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Teufel Theater 500 (Test)

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Mit dem Nachfolger für das Theater-500-Set hatte die Entwicklungsabteilung von Teufel keine leichte Aufgabe: Trotz eines eher schmalen Budgets sollte das aus mächtigen Standboxen und großem Subwoofer bestehende Set nicht nur schöner aussehen, sondern auch besser klingen als die Vorgänger-Generation. Und ein exklusives Technik-Schmankerl musste auch noch rein.

Technik

teufel_theater500_proconMit Letzterem hatten die Teufel-Entwickler kein Problem: Der Hochtöner von Front- und Center-boxen bekam ein Waveguide, das den gleichen Durchmesser aufweist wie die Bass- und Tiefmittelton-Chassis. Das lässt nicht nur die Optik einheitlich wirken – zumal dem Waveguide der gleiche Zierring verpasst wurde wie den anderen Treibern – sondern macht auch technisch Sinn (siehe Kasten „Teuflischer Waveguide“). Den Bereich unter dem Hochtöner übernimmt ein Tieftonchassis mit 16 Zentimetern Durchmesser. Dessen Schwingeinheit ist wie ein Kugelabschnitt geformt, was im Grunde nicht weniger resonanzanfällig als ein normaler Konus ist, aber auf eine Staubschutzkalotte völlig verzichten kann – und genau diese führt allzu häufig ein unerwünschtes resonierendes Eigenleben.

Als Material für die im Hauptlautsprecher T500 F16 einmal und im Center T500 C16 zweimal eingesetzte Membran verwendet Teufel dunkel gefärbtes Kevlar-Gewebe. Das gleiche Material setzen die Berliner in den konventionellen Tieftönern der Standboxen ein, diesmal mit einer weichen Kunststoff-Staubschutzkappe. Für die Wok-Membran verwendet Teufel recht kleinteilig verwebte Kunstharz- Kohlefaser-Stränge, was für hohe Steifigkeit, hohe innere Dämpfung und damit geringe Resonanzen im Arbeitsbereich sorgen soll.

Die Surroundboxen T500 S16 fertigt Teufel als Dipol-Lautsprecher mit der gleichen Bestückung – ein 13-Zentimeter-Bass und eine 25-Millimeter-Kalotte – auf Front- und Rückseite. Sie lassen sich per Schalter im Anschlussterminal auf Mono-Pol umschalten, die hinteren Treiber werden dann komplett deaktiviert.

Der Sub US 8112/1 SW bringt ein mächtiges 30-Zentimeter-Chassis mit, der integrierte Verstärker treibt es mit maximal 250 Watt Leistung an. Das ist für die Bauweise mit großem Volumen, das eine Tiefbass-Anhebung überflüssig macht,  mehr als ausreichend. Die beiden schlitzförmigen Bassreflexöffnungen sind in der Gehäuse-Unterseite montiert. Diese hält den Abstand zum Fußboden mit vier resonanzdämpfenden Füßen.

Bei Zwei- und Dreiweg-Konstruktionen wie dem Theater 500 von Teufel ist der Übergang zwischen Tiefmittel- und Hochtöner in Sachen Rundstrahlverhalten grundsätzlich problematisch. Denn ein Tieftöner mit 16 Zentimetern Durchmesser hat bei 2 Kilohertz schon eine deutliche Richtwirkung, während eine 25-Millimeter-Kalotte da noch sehr breit abstrahlt. Diese Bruchstelle bei der Abstrahlung unter größeren Winkeln in den Griff zu bekommen, ist eine der großen Herausforderungen bei derartigen Konstruktionen.

Da das Richtverhalten einer Lautsprecher-Mem­bran und eines Waveguides in erster Linie von dessen Größe abhängt, ist dagegen zunächst mal kein Kraut gewachsen. Wenn man aber mit Hilfe eines sogenannten Waveguides – einer vor die Membran gesetzten hornartigen Schallführung – die Abstrahlfläche eines Hochtöners virtuell erhöht, kann der Übergang bei der Trennfrequenz gleichmäßiger gestaltet werden. Das gelingt erst recht, wenn man – wie Teufel – den Durchmesser des Waveguides genauso groß wählt wie den der Bassmembran.
Ein solches Waveguide hat weitere Vorteile: Beispielsweise erhöht es den Wirkungsgrad des Hochtöners, was Belastbarkeit und Maximalpegel optimiert. Zudem versetzt es das akustische Zentrum des Hoch­töners nach hinten und bringt es näher an das des Tieftöners. So erreicht der Schall aus beiden Chassis die Zuhörer nahezu gleichzeitig, was günstig für Räumlichkeit und Ortbarkeit sein kann.

