. Unterseite. Die Aussparung für die Kabel ist etwas klein geraten, steife Strippen müssen stark geknickt werden.

HDMI-Einstellungen: Soll die Bar automatisch mit dem TV ein- und abschalten, muss man „Steuerung für HDMI“ und „Standby mit den Fernseher gekoppelt“ aktivieren.

HDMI-Einstellungen: Soll die Bar automatisch mit dem TV ein- und abschalten, muss man „Steuerung für HDMI“ und „Standby mit den Fernseher gekoppelt“ aktivieren.

Der 19 × 38,2 × 38,6 Zentimeter (B/H/T) große Sub erweitert den Sound um ein druckvolles, wenn auch nicht besonders tiefes Bassfundament.

Der 19 × 38,2 × 38,6 Zentimeter (B/H/T) große Sub erweitert den Sound um ein druckvolles, wenn auch nicht besonders tiefes Bassfundament.

Tonqualität

Bei der wichtigen Disziplin Sprachverständlichkeit schneidet die Bar gut ab, auch aus steilen seit-lichen Winkeln gelangen Dialoge klar zum Hörer. Die „Standard“-Einstellung lässt Stimmen für unseren Geschmack jedoch etwas dünn und sperrig klingen, „Movie“ schallt tonal ausgewogener, mit mehr Volumen und Wärme. Die „Voice“-Funktion hebt Sprache hervor, klingt aber unnatürlich.

Der Subwoofer sollte stets mitlaufen, auch bei Nachrichtensendungen, sonst tönen selbst Stimmen kraftlos. Der kleine Krawallwürfel macht ordentlich Druck und agiert auch bei hohen Pegeln verzerrungsarm, spielt aber nicht besonders tief. Auch die Soundbar verkraftet hohe Lautstärken, driftet jenseits der Zimmerlautstärke aber auch schon mal ins Schrille beziehungsweise Harte ab. Sonys „S-Force PRO Front-Surround“-Technologie für virtuellen Raumklang wird ihrem Namen gerecht und spannt zwischen Soundbar und Hörplatz ein großes wie breites Klangfeld auf, von dem wir positiv überrascht waren. Effekte drangen auch von der Seite an unser Ohr, beim Dolby-Atmos-Trailer „Audiosphere“ klangen die Synthesizer-Töne sogar von vorn oben. Im Vergleich zu echten 5.1-Boxensets klingt aber alles weniger differenziert, um nicht zu sagen verwaschen. Bei Stereo-Musik überzeugte der Riegel mit einem anspringenden, klaren und räumlichen Auftritt. ao

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Der Testbericht Sony HT-CT790 (Gesamtwertung: 71, Preis/UVP: 450 Euro) ist in audiovision Ausgabe 04-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Sony HT-CT790 (Test) erschien zuerst auf audiovision.


Panasonic DMR-UBS90 (Test)

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Panasonic präsentiert gleich vier neue Videorecorder für das UHD-Zeitalter – und die warten im Vergleich zur letzten Generation mit einer Vielzahl neuer Funktionen auf. Für den Satelliten-Empfang stehen der DMR-UBS90 und -UBS80, für Kabel sowie DVB-T2 die Modelle DMR-UBC90 und -UBC80 in den Startlöchern. Wir fühlen dem Sat-Flaggschiff DMR-UBS90 auf den Zahn: Es kostet 150 Euro mehr als der Bruder UBS80 mit halber Festplattenkapazität und bietet zusätzlich einen weiteren Tuner (drei statt zwei Empfangseinheiten), HDMI-Tonausgang sowie einen SD-Kartenslot. Beide Sat-Recorder tragen das Ultra-HD-Premium-Logo der UHD Alliance, da sie dank HLG (Hybrid Log Gamma) bereits UHD-Sender in HDR-Qualität empfangen können. Das Laufwerk spielt UHD-Blu-rays ab und auch viele Streaming- sowie Mediaplayer-Funktionen sind für 4K-Clips und den HDR-10-Standard vorbereitet. Obendrein akzeptiert der Japaner die am meisten verbreiteten Scheiben oder brennt die TV-Mitschnitte zwecks Langzeit-Archivierung auf Blu-rays respektive DVD.

Ausstattung und Bedienung

panasonic_dmr-ubs90_proconModerne Fernseher empfangen bereits UHD-Programme, können diese aber nicht per USB-Recording mitschneiden. Für Panasonics „eierlegende Wollmilchsau“ ist das kein Problem: Die Festplatte stellt Platz für rund 150 Stunden UHD-Clips beziehungsweise 300 Stunden Full-HD-Mitschnitte zur Verfügung. In Verbindung mit Einkabel-Lösungen bietet der DMR-UBS90 einen Triple-Tuner und kann dann parallel drei Sendungen wiedergeben beziehungsweise aufzeichnen. Ansonsten stehen zwei separate Empfangseinheiten für übliche Doppel-LNBs bereit (siehe Kasten „Satellitenfernsehen aus allen Rohren“).

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Die Fernbedienung liegt komfortabel in der Hand und steuert die meisten Funktionen menügeführt, zum Beispiel über die Optionstaste.

Auch als Medienzentrale für Fotos, Musik und Videodateien sowie als Netzwerker eröffnen sich diverse Möglichkeiten. Über die Steuerung im Heimnetzwerk hinaus nutzt die Smartphone-App „Panasonic Media Center“ die Internetverbindung für ferngesteuerte TV-Aufnahme- und Wieder-gabe-Optionen. Hier ermöglicht die „TV-Anywhere Funktion“ weltweiten Zugriff auf einen der Tuner oder die integrierte Festplatte. Auch eine drahtlose Übertragung von Fernsehsignalen per TV-over-IP-Standard ist möglich, was nicht nur mit aktuellen Panasonic-TVs, sondern auch mit Settop-Boxen von Drittherstellern funktioniert. Somit kann man in Räumen ohne Antennenanschluss TV-Signale mit vollem Komfort inklusive HbbTV und EPG per (WLAN-)Streaming genießen.

Teilweise eingeschränkt ist das Smart-TV-Angebot, das zwar Vimeo, jedoch keine eigene YouTube-App beherbergt. Der Videodienst lässt sich zwar über den Web-Browser aufrufen, dann aber nur in 720p-Qualität. Abhilfe schafft hier ein externer Streaming-Stick wie zum Beispiel Amazon Fire TV. Immerhin stehen neben Twitter und den TV-Mediatheken von Arte oder Das Erste (Tagesschau) die Video-on-Demand-Applikationen von Maxdome, Amazon und Netflix zur Auswahl. Die beiden letztgenannten haben bereits Ultra-HD- und HDR-Inhalte im Programm.

Das solide Laufwerk drückt beim Herausfahren die Frontklappe halb herunter und spielt Ultra-HD-Blu-rays recht leise und vibrationsarm ab. Frontseitig stehen neben dem SD-Kartenlaufwerk und dem USB-3.0-Anschluss zwei CI+ Einschübe bereit. Auf der Rückseite finden sich eine weitere USB-Schnittstelle (2.0), ein coaxialer Tonausgang sowie separate HDMI-Ports für Bild und Ton.

Aufpoliert: Bei der Benutzeroberfläche des Panasonic DMR-UBS90 kann man zwischen zwei fertigen Designs wählen oder ein eigenes Bild als Hintergrund festlegen.

Aufpoliert: Bei der Benutzeroberfläche des Panasonic DMR-UBS90 kann man zwischen zwei fertigen Designs wählen oder ein eigenes Bild als Hintergrund festlegen.

Aufgrund der großen Schrift zeigt die Kanalliste nur sieben Sender. Gut gefällt die Sortierfunktion, die z.B. alle Ultra-HD-, Pay-TV- oder Radioprogramme präsentiert.

Aufgrund der großen Schrift zeigt die Kanalliste nur sieben Sender. Gut gefällt die Sortierfunktion, die z.B. alle Ultra-HD-, Pay-TV- oder Radioprogramme präsentiert.

Viele Informationen: Der TV-Guide liefert eine detaillierte Programmübersicht für acht Sender und verzweigt zum Timer-Menü. Oben links läuft die aktuelle Sendung.

Viele Informationen: Der TV-Guide liefert eine detaillierte Programmübersicht für acht Sender und verzweigt zum Timer-Menü. Oben links läuft die aktuelle Sendung.

Den Panasonic DMR-UBS90 ausschließlich für den Empfang eines einzigen Sat-Programms zu nutzen, wäre wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Schließlich kann der eingebaute Triple-Tuner drei Sendungen gleichzeitig wiedergeben und/oder aufnehmen, was allerdings bloß mit einem Einkabel- beziehungsweise Unicable-System funktioniert – und selbst dann nur, wenn bei der Erstinstallation kein anderes Antennen-Setup ausgewählt oder dieses nicht zwischendurch verändert wurde (siehe unteres Bild). Da wir zu Beginn die Single- und Dual-Tuner-Fähigkeiten überprüft haben, war eine erneute Einrichtung (Initialisierung) des Geräts erforderlich, um die korrekten SCR-Frequenzen zuteilen zu können. Die TV-Mitschnitte auf der Festplatte bleiben dabei übrigens erhalten.
Eins, zwei oder drei: Der Triple-Tuner des Panasonic DMR-UBS90 unterstützt mehrere Anschlussvarianten – via Unicable empfängt er bis zu drei Sender gleichzeitig.

Eins, zwei oder drei: Der Triple-Tuner des Panasonic DMR-UBS90 unterstützt mehrere Anschlussvarianten – via Unicable empfängt er bis zu drei Sender gleichzeitig.

 

Im Lieferumfang enthalten: In Einkabel-Systemen verteilt der beigelegte Splitter das Antennensignal an die beiden LNB-Eingänge des Panasonic DMR-UBS90.

Im Lieferumfang enthalten: In Einkabel-Systemen verteilt der beigelegte Splitter das Antennensignal an die beiden LNB-Eingänge des Panasonic DMR-UBS90.

Tatsächlich spielt der UBS90 seine Stärken nicht nur bei SD- oder HD-Sendern aus, auch die parallele Aufnahme drei verschiedener Ultra-HD-Übertragungen gelingt problemlos. Währenddessen lässt sich sogar ein vierter Kanal ansehen, sofern dieser auf demselben Transponder liegt. Dank zweier CI+ Schächte kommen Pay-TV-Nutzer ebenfalls voll auf ihre Kosten: Wir haben zwei Aufzeichnungen für Sky Cinema HD sowie für RTL HD programmiert und konnten zum Start einen Film auf ProSieben HD ohne Fehlermeldung ansehen. Eingesetzt wurden die Module AlphaCrypt 2.2 und Unicam Evo 4.0.

Installation und Senderlisten

Drei Konfigurationen lassen sich für den Betrieb mit einem oder zwei LNBs sowie für Einkabel-Lösungen auswählen. Der Tuner erfasst bei der Suche wahlweise alle oder nur frei empfangbare Sender im Schnelldurchlauf oder ausführlich. Dann benötigt er statt zehn rund 20 Minuten. Praktisch sind die Kategorien der sinnvoll vorsortierten TV-Kanallisten: Sie lassen sich von „Alle DVB-Sender“ auf „Free TV“, „Pay TV“, „Radio“ sowie „HDTV“ oder „UHDTV“ umschalten. Die Taste „Last View“ wechselt direkt zwischen den beiden zuletzt angewählten TV-Programmen, was knapp zwei Sekunden dauert. Nicht optimal ist die große Schrift der Kanalliste, weshalb nur sieben Sender angezeigt werden. Auch die weit vom Navigationskreuz entfernte Kanalwippe erschwert das Umblättern – dafür könnte man besser die nicht belegte linke und rechte Pfeiltaste verwenden.

Multitalent: Der DMR-UBS90 spielt Ultra-HD-Scheiben ab oder brennt Videos auf Rohlinge. Neben dem SD-Slot und USB 3.0 stehen zwei CI+ Schächte für Pay-TV bereit.

Multitalent: Der DMR-UBS90 spielt Ultra-HD-Scheiben ab oder brennt Videos auf Rohlinge. Neben dem SD-Slot und USB 3.0 stehen zwei CI+ Schächte für Pay-TV bereit.

Direct Recording: Panasonics DMR-UBS90 nimmt frei empfangbare sowie verschlüsselte TV-Sender ohne Qualitätsverlust auf (DR) – von SDTV über HD bis hin zu UHD.

Direct Recording: Panasonics DMR-UBS90 nimmt frei empfangbare sowie verschlüsselte TV-Sender ohne Qualitätsverlust auf (DR) – von SDTV über HD bis hin zu UHD.

Der Timer lässt sich einen Monat im Voraus programmieren. Oben wird die verbleibende Kapazität angezeigt, sie reicht von ca. 150 (UHD) bis 847 Stunden (SDTV).

Der Timer lässt sich einen Monat im Voraus programmieren. Oben wird die verbleibende Kapazität angezeigt, sie reicht von ca. 150 (UHD) bis 847 Stunden (SDTV).

Gewohnt übersichtlich und komfortabel fungiert die Statustaste: Sie liefert zur aktuellen Sendung Informationen zur Laufzeit und EPG-Beschreibung (zweimal gedrückt in ausführlicher Form) oder verzweigt zum Timer-Menü. Über die grüne Guide-Taste wechselt der Panasonic auf ein kleines TV-Bild mit Ton und blendet zu acht Sendern die EPG-Daten ein, sofern man diese Programme zuvor bereits einmal aufgesucht hatte oder im EPG die Infotaste auf der Fernbedienung betätigt.

Keyword Recording: Die neue Funktion sucht das TV-Programm nach eigenen Schlagwörtern ab und schneidet passende Sendungen auf Wunsch automatisch mit.

Keyword Recording: Die neue Funktion sucht das TV-Programm nach eigenen Schlagwörtern ab und schneidet passende Sendungen auf Wunsch automatisch mit.

Auf einen Blick: Die Hauptfunktionen des DMR-UBS90 sind direkt über Icons auf dem übersichtlichen Startbildschirm abrufbar. Das Navigieren gelingt angenehm flott.

Auf einen Blick: Die Hauptfunktionen des DMR-UBS90 sind direkt über Icons auf dem übersichtlichen Startbildschirm abrufbar. Das Navigieren gelingt angenehm flott.

Vorbildlich erklärt: Mithilfe der App „Panasonic Media Center“ kann man von unterwegs aus über das Internet auf den DMR-UBS90 und seine TV-Programme zugreifen.

Vorbildlich erklärt: Mithilfe der App „Panasonic Media Center“ kann man von unterwegs aus über das Internet auf den DMR-UBS90 und seine TV-Programme zugreifen.

Multimedia

Der Panasonic spielt auch viele ältere auf (externer) Festplatte gespeicherte TV-Mitschnitte im MPEG-Format sowie diverse Videocodecs ab. Über seinen USB-Frontport erkennt der DMR-UBS90 nur bestimmte TS-Dateien, gibt aber HDR-Clips im MKV-Format wieder und wechselt zusammen mit dem Fernseher automatisch in den HDR-Bildmodus. Leider unterstützt er in beiden Fällen keine HD-Tonformate. Ultrahochaufgelöste MP4-Videos mit 50 und 60 Bewegtphasen laufen hingegen problemlos, sprich automatisch mit korrekter Bildrate und ruckelfrei. Auch diverse Ultra-HD-Clips von Kameras wie Panasonics GH4 werden mit verschiedenen Daten- und Bildraten (in den Varianten MP4, MOV, allintra MOV) unterstützt, ebenso UHD-Aufnahmen von Sony-Camcordern sowie HEVC- beziehungsweise H.265-Videos. Die Pause zwischen zwei Clips dauert maximal eine Sekunde, manchmal sogar nur einen Bruchteil davon. Die aktuell eingestellte Auflösung und Bildfrequenz blendet der DMR-UBS90 zum Anfang kurz ein, meldet aber leider (anders als bei Blu-ray-Scheiben) keine nähren Daten zum Audio- oder Video-Codec zurück. Ein tolles Feature für ältere Videoschätze ist die nahtlose AVCHD-Abspielfunktion des Panasonic: Mit ihr greift er automatisch auf den passenden Ordner einer SD-Karte zu und spielt alle darin enthaltenen Clips ohne jede Unterbrechung der Reihe nach ab.

Flexibler Mediaplayer: Eigene Bild-, Musik- und Video­dateien lassen sich sowohl über Disc, USB und SD-Karte  als auch das Netzwerk zuspielen, etwa als DLNA-Stream.

Flexibler Mediaplayer: Eigene Bild-, Musik- und Video­dateien lassen sich sowohl über Disc, USB und SD-Karte als auch das Netzwerk zuspielen, etwa als DLNA-Stream.

Online-Videotheken: Neben Netflix ist Amazon Video der zweite Streaming-Dienst für Filme und Serien in UHD-Qualität, teilweise sogar in High Dynamic Range.

Online-Videotheken: Neben Netflix ist Amazon Video der zweite Streaming-Dienst für Filme und Serien in UHD-Qualität, teilweise sogar in High Dynamic Range.

HDR à la Amazon: Trotz eindeutiger Kennzeichnung meldet der am Recorder angeschlossene Fernseher Sony KD-55XE9305 (Seite 56) keine HDR-Wiedergabe zurück.

HDR à la Amazon: Trotz eindeutiger Kennzeichnung meldet der am Recorder angeschlossene Fernseher Sony KD-55XE9305 (Seite 56) keine HDR-Wiedergabe zurück.

Fotos zeigt der DMC-UBS90 selbstredend in voller UHD-Auflösung an, wobei sich für die Diaschau die Intervallzeit, verschiedene Überblendeffekte und die passende Hintergrundmusik auswählen lassen. Allerdings fehlt eine Zoom-Funktion, etwa um Details von Hochformatbildern größer anzuzeigen. Dafür dürfen sich Musikliebhaber über Hochbit-Formate freuen: Neben WAV, FLAC, MP3 sowie AAC und WMA verarbeitet der Panasonic auch DSD-Ton (5,6 und 2,8 MHz) sowie ALAC-Audiodateien.

Der über Disc, SD-Karte, USB und Netzwerk fütterbare Mediaplayer bietet auch eine praktische Kopierfunktion: Musik, Bilder und Videos zieht das Gerät zunächst auf die interne Festplatte; von dort lassen sich Dateien auswählen und wieder auf externe Datenträger kopieren. In diesem Fall erlaubt der Panasonic allerdings nur die Wahl des SD-Kartenslots als Ziel für den Speicherort; externe USB-Festplatten oder das Blu-ray-Laufwerk lassen sich nicht benutzen.

Vorinstalliert: Der Panasonic bringt ab Werk eine Reihe von Internetdiensten und einen Web-Browser mit. Leider ist die Texteingabe über Fernbedienung sehr umständlich.

Vorinstalliert: Der Panasonic bringt ab Werk eine Reihe von Internetdiensten und einen Web-Browser mit. Leider ist die Texteingabe über Fernbedienung sehr umständlich.

Im Apps Market stellt Panasonic zahlreiche Apps aus den Sparten Video, Musik und Co. zum kostenlosen Download bereit, von YouTube fehlt aber leider jede Spur.

Im Apps Market stellt Panasonic zahlreiche Apps aus den Sparten Video, Musik und Co. zum kostenlosen Download bereit, von YouTube fehlt aber leider jede Spur.

Rang und Namen: Die Position bzw. Reihenfolge der App-Icons auf den verschiedenen Ebenen des Home-Bildschirms lässt sich an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Rang und Namen: Die Position bzw. Reihenfolge der App-Icons auf den verschiedenen Ebenen des Home-Bildschirms lässt sich an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Aufgeräumt: Panasonics Terminal verzichtet auf analoge Anschlüsse, bietet aber zwei LNB-Eingänge sowie separate HDMI-Ausgänge für Bild und Ton. Der Lüfter ist sehr leise.

Aufgeräumt: Panasonics Terminal verzichtet auf analoge Anschlüsse, bietet aber zwei LNB-Eingänge sowie separate HDMI-Ausgänge für Bild und Ton. Der Lüfter ist sehr leise.

TV-Aufnahmen speichert der Panasonic DMR-UBS90 per „Direct Recording“ in Originalqualität (UHD, HDTV, SDTV) auf seine interne Festplatte (siehe Screen­shot oben). Wenn diese voll ist, kann man Platz schaffen und ausgewählte Sendungen in verschiedener Form auf externe Datenträger wie DVD- oder Blu-ray-Rohlinge exportieren. Externe USB-Festplatten müssen jedoch zwischen 160 Gigabyte und drei Terabyte groß sein.

Standardmäßig wird beim Export die originale Qualität von HDTV-Programmen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten beibehalten: Die Sendung lässt sich ohne Qualitätsverlust brennen und später ohne Einschränkungen über einen Blu-ray-Player abspielen. Mit dem Kürzel „DR“ kennzeichnet Panasonics Recorder in diesem Fall die verlustlos auf den Rohling ausgelagerte Kopie. Ebenso gelingen Aufnahme und Export der privaten HD-Sender ohne Einschränkungen – heißt: Vorspulen und Time-Shifting ist weiterhin möglich. Für den Empfang von HD+ beziehungsweise Sky benötigt man natürlich ein entsprechendes Modul samt Smartcard. Dann lassen sich auch die Sky-Programme auf der internen Festplatte mitschneiden, sofern sie nicht bestimmten Restriktionen unterliegen. Derzeit wird etwa das UHD-Angebot nur bei Bestellung des hauseigenen Receivers freigeschaltet.

Panasonics Ultra-HD-Aufzeichnungen lassen sich dagegen nicht verlustfrei auslagern: Sie werden neu konvertiert, was ein wenig Zeit in Anspruch nimmt. Aufnahmen des unverschlüsselten Senders „Fashion 4K“ exportiert das Gerät nur in datenreduzierter Full-HD-Qualität, worauf das Kürzel „HG“ hindeutet (siehe Screenshot unten Mitte). Im Vergleich zum Original ist die Bildschärfe deutlich verringert und bewegte Details flimmern.

Es gibt allerdings einen Trick, um die Aufnahmen doch noch in Ultra-HD-Qualität auf externe Datenträger zu bannen. Dazu investieren Insider beispielsweise rund 90 Euro in das Programm DVR-Studio HD3, welches über Netzwerk auf die Festplatte des Panasonic-Recorders zugreift und die Inhalte mittels Computer auf einen beliebigen Datenträger kopiert. Ein Manko ist die geringe Übertragungsrate von rund fünf Megabyte pro Sekunde, was den Download großer Dateien zu einer Geduldsprobe macht. Beim Abspielversuch über das Android-basierte Wiedergabegerät HiMedia Q10 Pro wurden die Videos tatsächlich in Ultra-HD-Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln an den Fernseher ausgegeben.

Aufnahmen ohne Qualitätsverlust: Der Panasonic-Recorder schneidet die TV-Programme grundsätzlich in Originalqualität (DR) mit, auch die Ultra-HD-Sender.

Aufnahmen ohne Qualitätsverlust: Der Panasonic-Recorder schneidet die TV-Programme grundsätzlich in Originalqualität (DR) mit, auch die Ultra-HD-Sender.

Kein Exportschlager: Während sich HD-Aufnahmen verlustfrei exportieren lassen, werden UHD-Mitschnitte in reduzierter Auflösung (HG) konvertiert und gebrannt.

Kein Exportschlager: Während sich HD-Aufnahmen verlustfrei exportieren lassen, werden UHD-Mitschnitte in reduzierter Auflösung (HG) konvertiert und gebrannt.

Export von UHD-Aufnahmen: Das (kostenpflichtige) Programm DVR-Studio HD3 greift auf die Festplatte des DMR-UBS90 zu und speichert die Inhalte extern ab.

Export von UHD-Aufnahmen: Das (kostenpflichtige) Programm DVR-Studio HD3 greift auf die Festplatte des DMR-UBS90 zu und speichert die Inhalte extern ab.