Das Hochtöner-Waveguide des Teufel-Hochtöners ist exakt so groß wie der Tiefmitteltöner.

Das Hochtöner-Waveguide des Teufel-Hochtöners ist exakt so groß wie der Tiefmitteltöner.

Einen ausgewogenen Verlauf des Rundstrahlverhaltens bewirkt das Teufel Waveguide, hier im Frontlautsprecher T500 F16.

Einen ausgewogenen Verlauf des Rundstrahlverhaltens bewirkt das Teufel Waveguide, hier im Frontlautsprecher T500 F16.

Tonqualität Surround

Unsere Messungen des Subwoofers zeigen einen zu tiefen Tönen leicht fallenden Frequenzgang. Das macht Sinn, denn es gleicht die durch die Aufstellung auf dem Boden verursachte Anhebung aus. Mit einer unteren Grenzfrequenz von 34,7 Hertz spielt der Teufel-Sub nicht atemberaubend tief, lässt aber im Gegenzug auf erhöhte Präzision durch den verringerten Membranhub hoffen. Am nicht optimalen Rundstrahlverhalten des Centers – im Mitteltonbereich gibt es unter größeren Winkeln einige deutliche Einbrüche zu verzeichnen – ist nicht der sauber arbeitende Hochtöner-Waveguide schuld, sondern einmal mehr die quergelegte Bauweise, bei der solche Effekte nahezu unvermeidlich sind.  Die Frequenzgänge von Front und Center weisen kaum Unregelmäßigkeiten auf. Der höhenbetonte Verlauf der Surroundbox geht in Ordnung, da er als Dipol nicht direkt auf den Hörplatz ausgerichtet wird und so Verluste durch Absorption im Raum ausgeglichen werden.

Im Hörraum sollte das Teufel-Set zunächst unter Beweis stellen, wie es mit dynamischem Heimkino-Material zurechtkommt. Das Ergebnis: aber sowas von! Die Abschleppwagen-Szene aus „Terminator – Die Erlösung“ knallt das System richtig überzeugend in den Raum, und zwar auch bei XXL-Pegeln. Der Bass kommt mit großer Durchsetzungskraft, behält aber immer die Übersicht und bleibt präzise. Die laut Frequenzgangmessung fehlenden anderthalb Oktaven ganz unten wurden von den Testern nicht wirklich vermisst.

Das Theater-500-Set ist aber nicht nur für die Krachbumm-Fraktion gedacht, wie es hingebungsvoll mit „They can‘t Take That Away From Me“ von Jane Monheit und John Pizarelli von der Blu-ray „Legends Of Jazz“ demonstriert: Das Set stellt Instrumente und Stimme säuberlich im Raum auf und bietet dabei eine schön dreidimensionale Darstellung. Monheits Stimme kommt kaum verfärbt und angenehm detailreich beim Zuhörer an.

Dass sie neben der Grob- auch die Feindynamik beherrscht, demonstriert die Kombi ferner mit „Listen Up!“, bei dem der Jazz-Drummer Omar Hakim eine illustre Riege hervorragender Musiker um sich versammelt hat, die dieses Stück live im Studio einspielen. Prima, wie die Berliner hier das Drumset mit Wucht präsentieren, dabei aber auch die feinen Details des Gitarren- und Keyboardspiels wie selbstverständlich aus dem Ärmel schütteln.

Tonqualität Stereo

Der teuflische Spaß geht im Stereo-Betrieb unbegrenzt weiter. Die T500 F16 arbeiten Details präzise heraus, überzeugen aber auch mit hoher Musikalität, die bei den Zuhörern ein wohliges Gefühl hinterlässt. Joe Bonamassas „Different Shades of Blue“ zum Beispiel bringen sie mit Gefühl und fächern das Bild in Breite und Tiefe glaubwürdig auf. Mit ihrem satten Bass kommen sie zudem problemlos ohne Subwoofer-Unterstützung aus. mino

Sauber verarbeitet sind die folierten Gehäuse des Theater-500-Sets von Teufel. Die abgesetzten Fronten versah der Hersteller mit edel wirkendem Schleiflack.

Sauber verarbeitet sind die folierten Gehäuse des Theater-500-Sets von Teufel. Die abgesetzten Fronten versah der Hersteller mit edel wirkendem Schleiflack.

teufel-theater500_wertung

AuVi_AWARD-Preistipp

Der Testbericht Teufel Theater 500 (Gesamtwertung: 80, Preis/UVP: 1700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Teufel Theater 500 (Test) erschien zuerst auf audiovision.