Bild- und Tonqualität

Panasonics neu entwickelter HCX-Prozessor mit 10-Bit-Farbwiedergabe stellt diverse Schärferegler für Luminanz (Hohe und Mittlere Frequenz), Chroma und Konturen sowie drei Rauschfilter bereit. Neben üblichen Justagen von Kontrast, Helligkeit, Farbsättigung und Farbton passen die Funktionen „Tonwertkurve (weiß)“ und „Tonwertkurve (schwarz)“ helle beziehungsweise dunkle Kontraste an. Schließlich variiert auch die Funktion „Dynamikbereichsanpassung“ die Gamma-Kennlinie von HDR-Videos feinstufig. Vor allem HDR-kompatible Projektoren, die heute oft Probleme mit der HDR-Tonwertfunktion haben, dürften von diesen Feineinstellungen profitieren. Zwei Benutzerspeicher lassen sich individuell programmieren (zum Beispiel einer für das TV-Gerät und einer für den Projektor) und bezüglich der Bildwirkung direkt mit der neu-tralen Standard-Einstellung vergleichen. Wie bei Panasonics erstem Ultra-HD-Player DMP-UB900 (siehe audiovision 4-2016) oder dem auf Seite 30 getesteten DMP-UB404 nutzt der DMR-UBS90 zudem die „Dynamikbereichskonvertierungsfunk-tion“ für ältere SDR-Displays oder -Projektoren (zum Beispiel BenQ W11000). Damit passt er die Tonwertkurve von HDR-Quellmaterial bei der Konvertierung auf die SDR-Videoausgabe intelligent an die verfügbare Display-Helligkeit an. Auf das HDR-Konkurrenzformat Dolby Vision muss man allerdings verzichten. ur/mr

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AuVi_AWARD-Highlight

AuVi_AWARD-Referenz

AuVi_AWARD-Innovation

Der Testbericht Panasonic DMR-UBS90 (Gesamtwertung: 92, Preis/UVP: 1000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 04-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Panasonic DMR-UBS90 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Magnat Quantum 720-Set R 500 (Test)

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„Quantum“ heißen bei Magnat fünf Lautsprecherserien, von der Top-Klasse Quantum 1000S bis zur Einsteiger-Serie Quantum 670. Einen Platz über dieser sortiert sich die neue Quantum 720 ein. Und fährt trotz eher zurückhaltender Preisgestaltung viel Technik auf. So sind sämtliche Gehäuse mit abgerundeten Seitenwangen versehen, was nicht nur stehende Wellen vermindert, sondern auch die Stabilität verbessert und somit Schwingneigungen der Wände reduziert. Beim Frontlautsprecher Quantum 727 und der Surroundbox Quantum 723 ist diese Rundung sogar bis in die Rückseite gezogen, was fertigungstechnisch anspruchsvoll ist – aber auch Probleme mit sich bringt: Ein schmaler, runder Rücken mag zwar stabil sein und schick aussehen, wo aber bringt man auf ihm das Anschlussterminal und die Bassreflexöffnungen unter?

Technik

magnat-quantum-720_proconDafür musste Magnat passgenaue Formteile entwickeln – ein teurer Spaß, der sich nur bei hoher Stückzahl lohnt. Sowohl Reflexrohre als auch Terminal ragen nur etwas aus der Rückseite hervor, ihre Montageflansche sind der Rundung angepasst. Das Anschlussfeld fiel zudem recht schmal aus, was Magnat aber mit der Anordnung der Schraubklemmen schräg übereinander ausgleichen konnte.Interne Versteifungen stabilisieren die Gehäuse der Quantums zusätzlich zu den Rundungen. Die Frontplatten dimensionierte Magnat mit 25 Millimetern Stärke, so dass von den Seiten der Gehäuse kaum Klangbeeinträchtigungen zu erwarten sind.

Alles andere als Standardware sind auch die Chassis: Stabile, mit Belüftungsöffnungen versehene Blechkörbe der Tieftöner lassen die Membranen störungsfrei arbeiten. Letztere bestehen aus Aluminium, das beidseitig recht tief eloxiert und dadurch in hartes Keramik-Material umgewandelt wurde. Die Frontboxen weisen je drei dieser Chassis mit 17 Zentimetern Durchmesser auf, von denen die unteren beiden nur den Bassbereich übernehmen. Die Surroundlautsprecher müssen sich mit einem 17er-Tieftöner bescheiden, der Quantum Center 72 ist mit zwei 13-Zentimeter-Chassis ausgerüstet.

Trennfrequenz und Pegel lassen sich am Subwoofer Quantum 7230 A per Drehregler einstellen, für die Phase gibt es nur einen Umschalter. Dank doppelter Anschlüsse für Lautsprecher-Pegel eignet er sich auch zur Unterstützung von Stereo-Setups.

Trennfrequenz und Pegel lassen sich am Subwoofer Quantum 7230 A per Drehregler einstellen, für die Phase gibt es nur einen Umschalter. Dank doppelter Anschlüsse für Lautsprecher-Pegel eignet er sich auch zur Unterstützung von Stereo-Setups.

Die Textil-Kalottenmembran des Hochtöners ist mit 30 Millimetern ungewöhnlich groß und thront etwas zurückgesetzt in einem Aluminium-Waveguide, der das Rundstrahlverhalten beim Übergang zum Tief- respektive Mitteltöner (bei etwa drei Kilohertz) optimieren soll.

Der Quantum Sub 7230 A versteckt sein 30-Zenti-meter-Chassis auf der dem Boden zugewandten Seite. Er strahlt auf eine dicke Sockelplatte, die über säulenförmige Distanzstücke sehr stabil mit dem eigentlichen Gehäuse verbunden ist. Magnat erhofft sich von dieser Konstruktion eine besonders saubere akustische Ankopplung an den Boden. Die beiden großen Bassreflexöffnungen sitzen auf der Rückseite des Subs, genau wie sein Bedienfeld. Mit den Lautsprecherpegel-Eingängen für links und rechts outet sich der Sub als optionale Ergänzung auch für Stereo-Sets. Dem Heimkino-LFE bietet er – sinnvollerweise – nur einen Cinch-Eingang, nicht die üblichen zwei. Pegel und Frequenz lassen sich beim Quantum 7230 A per Drehregler einstellen, die Phase zwischen 0 und 180 Grad umschalten.

Tonqualität Surround

Mit 38 Hertz unterer Grenzfrequenz spielt der Magnat-Woofer nicht exorbitant weit in den Basskeller, kann das aber mit üppigen 103 Dezibel Maximal-pegel wieder ausgleichen. Bei den Frequenzgängen gibt es nur wenig zu kritisieren, alle drei verlaufen ohne große Schwankungen und recht linear. Ab zwei Kilohertz ist eine leicht ansteigende Tendenz zu bemerken. Mit 88 Dezibel Empfindlichkeit beweisen Front und Center einen erfreulich hohen Wirkungsgrad. Sie dürften also auch mit kleineren, weniger leistungsfähigen Heimkino-Receivern gut zurechtkommen. Das Rundstrahlverhalten des Centers zeigt im Mitteltonbereich einen deutlichen Einbruch abseits der Achse. Damit ist die Sprachverständlichkeit auf seitlichen Plätzen eingeschränkt.

Früher hat niemand einen Gedanken an die Aufstellung von Lautsprechern verschwendet: Einfach direkt auf den Boden oder ins Regal und fertig. Das ist einfach, aber nicht immer ratsam. Denn trotz aller Versteifungs- und Dämpfungmaßnahmen schwingen Lautsprecher­gehäuse immer ein wenig mit. Und wenn zusätzlich die Stellfläche zur Bewegung neigt, wie zum Beispiel ein auf Balken oder Latten verlegter Parkettboden, schwingt diese fröhlich mit, was sich in dröhnendem Bass und unklaren Mitten äußern kann.
Die Chassis der Quantum 720-Serie sind technisch aufwändig gemacht und sehr sauber verarbeitet.

Die Chassis der Quantum 720-Serie sind technisch aufwändig gemacht und sehr sauber verarbeitet.

Da kann es schon helfen, die Kontaktfläche zum Boden zu reduzieren. Das Mittel der Wahl dazu sind nach unten hin konisch zulaufende Füße, sogenannte Spikes. Drei oder vier davon unter einem Lautsprecher reduzieren die Kontaktfläche erheblich. Somit wird die Boden-Anregung deutlich reduziert. Hinzu kommt, dass diese Spikes am Rand des Lautsprecher-Bodens sitzen, wo die Amplitude von eventuellen Schwingungen geringer ist als in der Mitte. Und nicht zuletzt wird jede der Spike-Spitzen vom Gewicht der Box mit einem erheblichen Flächendruck auf den Boden gepresst, was für einen festen Stand ohne Bewegungsmöglichkeit für die Box sorgt.

Spikes gehen allerdings nicht gerade schonend mit Fußböden um – ein Grund für Besitzer von Parkett, sich deren Einsatz gut zu überlegen. Manche Hersteller bieten kleine Untersetzer für die Spikes an, die Beschädigungen verhindern sollen, ohne deren Wirkung drastisch einzuschränken. Magnat bietet beim 720er-Set eine andere Lösung: Die Metallspitzen der Spikes werden durch Gummi ersetzt und erlauben so auch den Einsatz auf empfindlichen Flächen.

Beim Magnat-Set lohnt das penible Ausrichten der Lautsprecher. Sind sie zu sehr auf den Hörplatz fixiert, tönen sie etwas hell. Wenn sie hingegen parallel zueinander stehen, stimmt die tonale Balance. Dann präsentiert sich das Magnat-Set im Hörraum ausgeglichen: 3 Doors Down werden mit genau der richtigen Mischung aus Detailreichtum und Hardrock-Aggressivität wiedergegeben. Auch die Stimme von Leadsänger Brad Arnold tönt ohne große Verfärbungen. Klar erkennbar wurde im Laufe des Tests, dass sich Geduld mit dem 720er-Set auszahlt: Je länger es in Betrieb war, umso runder und homogener tönte es. War zu Anfang noch etwas metallische Aggressivität im Klangbild, verschwand diese nach einiger Zeit fast vollständig. Das ist insbesondere bei kritischen Frauenstimmen wie der von Jane Monheit im Stück „They Can´t Take That Away From Me“ von der Blu-ray „Legends Of Jazz With Ramsey Lewis“ zu bemerken – die kommen nach dem Einspielen schlackefreier und musikalischer. Faszinierend ist auch die leichtfüßige, freie und räumlich präzise Spielweise des 5.1-Sets.

Zudem gaben die Entwickler dem Set auch eine gute Portion Temperament mit auf den Weg, wie sich beim Blitzschlag zu Beginn von „Ratatouille“ zeigt, der ansatzlos und mit Wucht in den Raum knallt. Auch die Schrotschüsse der alten, Ratten jagenden Dame kommen glaubwürdig und ohne hörbare Verzerrungen aus den Boxen.

Die Chassis der Quantum 720-Serie sind technisch aufwändig gemacht und sehr sauber verarbeitet.

Die Chassis der Quantum 720-Serie sind technisch aufwändig gemacht und sehr sauber verarbeitet.

Tonqualität Stereo

Auf die Unterstützung des Subwoofers ist die Quantum 727 im Stereo-Betrieb keineswegs angewiesen, sie kann auch für sich schon mit einem kräftigen, tiefreichenden Bass aufwarten. Prima, wie die knapp 20 Kilo schweren Boxen dann Stimme und Instrumente bei Michael Ruffs „Speaking in Melodies“ in den Raum stellen und dabei mit feinen Details keineswegs geizen. Das dynamische, anspringende Klangbild trägt ebenfalls zum Wohlgefühl der Zuhörer bei. mino

Die stark gerundete Formgebung der Magnat-Lautsprecher betont die schlanke Optik und sorgt zudem für eine ausgeprägte mechanische Stabilität.

Die stark gerundete Formgebung der Magnat-Lautsprecher betont die schlanke Optik und sorgt zudem für eine ausgeprägte mechanische Stabilität.

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Der Testbericht Magnat Quantum 720-Set R 500 (Gesamtwertung: 83, Preis/UVP: 2800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 06-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Dreambox DM900 ultra HD (Test)

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Mit der neuen DM900 ultra HD hat Dream Property die erste Dreambox zum Empfang ultrahochauflösenden Fernsehens auf den Markt gebracht. Und wie bei den Vorgängermodellen gilt: Der Funktionsumfang des Receivers ist riesig. Geeignet ist die Settop-Box jedoch ausschließlich für erfahrene Tüftler und Technikbegeisterte, die viel Wert auf zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten legen. Alle anderen werden ob der Komplexität des Linux-Receivers vermutlich nicht glücklich. Dazu kommt, dass die Dreambox nur mit einer Kurzanleitung ausgeliefert wird, bei Redaktionsschluss stand online noch keine vollständige Dokumentation zum Download bereit.

Flexible Tunerkonzepte

Zu haben ist die DM900 ultra HD wahlweise mit einem Twin-DVB-S2- oder einem DVB-C-/T2-Tuner. Wer sich bereits für UHD-TV interessiert, sollte sich mangels Angebot im Kabel für die Sat-Version entscheiden. Zur Ausstattung gehören neben HDMI-Ein- und Ausgang auch zwei USB3.0-Buchsen, ein optischer Digitalausgang, SD-Card- und Smartcard-Reader sowie ein Common-Interface-Slot. Befeuert wird der Linux-Receiver durch das Betriebssystem Dream OS und einen extrem schnellen Dual-Core 12K DMIPS Prozessor. Der Leistungsschub zu früheren Dreamboxen ist spür- und sehbar, Menü- und Senderwechsel gelingen ebenso flott wie die Nutzung des HbbTV-Angebots. Einfach die gewünschte Sendung in der Mediathek über die Fernbedienung auswählen, und schon startet der Stream ohne Wartezeit. Rechts vorne neben der etwas hakeligen Frontklappe sitzt ein drei Zoll großes Farbdisplay. Für Aufnahmen lässt sich eine 2,5-Zoll-Festplatte problemlos über den rückseitigen Einschub nachrüsten.

Die Dreambox dient auch als Streaming-Server – etwas Know-how ist bei der Einrichtung allerdings gefragt.

Die Dreambox dient auch als Streaming-Server – etwas Know-how ist bei der Einrichtung allerdings gefragt.

Einen Sendersuchlauf kann man sich sparen, Satellitenlisten für die sofortige Inbetriebnahme hat die Box vorinstalliert. Die Probe-Häppchen der vier ersten UHD-Kanäle begeistern über die DM900 ultra HD. Die Schärfe ist bei nicht zu großem Betrachtungsabstand enorm und sichtbar höher als bei Full-HD, die Farben sind knackig und die Räumlichkeit der Bilder ist gut. Auch HD-Sender punkten durch ihre tolle Plastizität und weiche Bewegungsabläufe. Die UHD-Kanäle tauchen in der Senderliste zudem bereits in einer eigenen Rubrik auf und sind so auf Anhieb zu finden.

Die Sat-Variante der DM900 ultra HD wird mit einem Twin-Tuner für den Satellitenempfang ausgeliefert.

Die Sat-Variante der DM900 ultra HD wird mit einem Twin-Tuner für den Satellitenempfang ausgeliefert.

Dreambox-Besitzer lieben es, ihren Receiver durch optionale Plug-ins aufzumöbeln und zu individualisieren. Dabei handelt es sich um kleine Zusatzprogramme, die über das Netzwerk installiert werden können. Zugriff auf die Plug-ins hat man über die „Erweiterungsverwaltung“. Bereits installierte Zusatzanwendungen erkennt man anhand der farbig hinterlegten Weltkugel.

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WLAN nicht ab Werk

Ins Heimnetzwerk wird die Dreambox entweder über die rückseitige Ethernetbuchse oder einen optional erhältlichen WLAN-Stick eingebunden. Ob kabellos oder kabelgebunden – erst mit Netzwerkanbindung können Profis den Receiver ausreizen. Dazu gehören zahlreiche Plug-ins (siehe Kasten „Optionale Plug-ins“), um die Optik anzupassen und praktische Funktionen nachzurüsten. Außerdem kann der Receiver als Multimedia-Server und -Client verwendet werden. Per App lassen sich Aufnahmen von Smartphone oder Tablet realisieren und Live-Programme oder Mitschnitte auf die Mobilgeräte streamen. Für Android-Mitspieler eignet sich die Anwendung „dream EPG Premium“ für knapp 8 Euro, Apple-Fans greifen zur knapp 2 Euro teuren „e2Remote“. An der Menüführung der Dreambox hat sich nichts geändert, sie ist nach wie vor logisch aufgebaut. Auch wenn sich das große Display dafür eignen würde: Dream Property verzichtet hier auf eine Live-Vorschau des aktuell ausgewählten Senders. Dafür besitzt der Receiver eine Bild-in-Bild-Funktion. jw

Die neue Dreambox ist ordentlich verarbeitet. Unter der linken, etwas hakeligen Frontklappe sitzen eine USB-Buchse, ein SD-Card-Reader, ein Common-Interface-Slot sowie der Smartcard-Reader.

Die neue Dreambox ist ordentlich verarbeitet. Unter der linken, etwas hakeligen Frontklappe sitzen eine
USB-Buchse, ein SD-Card-Reader, ein Common-Interface-Slot sowie der Smartcard-Reader.

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Der Testbericht Dreambox DM900 ultra HD (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 06-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Velodyne WI-Q 12 (Test)

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Dem LFE-Kanal erspart der Wi-Q 12 von Velodyne das Anschlusskabel. Doch das Tiefbassmodul hat noch einiges mehr zu bieten.

velodyne-wi-q-12-05-pcEines der lästigsten Dinge bei der Konfiguration eines Heimkinos sind die Verbindungskabel. Sie sollten möglichst unsichtbar verlegt werden, was bei der Anzahl der nötigen Strippen eine echte Herausforderung darstellt. Da ist man für jedes eingesparte Kabel dankbar.

Hier hilft der Velodyne-Subwoofer Wi-Q 12, der eine Drahtlos-Verbindung an Bord hat – und zudem den Sender WiConnect im Karton, der an den Receiver angeschlossen wird und dem Sub die LFE-Signale per Funk übermittelt.

Der Velodyne-Funksender WiConnect funktionierte im Test völlig problemlos. Rechts ist der Umschalter für die vier möglichen Kanäle zu sehen.

Der Velodyne-Funksender WiConnect funktionierte im Test völlig problemlos. Rechts ist der Umschalter für die vier möglichen Kanäle zu sehen.

Velodyne verwendet für seine Funkstrecke den Frequenzbereich um 2,4 Gigahertz, der international für diese Zwecke freigegeben ist, aber auch von vielen anderen Geräten genutzt wird. Falls dem Wi-Q 12 ein anderes Gerät dazwischenfunken sollte, kann der Anwender diesem Störer per Kanalwechsel ausweichen. Insgesamt stehen vier Kanäle zur Verfügung. Sowohl am Sub als auch am mitgelieferten Sender WiConnect muss der gleiche Kanal eingestellt werden. In der Praxis erwies sich der Funksender als unproblematisch, die Verbindung gelang auf Anhieb. Auch Aussetzer oder Nebengeräusche traten im Test nicht auf.

Technik

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Auf dem kleinen Display links oben zeigt der Velodyne seine Betriebszustände an. Das folierte Gehäuse ist sauber verarbeitet.

Auch sonst ist der Velodyne-Woofer üppig ausgestattet: So liegt ihm eine Fernbedienung bei, über die sich neben Pegel und Phase auch vier Wiedergabe-Modi auswählen sowie die automatische Einmessung starten lassen. Der Regler für die Trennfrequenz sitzt auf der rückseitigen Anschlussplatte. Die stellt neben Eingängen für Cinch und Lautsprecher-Pegel auch entsprechende Ausgänge zur Verfügung, die sogar mit einem Hochpass-Filter (Trennfrequenz 80 Hertz) versehen sind. Damit wird der Velodyne zum Universalisten, der sich nicht nur im Heim­kino wohlfühlt, sondern sich auch problemlos in ein Stereo-System integrieren lässt.

Das 30-Zentimeter-Chassis umbaut Velodyne mit einem knapp 90 Liter großen Gehäuse und stellt ihm zwei in den Boden eingebaute Bass­reflexrohre zur Seite. Bei einer solchen Bauweise ist kaum eine Entzerrung zur Anhebung tiefster Frequenzen nötig, entsprechend sind die vorhandenen 225 Watt Verstärkerleistung ausreichend. Die Oberflächen sind mit einer preiswerten Folie bezogen, trotzdem ist der Woofer sauber verarbeitet.

Tonqualität

Der Wi-Q 12 ist mit Ein-  und Ausgängen üppig ausgestattet. Der Regler für die Trennfrequenz verringert bei einem Dreh nach rechts die Frequenz. Das ist unge- wöhnlich, denn bei den meisten Subwoofern ist  der Drehsinn umgekehrt.

Der Wi-Q 12 ist mit Ein- und Ausgängen üppig ausgestattet. Der Regler für die Trennfrequenz verringert bei einem Dreh nach rechts die Frequenz. Das ist ungewöhnlich, denn bei den meisten Subwoofern ist der Drehsinn umgekehrt.

In den tiefsten Basskeller stößt der Velodyne mit 33,3 Hertz bei minimaler und 42,4 Hertz bei maxi­maler Tiefpass-Trennfrequenz nicht vor. Mit 105 respektive 106 Dezibel spielt er aber angemessen laut. Die Frequenzgänge zeigen einen zu tiefen Frequenzen hin steilen Abfall, der auf ein aktives Subsonic-Filter hinweist. Ansonsten gibt es keinerlei Auffälligkeiten.

Die Automatik-Einmessung stellte uns leider nicht zufrieden. War sie aktiv, tönte der Wi-Q 12 in unserem Hörraum kraftloser und weniger dynamisch als im nicht eingemessenen Zustand. Dann überzeugt er bei Filmton mit voluminöser, durchsetzungskräftiger Wiedergabe, die einen Film wie „Terminator – Die Erlösung“ zu einem spürbaren Erlebnis macht. Da krachen die Shotgun-Schüsse bei der Abschleppwagenszene nachdrücklich. Auch Rockmusik liegt dem Wi-Q 12, zum Beispiel kommt die Bassdrum bei „Away From the Sun“ von 3 Doors Down wuchtig und ohne großes Nachschwingen. Ist Filigranarbeit gefragt, etwa wenn Omar Hakim mit seiner Truppe „Listen Up“ einspielt, lässt er keineswegs Durchsetzungskraft vermissen, wohl aber eine Prise Präzision. Hier wünscht man sich etwas mehr Griffigkeit und Kontur.

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Der Testbericht Velodyne Wi-Q 12 (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 1.200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 06-2017 erschienen.

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Sony KD-65A1 (Test)

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Sich unter Messebedingungen eine seriöse Meinung zu bilden, fällt ganz schön schwer. Schließlich bezeichnen die Hersteller ihre Fernseher immer als die besten und ziehen nicht selten fragwürdige Vergleiche heran. So ließ Sony den A1 bei der Präsentation gegen das LG-Flaggschiff G6 (Test in audiovision 10-2016) antreten – und gewinnen. Dabei ist es ein offenes Geheimnis, dass das OLED-Panel von der südkoreanischen Konkurrenz kommt. Können Prozessoren und Bildschaltungen wirklich so viel bewirken? Wir haben es überprüft.

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Außergewöhnliche Optik

tv_son_kd-65a1_pcVon vorne sieht der KD-65A1 wie ein überdimensionaler Bilderrahmen aus – wir denken da natürlich nicht an die antik verschnörkelten, sondern an die modernen Modelle mit minimalistischem Rand. Für das Design hat sich die Marketing-Abteilung sogar einen eigenen Namen einfallen lassen: One Slate. Hier soll nichts vom 65-Zoll-Bild ablenken. Derzeit gibt es den OLED-TV auch in 55 Zoll, später rundet ein 77-Zöller mit 195 Zentimetern die Serie nach oben ab. Über einen klassischen Standsockel verfügt keines der Geräte. Stattdessen liegt das Display direkt auf dem Boden respektive Tisch auf, wobei eine wuchtige Stütze auf der Rückseite das Gleichgewicht hält. Sie ist fest mit dem Fernseher verbunden und wird bei Wandmontage einfach zurückgeklappt. In ihr steckt die komplette Technik samt Subwoofer. Dieser verhilft dem neuartigen „Acoustic Surface“-Soundsystem zu satten Bässen.

Das Design des extrem schmal eingefassten 65-Zöllers ist einzigartig, zumal das riesige OLED-Display über den Großteil der Fläche eine Bautiefe von unter acht Millimetern aufweist. Die gesamte Elektronik steckt im Standfuß sowie einem rund 40 Zentimeter breiten Bereich auf der TV-Rückseite, weshalb eigentlich kein Platz für gut klingende Stereosysteme übrig bleibt. Der Sony A1 nutzt jedoch den Bildschirm selbst als tönende Membran, die über jeweils zwei rückseitige Aktuatoren angeregt wird.
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Bild mit Stereoton: Die linken und rechten Treiber sitzen auf halber Bildschirmhöhe und erzeugen eine gute Raumabbildung. Bild und Ton verschmelzen kongenial zusammen.

Die Bauweise ähnelt früheren NXT-Körperschallwandlern und heißt bei Sony „Acoustic Surface Technology”: Minimale Schwingen der Treiber produzieren einen erstaunlich vollen Klang – ähnlich einer Spieluhr, die man auf eine Tischfläche aufsetzt. Nur tiefe Töne lassen sich damit nicht erzeugen und werden zum Bassreflex-Subwoofer im Standfuß geleitet (2.1-System). Fünf Endstufen versorgen den drei Zoll großen Tieftöner sowie die vier Aktuatoren mit jeweils zehn Watt.

Die Klangqualität beeindruckt, wobei wir nicht spektakulär meinen, sondern im besten Sinne unaufdringlich sowie sehr homogen. Stimmen klingen sonor und fest, da der Übergang zwischen dem mittig abstrahlenden Subwoofer und den Stereosystemen bruchlos gelingt. Letztere strahlen direkt zum Publikum ab und ertönen deshalb natürlich offen. Auch dank der breiten Stereobasis verschmelzen sie kongenial mit dem großen Bildschirm. Erst bei höheren Pegeln lassen die Wandler das Display leicht vibrieren, was man mit den Fingern spüren kann.

Der Subwoofer verdient seinen Namen, da er schon ab 50 Hertz saubere Bässe reproduziert und ab 60 Hertz volle Pegel beisteuert. Der maximale Schalldruck von 93 Dezibel bei 80 Hertz überrascht – so einen zugleich eleganten und klangvollen Flachbildschirm hat Sony noch nie präsentiert. Das kommt auch bei der Arie aus „Das fünfte Element“ zum Tragen, wenn die Diva mit facettenreicher Stimme leichte Schauer über die Nacken der Hörer treibt. Die knisternde Atmosphäre und räumliche Tiefe des Opernsaals ist in leisen Passagen spürbar und selbst beim Fortissimo des Orchesters bricht das Klangbild kaum ein. Die ab Werk vorgenommene Abstimmung im Modus „ClearAudio+“ überzeugt uns jedenfalls auf Anhieb. Klangtüftler bekommen neben dem Preset „Standard“ noch die Klangmodi „Kino“, „Live-Fußball“ und „Musik“ sowie im erweiterten Tonmenü einen Regler für Stärke des Raumklangeffekts und einen Sieben-Band-Equalizer an die Hand.

Innovative Lösung: Je zwei Aktuatoren übertragen die Tonschwingungen direkt auf das dünne OLED-Panel, das in sich selbst schwingt und verblüffend gut klingt.

Innovative Lösung: Je zwei Aktuatoren übertragen die Tonschwingungen direkt auf das dünne OLED-Panel, das in sich selbst schwingt und verblüffend gut klingt.

Ausstattung und Praxis

Steht wie eine Eins: Sonys A1 kommt ohne klassischen Standfuß daher. Die massive Stütze auf der Rückseite beherbergt die Technik sowie einen Drei-Zoll-Subwoofer.

Steht wie eine Eins: Sonys A1 kommt ohne klassischen Standfuß daher. Die massive Stütze auf der Rückseite beherbergt die Technik sowie einen Drei-Zoll-Subwoofer.

Das Innenleben an sich ähnelt weitgehend dem des LCD-Spitzenreiters ZD9 (audiovision 11-2016), den die Japaner übrigens fortführen – mit dem Unterschied, dass der A1 wie alle 2017er-Modelle von Sony auf 3D verzichtet (das kostet einen Punkt) und dank selbstleuchtender Pixel ohne Backlight oder Local-Dimming auskommt. Auf die „Ultra HD Premium“-Zertifizierung legt der Hersteller nach wie vor keinen Wert, auch wenn die zuletzt getesteten Flaggschiffe die Anforderungen locker erfüllen. Für eine flotte Signalverarbeitung und hohe Detailtreue sorgt der „X1 Extreme“-Prozessor, der nach einem Software-Update sogar Dolby Vision unterstützen soll. Hybrid Log Gamma (HLG) dürfte im gleichen Zuge nachgerüstet werden, so dass der interne Universal-Tuner künftig in HDR-Qualität ausgestrahlte Programme empfängt. Unabhängig davon ermöglicht das Twin-Konzept die Wiedergabe und Aufnahme mehrerer Sat-, Kabel- oder DVB-T2-Kanäle zur selben Zeit.

Zu guter Letzt bringt die Firmware das Android-Betriebssystem auf den aktuellen Stand. Wünschen würden wir uns von Version 7.0 (Nougat) neben besagten technischen Neuerungen eine höhere Stabilität beziehungsweise kürzere Reaktionszeiten, da das Navigieren derzeit ein wenig träge und hakelig vonstattengeht. Insbesondere nach dem Start dauert es etwas, bis die bildlastige Benutzeroberfläche vollständig geladen ist. Keine Wünsche offen lässt das Smart-TV-Angebot, bietet Googles Play Store doch die marktweit größte Auswahl an Internet-Diensten. Die beliebtesten Apps wie YouTube, Netflix und Amazon Videosind vorinstalliert.

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SDR-Qualität: Beim Abspielversuch von Dolby-Vision-Democlips via USB aktiviert der Sony-OLED kein HDR-Preset, spielt die Inhalte allerdings mit Bild und Ton ab.

Bildqualität

Die besten Farben zeigen gleichermaßen die Presets „Cinema pro“ und „Anwender“. Weiß ist mit 6.779 Kelvin minimal zu kühl eingestellt, was Bildtüftler im erweiterten Farbtemperatur-Menü durch leichtes Absenken des Reglers „Blau Gain“ optimieren können. Rot und Grün sind leicht erweitert und strahlen intensiv. Im Labortest fällt uns bereits mit simplen Testbildern auf, wie homogen sowie rein der Sony A1 alle Farben auch von der Seite leuchten lässt. Zudem driften sie kaum – selbst gelbe Töne, die auf OLED-Panels oft in Richtung Grün wandern, wirken auch aus schräger Perspektive weitgehend natürlich. Da auch die Helligkeit kaum einbricht, zählt der A1 zu den blickwinkelstabilsten Fernsehern, die uns bis jetzt untergekommen sind.

X-tended Dynamic Range (Pro): Die im erweiterten Bildmenü versteckte Funktion steigert die Helligkeit von Spitzlichtern, doch fehlt uns eine feine Gamma-Justage.

X-tended Dynamic Range (Pro): Die im erweiterten Bildmenü versteckte Funktion steigert die Helligkeit von Spitzlichtern, doch fehlt uns eine feine Gamma-Justage.

Deshalb und aufgrund der perfekten Schwarzdarstellung lässt sich auf allen Plätzen eine grandiose Bilddynamik genießen: Der ANSI-Kontrast erreicht schon mit SDR-Videos satte 3.327:1, der Schwarzwert liegt OLED-typisch nahezu bei null. Auch der Hellraumkontrast  von 1.415:1 überzeugt.

Sonys LCD-Fernseher mit konventionellem Backlight wie der in audiovision 4-2017 getestete KD-55XE9305 liefern sehr helle HDR-Bilder von annähernd 1.500 Candela. Daran scheitert der A1 technisch bedingt, schafft aber mit 651 Candela in Spitzlichtern (APL zehn Prozent) einen Top-Wert in der OLED-Klasse. Ähnlich hell war nur der Philips 55POS901F (audiovision 2-2017).

Plakativ: Im HDR-Preset „Cinema home“ zeigt der Sony erweiterte Farben, aber auch eine dunkle Gamma-Kennlinie. Dafür bleiben Lichter differenziert.

Im Vergleich zu SDR leuchten HDR-Spitzlichter dreimal und 25-Prozent-Weißfenster gut doppelt so hell (433 statt 204 Candela). Im vollflächigen Weißfeld liegen der Bildmodus „Cinema pro“ in HDR und SDR eigentlich gleichauf: Maximiert man den SDR-Kontrast, steigert sich der Sony von 123 auf identische Werte von knapp 160 Candela. Das funktioniert auch bei HDR-Quellen, allerdings clippen dann zum Beispiel Lichtreflexe in Gesichtern spürbar. Helle Nuancen differenziert der A1 besser, wenn man parallel zur Anhebung des Schwarzwerts auf 62 den Kontrast auf 78 absenkt. Dabei wird auch die Farbsättigung reduziert und die HDR-Bilder wirken weniger plakativ, aber feiner differenziert. Große weiße Flächen hinter dem Gesicht in einem HDR-Testclip werden dabei sogar etwas heller und keineswegs dunkler gezeigt, was auf eine komplexe dynamische OLED-Ansteuerung im HDR-Modus hinweist.

Bestes HDR-Preset: „Cinema pro“ schränkt Grün stärker ein und Magenta driftet ebenfalls in Richtung Rot. Das hellere Gamma gefällt uns aber am besten.

Bestes HDR-Preset: „Cinema pro“ schränkt Grün stärker ein und Magenta driftet ebenfalls in Richtung Rot. Das hellere Gamma gefällt uns aber am besten.

Für Anhänger intensiver Farben ist der Bildmodus „Cinema home“ eine interessante Alternative, da er mit SDR- wie HDR-Quellen einen etwas größeren Farb­raum abdeckt (siehe DCI-P3-Diagramme). Zudem übersteuert er weniger und differenziert deshalb helle Kontraste besonders sauber. Dieser Bildmodus ist allerdings auch mit einer deutlich dunkleren Gammakennlinie verknüpft und wirkt deshalb in vielen HDR-Szenen zu düster. Deshalb bleiben wir mit HDR-Clips bei der Empfehlung „Cinema pro“ und behalten bei „X-tended Dynamic Range“ die Stufe „Hoch“. Ansonsten würden düstere Szenen noch dunkler wirken.

Eine andere Kleinigkeit fällt nur selten auf: Ähnlich wie beim KD-55XE9005 zeigt auch der A1 mit HDR-Quellen eine Abweichung der Farbe Magenta. Sie driften auffallend stark in Richtung Rot (siehe CIE-Diagramm).

Düstere Szenen sind ein Fest für den Sony, der mit rabenschwarzen Letterbox-Streifen sowie intensiven Farben glänzt. Einige Nuancen und dunkle Graustufen verschwinden nur deshalb, weil sie der Helligkeitsregler kappt: Er ist im Expertenmenü unter „Schwarzwert“ versteckt und sollte auf „53“ erhöht werden. Etwas stärkere Anpassungen erfordern HDR-Filme. Ärgerlich: Der A1 speichert diese nicht getrennt für SDR- und HDR-Quellen. Mit HDR-Clips steigert der Sony die Spitzlichter dramatisch von 217 auf 650 Candela. Im vollen Weißbild schmilzt die Leuchtkraft dagegen auf 159 Candela und ist nur etwas heller als bei SDR.  Trotzdem saufen dunkle Konturen ab, was mangels einer Gamma-Justage nicht korrigierbar ist.

Optimal für ein breites Publikum: Der Sony A1 zeigt eine erstklassige Blickwinkelstabilität. Selbst die Farben driften von der Seite kaum, bleichen in keiner Weise aus.

Optimal für ein breites Publikum: Der Sony A1 zeigt eine erstklassige Blickwinkelstabilität. Selbst die Farben driften von der Seite kaum, bleichen in keiner Weise aus.

Im Motionflow-Preset „Echtes Kino“ erscheinen Kinofilme originalgetreu im 24p-Modus. Allerdings verschmieren Details in Sportübertragungen. Leider lassen sich die Kinoglättung und die TV-Bewegungsschärfe auch im Anwendermenü nicht getrennt einstellen. Ein guter Kompromiss ist die Stufe „2“ des fünfstufigen Reglers „Glättung“: Sie aktiviert bereits die höchste Bewegungsschärfe bei Sportinhalten (höhere Einstellungen bringen nichts mehr), ohne den originalen Filmlook von Kinostreifen allzu stark zu verändern. Noch etwas schärfere Sportszenen soll der Regler „Klarheit“ ermöglichen. Er halbiert zwar die Helligkeit, erzeugt aber mit PAL-TV starkes 50-Hertz-Flackern ohne deutliche Steigerung der Bewegungsschärfe. Wenn überhaupt, ist er bei NTSC-Videos einsetzbar, die mit höher Bildrate arbeiten (60 Hertz).

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Der Testbericht Sony KD-65A1 (Gesamtwertung: 88, Preis/UVP: 5500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 06-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Sony KD-55XE9005 (Test)

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Je günstiger der Fernseher, desto uninteressanter ist er. Diesen Eindruck erweckte zumindest Sonys Roadshow, auf welcher die Modelle unterhalb der XE93-Reihe eher ein Schattendasein fristeten. Dabei hat der neue KD-55XE9005 seinem 700 Euro teureren Bruder (audiovision 4-2017) eine für LCD-TVs entscheidende Sache voraus.

Ausstattung und Praxis

tv_son_kd-55xe9005_pcSlim Backlight Drive heißt die in den Oberklässlern verbaute Hintergrundbeleuchtung, die zwar auf der Edge-LED-Technik basiert, allerdings die Vorzüge eines Full-LED-Panels garantiert. Beim XE90 sind die Dioden tatsächlich über die gesamte Bildfläche verteilt – und trotzdem bescheinigt ihm Sony einen geringeren Kontrast als dem XE93, was uns vermuten lässt, dass die Anzahl an Local-Dimming-Zonen nicht übermäßig hoch ist. Ob das wirklich zutrifft, erfahren Sie auf der nächsten Seite. Die „X-tended Dynamic Range (Pro)“-Schaltung kommt jedenfalls auch im günstigeren Modell zum Einsatz. Gleiches gilt für das farbbrillante Triluminos-Display.

Rutschfest: Dank der gummierten Oberfläche liegt die Sony-Fernbedienung sicher in der Hand. Einige Tasten fallen aber ziemlich kompakt aus, weshalb man sich hier nicht selten verdrückt.

Rutschfest: Dank der gummierten Oberfläche liegt die Sony-Fernbedienung sicher in der Hand. Einige Tasten fallen aber ziemlich kompakt aus, weshalb man sich hier nicht selten verdrückt.

Abstriche muss man bei der Signalverarbeitung hinnehmen. Denn anstelle des High-End-Prozessors „X1 Extreme“ werkelt im XE90 das ebenfalls neue, aber nicht ganz so leistungsstarke 4K-HDR-Modell. Das könnte auch einer der Gründe für die fehlende Dolby-Vision-Unterstützung sein. Der HLG-Standard zum Empfang künftiger TV-Sendungen in HDR-Qualität hingegen wird per Firmware-Update nachgerüstet. Unabhängig davon ermöglicht der integrierte Twin-Tuner die gleichzeitige Wiedergabe und Aufzeichnung zweier Sat-, Kabel- oder DVB-T2-Kanäle. In puncto Flexibilität bleibt der Sony dennoch hinter dem Panasonic mit TV-over-IP und doppeltem CI+ Slot zurück.

Dafür profitieren Smart-TV-Fans von einem größeren App-Angebot: Nicht bloß, dass das Android-Betriebsysstem bereits ab Werk zahlreiche Online-Dienste im Gepäck hat, sondern Googles Play Store erweitert die Auswahl wie bei kaum einem anderen Hersteller. Amazon Video, Netflix und YouTube streamen dabei sogar in UHD-Qualität – schnelles Internet vorausgesetzt. Beim Bedienkomfort sehen wir noch Verbesserungspotenzial. Zwar ist die Benutzeroberfläche ansprechend gestaltet, doch stören uns die teilweise längeren Reaktionszeiten. Außerdem sind die Menüs etwas verschachtelt.

Das Soundsystem scheint von den 85er-Modellen aus dem letzten Jahr zu stammen. Zumindest leisten die Lautsprecher ebenso zweimal 10 Watt und bringen Stimmen sauber zu Gehör; sie könnten aber mehr Dynamik sowie Tiefgang vertragen.

Bildqualität

Blausucht: Mit rund 7.000 Kelvin sind die Grautöne ab Werk etwas kühl abgestimmt. Mischfarben reproduziert der KD-55XE9005 im Großen und Ganzen originalgetreu.

Blausucht: Mit rund 7.000 Kelvin sind die Grautöne ab Werk etwas kühl abgestimmt. Mischfarben reproduziert der KD-55XE9005 im Großen und Ganzen originalgetreu.

Einzig der farblich beste Bildmodus wird von uns ausführlich gemessen, wobei die Suche beim Sony ein wenig Zeit in Anspruch nimmt. Von den 12 Presets liefert „Cinema pro“ die neutralsten Farben. Die durchschnittlichen Delta-E-Abweichungen liegen bei 2,3, was trotz einzelner Ausrutscher (ausgerechnet bei Hauttönen) für eine sehr gute Bewertung reicht. Einen Abzug gibt es für die recht kühl eingestellte Farbtemperatur von rund 7.000 Kelvin. Abhilfe schafft das erweiterte Farbtemperatur-Menü: Senkt man den Regler „Blau Gain“ um sieben Stufen ab, landen Grautöne und Weiß exakt bei 6.500 Kelvin. Dieser kleine Eingriff macht auch deshalb Sinn, da sich der Blaustich aus leicht seitlicher Perspektive zu den Bildecken hin verstärkt. Zudem ist der Kontrastverlust des Full-LED-Displays schon bei Winkeln ab 20 Grad sichtbar.

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Doppelter Favorit: Im Preset „Cinema pro“ setzt der Sony KD-55XE9005 bei HDR etwas schwächere Spitzlichter, differenziert aber intensive Farbnuancen sauber und übersteuert auch helle Kontraste kaum.

Sonys günstigster Fernseher aus der 4K-HDR-Premium-Klasse bietet höhere Leuchtreserven als die untergeordneten Modelle wie zum Beispiel der 1.100 Euro teure KD-49XD8005 (audiovision 2-2017). Doch im farblich besten SDR-Preset „Cinema pro“ legt der 55-Zöller scheinbar nur leicht zu (380 statt 291 Candela im Vergleich zum 49-Zöller). Das liegt aber an der werksseitig stromsparenden Einstellung der Hintergrundbeleuchtung: Sobald man die dreistufige Schaltung „X-tended Dynamic Range“ aktiviert, steigert sich der XE90 auf satte 500 Candela (Average Picture Level von 25 Prozent). Im sonnendurchfluteten Wohnzimmer kann und sollte man also das entsprechende Untermenü aufsuchen (Bild / Erweiterte Einstellungen / Helligkeit / X-tended Dynamic Range) und dort die Leuchtkraft kräftig erhöhen, wobei im Zuge dessen der Stromverbrauch von rund 100 auf knapp 150 Watt ansteigt. Im Bildmodus „Cinema home“ ist die Funktion bereits auf mittlerer Stufe voreingestellt und ermöglicht mit erweiterten Farben (siehe CIE-Segel oben) nochmals eine leichte Steigerung auf 555 Candela. Für die SDR-Farbmessung haben wir aber den neutralen, am HDTV-Standard BT. 709 orientierten Modus „Cinema pro“ herangezogen.

Heller SDR-Bildmodus: Im Preset „Cinema home“ zeigt der Sony XE90 erweiterte Farben und erhöht mit der Schaltung „X-tended Dynamic Range“ die Leuchtdichte eines 25-Prozent-Weißbilds auf 555 Candela.

Heller SDR-Bildmodus: Im Preset „Cinema home“ zeigt der Sony XE90 erweiterte Farben und erhöht mit der Schaltung „X-tended Dynamic Range“ die Leuchtdichte eines 25-Prozent-Weißbilds auf 555 Candela.

Plakativ: Das HDR-Preset „Cinema pro“ zeigt Farben fast so stark erweitert wie der Modus „Cinema home“ und trifft Mischfarben etwas besser. Magenta driftet allerdings immer noch stark in Richtung Rot ab.

Plakativ: Das HDR-Preset „Cinema pro“ zeigt Farben fast so stark erweitert wie der Modus „Cinema home“ und trifft Mischfarben etwas besser. Magenta driftet allerdings immer noch stark in Richtung Rot ab.

Seltsam: Spielt man HDR-Signale zu, muss man den Schwarzwert auf 62 erhöhen und den Kontrast auf 78 absenken. Dann zeigt das Preset „Cinema pro“ eine vergleichbare Leuchtdichte von 550 Candela bei APL 25 Prozent. Das Menü „X-tended Dynamic Range“ wird wie bei SDR-Quellen erst mit dem Bildmodus „Cinema Home“ aktiviert und diesmal auf Stufe „Hoch“ eingestellt. Hier steigern sich Spitzlichter von 663 Candela im Preset „Cinema pro“ auf respektable 754 Candela. Aller­dings übersteuern nun intensiv gesättigte Farben und Magenta driftet noch stärker in Richtung Rot ab. Der Modus „Cinema pro“ bleibt deshalb die bessere Wahl für HDR-Filme, auch wenn der KD-55XE9005 bei Weitem nicht an den Bruder KD-55XE9305 aus audiovision 4-2017 herankommt. Dieser erzeugt gut doppelt so helle Spitzlichter, kostet aber auch rund 700 Euro mehr.

Auf den zentralen Sitzplätzen kann man jedoch eine tolle Bilddynamik genießen: Der ANSI-Kontrast erreicht erstklassige 2.138:1, ebenso überzeugt der niedrige Schwarzwert von 0,0185 Candela. Dies verdankt der XE90 seiner zuverlässig arbeitenden Local-Dimming-Schaltung. Störende Halos um helle Objekte treten in der Praxis nicht auf beziehungsweise sind nur für Beobachter erkennbar, die seitlich weit versetzt auf helle Schrifteinblendungen vor dunklem Hintergrund achten.

Kinofilme erscheinen mit rabenschwarzen Letterbox-Streifen, bestens ausdifferenzierten Details und intensiven Farbnuancen, auch in düsteren Szenen. Die saubere 24p-Darstellung im Motionflow-Preset „Echtes Kino“ sorgt allerdings für verschmierte Rasenflächen bei Fußballübertragungen. Im Modus „Standard“ oder im Anwendermenü steigert sich die Bewegungsschärfe ab der Glättungsstufe 2 deutlich, verändert jedoch den originalen Kinolook durch eingefügte Zwischenbilder. Wer sich daran stört, muss den Modus jedes Mal umstellen, da getrennte Regler für TV-Material und Kinofilme fehlen. Noch schärfere Sportszenen ermöglicht der zweistufige Regler „Klarheit“, wobei dieser die Leuchtkraft des Displays entweder um ein Drittel oder sogar um die Hälfte reduziert.

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Der Testbericht Sony KD-55XE9005 (Gesamtwertung: 77, Preis/UVP: 2000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 06-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Panasonic TX-58EXW784 (Test)

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Panasonic hat seine Mittelklasse-TVs einer umfangreichen Frischzellenkur unterzogen. Dabei wurde der direkte Nachfolger des in audiovision 4-2016 getesteten TX-58DXW784 nicht nur optisch überarbeitet, sondern soll zudem mit verbesserter Bildqualität dank „Hollywood-Tuning“ und „HDR-Multi-Unterstützung“ punkten.