Nubert nuVero Atmos-Set (Test)

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Dolbys Atmos stößt trotz der nötigen Hardware-Investitionen bei Heimkino-Fans auf gesteigertes Interesse. Nicht ohne Grund bringen viele Hersteller spezielle, dafür zertifizierte Lautsprecher auf den Markt (siehe Kasten „Die reflektierenden Alternativen“). Zu diesen gehört auch Nubert aus Schwäbisch Gmünd, die auf der High End in München die nuLine RS-54 vorstellten. Dabei handelt es sich um Aufsatz-Lautsprecher, die auf schon vorhandenen Front- und Surroundlautsprechern platziert werden. Nominell gehört diese Box zur nuLine-Serie, soll aber serienübergreifend zum Einsatz kommen. Für jede der vier Linien des schwäbischen Herstellers einen eigenen, passgenauen Atmos-Lautsprecher zu entwickeln, hätte sich vermutlich kaum gerechnet – zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt.

So konnten wir einen Test nutzen, um nicht nur die 295 Euro (pro Stück) teuren Atmos-Lautsprecher zu checken, sondern auch ein Set von Nuberts Top-Serie nuVero zu prüfen. Treue audiovision-Leser werden sich erinnern, dass wir vor anderthalb Jahren bereits ein  nuVero-Set im Test hatten, allerdings in einer anderen Zusammensetzung. Spielte damals die größte Standbox der Serie, die nuVero 140, die Rolle des Hauptlautsprechers, ging es Nubert diesmal eine Nummer kleiner an. Das sollte aber keineswegs falsch verstanden werden, denn auch die nuVero 110 ist kein schmalbrüstiger Säulenlautsprecher, sondern eine ausgewachsene Standbox.

Die Technik

nubert-nuvero-atmos_proconBesagte Standbox enthält grundsätzlich die gleiche aufwändige Technik wie ihre größeren Brüder, aller-dings in geringerer Anzahl: Statt vier Tieftönern mit 18 Zentimetern Durchmesser bringt die nuVero 110 nur deren drei mit, die zudem mit 15 Zentimetern etwas kleiner ausfallen. Die beiden Mitteltöner in BMR-Technologie, die die 25-Millimeter-Hochtonkalotte in die Mitte nehmen, kommen auch hier zum Einsatz. Damit sorgen die Entwickler für ein vertikal sehr definiertes Abstrahlverhalten im Mitteltonbereich, das den Schall hauptsächlich nach vorn konzentriert und nur wenig zu Decke und Boden gelangen lässt.

Die Membranen von Mittel- und Hochtöner sitzen nicht konzentrisch auf dem Anschlussflansch, sondern sind deutlich zur Seite verschoben. So kann der Hersteller die Chassis optisch gefällig mittig auf der Schallwand montieren, die Membranen selbst aber weisen zu den Seitenkanten des Gehäuses je unterschiedliche Abstände auf. Etwaige Störungen der Wiedergabe durch die Kanten-Diffraktion verteilen sich dadurch über einen größeren Frequenzbereich. Solche Störungen bewirken nicht nur Unregelmäßigkeiten im Frequenzgang, stattdessen wirken die Kanten sozusagen als weitere Schallquellen, die die Impulswiedergabe verschleifen und die Wahrnehmung von Rauminformationen erschweren. Als Perfektionisten gehen die Nubert-Entwickler sogar so weit, dass sie für rechte und linke Box die Chassis jeweils so anordnen, dass ihre Membranen näher an der inneren Kante des Gehäuses sitzen – was beim Zusammenbau zusätzliche Arbeit bedeutet und damit Geld kostet. Immerhin müssen die Schwaben so aber nur einen Gehäusetyp produzieren und nicht zwei unterschiedliche für die linke und rechte Box. Typisch schwäbisch-pfiffig ist ein weiteres Detail: Das eingeprägte Nubert-Logo auf den Montage-flanschen der Chassis ist achsensymmetrisch gestylt und sieht somit auf beiden Einbaupositionen gleich aus.

Dank mitgelieferter Fernbedienung  benötigt der Nubert-Sub keinerlei Bedienungselemente auf seiner Rückseite. Zur Sicherheit hat der Hersteller dennoch zumindest eine Lautstärkeregelung per Tasten integriert.

Dank mitgelieferter Fernbedienung benötigt der Nubert-Sub keinerlei Bedienungselemente auf seiner Rückseite. Zur Sicherheit hat der Hersteller dennoch zumindest eine Lautstärkeregelung per Tasten integriert.