Flexibler Standfuß

pan_tx-58exw784_pcGestaltet sich der Aufbau bei den meisten Konkurrenten recht unkompliziert, gehört der EXW784 zu den wenigen Fernsehern, für die wir eine Anleitung benötigen. Das liegt an Panasonics neuem „Switch-Design“, welches dem 58-Zöller einen dreh- sowie höhenverstellbaren Standfuß einbringt – eine echte Seltenheit. Die Konstruktion fällt dadurch natürlich aufwändiger aus als bei einem klassischen Sockel. Allerdings muss man den Bildschirm auf einer von vier Höhenpositionen verschrauben (circa 8, 17, 26 oder 35 Zentimeter über dem Boden), während das Schwenken jederzeit stufenlos möglich ist. Das Gehäuse selbst scheint identisch mit dem des Vorgängers zu sein. So finden sich auf der Unterseite noch teilweise die Führungen für die alten Standfüße.

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 Ausstattung und Praxis

Steht ihr gut: Die (Kunststoff-)Oberfläche der Fernbedienung präsentiert sich in einer etwas dunkleren Alu-Optik als bisher, ansonsten ist aber alles beim Alten geblieben.

Steht ihr gut: Die (Kunststoff-)Oberfläche der Fernbedienung präsentiert sich in einer etwas dunkleren Alu-Optik als bisher, ansonsten ist aber alles beim Alten geblieben.

Vom Anschlussfeld gibt es wenig Neues zu vermelden, wobei der bewährte Quattro-Tuner nicht unerwähnt bleiben sollte. Schließlich besitzt kein anderer Testkandidat neben zwei Empfangseinheiten für Satellit, Kabel und Antenne (DVB-T2) eine TV-over-IP-Funktion zum Fernsehen via Netzwerk. Ein Novum stellt die HLG-Unterstützung dar, welche die Wiedergabe künftiger HDR-Übertragungen gewährleistet. Auch das HDR-10-Format verarbeitet der EXW784; Dolby Vision hingegen ist ihm fremd. Dafür halten die Japaner an der 3D-Technik fest, die Shutter-Brillen kosten aber extra.

Keine große Sache: Der EXW784 besitzt die gleichen Anschlüsse wie sein Vorgänger, teilweise haben sie aber die Plätze getauscht. Ein Highlight ist der Quattro-Tuner.

Keine große Sache: Der EXW784 besitzt die gleichen Anschlüsse wie sein Vorgänger, teilweise haben sie aber die Plätze getauscht. Ein Highlight ist der Quattro-Tuner.

Im Geräteinneren verrichtet der neu entwickelte und von den „Panasonic Hollywood Laboratories“ angeblich besonders fein justierte HCX2-Prozessor seinen Dienst.

Ob dieser dem TV wirklich zu „überwältigender Farbwiedergabe“ (PR-Versprechen) verhilft, erfahren Sie auf der nächsten Seite. Anders als die größeren Modelle der Serie verfügt der 58-Zöller über ein Edge- statt Full-LED-Backlight. Das Audiosystem wurde (laut Hersteller) ebenfalls erneuert, doch fehlt uns wie beim DXW784 ein wenig der Bass. Die Sprachverständlichkeit gefällt.

Bildqualität

In dieser Preisklasse bleiben einige Ausstattungsmerkmale der Flaggschiffe außen vor. Deshalb verzichtet der EXW784 auf eine isf-Kalibrierung und begrenzt die Zahl der Bildmodi. Drei davon sind viel zu blaustichig (Dynamisch, Benutzer und Normal), während das Preset „Kino“ erweiterte Farben sowie eine etwas kühle Farbtemperatur von 7.500 Kelvin einstellt. Übrig bleibt der Modus „True Cinema“, der durchweg akkurate Farben sowie neutrale Graustufen (6.400 Kelvin bei Weiß) liefert. Auch der üppige ANSI-Kontrast (1.728:1) und der recht gute Schwarzwert (0,052 Candela) lassen kaum Wünsche offen. Die Helligkeit könnte allerdings bei SDR- sowie insbesondere bei HDR-Inhalten noch zulegen, zumal der Panasonic aus seitlicher Perspektive mit einem starken Abfall der Leuchtkraft, Farbintensität und Kontrastwirkung zu kämpfen hat.

Auch der neueste HDR-Mittelklässler TX-58EXW784 erreicht bei Weitem nicht die Strahlkraft der gut 1.000 Candela hellen Reference-Serie von Panasonic. Vielmehr orientiert sich das Modell an seinem Vorgänger TX-58DXW784 (audiovision 4-2016): Im farbneutralen Bildmodus „True Cinema“ liegt der EXW784 mit 348 im Vergleich zu 344 Candela praktisch gleichauf.
Intensive Farben: Mit HDR-Quellen wechselt der Panasonic TX-58EXW784 automatisch auf das Farbskala-Preset „Rec. 2020“. Dynamikreiche Videos erscheinen intensiv und leuchtstark, ohne unnatürlich zu wirken.

Intensive Farben: Mit HDR-Quellen wechselt der Panasonic TX-58EXW784 automatisch auf das Farbskala-Preset „Rec. 2020“. Dynamikreiche Videos erscheinen intensiv und leuchtstark, ohne unnatürlich zu wirken.

Spielt man ein HDR-Video zu, wechselt der Panasonic auf das deutlich zu kühle HDR-Preset „Normal“ (Farbtemperatur 8.900 Kelvin). Neutrale Graustufen zeigt der Bildmodus „True Cinema“, der im Vollbild (APL 100 Prozent) sowie in Spitzlichtern (APL zehn Prozent) Leuchtdichten zwischen 499 und 536 Candela bietet. Zudem aktiviert der Fernseher automatisch das Farbskala-Preset „Rec. 2020“, das satte Farben nahe dem DCI-P3-Standard liefert (siehe Diagramm oben rechts). Dabei bereiten weder intensive Nuancen noch helle Kontraste Probleme mit übersteuerten Bildinhalten. Unser HDR-Universaltestbild belegt vielmehr, dass der EXW784 alle Farb- und Helligkeitsstufen sauber differenziert, ohne zu übertreiben. In hellen HDR-Szenen wirken Gesichter aber natürlicher, wenn man den Kontrast absenkt und die Farbsättigung leicht erhöht (siehe auch Sehtest auf Seite 48). So können Farben, Kontraste und Bilddynamik durchaus überzeugen. Im Vergleich zu Top-Modellen wie dem TX-58DXW904 (Test in audiovision 5-2016), der noch keinen offiziellen Nachfolger hat, fehlt es allerdings an Punch – das 4.000 Euro teure Panasonic-Flaggschiff lässt Spitzlichter mit 1.200 Candela gut doppelt so hell leuchten.

Aus seitlicher Perspektive verliert der Panasonic zunehmend seine Bildwirkung: Farben bleichen aus, Leuchtkraft und Kontraste gehen deutlich zurück. Zum Glück hilft der drehbare Standfuß bei der Ausrichtung.

Aus seitlicher Perspektive verliert der Panasonic zunehmend seine Bildwirkung: Farben bleichen aus, Leuchtkraft und Kontraste gehen deutlich zurück. Zum Glück hilft der drehbare Standfuß bei der Ausrichtung.

Eine höhere Ausbeute wäre auch aufgrund der Blickwinkelproblematik wünschenswert. Denn beim EXW784 können nur mittig sitzende Betrachter die volle Helligkeit, Farbenpracht und Kontrastdynamik von HDR-Filmen genießen. Zwar driften die Farben zur Seite hin weniger als bei den meisten OLED-Fernsehern, doch die Leuchtkraft und damit der Bildkon­trast leiden ebenso wie die rasch ausbleichenden Farben – und das bereits ab einem Winkel von 20 Grad.

Die „Intelligent Frame Creation“ macht ihrem Namen alle Ehre: Sie bietet – anders als der Sony KD-55XE9005 – im Benutzer­modus getrennte Regler für TV-Material („Blur-Reduktion“) und Kinoglättung („Film Smooth“). Anhänger des originalen Film-Looks können Kinostreifen also im 24p-Modus belassen oder nur dezent auf Stufe „2“ glätten, gleichzeitig aber für Fußballspiele (Bildrate 50 Hertz) die höchste Einstellung „10“ wählen. Die Funktion „Clear Motion“ ist Geschmackssache: Sie erhöht die Bewegungsschärfe nochmals deutlich, kostet allerdings knapp zwanzig Prozent an Helligkeit und verunziert bewegte Motivkanten mit roten Säumen, weshalb wir davon abraten.

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Der Testbericht Panasonic TX-58EXW784 (Gesamtwertung: 76, Preis/UVP: 1700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 06-2017 erschienen.

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Ultrasone Edition 8 EX (Test)

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Neue Besitzer des Ultrasone Edition 8 EX müssen sich genauso fühlen wie Frauen unterm Weihnachtsbaum, die erstmals die Schmuckschatulle ihres gerade ausgepackten Colliers öffnen: Vorfreude und Neugierde sind riesig. Beim ersten Blick in das praktische Kopfhörer-Köfferchen kann man ein emotionales „Wow“ nicht unterdrücken. Der ohrumschließende Kopfhörer mit titanbeschichtetem 40-Millimeter-Mylar-Schallwandler ist ein echtes Schmuckstück – wie bei einem Preisschild von 1.800 Euro zu erwarten war. Die hochglänzend verchromten Ohrkapseln, der silberne Aluminium-Bügel, dazu die Keramik-Inlays und die dunkelgrauen Ohrpolster aus Leder vom äthiopischen Langhaarschaf sind wunderschön. Der EX 8 wirkt dadurch ungemein edel, markant, aber trotzdem zeitlos. Eine Investition für die Ewigkeit

Lange Leitung

Das drei Meter lange Kabel kann über zwei Steckverbinder problemlos abgenommen werden. Vier Magnete halten die Ohrpolster an der Kapsel, die sich dadurch jederzeit auswechseln lassen. Der 330 Gramm leichte Ultrasone sitzt stramm, aber nicht zu fest auf den Ohren und macht sich dadurch fast überhaupt nicht bemerkbar. Mit einem Frequenzgang von 5 bis 46.000 Hertz deckt er ein breites Spektrum ab. An Bord befindet sich S-Logic EX, eine Technik, die durch häufige Signalreflexionen in einem trichterförmig nach vorne unten angeordneten Schallwandler mehr akustische Räumlichkeit erzeugen will.

Sehr breite Stereobühne

In der Tat begeistert der neue EX 8 durch eine enorm weite Stereobühne und sehr natürlichen Klang. Nach wenigen Augenblicken hat man vergessen, dass man die Musik per Kopfhörer und nicht über ausgewachsene Highend-Lautsprecher genießt. Selbst bei hoher Lautstärke bleibt das Modell aus bayerischer Manufaktur souverän, ohne zu verzerren. Präzision lautet die Maxime des EX 8, der Spaß daran hat, akustisch kleinste Details und feinste Nuancen zu jedem Zeitpunkt kristallklar herauszuarbeiten. ultrasone-edition-8-ex-tab

Der Testbericht Ultrasone Edition 8 EX (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 1800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 06-2017 erschienen.

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Panasonic DMR-UBC80 (Test)

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Panasonics neuer Blu-ray-Recorder DMR-UBC80 zeichnet auch UHD-Programme auf. Zumindest theoretisch, denn im Kabel ist derzeit bei Full-HD Schluss. Begeistert hat uns der Aufnahmekünstler trotzdem.

bdr_pan_dmr-ubs90_pcIn der letzten Ausgabe haben wir mit dem UBS90 Panasonics ersten Ultra-HD-Blu-ray-Recorder für den Satelliten-Empfang getestet. Diesmal ist die 850 Euro teure Kabelvariante UBC80 an der Reihe. Wobei die Bezeichnung „Kabel­variante“ dem Gerät nicht gerecht wird, hat der UBC80 dooch auch einen Doppeltuner für das neue HD-Antennenfernsehen DVB-T2 an Bord.

Wie sein Sat-Bruder trägt der UBC80 das Ultra-HD-Premium-Logo der UHD Alliance, da er dank HLG (Hybrid Log Gamma) bereits 4K-Sender in HDR-Qualität empfangen kann. Wobei die Betonung auf „kann“ liegt, denn 4K-HDR ist im Kabel noch Zukunftsmusik. Zwar bietet Voda­fone, in dessen Einzugsbereich sich auch unser Testlabor befindet, 4K-Inhalte an – allerdings nur auf Abruf über seinen Giga-TV-Receiver. Bis Ende des Jahres dürfte sich im Kabel aber einiges tun.

Ausstattung und Bedienung

Doch zurück zum UBC80, der UHD-Blu-rays, Blu-rays, DVDs und CDs abspielt – SACDs und DVD-Audio-Scheiben allerdings nicht unterstützt. Das solide Laufwerk drückt beim Herausfahren der Disc-Schublade die Frontklappe halb herunter und spielt selbst UHD-Silberlinge recht leise und vibrationsarm ab. Auf dem Gehäusedeckel sitzen zwei Drucktasten für „Auswurf“ und „An/Aus“, mehr kann man am Player nicht bedienen. Frontseitig stehen neben dem USB-3.0-Anschluss zwei CI+ Einschübe für die Entschlüsselung privater HD-Sender (RTL, Sat, ProSieben) oder von Pay-TV-Kanälen (Sky, Fox, TNT) bereit. Auf der Rückseite finden sich eine weitere USB-Schnittstelle (2.0), ein koaxialer Tonausgang, ein HDMI-Ausang sowie eine LAN-Buchse.

Vorbildlich erklärt: Mithilfe der App „Panasonic Media Center“ kann man von unterwegs aus über das Internet auf den DMR-UBC80 und seine TV-Programme zugreifen.

Vorbildlich erklärt: Mithilfe der App „Panasonic Media Center“ kann man von unterwegs aus über das Internet auf den DMR-UBC80 und seine TV-Programme zugreifen.

Auf die 1 Terabyte große und meist angenehm leise Festplatte passen laut Panasonic zwischen 150 (HD mit 14 Mbit/s) und 420 Stunden (SD mit 5 Mbit/s) an TV-Mitschnitten. Wenn der Kabelnetzbetreiber allerdings mit der Qualität knausert (so werden HD-Kanäle bei Vodafone eher mit 8 Mbit/s eingespeist), erhöht sich die Aufnahmekapazität entsprechend. Dank Doppel-Tuner kann man gleichzeitig zwei unterschiedliche Programme aufzeichnen beziehungsweise eines aufzeichnen und ein anderes schauen. Obendrein akzeptiert der Japaner die am meisten verbreiteten Scheiben oder brennt die TV-Mitschnitte zwecks Langzeit-Archivierung auf Blu-rays respektive DVD.

Aufgeräumt: Panasonics erster UHD-Recorder für den Kabelempfang verzichtet auf analoge Anschlüsse, bietet neben dem HDMI- aber auch einen koaxialen Tonausgang. Wer will, kann den UBC80 auch per LAN-Kabel mit dem Internet verbinden. Der Lüfter bläst die Abluft meist leise aus dem Gehäuse.

Aufgeräumt: Panasonics erster UHD-Recorder für den Kabelempfang verzichtet auf analoge Anschlüsse, bietet neben dem HDMI- aber auch einen koaxialen Tonausgang. Wer will, kann den UBC80 auch per LAN-Kabel mit dem Internet verbinden. Der Lüfter bläst die Abluft meist leise aus dem Gehäuse.

 

TV-Aufnahmen speichert der Panasonic DMR-UBC80 im Normalfall per „Direct Recording“ (DR) in Originalqualität auf seiner interne Festplatte. Man kann Platz schaffen und ausgewählte Sendungen in verschiedener Form auf DVD-, Blu-ray-Rohlinge oder externe Festplatten exportieren. Besagte Festplatten formatiert und verschlüsselt der Recorder aus Kopierschutzgründen, wodurch man sie nicht anderweitig nutzen und abspielen kann; die 1:1-Blu-ray-Kopien im DR-Modus spielt ebenso nur der Recorder und aktuelle Panasonic Blu-Ray-Player ab.
Der Panasonic schneidet die TV-Programme grundsätzlich in Originalqualität (DR) mit.

Der Panasonic schneidet die TV-Programme grundsätzlich in Originalqualität (DR) mit.

Alternativ codiert der Panasonic die Aufnahmen für den Brennvorgang auf Blu-ray/DVD neu. Die so erstellten Scheiben lassen sich nach einer Finalisierung der Disc mit genormten Playern aller Hersteller wiedergeben. Die Bildqualität bei der besten Konvertierungsstufe „HG“ ist vom Original kaum zu unterscheiden. Das überrascht nicht, denn im HG-Mode passen auf einen 25-Gigabyte-Rohling gerade mal 4 Stunden HD-Material, im Direct Mode (bei 14 Mbit/s) sind es mit 3,5 Stunden kaum weniger. Doch selbst mit dem drittbesten Modus „HE“, bei dem immerhin 9 Stunden auf eine 25-GB-Disc passen, erzielt man eine überraschend gute Bildqualität.

Neben einer 1:1-Kopie stehen 9 Konvertierungs­stufen zur Verfügung.

Neben einer 1:1-Kopie stehen 9 Konvertierungs­stufen zur Verfügung.

Nachteilig ist der durch die Codierung langwierige Kopiervorgang, wenn man die Codierung und das Brennen aus dem Kopiermenü heraus gemeinsam startet. Man kann jedoch vor dem Kopieren – dann in Highspeed – auf der Festplatte im Stand-by-Betrieb eine codierte Kopie der Originalaufnahme erstellen lassen oder direkt nach Ende einer Timeraufnahme eine Codierung beauftragen – dann wird allerdings die Originalaufnahme automatisch gelöscht. Für Blu-ray stehen 5, für DVD 4 Qualitätsstufen zur Verfügung.

Bevor man Inhalte auf eine DVD oder Blu-ray brennen kann, muss die Disc formatiert werden.

Bevor man Inhalte auf eine DVD oder Blu-ray brennen kann, muss die Disc formatiert werden.

Während man bei den Öffentlich-Rechtlichen keinerlei Aufnahmebeschränkungen fürchten muss, sind die Privat­sender, allen voran die RTL-Gruppe, recht restriktiv. Sollte eine Auslagerung auf einen Datenträger einmal nicht funktionieren oder ein Spulvorgang zum Überspringen der Werbung unterbunden werden, trifft den Panasonic keine Schuld.

Zudem fungiert das 43 Zentimeter breite und 6 Zentimeter hohe Gerät als Netzwerk-Spieler für DLNA-Clients und NAS-Server. Dabei sind viele Streaming- sowie Mediaplayer-Funktionen für 4K-Clips und den HDR-10-Standard vorbereitet (Dolby Vision wird leider von keiner Quelle unterstützt). Als Medienzentrale für Fotos, Musik und Video­dateien sowie als Netzwerker eröffnen sich diverse Möglichkeiten. Über die Steuerung im Heimnetzwerk hinaus nutzt die Smartphone-App „Panasonic Media Center“ die Internetverbindung für ferngesteuerte TV-Aufnahme- und Wieder­gabe-Optionen. Hier ermöglicht die „TV-Anywhere Funktion“ weltweiten Zugriff auf einen der Tuner oder die integrierte Festplatte. Auch eine drahtlose Übertragung von Fernsehsignalen per TV-over-IP-Standard ist möglich. Somit kann man in Räumen ohne Antennenanschluss TV-Signale genießen.

Noch nicht optimal ist das Smart-TV-Angebot, das zum Testzeitpunkt zwar Vimeo, jedoch im Gegensatz zu den hauseigenen UHD-Playern keine eigene YouTube-App beherbergt. Der Video­dienst lässt sich zwar über den Web-Browser aufrufen, dann aber nur in 720p-Qualität. Laut Panasonic wird dieses Defizit auch nicht mit einem Firmware-Update behoben.

Dafür stehen neben Twitter und den TV-Media­theken von Arte oder Das Erste (Tagesschau) die Video-on-Demand-Applikationen von Maxdome, Amazon und Netflix zur Auswahl. Die beiden letztgenannten haben bereits Ultra-HD-Filme und sogar HDR-Serien im Angebot – natürlich nicht kostenlos.  Die HbbTV-Option gibt es hingegen gratis und erweitert das reichhaltige Streaming-Angebot des UBC80  zusätzlich.

Installation und Senderlisten

Die Fernbedienung liegt komfortabel in der Hand und steuert die meisten Funktionen menügeführt. Allerdings vermissen wir eine Auswurf-Taste, und die Programmwippe ist nicht gerade zentral gelegen.

Die Fernbedienung liegt komfortabel in der Hand und steuert die meisten Funktionen menügeführt. Allerdings vermissen wir eine Auswurf-Taste, und die Programmwippe ist nicht gerade zentral gelegen.

Bei der Einrichtung hat man die Wahl zwischen mehreren Suchlaufarten, in denen der Recorder alle oder nur frei empfangbare Sender speichert, einen schnellen (rund 3 Minuten) oder ausführ­lichen (rund 15 Minuten) Suchlauf startet oder dem Kabelnetzbetreiber die Sortierung überlässt (LCN). 4 frei belegbare Favoritenlisten sowie Filter für HDTV, Radiosender und ABC-Sortierung helfen bei der Suche nach einem bestimmten Kanal.

Die Umschaltdauer von durchschnittlich 2 Sekunden geht in Ordnung, wirklich schneller ist Vodafones Festplatten­-Recorder auch nicht. Die weit vom Navigationskreuz entfernte Kanalwippe erschwert allerdings das Umblättern – dafür könnte man besser die nicht belegte linke und rechte Pfeiltaste verwenden. Mit der „Last View“-Taste wechselt man zum zuletzt gesehenen Programm. Während der Aufnahme lassen sich Filme von Festplatte ansehen und Blu-rays abspielen.

Zur Aufnahmeprogrammierung bietet der Pana­sonic einen übersichtlichen Programmführer (EPG), der dank der individuell einstellbaren Vorlauf- und Nachlaufzeiten vollständige Aufnahmen gewährleistet. Alternativ ist auch eine klassische Time-Programmierung möglich. Als dritte Aufnahme-Option offeriert der UHD-Recorder mit „Keyword-Recording“ eine Funktion, die es in sich hat: Sie zeichnet Sendungen auf, die im Titel und/oder der Beschreibung einen oder mehrere Schlüsselworte enthalten. Mit ihr können zum Beispiel Robert DeNiro-Fans alle Filme des Schauspielers aufzeichnen, ohne dabei den Titel, Sender und Ausstrahlungstermin kennen zu müssen. Der Recorder zeichnet grundsätzlich in Originalqualität auf, wobei er vielfältige Kopieroptionen bereithält.

Die vielen Einstellmöglichkeiten und Funktionen, lassen das meist flott reagierende Menü allerdings recht komplex werden: Es dauert eine Weile, wenn man sich mit allen Funktionen vertraut machen will. Für optimalen Komfort und schnelles Starten (rund 10 Sekunden) empfehlen wir, den Schnellstart zu aktivieren, der den Standby-Verbrauch von 0,3 auf 5 Watt im akzeptablen Rahmen hält.

HDR mit 10 Bit und die elektrooptische Transferfunktion HDR-EOTF stehen für eine feinere Quantisierung dunkler Abstufungen und helle Spitzlichter. Dazu muss sich der DMP-UBC80 über Metadaten mit dem Display auf die höchstmögliche Bildqualität einigen. Mit dunkleren TVs oder Projektoren oder aufgrund schlecht angepasster HDR-Einstellungen kann das Bild mitunter zu düster oder anderweitig suboptimal ausfallen.

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Hier schafft der UBC80 Abhilfe. Denn der UHD-Blu-ray-Recorder bietet die Option der „Dynamik­bereichsanpassung“ (Bild oben) zur Optimierung des HDR-Bildes an den HDR-Fernseher bzw. die Lichtverhältnisse im Wohnzimmer: So hebt die Funktion die Helligkeit in dunklen Bildbereichen an, bringt damit die Farben mehr zum Leuchten und zeichnet Schattendetails besser durch. Die Anpassung erfolgt dynamisch und berücksichtigt auch den Wechsel zwischen hellen und dunklen Szenen. Der Menüpunkt taucht nur auf, wenn HDR-Material an einem HDR-Fernseher anliegt.

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Die Dynamikbereichskonvertierung (Bild oben) für ältere SDR-Displays oder -Projektoren passt die Tonwertkurve von HDR-Quellmaterial bei der Konvertierung auf die SDR-Videoausgabe intelligent an die verfügbare Display-Helligkeit an.

Multimedia

Der Panasonic spielt auch viele ältere auf (externer) Festplatte gespeicherte TV-Mitschnitte im MPEG-Format sowie diverse Videocodecs ab. Über seinen USB-Frontport erkennt der DMR-UBC80 nur bestimmte TS-Dateien, gibt aber HDR-Clips im MKV-Format wieder und wechselt zusammen mit dem Fernseher automatisch in den HDR-Bildmodus. Leider unterstützt er in beiden Fällen keine HD-Tonformate. Ultrahochaufgelöste MP4-Videos mit 50 und 60 Bewegtphasen laufen hingegen problemlos, sprich automatisch mit korrekter Bildrate und ruckelfrei. Auch diverse Ultra-HD-Clips von Kameras wie Panasonics GH4 werden mit verschiedenen Daten- und Bildraten (in den Varianten MP4, MOV, allintra MOV) unterstützt, ebenso UHD-Aufnahmen von Sony-Camcordern sowie HEVC- beziehungsweise H.265-Videos. Die Pause zwischen zwei Clips dauert maximal eine Sekunde, manchmal sogar nur einen Bruchteil davon. Die aktuell eingestellte Auflösung und Bildfrequenz blendet der DMR-UBC80 zum Anfang kurz ein, meldet aber keine nähren Daten zum Audio- oder Video-Codec zurück. Ein tolles Feature für ältere Videoschätze ist die nahtlose AVCHD-Abspielfunktion des Panasonic: Mit ihr greift er automatisch auf den passenden Ordner einer SD-Karte zu und spielt alle darin enthaltenen Clips ohne Unterbrechung der Reihe nach ab.

Vorinstalliert: Der Panasonic bringt ab Werk eine Reihe von Internetdiensten und einen Web-Browser mit.

Vorinstalliert: Der Panasonic bringt ab Werk eine Reihe von Internetdiensten und einen Web-Browser mit.

Fotos zeigt der DMC-UBC80 selbstredend in voller UHD-Auflösung an, wobei sich für die Diaschau die Intervallzeit, verschiedene Überblend­effekte und die passende Hintergrundmusik auswählen lassen. Allerdings fehlt eine Zoom-Funktion, etwa um Details von Hochformatbildern größer anzuzeigen. Dafür dürfen sich Musikliebhaber über Hochbit-Formate freuen: Neben WAV, FLAC, MP3 sowie AAC und WMA verarbeitet der Panasonic auch DSD-Ton (5,6 und 2,8 MHz) sowie ALAC-Audiodateien.

Der über Disc, USB und Netzwerk fütter­bare Mediaplayer bietet auch eine praktische Kopierfunktion: Musik, Bilder und Videos zieht das Gerät zunächst auf die interne Festplatte; von dort lassen sich Dateien auswählen und wieder auf externe Datenträger kopieren. In diesem Fall erlaubt der Panasonic allerdings nur die Wahl des SD-Kartenslots als Ziel für den Speicherort; externe USB-Festplatten oder das Blu-ray-Laufwerk lassen sich nicht benutzen.

Bild- und Tonqualität

Bei der Bildqualität muss man keinerlei Abstriche gegenüber den Playern machen. Feinauflösende 4K-Videos wie „Postcards from Stockholm“ der „Best of 4K“-UHD-Blu-ray sehen atemberaubend aus. Auf Wunsch gibt der UBC80 auch Bilder mit 4:4:4-Farbauflösung (12 Bit) aus und konvertiert 4:2:0-Material (10 Bit) von UHD-Blu-ray auf 4:4:4 hoch. Apropos konvertieren: 1080p-Material von Blu-ray verwebt der Player erstklassig zu 4K-Bildern, auch feine Details in Test-Mustern werden sauber durchgezeichnet. Selbst Blu-rays und DVDs in Halbbildern transformierte der UBC80 ohne Zeilenflimmern zu 4K. Auch im TV-Betrieb sollte man dem Recorder die 4K-Skalierung überlassen, das Ergebnis ist meist minimal besser, als wenn der Fernseher ein 1080p-Bild skalieren muss. Die Wiedergabe von 3D-Blu-ray-Scheiben beherrscht der Japaner ebenfalls. Im Gegensatz zu den UHD-Playern informiert er allerdings nicht über die Video- und Audiocodecs oder den Farbraum.

Auch bei der Tonqualität gibt sich der UBC80 keine Blöße, selbst ohne analoge Audio-Ausgänge. Die immersiven Systeme Dolby Atmos und DTS:X werden fehlerfrei verarbeitet und über die HDMI-Buchse ausgegeben (per Toslink gibt es für ältere Receiver den auf maximal 1,5 Mbit/s datenreduzierten 5.1-Kern).

Die Optimierungsmöglichkeiten des Panasonic-Video-Equalizers sind vorbildlich. Neben Standard-Settings wie Kontrast und Helligkeit verfügt der DMP-UBC80 über seltene Eingriffsmöglichkeiten: So gibt es unter anderem Regler zur Anschärfung feiner und mittel­feiner Details sowie für Farbdetails und Konturen . Zudem steht eine Tonwert-Justage bereit, mit der sich dunkle und helle Bildbereiche betonen oder abschwächen lassen. Auch bei der Rauschreduktion bieten sich verschiedene Eingriffsmöglichkeiten. Zudem kann man seine optimierten Werte für zwei Displays speichern („Satz 1“, „Satz 2“).
Anpassung Farbe / Luminanz: Neben Kontrast und Helligkeit kann man das Bild mit den Reglern Gamma-Weiß und -Schwarz anpassen.

Anpassung Farbe / Luminanz: Neben Kontrast und Helligkeit kann man das Bild mit den Reglern Gamma-Weiß und -Schwarz anpassen.

Anpassung Schärfe: In diesem Menü gibt es vier Regler zur Anschärfung feiner und mittelfeiner Details, für Farbdetails und Konturen.

Anpassung Schärfe: In diesem Menü gibt es vier Regler zur Anschärfung feiner und mittelfeiner Details, für Farbdetails und Konturen.

Zur Rauschreduzierung verfügt der Panasonic über drei Regler, die analoges Rauschen („zufälliges Rauschen“) und Kompressionsartefakte beheben sollen.

Zur Rauschreduzierung verfügt der Panasonic über drei Regler, die analoges Rauschen („zufälliges Rauschen“) und Kompressionsartefakte beheben sollen.

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Der Testbericht Panasonic DMR-UBC80 (Gesamtwertung: 90, Preis/UVP: 850 Euro) ist in audiovision Ausgabe 06-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Panasonic TX-75EXW784 (Test)

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Panasonic macht preisbewussten Heimkino-Freunden ein Angebot, das sie nicht ablehnen können: Der neue TX-75EXW784 bietet richtig  viel Bild für relativ wenig Geld.

prosconsVor wenigen Jahren waren Bildriesen ab 70 Zoll ein Luxusgut, lag der Preis doch nicht selten im fünfstelligen Bereich. Davon ist der TX-75EXW784 zum Glück weit entfernt. Zwar kostet er mit 4.500 Euro fast dreimal so viel wie sein kleiner Bruder, besitzt dafür allerdings ein 189 Zentimeter großes Display und unterstützt im Gegensatz zu aktuellen UHD-Projektoren sogar echtes HDR. Bei der Vorgänger-Serie DXW784 reichten die Diagonalen übrigens bloß bis 65 Zoll. Stellt der Bolide also eine komplette Neuentwicklung dar?

Ausstattung und Praxis

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Standfest: Der wuchtige Fuß hält das 189 Zentimeter große und 54 Kilogramm schwere Display fest an seinem Platz. Er lässt sich aber weder drehen noch in der Höhe verstellen.

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Bis auf die etwas dunklere Farbgebung unterscheidet sich der griffige Signalgeber nicht von dem der früheren Panasonic-Fernseher.

Meist unterscheiden sich die Fernseher innerhalb einer Modellreihe einzig in ihrer Größe. Panasonics neue Mittelklässler weisen jedoch zusätzlich ein paar verschiedene Ausstattungsmerkmale auf. So verfügen nur die beiden kleinsten TV-Geräte (50 und 58 Zoll) über einen dreh- sowie höhenverstellbaren Standfuß, während sich der 65-Zöller immerhin noch auf die Drehfunktion beschränkt. Der 75er ist leider völlig unbeweglich – vor allem angesichts des hohen Gewichts von 54 Kilogramm, wobei der  Fuß weitere achteinhalb Kilo auf die Waage bringt, finden wir das schon ein wenig schade.

Dafür bietet der Bolide überraschenderweise eine bessere Blickwinkelstabilität, obwohl die technischen Daten identisch sind. Hier ist die Rede von einem Cinema-Display mit Local-Dimming und 2.400 Hertz Backlight Motion Rate; anders als beim Vorgänger kommt in allen EXW784 ein klassisches Edge-LED-Hintergrundlicht zum Einsatz. Nichtsdestotrotz versprechen sie mithilfe des neuen „Studio Colour HCX2“-Prozessors eine höhere Bildqualität.

Zur Freude von 3D-Fans hält Panasonic an der dreidimensionalen Filmdarstellung fest, wobei die aktiven Shutter-Brillen extra gekauft werden müssen. UHD-Blu-rays gibt der Fernseher ebenfalls originalgetreu wieder. Heißt: Mit vollen 3.840 x 2.160 Pixeln, erweiterten Farben und gesteigertem Dynamikumfang. Er setzt hier ausschließlich auf das offene HDR-10–Format, beherrscht aber auch HLG für künftige TV-Übertragungen in HDR-Qualität.

Der integrierte Tuner deckt gleich vier Empfangswege ab: Satellit, Kabel, DVB-T2 und Netzwerk (TV-over-IP). Ein zusätzliches Unterhaltungsangebot eröffnet die „Apps“-Taste auf der Fernbedienung. Im Smart-TV-Portal finden sich neben der Aufnahmeplanung, der Multi-Window-Funktion zur gleichzeitigen Darstellung zweier Signalquellen und den TV-Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender auch zahlreiche Streaming-Dienste sowie der Web-Browser.

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Gefundenes Fressen: Panasonic unterstützt den HLG-Standard für HDR-Übertragungen via Satellit. Zu sehen bekommt man sie derzeit jedoch nur auf Demokanälen.

Das eingebaute Audiosystem spielt relativ laut und bietet eine gute Sprachverständlichkeit. Angesichts der Bildgröße fällt der Bass etwas mager aus.

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Für alles gerüstet: Panasonic spendiert dem EXW784 unter anderem vier HDMI-Eingänge sowie einen Quattro-Tuner mit TV-over-IP-Funktion und zwei CI+ Slots.

Bildqualität

Wie beim kleinen Bruder sind die Presets „Dynamisch“ sowie „Benutzer“ und „Normal“ mit rund  13.900 respektive 9.000 Kelvin blaustichig voreingestellt und zeigen erweiterte Farben. Letzteres trifft auch auf den Bildmodus „Kino“ zu, der jedoch mit 7.500 Kelvin ein wesentlich natürlicheres Bild zeigt. Neutrale Graustufen bei 6.350 Kelvin sowie akkurate Farben nach HDTV-Standard bringt aber am Ende nur „True Cinema“. Damit gelingt auch ohne isf-Kalibrierung eine ausgezeichnete Farbreproduktion. Im Unterschied zum 58-Zöller fallen ANSI-Kontrast und Schwarzwert kaum schwächer aus, doch die Blickwinkelstabilität zeigt sich erfreulicherweise stark verbessert. 

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Breiteres Spektrum: Standardmäßig ist die Farbskala „Rec. 709“ aktiv. Im HDR-Betrieb wechselt der Panasonic automatisch auf das stark erweiterte Preset „Rec. 2020“.

Scheinbar teilen sich TX-75EXW784 und sein kleiner Bruder TX-58 vergleichbare Technik, etwa das „Super Bright Panel“ mit „Wide Colour Spectrum“. In den verschiedenen Bildmodi erreicht der TX-75 tatsächlich eine ähnliche Bildqualität und liegt auch bei der Leuchtkraft im HDR-Modus auf vergleichbarem Niveau. Doch die große Schwäche des kleineren Modells, nämlich der eingeschränkte Blickwinkel, wandelt der 75-Zöller offensichtlich in eine Stärke um. Das gilt sowohl für Helligkeit und Kontrast als auch für die Farbreinheit. Zur Verdeutlichung messen wir dazu nicht nur alle Farben unter Winkeln von null bis 80 Grad, sondern auch die Farbcharakteristik im CIE-Diagramm unter 45 Grad. Hier wird auf einen Blick erkennbar, wie stark alle Farben gegenüber dem HDTV-Standard driften oder ausbleichen. Zusätzlich dokumentieren wir den Helligkeitsverlust im Weißbild.

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Von null bis 80 Grad: Der TX-75EXW784 bewahrt aus seitlicher Perspektive die Helligkeit gut (oben), während sie beim 58-Zöller deutlich stärker nachlässt.

Auf Achse und im besten Preset „True Cinema“ erreichen beide TVs in der Backlight-Einstellung „20“ nahezu identische Leuchtdichten von 123 Candela (TX-58) beziehungsweise 117 Candela (TX-75). Unter 45 Grad bricht jedoch die Helligkeit des 58-Zöllers auf 35 Candela ein (28 Prozent), während der große Bruder 62 Candela respektive 53 Prozent der Lichtstärke behält. Auch die Farben blassen weniger stark aus und wirken noch einigermaßen gesättigt. Das liegt daran, dass der Farbraum weniger eingeschränkt wird (siehe CIE-Diagramme unter 45 Grad). In diesem Punkt glaubt man fast, TV-Geräte aus zwei verschiedenen Serien vor sich zu haben. Wir können nur den TX-75 uneingeschränkt empfehlen, wenn viele Familienmitglieder auf der großen Couch den TV-Abend genießen wollen.

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75-Zöller unter 45 Grad: Der Farbraum verkleinert sich leicht, Farben wirken aber keineswegs entsättigt und die Leuchtdichte bleibt mit 53 Prozent recht hoch.

Oft haben wir allerdings festgestellt: Je besser das seitliche Einblickverhalten, desto schlechter ist in der Regel der Kontrast. Doch der TX-75 fällt in dieser Hinsicht kaum hinter den TX-58 zurück. Der ANSI-Kontrast sinkt geringfügig von 1.728:1 auf 1.548:1; nur der Schwarzwert steigt leicht von 0,05 auf 0,07 Candela an. In vielen Fällen überwiegen jedoch die Vorteile des guten Blickwinkels und machen den großen TX-75 zum Geheimtipp aus Panasonics EXW784-Serie.

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58-Zöller unter 45 Grad: Hier wird der Farbraum stärker eingeschränkt und Farben bleichen deutlich aus. Ferner sinkt die Helligkeit auf magere 28 Prozent.

Das kommt auch HDR-Inhalten zugute, da etwa Spitzlichter zu den Ecken hin kaum nachlassen sowie Farben für seitlich sitzende Zuschauer rein und intensiv bleiben. Auch wenn der TX-75EXW784 nicht die Ultra-HD-Premium-Anforderung von mindestens 1.000 Candela erfüllt, beeindrucken helle HDR-Szenen schon aufgrund der schieren Panelgröße. Die Leuchtdichte liegt im neutralen HDR-Preset „True Cinema“ je nach Weißanteil zwischen 489 und 519 Candela (APL zehn bis 100 Prozent). Maximal 570 Candela sind es im HDR-Bildmodus „Kino“, der bis auf eine kühlere Farbtemperatur ebenfalls kräftige und natürliche Farben beisteuert. Helle Reflexe auf Stirn und Nase von Gesichtern übersteuern aber stärker als bei „True Cinema“.

Alle fünf Bildmodi des Panasonic stehen auch mit HDR-Quellen zur Verfügung. Die drei Presets „Dynamisch“, „Benutzer“ und „Normal“ sind aber zu blaustichig und aufgrund der Gamma-Charakteristik nicht brauchbar. Empfehlenswert bleiben „Kino“ sowie „True Cinema“.

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Plakativ: Mit HDR-Quellen wechselt der Panasonic auf das Preset „Kino“ mit der Farbskala „Rec.2020“. Graustufen und Weiß zeigen einen leichten Blaustich.

Spielt man dem TX-75EXW784 HDR-Inhalte über einen Ultra-HD-Blu-ray-Player zu, wird der Bild­modus „Kino“ mit der Gammafunktion „HDR (PQ)“ aktiviert. Das Kürzel steht für „Perceptual Quantizer“ und beschreibt die nichtlineare Anpassung von HDR-Kamerainhalten auf das menschliche Auge. Via Satellit wechselt der Fernseher mit dem „SES UHD Demo Channel“ auf die Gammafunktion „HDR (HLG)“, was er per Info-Taste zurückmeldet. HLG steht für „Hybrid Log-Gamma“ und soll bei der HDR-Distribution über Satellit eine gute Bildqualität sowohl für UHD-TVs mit SDR wie auch mit HDR liefern.

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Bester HDR-Modus: „True Cinema“ verbessert die Farbtemperatur auf neutrale 6.250 Kelvin. Auch die Gamma-Charakteristik gefällt uns noch etwas besser.

Wir empfehlen den Wechsel auf das Preset „True Cinema“, da es Graustufen und Weiß bei 6.250 statt 7.350 Kelvin neutraler abbildet (siehe DCI-P3-Diagramme oben) sowie helle Kontraste weniger übersteuert. Mit anspruchsvollen HDR-Szenen von Ultra-HD-Blu-ray zeigt der Panasonic einen Sonnenuntergang am Meer mit starkem Gegenlicht etwas schwächer als das Top-Modell DXW904 (audiovision 3-2016). Die dunklen Felsen saufen leicht ab und die Sonne könnte noch etwas stärker strahlen. In einer großflächig hellen Szene vom Deutschen Bundestag muss man dagegen den Kontrast eher absenken: Das Himmelblau bleicht im Kontrast-Preset „100“ bereits leicht aus. Absenken auf Werte von rund „85“ intensiviert die Farben deutlich.

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Helle HDR-Szene: Bei voller Kontrasteinstellung wirkt der Himmel fast weiß (links), leichtes Absenken verbessert die Farbdarstellung und Differenzierung sichtbar.

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Auf den zweiten Blick fällt eine Eigenheit des Panasonic-Displays auf, die den Bildrand betrifft: Zu allen Seiten endet die Darstellung auf den letzten ein bis zwei Millimetern mit einem dunkleren Rahmen. Dort werden alle bewegten Bild-inhalte weiter angezeigt, aber eben mit halber Leuchtkraft. Der Abschluss erscheint deshalb nicht scharf, sondern seltsam gebrochen, was den einen oder anderen Betrachter auf Dauer stören könnte. Lob verdient hingegen Panasonics „Intelligent Frame Creation“, da sie den Anwender nicht bevormundet und getrennte Regler für TV-Bilder  („Blur-Reduktion“) und Kinofilme („Film Smooth“) anbietet. Man kann also je nach Geschmack Kinofilme nur leicht glätten oder im originalen 24p-Modus belassen. Unabhängig davon lassen sich Sportsendungen auf höchster Stufe der Blur-Reduktion in guter Bewegungsschärfe genießen. Die Schaltung „Clear Motion“ erhöht sie zwar nochmals leicht, kostet aber knapp zwanzig Prozent an Helligkeit und verstärkt rote Säume an kontrastreichen Motivkanten.

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Der Testbericht Panasonic TX-75EXW784 (Gesamtwertung: 77, Preis/UVP: 4.500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 06-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Panasonic TX-75EXW784 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

JVC DLA-X5500 (Test)

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Der JVC X5000 war vor einem Jahr der günstigste HDR-Projektor am Markt, benötigte jedoch etwas Feintuning. Nun will der DLA-X5500 beweisen, dass er die HDR-Projektion ab Werk beherrscht. Zum gleichen Preis winken Extras wie eine kurze Latenzzeit und HLG.

kastenRichtig ist, dass auch dem Vorgänger DLA-X5000 gute HDR-Bilder zu entlocken sind. Beim Test in audiovision 8-2016 kritisierten wir allerdings das dunkle Preset, welches sich nicht einfach mit den normalen Helligkeits- und Kon-trastreglern korrigieren lässt. Erst nach massiven Eingriffen in den Gamma-Menüs sowie einem manuellen Wechsel auf das Farbprofil „BT.2020“ überzeugten uns die Bilder. Wir hofften auf ein Firmware-Update, doch stattdessen kündigte JVC bereits im Februar den Nachfolger DLA-X5500 an: Er kostet keinen Cent mehr und bringt zwei Gamma-kurven für HDR-10 (ST.2084) und HLG (Hybrid Log Gamma) mit.

Eine überzeugende HDR-Projektion wäre ein starkes Argument, zumal die neuen UHD-DLPs wie der 5.000 Euro teure Acer V9800 damit noch Pro-bleme haben (audiovision 3-2017) beziehungsweise der 5.500 Euro teure BenQ W11000 darauf verzichtet. Allerdings basiert JVCs E-Shift-Projektion lediglich auf Full-HD-Panels mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten, die diagonal mit halber Pixelbreite wackeln. Deshalb löst der X5500 weniger Details auf als die UHD-DLPs oder echte 4K-Projektoren.

Obwohl der DLA-X5500 keine echte 4K-Auflösung darstellen kann, bringt seine E-Shift-Technologie handfeste Vorteile. So verschwindet das Pixelraster vollständig und an schrägen Kanten gelingt eine feine Skalierung ohne grobe Stufen. Das ist bei der Projektion auf eine extra große Leinwand ein klarer Vorteil. Doch im Luminanzbereich, sprich der fürs Auge entscheidenden Auflösung von schwarz-weißen Linien, stößt JVCs E-Shift-Technik an ihre Grenzen: Native Linienpaare unseres UHD-Testcharts bilden lediglich eine graue, leicht flimmernde Fläche, während die echten 4K-Projektoren von Sony ebenso wie das 35.000 Euro teure Laser-Flaggschiff DLA-Z1E von JVC das Muster horizontal und vertikal klar auflösen.

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E-Shift vs. 4K: Auf der linken Seite zeigt der Screenshot des JVC DLA-X5500 nur eine graue Fläche. Rechts löst dagegen Sonys 4K-Konkurrenz beide Muster klar auf.

Trotz der grundlegenden Konvergenzproblematik mit leichten Farbsäumen und Einfärbungen, die auch den Kontrast feiner Full-HD-Muster beim X5500 begrenzen, spielt die Detailschärfe von Projektoren mit 4.096 x 2.160 Pixeln in einer anderen Klasse. Sie sind zwar teurer, allerdings liegt Sonys günstigstes SXRD-Modell VPL-VW720ES für rund 7.000 Euro nicht völlig außer Reichweite.

Härter könnte die Konkurrenz der neuen UHD-DLPs mit XPR-Shifting-Technologie (eXpanded Pixel Resolu­tion) werden. Deren 0,66 Zoll großes UHD-Panel basiert auf 2.716 x 1.528 Mikrospiegeln, die zwei verschiedene Bildinhalte um einen halben Bildpunkt verschoben projizieren. UHD-Testmuster erscheinen etwas flau und flimmern leicht, dafür entfällt die Konvergenzproblematik. Zurzeit sind der Acer V9800 und der BenQ W11000 aber keine Konkurrenz: Sie schaffen beim nativen Bildkontrast maximal 940:1 und ruckeln aufgrund der 60-Hertz-Darstellung bei PAL-TV wie 24p-Kinofilmen.

Ausstattung und Bedienung

JVC bietet Gehäuseausführungen in Weiß (DLA-X5500W) oder Schwarz (X5500B), also je eine Variante für helle Wohnzimmer oder dunkle Heimkinos. Optisch und technisch gleicht er dem Vorgänger, soll aber trotz identischer 265-Watt-Lampe heller leuchten (1.800 statt 1.700 Lumen). Auf den motorischen Objektivverschluss der großen Brüder X7500 und X9500 (6.500 respektive 9.000 Euro) verzichtet der X5500, ist aber ähnlich gut verarbeitet und auch technisch vergleichbar. Eingespart werden die THX-Bildmodi, welche mittels Farbfilter ein wenig Licht für noch bessere Farben opfern. Doch auch ohne Filter gelingt ihm eine akkurate Farbdarstellung, weshalb er das beste Preis-Leistungs-Verhältnis aus der X-Serie bietet.

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Übersichtlich: Die beleuchtete Fernbedienung bietet ein übersichtlich sortiertes Tastenfeld und steuert fast alle Bildfunktionen inklusive Bildformate und Quellenwahl direkt an.

Dank erweiterter HDR-Funktion reagiert der JVC auf entsprechende HDMI-Metadaten und stellt den Bildmodus „HDR“ sowie das passende Farbprofil „BT.2020“ automatisch ein. Anstelle des bisherigen Gamma-Modus „D“ stehen nun die beiden korrekt bezeichneten Modi „HDR (ST.2014)“ sowie „HDR (HLG)“ (Hybrid Log Gamma) für künftige TV-Übertragungen in HDR-Qualität bereit. Schließlich erfüllt der X5500 in einem speziellen Bildmodus den Wunsch der Spiele-Fraktion nach einer reduzierten Latenzzeit. Sie soll von 140 auf 37 Milli-sekunden sinken. Die Funktion „Kurze Latenzzeit“ muss man aber erst finden, denn sie ist gut versteckt im Menü „Unschärfereduzierung“.

Ansonsten bietet auch der günstigste HDR-Projektor von JVC die volle Ausstattung mit motorischem Zweifach-Zoom inklusive 2D-Lens-Shift. Wie bisher, speichert die Lens-Memory-Funktion bis zu fünf Optik-Konfigurationen ab, etwa für Installatio-nen mit Vorsatzlinse und 21:9-Leinwand. Schaltet man E-Shift im MPC-Menü aus (klappt nicht bei UHD-Signalen), erscheint das zarte Pixelraster auf der Leinwand und hilft bei der Feinjustage der Schärfe. JVCs E-Shift-Technik lässt ja bekanntlich die Full-HD-Chips diagonal um ein halbes Pixel wackeln. Dadurch verschwinden das Pixelraster sowie Treppenstufen an schrägen Kanten und es entsteht ein beinahe analoger Bildeindruck.

Die Justage aller Optik-Parameter erfolgt kontinuierlich oder in feinen Schritten, was exakte Resultate ermöglicht. Allerdings nervt die lange Umschaltzeit auf das dazu eingeblendete grüne Gittertestbild. Gut gefällt die flexible Zoomoptik, da sie selbst in Telestellung recht lichtstark ist, sowie die Bildausrichtung aus verschiedenen Positionen und Abständen erleichtert. Aber Vorsicht: Ein starker vertikaler Bildversatz mindert die Randschärfe und lässt besonders in Weitwinkelstellung etwas mehr Streulicht entstehen, das innerhalb der Optik den Im-Bild-Kontrast schmälert.

Bei den Anschlüssen ist alles auf dem aktuellen Stand: Die 3D-kompatiblen HDMI-Eingänge verarbeiten echte Ultra-HD-Signale (bis 4K60p 4:4:4) und unterstützen den HDCP-2.2-Kopierschutz. 3D-Fans benötigen als Zubehör noch die Funkbrille PK-AG3 RF sowie den Funksender PK-EM2 RF (150 beziehungsweise 100 Euro).

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Abgespeckt, aber zukunftssicher: Auf analoge Eingänge oder die Darstellung von HDMI-Halbbild-Videos verzichtet der DLA-X5500. Dafür verarbeiten die HDMI-Eingänge 4K-Signale kompatibel zu HDR (ST.2084) und HLG.

Licht und Farbe

Aus dem Karton startet der JVC im Bildmodus „Natürlich“, der mit der Irisstufe „Auto 2“, dem Farbprofil „Standard“ sowie dem Lampenspar-modus verknüpft ist. Nach dem Wechsel auf die volle Leistung wächst die Lichtausbeute von 1.213 auf satte 1.590 Lumen und das Lüftergeräusch steigt von leisen 24 auf 29 Dezibel an. Obwohl die Farben in diesem Modus leicht erweitert sind, reicht es locker für die Höchstwertung bei Farben und Graustufen. Das Farbprofil „Standard“ lässt rote, gelbe sowie grüne Töne intensiv rein und keineswegs ausgewaschen erscheinen.

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Große Vielfalt: Die Zahl der Farbprofile dürfte Einsteiger verwirren. Hier versteckt sich etwa das Preset „Custom 2“, das exakt den BT.709-Standard abdeckt.

Der leicht erweiterte Farbraum gefällt uns jedenfalls weit besser als eine auch nur minimal eingeschränkte Farbdarstellung. Sollen die Farben jedoch genau der HDTV-Norm entsprechen, muss man nur von Hand auf das Farbprofil „Custom 2“ wechseln. Unverständlich finden wir aber, warum dieses im Menü nicht gleich als „BT.709“ bezeichnet wird. Die Farbtemperatur von Weiß erreicht neutrale 6.700 Kelvin, wobei Tüftler mithilfe der RGB-Gain- und Offset-Regler jederzeit fein nachsteuern können.

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Feines Bildwerkzeug: Tüftler können alle Details nachjustieren, hier die RGB-Gain- sowie Offset-Werte. Zudem eignet sich der DLA-X5500 für eine Calman-Einmessung.

Alle anderen Presets wie „Kino“ oder „Animation“ liefern größere Farbfehler sowie eine zu kühle Farbtemperatur. Neu hinzugekommen ist der Bildmodus „HDR“, der sich auch auf SDR-Quellen anwenden lässt und zum Farbprofil „BT.2020“ wechselt. Leider produziert der Modus überzogene Farben und Kontraste, weshalb sein Einsatz bei SDR-Quellen keinen Sinn ergibt.

JVCs Drei-Chip-Projektion verursacht in dynamikreichen Szenen etwas mehr Streulicht als gute 1-Chip-DLPs. Der X5500 erreicht allerdings ordentliche ANSI- und EBU-Kontrastwerte von 270:1 respektive 620:1. Der native Ein-Aus-Kontrast deklassiert dagegen übliche DLP-Projektoren und liegt selbst bei geöffneter Iris bei satten 13.000:1. Auch der niedrige Schwarzwert von 0,22 Lumen ist bereits mit offener Iris nahezu optimal, lässt sich aber mit ihrer Hilfe je nach Szene weiter absenken.

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Neue Funktion „Kurze Latenzzeit“: Gamer haben lange darauf gewartet und dürfen sich beim DLA-X5500 über eine deutlich verkürzte Bildverzögerung freuen.

Neben den ANSI- und EBU-Kontrasten messen wir mittels Testbild auch den Schwarzwert der Projektion: Das winzige Weißfeld auf schwarzem Grund produziert einerseits kaum Streulicht und hindert auf der anderen Seite den Projektor daran, mit der Iris zu „tricksen“. Hier erreicht der DLA-X5500 einen hervorragenden Im-Bild-Kontrast von 6.270:1 sowie einen Schwarzwert von 0,22 Lumen. Mit einem reinen Schwarzbild schließt sich die Iris weiter und senkt das Restlicht der Stufen „Auto 1“ und „Auto 2“ auf rund ein Zehntel.

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Automatische oder manuell Blende: In den Stufen „Auto 1“ und „Auto 2“ steuert der JVC die Iris automatisch. Alternativ lässt sich die Blende manuell fixieren.

Allerdings raten wir in der Praxis von der Stufe „Auto 1“ ab, da sie in der Montenegro-Szene aus „Casino Royale“ zu plakativ ausfällt und dunkle Kontraste bereits kappt. Die Stufe „Auto 2“ verschluckt hingegen kaum Details und hebt zugleich den Videokontrast in düsteren Szenen dezent an, liefert dem Auge also mehr Licht. Die Letterbox-Streifen erscheinen um ein Drittel dunkler, die Wiese neben dem Gleis um ein Drittel heller. Der Kontrast dieser Szene erhöht sich in „Auto 2“ um 50 Prozent, in „Auto 1“ verdoppelt er sich.

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Mehr Kontrast in Stufe „Auto 1“: Die Wiese erscheint heller, die Letterboxstreifen dunkler. Düstere Details saufen aber stärker ab als in Stufe „Auto 2“.

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Bildtuning:„Auto 2“ überzeugt bei einer angehobenen Gammaeinstellung „Dark Level“. Die Kontraste wirken fein abgestuft, zudem arbeitet die Iris geräuschlos.

Wesentlich mehr Streulicht taucht vor allem in Bildern mit viel Licht und Schatten auf. Doch in den sommerlichen Strandszenen des James-Bond-Klassikers bleibt die Iris stets vollständig geöffnet.

Unabhängig vom Bildinhalt arbeitet die manuelle Iris (Stufe 0 bis -15): Die Helligkeit geht bei geschlossener Blende auf 60 Prozent zurück. Da sie den ANSI-Kontrast jedoch kaum steigert (280:1), aber unnötig Licht schluckt, ist ihr Einsatz aus unserer Sicht weder bei SDR- und erst recht nicht bei HDR-Quellen sinnvoll.

Schärfe und Videoverarbeitung

Aktiviert man die neue Funktion „Kurze Latenzzeit“, bleibt die gute Vollbildwandlung des Videoprozessors uneingeschränkt erhalten. Allerdings verschlechtert sich als Nebenwirkung die Bewegungsschärfe. Die CMD-Bewegungsglättung (Clear Motion Drive) würde zu viel Rechenzeit benötigen und ist deshalb ausgegraut. Zugänglich bleibt das neue Menü „Bewegungsverb.“, dessen beiden Stufen aber weder die verschmierte TV-Darstellung verbessern noch Kinofilme glätten. Doch keine Sorge: Bei normaler Latenzzeit-Einstellung zaubert die MPC-Funktion (Multiple Pixel Control) auf Stufe „Hoch“ wie bisher Fußballspiele in bester Schärfe auf die Leinwand. Dann allerdings erhalten auch Kinofilme den bekannten Videolook. Cineasten dürften die MPC-Stufe  „Gering“ oder „Aus“ bevorzugen. Im MPC-Modus „NTSC/24p“ gelingt dem JVC DLA-X5500 schließlich die Umwandlung von ruckelnden 60-Hertz-Trailern auf das originale Kinoformat (Inverse Telecine).

Bei Videoformaten bis Full-HD-Qualität lässt sich die E-Shift-Funktion im MPC-Menü auch abschalten. Dann tauchen das feine Pixelraster sowie Treppenstufen an schrägen Kanten auf, doch feinste Testbild-Linien wirken kontraststärker sowie eine Spur weniger stark eingefärbt. Wofür man sich entscheidet, bleibt Geschmackssache, sofern die Leinwand nicht zu groß gewählt wurde und die pixelige Struktur störend hervortreten lässt. Mit UHD-Quellen ist E-Shift dagegen immer aktiv.

Unser Sehtest-Klassiker „Casino Royale“ zeigt im Schwarz-Weiß-Intro feinere Kanten, wenn man den MPC-Regler „Schärfeanhebung“ von Stufe 5 ganz zurücknimmt. Dort finden sich auch die „Kantenglättung“ und ein Rauschfilter. Letzteres entschärft das deutliche Filmkornrauschen, das die betagte Blu-ray-Produktion mitbringt. In den sommerlichen Szenen am Strand auf den Bahamas begeistern uns die schiere Helligkeit der Projektion ebenso wie die akkuraten und zugleich intensiven Farben. Zur grandiosen Bildwirkung bei Weltall-Szenen wie in „Gravity“ trägt dagegen der hohe native Panel-Kontrast des JVC den stärksten Anteil bei. In der Anfangssequenz funkeln Sterne aus den Tiefen eines rabenschwarzen Weltalls von der Leinwand. Versuche mit 3D-Filmen wie „Avatar“ glücken nicht, denn zur Aktivierung ist die Installation einer Software von JVC auf einem PC erforderlich.

Die gute Nachricht ist, dass der neue JVC DLA-X5500 tatsächlich auf die Metadaten entsprechender HDR-Quellen reagiert und automatisch den Bildmodus „HDR“ mit dem erweiterten Farbraum „BT.2020“ aktiviert. Dabei deckt der Modus den DCI-P3-Farbraum auch ohne Farbfilter-Technik recht gut ab und behält die volle Helligkeit. Zum Vergleich: Der Epson EH-TW9300W (Test in audiovision 1-2017) zeigt etwa Grün genauer und ohne jede Einschränkung, halbiert jedoch die Helligkeit der HDR-Projektion aufgrund seines eingeschwenkten Farbfilters.

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DCI-P3-Farbraum-Messung: Grün ist leicht eingeschränkt, Mischfarben driften leicht. Dafür benötigt der X5500 kein Farbfilter und bewahrt die volle Helligkeit.

Nach einer Erhöhung der Helligkeit um acht Punkte werden im Preset „HDR“ sowohl ganz dunkle als auch helle Spitzlichter oberhalb von 1.000 Nits im HDR-Testbild differenziert. Ideales Tone Mapping zwischen Spitzlichtern und dunklen Kontrasten zu finden ist aber bei der Projektion auf eine weiße Leinwand schwierig, selbst wenn unser schwarzer Testraum kein Streulicht zurückwirft.

Tendenziell wirken düstere HDR-Szenen beim JVC noch einen Tick zu dunkel, Einstellungen im vollen Licht hingegen eher zu hell und etwas plakativ. Deshalb werden noch Feineinstellungen im Gamma-Menü gebraucht; etwa um leichtes Glänzen des Teints in einer hellen HDR-Szene zu entschärfen. Einzelne Grauwerte können zudem leicht rauschen (Dithering) und einige Farben je nach Helligkeit in großen Flächen ein wenig flackern.

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Helle HDR-Szene: In dieser voll ausgeleuchteten Einstellung beeindruckt die Helligkeit des JVC. Das Gesicht wirkt aber doch noch eine Spur zu plakativ.

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Feintuning im Gammamenü: Hier helfen die drei Regler „Helligkeitskorrektur“, „Bright Level“ sowie „Dark Level“ und lassen den Teint natürlicher wirken.

Ultra-HD-Wiedergabe

Die volle Qualität von 3.840 x 2.160 Bildpunkten können JVCs aktuelle 4K-Projektoren nicht darstellen, da die Detailauflösung Full-HD-Qualität nicht übersteigt. Immerhin nimmt er an seinen HDMI-Eingängen auch Ultra-HD-Videos mit 60, 30, 25 sowie 24 oder 23,97 Hertz und sogar 4K-Kinofilme nach DCI-Standard (Digital Cinema Initiative) mit 4.096 x 2.160 Bildpunkten entgegen. Außerdem kann der DLA-X5500 zu einem gewissen Grad die bessere Qualität von 4K-Signalen nutzen, die er kompatibel zu 50p/60p mit 4:4:4-Farbabtastung über die beiden HDMI-Schnittstellen wiedergibt. Mit einer 4K-Quelle wechselt der Projektor zudem auf eine feinere Schärfefilterung, die grobe Säume vermeidet. Insbesondere in 4K-Qualität zugespielte Fotos liefern eine gegenüber Full-HD-Signalen gesteigerte Farbauflösung mit glatten Konturen.         

einstellungen

 

bewertung

AuVi_AWARD-Highlight

 

Der Testbericht JVC DLA-X5500 (Gesamtwertung: 86, Preis/UVP: 4500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Denon AVR-X6300H (Test)

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Alles beim Alten: Die handliche Fernbedienung wirkt übersichtlich und punktet mit großen, im Dunkeln fluoreszierenden Tasten. Eine vollwertige Beleuchtung fehlt allerdings.

prosconsGleich zwei Premieren feiert Denon mit
dem AVR-X6300H: Als erster Receiver der Japaner besitzt der Neuling 11 integrierte Endstufen für 3D-Sound mit 7.2.4-Kanälen. Zudem haben die Ingenieure das hauseigene Multiroom-System HEOS erstmals in die aktuelle 300er-Serie verbaut. So kann der X6300H als Zentrale für einen Verbund an HEOS-Geräten bestehend aus Lautsprechern, Soundbar und externen Verstärkern fungieren. Das „H“ am Ende der Gerätebezeichnung weist darauf genauso hin wie das prominent auf der Front platzierte Logo. 200 Euro Aufpreis gegenüber dem Vorgänger X6200W verlangen die Japaner für die Neuerungen, womit der X6300H für 2.500 Euro den Besitzer wechselt.

Wem das zu viel Geld ist, der sollte das nächstkleinere Modell X4300H ins Auge fassen, welches das Portemonnaie nur um 1.600 Euro erleichtert. Allerdings zählt es zwei Endstufen weniger und verfügt über eine weniger komplex konstruierte Verstärkersektion. 11.2-Pre-outs besitzt der klei-nere Bruder jedoch ebenso wie der X6300H und auch Dolby Atmos und DTS:X gehören bei ihm zum guten Ton. Optional lassen sich beide Receiver für 150 Euro mit  Auro-3D-Sound nachrüsten: Hierfür muss man sein Gerät auf der Denon-Webseite registrieren, das Upgrade erfolgt per Firmware-Update. Auf Video-Seite sind beide Geräte identisch und punkten mit hoher 4K-Kompatibilität samt HDR-10-Unterstützung. Zum Jahresende möchte Denon per Firmware-Update auch die alternativen HDR-Standards HLG und Dolby Vision nachreichen.

Äußere und innere Werte

Rein optisch gleicht der in Schwarz und Premium-Silber erhältliche X6300H seinem Vorgänger X6200W. Die Aluminiumfront nebst Alu-Klappe kann ebenso überzeugen wie der robuste Metallkorpus. Die beiden großen Drehregler für Lautstärke und Eingangswahl laufen geschmeidig, gut gefällt uns auch das Punktmatrix-Display samt Pegel- und Kanalanzeige, das sich dimmen oder ganz abschalten (je weniger Licht im Heimkino, umso besser) lässt. Auch unter dem Deckel herrscht ein vertrautes Bild, statt 9 schmiegen sich nun 11 diskret aufgebaute Endstufen auf Monoblock-Platinen an die Kühlkörper, der große Transformator sitzt isoliert vorne links.

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Vier leistungsstarke „SHARC“-DSPs von Analog Devices sorgen für die digitale Signalverarbeitung.

Die Signalverarbeitung erledigt nach wie vor Denons „Dynamic Discrete Sound Circuit“ (D.D.S.C.-HD) sowie das „AL24 Processing Plus“: Sie erfolgt in separaten Bausteinen und soll im Vergleich zu integrierten Systemen für einen besseren Klang sorgen. Auch die Hochskalierung von 16-Bit-Audio ins 24-Bit-Format dient laut Denon einer optimierten Klangqualität. An Bord ist zudem die Anti-Jitter-Technik „Denon Link HD“ für das Zusammenspiel mit kompatiblen Denon-Playern (ein UHD-Modell lässt leider noch auf sich warten). Hier eliminiert die separate Taktsignalübertragung via Cinch klangschädliche Zeitschwankungen des Signals. Bei den AV-Anschlüssen hat sich wenig getan, nur die Pre-outs für Front-Wide-Boxen sind aufgrund des gestrichenen Audyssey-DSX-Ton-decoders weggefallen. Mit 8 HDMI-Eingängen und 3 HDMI-Ausgängen, 4 digitalen und 6 analogen Audioschnittstellen plus einer Phono-Platine ist der X6300 bestens für Heimkinos aller Größen gerüstet. Sämtliche Anschlusskontakte sind vergoldet.

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So soll es sein: Jede der 11 monolithisch aufgebauten Verstärkereinheiten sitzt auf einer eigenen Platine.

Ausstattung und Praxis

Trotz seiner 11 Endstufen besitzt der Denon  7.2.4-Pre-outs für die Verbindung zu externen Verstärkern. Ungenutzte Endstufen können für Bi-Amping oder weitere Hörzonen verwendet werden, wobei der Receiver in Hörzone 2 und 3 auch Digitalsignale der S/PDIF- und Koaxial-Buchsen wiedergibt; in Zone 2 zudem HDMI-Signale.

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Denons AVR-X6300H bietet 8 HDMI-Eingänge (einer vorn) und 3 HDMI-Ausgänge; mit 4 digitalen und 7 analogen Tonschnittstellen sollten keine Engpässe aufkommen. Trotz 11 Endstufen gibt es 17 Pre-outs, 4 davon sind den Hörzonen 2 und 3 zugedacht. Die aufschraubbaren Antennen links und rechts sorgen für den Empfang von WLAN und Bluetooth.

Die Boxenkonfiguration gelingt vorbildlich, die Kanalpegel lassen sich jenseits des Basis-Setups auch über die „Option“-Taste der Fernbedienung für jede Quelle individuell justieren. Klasse finden wir das separate Boxen-Setup für die 2-Kanal-Wiedergabe, in dem man Bass-Management, Pegel und Distanzen unabhängig von den Einstellungen der Mehrkanalton-Wiedergabe konfigurieren kann. 

Die Einmessautomatik Audys-sey MultEQ XT32 unterstützt bis zu 8 Mess-punkte, die optionale „Pro“-Einmessung durch Fachhändler fiel in der aktuellen Baureihe allerdings weg. Dafür bietet Denon seit April die App „Audyssey MultEQ Editor“ an. Der Audio-Equalizer im AVR-X6300H mit 9 Bändern sieht keine Regelung der Subwoofer vor und justiert alle rest-lichen Boxen erst ab recht hohen 63 Hertz. Auch lässt er sich nicht bei aktiviertem Audyssey einschalten.

Flexible Bedienung

An Ton-Decodern stehen ab Werk Dolby Atmos und DTS:X sowie deren Upmixer Dolby Surround und DTS Neural:X zur Auswahl, wobei sich Dolby-Sig-nale auch mit dem DTS-Upmixer wiedergeben und DTS-Ton mit Dolbys Surround-Upmixer aufbereiten lassen (Cross-Format-Upmixing). Auch Auro mischt alle Tonformte zu 3D-Sound. Der Parallelbetrieb aller Decoder ist unter Boxen-Setups mit „Height“-Speakern möglich.

Mit seinen 11 integrierten Endstufen beschallt der Denon AVR-X6300H vollwertige 3D-Sound-Setups ohne externe Verstärker. Dolby Atmos, DTS:X und Auro-3D lassen sich unter bestimmen Boxen-Setups auch parallel betreiben – teils jedoch mit Einschränkungen.

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Hintere Top-Lautsprecher geben nur bei Atmos und DTS:X Töne aus, Auro spielt nur mit Height-Speakern.

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Dolby Enabled Speaker können auf den Fronts, Rears und Back-Rears sitzen. Auro funktioniert hier nicht.

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Auros eigene 5.1.5-Matrix erlaubt den Einsatz eines „Voice of God“-Channels, aber nicht von Back-Rears.

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7.2.4: Im „11.1-Kanal“-Modus versorgt der Denon 7.1-Sets plus 4 Deckenboxen ohne externe Verstärker.

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Surround-Height-Speaker spielen nur bei Auro und DTS:X auf, bei Dolby Atmos bleiben sie stumm.

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Auro 3D benötigt vordere Height-Speaker, hinten dürfen es Height-, aber auch Top- oder Aufsatzboxen sein.

Die Bedienung des X6300H gelingt dank übersichtlicher und bestens lesbarer Menüs sowie der übersichtlichen Fernbedienung einfach, das leicht verzögerte Ansprechen der Menüs nach einem Tastendruck verleitete uns allerdings hier und da zu Fehlein-gaben. Alternativ kann man das Gerät über Denons AVR-Remote-App sowie die HEOS-App steuern, was sich besonders bei Multiroom-Anwendungen empfiehlt. Bedauerlich finden wir, dass sich der AVR-X6300H nicht mehr wie sein Vorgänger via IP-Adresse über einen Web-Browser konfigurieren lässt, das gestrichene Web-Interface möchte Denon künftig mit einer HEOS Steuerungs-App für Windows und Mac OS X ersetzen. Eine Schnellstart-Anleitung auf Papier liegt bei, die komplette Bedienungsanleitung muss man sich online von der Denon-Webseite herunterladen.

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Unter der Frontklappe des AVR-X6300H sitzen ein zusätzlicher HDMI- und ein FBAS-Eingang sowie die Buchsen für einen USB-Stift, den Kopfhörer und das Einmess-Mikro. Die Tasten steuern alle Grundfunktionen des Geräts.

Video und Multimedia

Das Videoboard präsentiert sich mit 4K/60p, HDR-10, BT.2020, 4:4:4-Farbraum und HDCP-2.2-Kopierschutz an allen HDMI-Buchsen auf dem aktuellen Stand. Zudem rechnet der Denon SD- und HD-Material für die HDMI-Ausgabe auf UHD-Auflösung hoch. Über die feinfühligen Bildregler lassen sich Kontrast, Helligkeit, Farbsättigung, Konturen-schärfe und die Rauschunterdrückung regeln. Asynchronen Ton gleicht das Video-Delay zwischen 0 bis 500 Millisekunden aus.

Der Mediaplayer erkennt neben FAT32-Sticks auch NTFS-Stifte und spielt hochauflösende Dateien in den Formaten WAV, FLAC und DSD (bis 5.6 MHz) ab; Mehrkanal-Dateien erkennt er nicht. Neben USB gelangt Musik via AirPlay, Blue-tooth oder Netzwerkserver zum Receiver. Als freies Internet-Radio steht TuneIn zur Verfügung, der X6200W setzte noch auf vTuner. Über die HEOS-App lassen sich zudem eine Vielzahl von Streaming-Diensten wie Spotify, Deezer, Tidal, SoundCloud oder Napster nutzen.

Tonqualität

Mit 123 Watt im 5-Kanal-Betrieb (6 Ohm), 93 Watt im 7-Kanal-Modus (6 Ohm) und üppigen 225 Watt bei Stereo (4 Ohm) besitzt der X6300H nahezu identische Kraftreserven wie der Vorgänger. Im Betrieb zieht der Receiver durchschnittlich 349 Watt aus der Steckdose, im optionalen Eco-Modus („On“) sinkt der Verbrauch auf 153 Watt.

Im Hörtest versprühte der 11-Kanäler den typischen Denon-Charme mit vollmundigem, kraftvollem und stressfreiem Grundcharakter bei dennoch fein aufgelösten Höhen und großer, wenn auch nicht überbordender Räumlichkeit. Die Audyssey-Einmessung lieferte plausible Werte, von den ermittelten 3 EQ-Zielkurven klang uns „Flat“ etwas zu grell, „Reference“ hellte den Klang dagegen für mehr Durchzeichnung nur dezent auf. Dank Denons neuer „Audyssey MultEQ App“lässt sich der Klang auch bequem auf eigene Bedürfnisse oder Hörgewohnheiten trimmen. Polyphone Vokalmusik von Palestrina im 5.1-Mix klang in der Folge genauso räumlich geschlossen und tonal ausgewogen wie Singer/Songwriter-Stücke von Sara K. via 5.1-SACD. Dolbys Demo-Clips „Audio-sphere“ und „Amaze“ mit Atmos-Ton platzierte der Bolide eindrucksvoll in unseren Hörraum, Effekte wanderten auch über unseren Köpfen gut ortbar umher. Audysseys „Dynamic EQ“-Schaltung darf man stets angeschaltet lassen, verpasste diese dem Surround-Sound bei jeder Lautstärke doch die richtige Portion Volumen und Bass. „Dynamic Volume“ eignet sich dagegen vornehmlich fürs Leisehören.

Die für iOS und Android erhältliche „Audyssey MultEQ App“ bereichert die Basisfunktionen des Denon AVR-X6300H um einige interessante Features, die wir bisher in den AV-Receivern von Denon und Marantz vermisst haben. So kann man etwa mehrere Einmessungen speichern, Zielkurven individuell anpassen und an den Receiver als „Reference“-Kurve übertragen, was den von uns oft kritisierten Equalizer überflüssig macht.

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Der Vorher-Nacher-Vergleich visualisiert die Ergebnisse der Einmessung und der Frequenzgangkorrektur.

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Die Übersicht zeigt alle Audyssey-Einmessungen an; praktisch ist die informative „Hilfe“-Funktion.

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Kurven-Editor: Via freie Ankerpunkte darf man eigene Zielkurven für alle Boxen(paare) modellieren.

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Die Kompensation im Mitteltonbereich durch Audyssey lässt sich für alle Boxen auch deaktivieren.

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Für die Hochton-Absenkung bietet die App zwei vordefinierte „Hochfrequenz-Rolloffs“an.

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Die Obergrenze für die Audyssey-Filterung des Frequenzgangs ist für jedes Boxenpaar frei bestimmbar.

Die App für Smartphone und Tablet ist laut Hersteller mit folgenden Receivern kompatibel: Denon AVR-X6300H, AVR-X4300H, AVR-X3300W, AVR-X2300W, AVR-X1300W sowie Marantz AV7703, SR7011, SR6011, SR5011 und NR1607. Einziger Wermutstropfen: Sie kostet 20 Euro.

Mit Stereo-Musik im Direct-Modus begeisterte der Denon dank seinem unverfärbten, lockeren und fein aufgelösten Klang, der nirgends aneckte – egal ob Pop, Rock, Jazz oder Klassik im Player rotierte. Bei Zuspielung via Analog-Cinch-Eingang spielte der X6300H dabei genauso rauscharm wie über HDMI oder Toslink-Buchse.         

bewertung

AuVi_AWARD-Referenz

AuVi_AWARD-Highlight

 

Der Testbericht Denon AVR-X6300H (Gesamtwertung: 92, Preis/UVP: 2500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Denon AVR-X6300H (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Marantz SR7011 (Test)

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Alle Jahre wieder tüfteln die Hersteller an Verbesserungen für ihre Geräte und so kann auch Marantz‘ aktuellesmarantz-sr7011-fb Receiver-Flaggschiff SR7011 mit einem neuen Highlight aufwarten: HEOS. Das flexible Multiroom-Streaming-System war bisher nur in den Schwester-Receivern von Denon zu finden und bereichert jetzt auch die Vernetzungsmöglichkeiten eines Marantz-Receivers.

prosconsIm Vergleich zum Vorgängermodell SR7010 (Test in Ausgabe 12-2015) hat der Nachkömmling auch DTS:X ab Werk an Bord, zudem ist der SR7011 kompatibel mit der brandneuen „Audyssey MultEQ Editor“-App zur individuellen Anpassung des Audyssey-Einmess-Systems. Ferner wurden die Anschlüsse der Rückseite sinnvoller angeordnet.

Videoseitig ist die 4K/60p-Wiedergabe samt HDR-10 in Zeiten jährlicher Formatneuerungen fast schon ein alter Hut, zum Jahreswechsel möchte Marantz die Unterstützung für Dolby Vision und Hybrid Log Gamma (HLG) per Firmware-Update nachreichen. 100 Euro Aufpreis verlangen die Japaner im Vergleich zum SR7010, der Neue kostet mit 1.800 Euro aber immer noch merklich weniger als die Flaggschiffe von Yamaha, Onkyo, Denon und Pioneer. Wer das optionale Auro-3D-Upgrade erstehen möchte, muss allerdings zusätzlich 150 Euro auf den Tisch blättern.

Ausstattung und Praxis

Im Vergleich zum Vorgänger hat sich bei der optischen Erscheinung des in Schwarz oder Silbergold erhältlichen Marantz mit bulliger Front und dem markanten, mittig sitzenden Display-Auge nichts getan. Wie bisher auch sitzt unter der Klappe ein zweites Display mit höherem Informationswert, bei der Kanalmatrix-Anzeige kann man sogar zwischen Signaleingang oder aktiven Boxen wählen. Hinter der dicken Metallblende verbergen sich zudem ein HDMI-, FBAS- und ein Stereo-Cinch-Eingang sowie die Buchsen für Kopfhörer, Messmikrofon und den USB-Stick. Die beiden großen Drehregler für Lautstärke und Quellenwahl hätten bei unserem Testmuster etwas runder und satter laufen dürfen.

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Randvoll: 11 Paar Lautsprecher kann man verkabeln, 9 davon laufen gleichzeitig. Die 7.2.4-Pre-outs erlauben vollwertigen 3D-Sound, den 7.1-Eingang findet man heute nur noch selten. Die üppige Anzahl von Video- und Audioschnittstellen reicht auch für XXL-Heimkinos locker aus. Die aufschraubbaren Antennen sorgen für optimalen Wireless-Empfang.

Bestens gefällt uns die Bedienung des Geräts, die dank der informativen und übersichtlichen Onscreen-Menüs komfortabel gelingt – auch wenn diese manchmal etwas verzögert auf unsere Ein-gaben reagierten. Das Web-Interface für den Browser-Zugriff via IP-Adresse wurde leider im Zuge der HEOS-Integration gestrichen. Die ausgezeichnete Fernbedienung punktet dagegen mit zielsicherer Bedienung – dank Tastenbeleuchtung auch im dunklen Heimkino. Alternativ lässt sich der SR7011 über die „2016 AVR Remote App“ sowie die HEOS-App für iOS- und Android-Geräte steuern, was besonders bei Multiroom-Lösungen Vorteile bringt.   

Boxen-Setup & Ton-Decoder

Mit 9 verbauten Leistungsverstärkern befeuert der Marantz 5.1.4- oder 7.1.2-Setups, aufgrund seines 11.2-Processings sind bei Anschluss von 2 zusätz-lichen externen Endstufen auch 7.2.4-Setups möglich. Die 4 Höhenboxen für 3D-Ton können als Decken-, Height- oder als Dolby Enabled Speaker definiert und miteinander kombiniert werden; bei nur 2 aktiven Dolby-Speakern lassen sich diese sogar auf die Back-Surround-Boxen setzen. Die 9.2.2-Konfiguration des SR7010 mit Front-Wide-Lautsprechern fiel dagegen dem Rotstift zum Opfer – zusammen mit dem dafür benötigten Audyssey-DSX-Upmixer. Ungenutzte Endstufen können nach wie vor für das Bi-Amping oder die Beschallung von zwei Nebenräumen verwendet werden, wobei in Hörzone 2 auch HDMI-Signale zur Verfügung stehen.

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Die Info-Taste benennt das Eingangssignal und zeigt unter anderem die gerade aktiven Lautsprecherkanäle an.

Die Einstellung der Boxen-Parameter gelingt mit 0,5-Dezibel-Schritten und Distanzen von 1 Zenti-meter vorbildlich, die Pegel für alle Kanäle werden zudem separat für jeden Quelleneingang gespeichert – aufrufen lässt sich das entsprechende Konfigurationsmenü über die „Option“-Taste der Fernbedienung. Nützlich: Unabhängig vom Mehrkanal-Setup darf man ein eigenes Boxen-Set-up für die Stereo-Wiedergabe einrichten; es greift, sobald der Amp im Stereo-Modus spielt.

Die Einmessung aller Lautsprecher nimmt Audysseys bestes Einmess-System MultEQ XT32 vor und stellt dabei drei unterschiedliche Klangkurven (Flat, Reference, L/R Bypass) zur Wahl. „Flat“ und „Reference“ kann man sich als Grafiken anzeigen lassen. Mit der 20 Euro teuren „Audyssey MultEQ Editor“-App für Android- und iOS-Geräte können zudem beliebig viele Einmessungen gespeichert und Zielkurven nach persönlichem Geschmack gestaltet werden.

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Die Ergebnisse der Frequenzgang-Entzerrung durch Audyssey kann man sich grafisch anzeigen lassen.

Die „Flat“-Kurve darf man bei Deaktivierung von Audyssey auch auf den Equalizer kopieren, allerdings verändert sich dabei der Klang. Der 9-Band-Equalizer lässt sich zudem nur bei deaktiviertem Audyssey einschalten und regelt die meisten Lautsprecher zwischen aus unserer Sicht zu hohen 63 Hertz und 16 Kilohertz; Dolby-Enabled-Speaker können nach wie vor nur bis 1 Kilohertz eingestellt werden, die zwei Subwoofer überhaupt nicht. Dies ist dank der  ausgefeilten „Audyssey MultEQ Editor“- App jedoch kein Beinbruch mehr.

Die Decoder für Dolby Atmos und DTS:X sind wie schon erwähnt ab Werk an Bord, wobei Dolby-Signale auch via DTS Neural:X und DTS-Ton mit Dolbys Surround Upmixer funktionieren. Optional kann man den Marantz mit dem Auro-Decoder nachrüsten, das kostenpflichtige Upgrade erfolgt via Firmware-Update nach Registrierung des Geräts auf der Marantz-Webseite.

Video und Multimedia

Alle 8 HDMI-Eingänge und 3 HDMI-Ausgänge bieten 4K/60p-Unterstützung mit HDCP 2.2, HDR-10 und  verlust-freier 4:4:4-Farbauflösung. Auch sind sie konform zum BT.2020-Standard. Digitale wie analoge Bildsignale skaliert der SR7011 auf UHD-Auflösung oder schleift sie durch. Die Video-Sektion wurde ferner von der Imaging Science Foundation (ISF) zertifiziert und bietet die beiden konformen Bildmodi „ISF Day“ und „ISF Night“. Für  persön-liche Bildvorlieben steht ein feinfühliger Video-regler für Kontrast, Helligkeit, Sättigung, Rauschunterdrückung und Konturenschärfe zur Verfügung.

An Vernetzungsmöglichkeiten bietet der Marantz neben HEOS auch AirPlay, Bluetooth, DLNA, iPod-Direct und eine USB-Buchse. Der Media-Player spielt viele Dateiformate wie etwa ALAC, DSD, FLAC, MP3 und WAV ab, zudem gelangt Musik über das gut funktionierende tuneIn-Webradio in den Allrounder; der Steaming-Dienst „Spotify“ wurde vom Receiver in die HEOS-App ausgelagert.

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Die HEOS-App liefert eine Vielzahl unterschiedlicher Quellen für Musik. Neben freiem Internet-Radio via TuneIn stehen diverse Streaming-Dienste bereit. Auch kann man Songs direkt vom Gerät, USB-Stick oder Netzwerkserver spielen.

Ob Musik vom Smartphone oder Tablet, dem USB-Stick oder via Streaming-Diensten wie Spotify: Die durchdachte HEOS-App für iOS, Android und Amazon Kindle Fire vereinfacht das Musik-Streamen.
Seit 2014 hat Denon mit HEOS ein Multiroom-Musiksystem im Sortiment. Seit Oktober 2016 gehören auch Denons AV-Receiver AVR-X6300H und AVR-X4300H zur HEOS-Familie, bei Marantz sind erstmals der SR7011 sowie der AV-Vorverstärker AV7703 fit für HEOS.

Geblieben ist die bequeme Steuerung per App, hinzugekommen sind unter anderem die Bluetooth-Funk­tion und die Möglichkeit, hochauflösende Audioformate abspielen zu können. Über HEOS gelingt der Zugriff auf zahlreiche Musikdienste wie Spotify, Deezer, Napster und Tidal. Darüber hinaus gestatten die HEOS-Receiver das Durchstöbern der persönlichen Musikbibliothek im Netzwerk. Unterstützt werden sowohl Audio-Formate in Standard-Auflösung als auch hochauflösende Dateitypen wie FLAC HD und DSD. Außerdem kann der Nutzer Titel direkt von seinem Handy, Tablet oder USB-Speicher übertragen.

Bis zu 32 Lautsprecher lassen sich in das HEOS-System einbinden, in allen Räumen kann man unterschiedliche Musik oder zeitgleich denselben Song spielen. Der Steuerung per App, dem Gruppieren von Lautsprechern und dem Bilden von Stereo-Paaren steht nichts im Weg.

Tonqualität

Mit 207 Watt pro Kanal bei Stereo und 89 Watt im 7.1-Betrieb (je 4-Ohm-Last) verfügt der SR7011 über ausreichend Leistung, um auch ganz große Heimkinos zu befeuern. Der Frequenzgang fiel – wie schon beim Vorgänger SR7010 – auch bei unserem SR-7011-Testgerät zu höchsten Frequenzen hin um knapp 2 Dezibel ab, was einen Punkt kostet, in der Praxis aber keine Rolle spielen dürfte.

Im Hörtest musste zuerst Sara K mit ihrer audiophilen 5.1-SACD „Hell or High Water“ ran. Schon im „Pure Direct“-Modus ohne Klangschaltungen stellte der Marantz die Studio-Performance mit wunderbar körperhafter wie farbiger Stimme und anspringend dreidimensionalen Gitarren in den Hörraum. Die Audyssey-Einmessung ermittelte fast alle Werte tadellos, setzte die Crossover-Frequenzen unserer kompakten Rear-Boxen mit 40 Hertz aber zu niedrig – was mit Dolbys „Amaze“-Trailer zu Verzerrungen führte.

Beim Marantz SR7011 lässt sich das Lautsprecher-Setup für Dolby Atmos, DTS:X und Auro 3D vielfältig anpassen. Bis zu 9.2-Lautsprecher versorgt das Flaggschiff allein, mit Hilfe eines zusätzlichen Stereo-Verstärkers spielen sogar bis zu 11.2-Boxen zeitgleich auf.

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Dolby Atmos und DTS:X klappt auch mit 4 Top-Boxen. Auro 3D benötigt vordere Heights und kann mit dieser Konfiguration nicht genutzt werden.

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Bei einer 7.1.5-Konfiguration tönt der „Voice of God“-Kanal direkt über dem Kopf nur bei aktivem Auro-3D-Decoder, die Back-Rears bleiben aber stumm.

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Die beiden Hauptlautsprecher dürfen auch via Bi-Amping betrieben werden, die Anzahl der Höhen­boxen ist bei dieser Konfiguration auf 2 begrenzt.

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2 oder 4 Dolby Enabled Speaker können auf den Fronts, Rears und Back-Rears sitzen. Auro 3D funktioniert mit dieser Konfiguration allerdings nicht.

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Dolby Atmos, DTS:X und Auro 3D funktionieren mit 4 Height-Boxen. Im 7.2.4-Betrieb ist ein Paar Boxen auf externe Verstärker angewiesen.

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Dolby Atmos, DTS:X und Auro 3D lassen sich auch bei Einsatz von hinteren Surround-Height-Speakern nutzen; Letztere spielen bei Atmos-Ton nicht.

Nach der Korrektur und Trennung bei 80 Hertz machten dann aber auch laute Pegel richtig Spaß: Effekte wanderten präzise umher oder strömten diffus im Raum. Die Bass-Schwäche des kleineren Marantz SR6011 (Test in Ausgabe 3-2017) konnten wir beim SR7011 nicht feststellen, vielmehr drückte das Tieftonfundament mit aktivem Audyssey kraftvoll – wenn auch nicht über alle Maßen präzise. Die mit DTS:X-Ton veredelten Elektronik-Sounds aus „Cymatics“ von der „DTS Demo Disc 2016“ ließ der Marantz wunderbar weiträumig und wie aus einem Guss aus allen Boxen fließen – dabei klang es selbst bei Brachialpegeln nicht anstrengend. 

Auch im Stereo-Betrieb spielte der Marantz musikalisch und mit schöner Feinauflösung; sanfte Balladen verströmten viel Emotionalität, während der Japaner harten Elektronik-Beats den nötigen Druck entlockte.

bewertung   

AuVi_AWARD-Highlight     

AuVi_AWARD-Referenz

Der Testbericht Marantz SR7011 (Gesamtwertung: 90, Preis/UVP: 1800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Marantz SR7011 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Benq W1090 (Test)

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prosconsGünstige Projektoren locken gerne mit hohen ANSI-Werten; das schaffen sie aber oft nur auf Kosten der Farbneutralität. Ausnahmen bestätigen die Regel, wie zum Beispiel der 1.300 Euro teure BenQ W2000 mit „CinematicColor“-Technik (Test in audiovision 3-2016). Ähnliches gelingt jetzt sogar dem abgespeckten Bruder W1090, der im Internet schon ab 650 Euro angeboten wird und deshalb ein veritables Schnäppchen ist.

Ausstattung und Praxis

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Rot hinterleuchtet: Die Tasten der Fernbedienung lassen sich auch im Dunkeln gut ablesen. Was wir vermissen, sind Direkttasten für jede Bildquelle, während andere wie „PIP“ keine Funktion haben.

Im Vergleich zum W2000 fehlen dem W1090 der analoge YUV-Eingang und die vertikale Lens-Shift-Funktion. Die Trapezkorrektur erfolgt manuell statt automatisch und nur noch vertikal, was allerdings verschmerzbar ist. Auch die Lampe wurde etwas schwächer dimensioniert und offiziell ist von „CinematicColor“ keine Rede. Doch in Wirklichkeit erzielt der BenQ W1090 im Bildmodus „Cinema“ sogar etwas besser balancierte Farben als sein großer Bruder, was man in dieser Preisklasse kaum zu glauben vermag. Die 1,3-fache Zoomoptik ist vergleichbar ausgelegt und ähnlich scharf, projiziert aber etwas stärker nach oben versetzt (Offset 115 Prozent). Deshalb dunkelt das Bild dort eine Spur stärker ab und in den obersten Ecken tauchen zumindest in voller Weitwinkelstellung minimale Farbsäume auf. Die sind aus normalem Sehabstand jedoch kaum erkennbar, weshalb auch der W1090 zu den knackig scharfen Ein-Chip-Projektoren zählt.

Bei einer Frontprojektion ist der große vertikale Bildversatz ein Vorteil, da das Gerät tief genug auf einem Tischchen platziert werden kann. Mit seiner recht weitwinkligen Optik befeuert der BenQ eine zweieinhalb Meter breite Leinwand bereits ab 2,8 Metern Abstand. Das interne Gittertestbild hilft beim Scharfstellen sowie Ausrichten der Projektion und nach dem Kinoabend verschwindet der flache DLP flugs in einer Schublade oder kleinen Tasche. Dank integrierter Mono-Lautsprecher sowie kompletter Tonschnittstellen ist der W1090 auch mobil einsetzbar. Angesichts des dünn klingenden Breitbänders dürfte man mit einem Aktivlautsprecher bessere Resultate erzielen. Am Klinkenausgang lässt sich auch ein Kopfhörer betreiben, wobei der BenQ in beiden Fällen die Klangfunktionen sperrt.

Einige Tasten der handlichen Fernbedienung wie „PIP“ sind nur Zierde und eine Direktauswahl für die Eingänge fehlt. Dafür lassen sie sich nicht zuletzt dank der roten Beleuchtung sehr gut ablesen. Ein praktisches Extra ist der zusätzliche MHL-kompatible HDMI-Port; ansonsten kommen beide mit den gleichen Signalen inklusive 3D zurecht (die dazu benötigte Brille kostet 60 Euro).

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Was man braucht: Die HDMI-Eingänge verarbeiten auch 3D-Signale und der zweite Port ist MHL-kompatibel. Dank kompletter Audio-Bestückung taugt der kompakte BenQ W1090 sogar als mobiles und kompaktes Heimkino-System.

Licht und Farbe

einstellungenBis auf das grünstichige Preset „Bright“ liefern alle Bildmodi vernünftige Voreinstellungen und Farben. Am besten gefallen sie im Modus „Cinema“ bei abgeschalteter Brilliant-Color-Funktion. Davon profitiert auch die Farbtemperatur von Graustufen und Weiß (6.590 Kelvin). Bei der Messung aller 33 Farbnuancen fallen bis auf einige Blautöne keine nennenswerten Abweichungen auf – das ergibt volle Punkte in dieser Disziplin.

Gleiches gilt für die Lichtausbeute von 1.124 respektive 824 Lumen im Eco-Modus der Lampe. Hier bewegt sich der W1090 fast auf dem Niveau des W2000 und übertrifft sogar den hauseigenen UHD-Debütanten W11000 (Test in audiovision 4-2017). Selbst die Kontrast- (ANSI und EBU) sowie die Schwarzdarstellung gelingen eine Spur besser als beim Flaggschiff, reichen allerdings nicht an den W2000 heran. So stören zum Beispiel in der düsteren Montenegro-Szene aus „Casino Royale“ die aufgehellten Letterbox-Streifen und die dürftige Farbtiefe. Das Lüftergeräusch ist recht laut, reduziert sich aber im Eco-Modus von 33,3 auf leise 28,8 Dezibel. Die Farben bleiben dabei  erstaunlich neutral. Mit Brilliant-Color-Schaltung gelingen bei akzeptablen Farben hellere Bilder und auch der native Kontrast wächst. Mit Ultra-HD und HDR hat der W1090 nichts am Hut, weshalb er beim entsprechenden Sehtest keine Punkte holt.

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Spielwiese für Bildtüftler: Das Farbmanagement des BenQ W1090 justiert Grund- und Mischfarben fein nach. Leider fehlen globale Regler für Sättigung und Farbton.

Der Bildmodus „Cinema“ liefert ohne Brilliant-Color-Schaltung und bei voller Lampenleistung die besten Farben. Legt man Wert auf einen leiseren Lüfter, bleiben noch 824 Lumen übrig – genug Lichtausbeute für eine rund 2,8 Meter breite Leinwand. Die Farbtemperatur steigt erfreulicherweise nur leicht auf 6.790 Kelvin an und auch die Farbabweichungen leiden kaum unter dem Stromsparmodus.

Mit „Brilliant Color“ erhöht sich die Lichtaus­beute auf bis zu 1.460 Lumen beziehungsweise erreicht im Eco-Modus der Lampe immer noch 1.060 Lumen, ist also trotz leiserem Lüfter und besserem Schwarzwert kaum dunkler als im Preset „Cinema“ mit voller Leistung (1.124 Lumen). Die Farben sind zwar etwas dunkler und wirken eine Spur blasser, bleiben aber noch natürlich. Am besten gelingen sie ebenso wie Grautöne und Weiß im Preset „User“.

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Bestes Preset mit „Brilliant Color“: Die Lichtausbeute steigt im Bildmodus „User“ auf 1.460 Lumen an, gleichzeitig legt der native Kontrast zu. Die Farben sind etwas schwächer, aber immer noch akzeptabel.

Im Sparmodus der Lampe steigt die Farbtemperatur erfreulicherweise nur leicht an (von 6.770 auf 7.100 Kelvin) und auch die Farben des User-Presets bleiben akzeptabel. Vorzüge dieser Kombination aus Eco-Modus und aktivem Brilliant Color sind der leise Lüfter, ein besserer Schwarzwert und der von 1.400 auf 1.800:1 gesteigerte native Kontrast. In düsteren Streifen wie „Gravity“ stellt dieses Setup eine interessante Alternative dar: Die Sterne funkeln fast so hell wie im besten Bildmodus „Cinema“ bei voller Leistung, gleichzeitig wirkt das Weltall schwärzer und die Lampe lebt länger.

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Leiser Eco-Modus: Im Preset „Cinema“ ohne Brilliant-Color-Schaltung liefert der BenQ W1090 immer noch erstaunlich geringe Farbabweichungen und eine neutrale Farbtemperatur von 6.790 Kelvin.

Schärfe und Videoverarbeitung

Ähnlich dem W2000 fehlen dem W1090 Extras wie eine dynamische Iris, eine Frame Interpolation zur Bewegungsglättung oder ein spezielles Detail-Enhancement. Immerhin überrascht der günstige BenQ mit einer perfekten Kino-Vollbildwandlung für Halbbild-Videos aller Art (576i/1080i). Nur bei TV-Material stören einige flimmernde Treppenstufen die Bildruhe und schnelle Motive verschmieren stärker. Dabei tauchen aber kaum Farbsäume auf und farbige Regenbogen-Artefakte blitzen schwächer auf als bei vielen anderen preislich vergleichbaren DLP-Projektoren. Schade ist nur, dass globale Regler für Sättigung und Farbton mit HDMI-Quellen ausgegraut sind. Dafür kennt der BenQ keine Decodierungsfehler mit verschiedenen HDMI-Farbmodi (YCbCr 4:2:2, YCbCr 4:4:4, RGB 4:4:4) und zeigt auch SDTV-Quellen (ITU BT 601) korrekt, was nicht vielen Einsteiger-Projektoren gelingt.

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Knackige Details: Native Linienpaare im Full-HD-Testbild fokussiert BenQs DLP-Projektor mit vollem Kontrast. Minimale Farbsäume sind nur aus der Nähe in den obersten Ecken erkennbar, in der Praxis stören sie kaum.

Kinofilme laufen in korrekter 24p-Qualität (in 3D flackerfrei mit 144 Hertz) und erscheinen dank des zarten DLP-Pixelrasters zugleich filmisch fein und knackig scharf. Wenn James Bond in „Casino Royale“ dem Meer entsteigt, überzeugen sowohl die natürlichen Hauttöne als auch der Kontrast in dieser hellen Szene. Nur dunkle Blautöne im Meer wirken etwas zu hell und das Grün der Palmen könnte eine Spur saftiger sein. Doch in der nächtlichen Urwaldszene aus „Avatar“ wird der Abstand zu Top-Projektoren offensichtlich: Zuviel Restlicht lässt die Projektion flach und die Farben der bunten Fabelwesen ziemlich flau erscheinen.           

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Der Testbericht Benq W1090 (Gesamtwertung: 70, Preis/UVP: 840 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Cambridge Audio Yoyo M (Test)

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Schick und schwer kommt dieses Doppelpack daher. Kein Wunder, schließlich hat der britische Hersteller Cambridge für seine Stereo-Boxen edles Material und viele Features in die dezent-edle Hülle gepackt. Der gewebte Wollstoff aus dem Hause Marton Mills ist in den Farben Dunkelgrau, Hellgrau und Blau erhältlich. Die zwei Bluetooth-Lautsprecher kommunizieren nicht nur drahtlos mit kompatiblen Geräten wie PC, Smartphone oder Tablet, sondern verbinden sich auch automatisch miteinander. Beim Aufstellen sollte man nur darauf achten, dass die mit einem Metallplättchen markierte Box rechterhand platziert wird.

Abgesehen vom fehlenden NFC-Sensor verfügt die Hardware über alle Features des kleineren Bruders Yoyo S (Test in audiovision 2-2017). So finden sich an der gummierten Oberseite nicht nur Tasten zur Wahl des Audio-Eingangs und zur Lautstärke-regelung  (angezeigt durch fünf weiße LEDs). Ebenso reagiert das Yoyo M auf Wischgesten: Per Handbewegung stoppt man oder springt zum nächsten Titel. Die Boxen dienen obendrein als Freisprechanlage für gekoppelte Handys.

Viel Bass, lange Laufzeit

An der Unterseite der Lautsprecher verbergen sich Anschlüsse zur Klinkenverbindung und für die mitgelieferten Netzteile (Mehrzahl!). Denn Cambridge spendiert gleich zwei Lade-Trafos samt Steckeradaptern für Europa, Großbritannien und die USA. Dank USB-Port lassen sich sogar Mobilgeräte laden. Schließlich hat der starke Akku des Yoyo M genug Saft, um bis zu 24 Stunden lang zu laufen.

Pro Box kommen ein Vollbereichstreiber und ein Subwoofer zum Einsatz, was angesichts der Baugröße ein überraschend gutes Klangbild abgibt. Bässe dringen wuchtig aus dem gewebten Stoff heraus, Höhen wirken dagegen nicht ganz so präzise und könnten sauberer getrennt sein. Negativ fiel in unserem Setup die minimal verzögerte Wiedergabe. Bei Musik ist das natürlich kein Problem, bei Filmen wo es auf die Lippensynchronität ankommt, hingegen schon. Für die Reisetasche ist das Duo mit seinen 3 Kilogramm nur bedingt geeignet, viel besser machen sich die Lautsprecher auf Bürotischen oder an Arbeitsplätzen. 

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Der Testbericht Cambridge Audio Yoyo M (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

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Avinity High Speed HDMI with Ethernet / High End Edition (Test)

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Für eine Beurteilung der sicher übertragbaren Bandbreiten von HDMI-Kabeln setzen wir den Signalgenerator Fresco Six-G und Analyser Fresco Six-A vom amerikanischen Spezialisten Murideo ein. Beide Geräte prüfen nach HDMI-Standard 2.0(a) Bandbreiten bis zu 18 Gigabit pro Sekunde im Modus UHD/60p (4:4:4). Die Geräte sind HDR-kompatibel (Metadaten-Analyse) und prüfen die korrekte Verschlüsselung (HDCP 2.2 und 1.4). Der Generator erzeugt diverse ISF-Testbilder, die direkt über das HDMI-Kabel an den Analyser übertragen und auf korrektes Timing sowie Bitfehler untersucht werden. Scheitert der Test mit höchster Bandbreite, erfolgt ein weiterer Durchgang mit reduzierter HDMI-Bandbreite im Format UHD/30p. Viele längere Kabel scheiterten beim 18-Gbit-Test (Fehlermeldung „No Signal“) oder produzieren trotz Signalerkennung Bitfehler („Error“). Diese können gelegentliche Signalausfälle sowie HDCP-Fehler nach sich ziehen. Nur fehlerfreie Resultate führen zu einem bestandenen Labortest.

AV-Fazit: Das ovale HDMI-Kabel „Avinity High Speed HDMI with Ethernet / High End Edition“ im schwarzen Gewebemantel wirkt sehr hochwertig und meistert sowohl den Labor- als auch unseren Sehtest mit Bravour: UHD-60p-Signale bereiten ihm ebenso wenig Probleme wie HDR-Videos.

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Avinity High Speed HDMI with Ethernet / High Performance Series (Test)

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Für eine Beurteilung der sicher übertragbaren Bandbreiten von HDMI-Kabeln setzen wir den Signalgenerator Fresco Six-G und Analyser Fresco Six-A vom amerikanischen Spezialisten Murideo ein. Beide Geräte prüfen nach HDMI-Standard 2.0(a) Bandbreiten bis zu 18 Gigabit pro Sekunde im Modus UHD/60p (4:4:4). Die Geräte sind HDR-kompatibel (Metadaten-Analyse) und prüfen die korrekte Verschlüsselung (HDCP 2.2 und 1.4).

Der Generator erzeugt diverse ISF-Testbilder, die direkt über das HDMI-Kabel an den Analyser übertragen und auf korrektes Timing sowie Bitfehler untersucht werden. Scheitert der Test mit höchster Bandbreite, erfolgt ein weiterer Durchgang mit reduzierter HDMI-Bandbreite im Format UHD/30p. Viele längere Kabel scheiterten beim 18-Gbit-Test (Fehlermeldung „No Signal“) oder produzieren trotz Signalerkennung Bitfehler („Error“). Diese können gelegentliche Signalausfälle sowie HDCP-Fehler nach sich ziehen. Nur fehlerfreie Resultate führen zu einem bestandenen Labortest.

Wer das Avinity High Speed HDMI mit Ethernet / High Performance Series durch einen Kanal in der Wand ziehen möchte, sollte den fest montierten Ferritkern beachten. Einmal installiert, leistet es jedoch hervorragende Arbeit und überträgt alle Signale fehlerfrei.

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Pioneer SC-LX501 (Test)

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Der LX501 stellt Pioneers Einstieg in die SC-Königsklasse dar. Für 1.300 Euro bekommt  man viele Features der ganz großen Boliden zu einem fairen Preis.

proscons4 verschiedene AV-Receiver offeriert Pioneer derzeit in der edlen SC-Baureihe. Zum 3.000 Euro teuren Flaggschiff LX901 (Test in Ausgabe 11-2016) gesellen sich die Modelle LX801 und SC-LX701 (Test in Heft 3-2017). Der LX501 löst laut Pioneer das ehemals kleinste SC-Modell, den LX59 ab – und überrascht beim Preis: Mit 1.300 Euro kostet der Neuling 400 Euro weniger als sein Vorgänger. Wie kann das sein?

Ausstattung und Technik

Ganz einfach, eigentlich ist der LX501 kein direkter Nachkomme des LX59 – diese Ehre wird aus unserer Sicht dem LX701 für 1.700 Euro zuteil. Das merkt man bereits an der Anzahl der Digital-Endstufen. Bot der LX59 noch 9, so kommt der LX501 mit 7 Verstärkern daher. Der Rotstift wurde auch bei den Vorverstärker-Ausgängen gezückt, von denen es nur zwei für Subwoofer und eine Nebenhörzone („Zone 2“) gibt. 3D-Sound mit 4 Höhenkanälen wie beim SC-LX59 lässt sich dem Abkömmling  daher nicht entlocken, bei 7.2 bzw. 5.2.2 ist Schluss. Federn lassen mussten auch die Video-Sektion sowie das Einmess-System, das weniger umfangreich ausfällt als beim LX59.

Mit seinen 7 integrierten Endstufen befeuert der Pioneer SC-LX501 standardmäßig ein 7.1- oder ein 5.1.2-Boxensetup. Dank 9 Lautsprecherklemmen können zwar zwei Höhen- und vier Surround-Boxen gleichzeitig verkabelt werden, sind aber bei Atmos- oder DTS:X-Ton die beiden Höhenboxen aktiv, bleiben die Back-Surrounds stumm. Umgekehrt gilt dasselbe: Liegt ein normales 7.1-Signal an, schaltet man am Pioneer die Höhenboxen ab und befeuert alle 4 Surround-Speaker.

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Über die Optionstaste „AV Adjust“ auf der Fernbedienung kann man über das Onscreen-Display zwischen der Höhen- und Back-Rear-Ausgabe wählen, je nach Wunsch aktiviert bzw. deaktiviert der Pioneer das jeweilige Boxenpaar – und das unabhängig vom eingehenden Signal. So lässt sich zum Beispiel auch über den Dolby-Surround-Upmixer aufgeblasene Stereo-Musik wahlweise mit Höhen-Speakern oder zugeschalteten Back-Surround-Boxen hören. Die Kanal-Symbolanzeige am Verstärker-Display informiert gewissenhaft über die gerade aktiven Lautsprecher.

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Wer 2 oder 4 Höhenkanäle zusätzlich zum 7.1-Setup fahren möchte, muss bei Pioneer zum nächstgrößeren Modell SC-LX701 (Test in 3-2017) greifen.

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Der Blick auf die Rückseite zeigt alle wichtigen Anschlüsse in ausreichender Zahl: Zu 6 HDMI-Eingängen (plus einer vorn unter der Klappe) gibt es 2 HDMI-Ausgänge; einer davon kann separate Signale an ein Nebenzimmer senden. 2 Toslink-Buchsen und 1 Koax-Digitaleingang gesellen sich zu einem Phono-Anschluss – Letzteren hatte der SC-LX59 nicht zu bieten. Die Endstufentechnik legt Pioneer seit Längerem als Schaltverstärker (Class C) aus, die einen besseren Wirkungsgrad aufweisen als herkömmliche Linear-Leistungsstufen und weniger Abwärme produzieren. Nicht im Hauptraum genutzte Endstufen lassen sich auch für die aktive Beschallung einer zweiten Hörzone nutzen, alternativ ist das Bi-Amping der Hauptboxen möglich.

Wie von Pioneer in dieser Preisklasse nicht anders gewohnt, gibt die Verarbeitung keinen Anlass zur Klage, das sehr gut lesbare wie dimm- oder abschaltbare Punktmatrix-Display gefällt mit separater DB- und Kanal-Anzeige. Zudem saßen die beiden großen Drehregler für Lautstärke und Quellenwahl bei unserem Testgerät recht stramm. Die neu gestalteten Bedienmenüs sind optisch und strukturell eine Verbesserung gegenüber den alten Receiver-Modellen. Zwiespältig fällt dagegen unsere Beurteilung der neuen Fernbedienung aus: Zwar hat Pioneer diese entschlackt und nach Funktionsgruppen strukturiert, doch fehlen viele Direkttasten (zum Beispiel Boxenpegel) sowie eine Beleuchtung; zudem fallen einige Tasten recht klein aus. Hauptmanko sind aber die unteren spitzen Ecken, die unangenehm in den Handballen drücken.

Optional darf man den Receiver über Pioneers „Remote App“ für Andoid und iOS-Geräte steuern, ein klassisches Webinterface zur Konfiguration des SC-LX501 via PC-Browser fehlt indes.

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Weniger Klang-Features

Als Einmess-System bringt der SC-LX501 das bewährte MCACC mit, allerdings nicht in der „Pro“-Variante. So fehlt ihm unter anderem die „Full Band Phase Control“-Funktion, eine der Vorzeige-Funktionen von Pioneer Top-Receivern, die etwaige Gruppenlaufzeitfehler der angeschlossenen Lautsprecher analysiert und korrigiert. Ebenfalls sucht man das „Standing Wave Control“-Filter zur Minderung von Dröhnbässen vergebens. Statt 3 automatisch ermittelten Zielkurven liefert die Einmessung nur eine, die Mehrpunktmessung wird nicht unterstützt.

Mit der fehlenden Umschaltoption zwischen 3 Digitalfilter-Typen (Slow, Sharp und Fast) zur subtilen Änderung der Klangausrichtung blieb zudem ein weiteres Klang-Feature auf der Strecke. Geblieben ist die „Phase Control“-Schaltung, die Phasen-Verzögerungen bei der Basswiedergabe zwischen Subwoofer und den Hauptlautsprechern kompensieren soll.

An Bord ist auch Onkyos „Reflex-Optimizer“, der die Phase von Aufsatzboxen (Dolby Enabled Speaker) jener der restlichen Boxen anpasst. Unter die regulären Tuning-Tools fällt der 9-bandige Equalizer, der bis auf den Subwoofer alle Boxen ab aus unserer Sicht zu hohen 63 Hertz regelt; den Woofer 4-bandig zwischen 31 und 250 Hertz. Via Doppel-Pre-out kann der Pioneer 2 Krawallmacher mit Sig-nalen beliefern, die Woofer jedoch nicht separat einstellen – auch nicht im Pegel. Getätigte EQ-Korrekturen darf man in 3 Benutzerspeichern ablegen.

Das Boxensetup erlaubt die Justage der Pegel um optimale 0,5-dB-Schritte, Distanzen lassen sich aber nur in 3-Zentimeter-Einheiten verschieben;  besser wären 1-Zentimeter-Schritte. Ebenfalls suboptimal: Crossover-Frequenzen können nicht separat gesetzt werden, stattdessen muss man einmal für alle Boxen die Bass-Trennfrequenz definieren.

Video und Multimedia

Die Video-Sektion des SC-LX501 ist mit 4K/60p, HDR-10, HDCP 2.2, 4:4:4-Farbraum und BT.2020-Standard auf der Höhe der Zeit. Der Scaler wandelt aber ausschließlich 1080p-Signale nach UHD-Auflösung, zudem lässt sich der rudimentäre Video-Equalizer nur bei aktivem Upscaler nutzen und schärft das Bild („Super Resolution“) in 3 Schritten an – mehr hat er nicht zu bieten.

Über WiFi-Direct, AirPlay, Bluetooth und DLNA kommuniziert der  Pioneer mit so gut wie allen Musiklieferanten im Heimnetz -– auch mit Hi-Res-Dateien (ALAC, AIFF, FLAC, WAV, DSD) bis 192 kHz / 24 Bit kommt der Receiver zurecht. Via TuneIn ist das Hören von Internet-Radio möglich, mit Spotify, Deezer und Tidal sind zudem populäre Streaming-Dienste an Bord. Eine Neuerung ist „Chromecast built in“, das Pioneer vor Kurzem per Firmware-Update aktivierte: Die Funktion erlaubt es, den Sound von Chromecast-fähigen Apps ohne große Konfiguration oder Passwörter auf den Pioneer-Receiver zu streamen; die Geräte müssen sich lediglich im selben Netzwerk befinden. Gleiches gilt für die FireConnect-Funktion, die als Steuerungszentrale für die Multiroom-Fähigkeiten des Pioneer fungiert. Für das Mehrraum-Zusammenspiel mit dem SC-LX501 werden jedoch auch FireConnect-kompatible Lautsprecher benötigt, um Inhalte von Streaming-Portalen via Tablet oder Smartphone drahtlos zu versenden.

Tonqualität Surround

Im Messlabor erwies sich der Pioneer als Kraftprotz und bot sogar etwas mehr Leistung als der SC-LX59: Mit 7 x 131 Watt (4 Ohm) beschallt der Bolide auch große Heimkinos problemlos; im Stereo-Betrieb kletterte die Leistung gar auf 228 Watt pro Kanal. Der durchschnittliche Stromverbrauch der Digital-endstufen fällt mit 81 Watt gering aus, was dem 501er unser Stromsparer-Logo einbringt.

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Beim Hörtest gewann der Pioneer mit seinem neutralen, luftigen, feinauflösenden und doch unangestrengten Klangbild Sympathien – schon im Direct-Modus ohne MCACC-Korrekturen. Die Einmessung erlaubte nur einen Messpunkt und dauerte daher gerade mal 3 Minuten, wobei die Ziel-kurve den Mitten mehr Durchzeichnung bescherte und höhere Frequenzen betonte – für unseren Geschmack etwas zu sehr. Dank zuschaltbarem Equalizer darf man hier aber gegensteuern. Die „Phase Control“-Schaltung ließen wir übrigens aus, erhöhte sie den Bass für unseren Geschmack doch etwas zu stark. Die konturierte und druckvolle Basswiedergabe wusste aber auch ohne Elektro-Helferlein zu begeistern. Mit Atmos-Trailern wie „Leaf“ erzeugte der SC-LX501 große und räumlich geschlossene Klangfelder, Höheneffekte wirkten aufgrund von nur 2 Deckenboxen aber nicht so präzise wie bei der teureren Konkurrenz von Denon und Marantz.

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Auch Stereo-Musik lässt sich mit dem Pioneer gut hören: Jacksons „Bad“ hatte Biss, Timing und  Feinauflösung, der verspielte Electronic-Folk auf Eivørs „Slør“-Album schwebte losgelöst von den Boxen und schallte mit sauber aufgelösten Hallfahnen. Der „Sound-Retriever“ fügt dem Klang mehr Bässe und Höhen für einen vollen und dynamischeren Klang hinzu, was besonders stark komprimierter Musik von Youtube und Co. zugutekommt.    

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Der Testbericht Pioneer SC-LX501 (Gesamtwertung: 85, Preis/UVP: 1300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Avinity High Speed HDMI with Ethernet / High Performance Series (10m) (Test)

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Für eine Beurteilung der sicher übertragbaren Bandbreiten von HDMI-Kabeln setzen wir den Signalgenerator Fresco Six-G und Analyser Fresco Six-A vom amerikanischen Spezialisten Murideo ein. Beide Geräte prüfen nach HDMI-Standard 2.0(a) Bandbreiten bis zu 18 Gigabit pro Sekunde im Modus UHD/60p (4:4:4). Die Geräte sind HDR-kompatibel (Metadaten-Analyse) und prüfen die korrekte Verschlüsselung (HDCP 2.2 und 1.4).

Der Generator erzeugt diverse ISF-Testbilder, die direkt über das HDMI-Kabel an den Analyser übertragen und auf korrektes Timing sowie Bitfehler untersucht werden. Scheitert der Test mit höchster Bandbreite, erfolgt ein weiterer Durchgang mit reduzierter HDMI-Bandbreite im Format UHD/30p. Viele längere Kabel scheiterten beim 18-Gbit-Test (Fehlermeldung „No Signal“) oder produzieren trotz Signalerkennung Bitfehler („Error“). Diese können gelegentliche Signalausfälle sowie HDCP-Fehler nach sich ziehen. Nur fehlerfreie Resultate führen zu einem bestandenen Labortest.

Das Zehn-Meter-Kabel von Avinity verfügt über einen festen Ferritkern. Doch leider lässt es in unserem Test keine UHD-60p-Signale durch. Ferner klappt die HDR-Wiedergabe nur über den Samsung-Player.

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