Den Center nuVero 70 konstruierte das Nubert-Entwicklerteam in Doppel-D´Appolito-Bauweise mit zentral sitzendem Hochtöner, auf dessen beiden Seiten erst zwei BMR-Mitteltöner und dann zwei 15-Zentimeter-Tieftöner folgen. Damit wird der Center ziemlich voluminös, was im Gegenzug aber absolut souveräne Dialogwiedergabe bei Filmton und eine optimale Einbindung bei Musik verspricht. Auch nicht als kompakt lassen sich die als Surround-Boxen eingesetzten nuVero 60 bezeichnen, die als Dreiweg-Box ausgelegt sind und jeweils einen Kalotten-Hochtöner, einen PMR-Mitteltöner und ein 15er-Basschassis beherbergen. Alle drei Boxentypen besitzen am hochwertigen Anschlussterminal Umschalter für Tief-, Mittel- und Hochtonbereich, über die sie sich an die Aufstellung im Raum, die Raumakustik und – nicht zuletzt – an den Geschmack der Hörer anpassen lassen. Über den Subwoofer nuVero AW-17 muss man in der audiovision kein Wort mehr verlieren, er hat schließlich schon in Ausgabe 4-2013 sein wohlverdientes Test-Highlight erhalten.

Anders als beim klassischen, kanalbasierten 5.1-/7.1-Ton arbeitet Dolby Atmos mit sogenannten Ton-Objekten, die der Toningenieur frei im Raum positionieren kann. Das schließt auch die vertikale Dimension mit Höhenkanälen ein. Der Ingenieur muss beim Mastern nicht mehr überlegen, in welche Kanäle er ein bestimmtes Schallereignis mischt, damit es an der gewünschten Position hörbar wird. Diese „Übersetzungs-Arbeit“ übernimmt das Atmos-Masteringsystem für ihn. Dem Atmos-Heimkino-Receiver bleibt dann die Aufgabe, das Ereignis in der gewünschten Position mit dem vorhandenen Tonsystem optimal hörbar zu machen.

Für viele Anwender ist es allerdings wenig praktikabel, Lautsprecher unter der Decke zu montieren – was für Dolby Atmos die beste und im Kino anzutreffende Lösung wäre. Die Aussage von Dolby, dass man Höheninformationen problemlos auch über Boxen wiedergeben kann, die ihren Schall zur Decke hin strahlen und vom Zuhörer als von oben kommend wahrgenommen werden, ist mit Vorsicht zu genießen. Die Atmos-Sets dieser Art, die bisher bei audiovision im Test waren, machten alle Spaß, waren aber nicht perfekt in der Ortung von oben.

Das gilt auch für die neuen Nuberts, allerdings in geringerem Maße. Denn die nuLine RS-54 sind bisher die einzigen Atmos-Aufsatzlautsprecher im Test, bei denen der Hersteller erkennbar die Richtwirkung bei mittleren und hohen Frequenzen verbessert hat. Dies geht jedoch mit vertretbaren Mitteln nur graduell und trägt entsprechend auch nur graduell zu Verbesserungen bei. Was im Fall von Nubert aber zumindest dazu führt, dass der Klang mit allen unseren Atmos-Scheiben nochmals einhüllender und dreidimensionaler wirkte. Das war insbesondere bei der Demo-Disc von Dolby unverkennbar, die natürlich auf besonders gute Wahrnehmbarkeit der Atmos-Effekte hin produziert wurde.

Eine gute Richtwirkung kann die nuLine RS-54 aufweisen: Selbst bei 1 Kilohertz hat der Lautsprecher unter 70 Grad einen Pegelabfall von 12 Dezibel.

Eine gute Richtwirkung kann die nuLine RS-54 aufweisen: Selbst bei 1 Kilohertz hat der Lautsprecher unter 70 Grad einen Pegelabfall von 12 Dezibel.

Per Reflexion von der Decke sollen die Atmos-Chassis getrennte Lautsprecher für die Höhen-Kanäle überflüssig machen.

Per Reflexion von der Decke sollen die Atmos-Chassis getrennte Lautsprecher für die Höhen-Kanäle überflüssig machen.

Die Atmos-Speaker

Umso mehr gibt es über die neuen Atmos-Boxen nuLine RS-54 zu berichten: Um den speziellen Anforderungen, nämlich einer vergleichsweise hohen Richtwirkung bei neutralem Klang, gerecht zu werden, setzt Nubert hier eine recht große Hochtonkalotte mit 30 Millimeter Membrandurchmesser ein. Um die Schallbündelung noch zu tieferen Frequenzen zu erweitern, bekam die Kalotte eine ansehnliche Schallführung verpasst. Als Tieftöner fungiert ein 15-Zentimeter-Chassis mit Polypropylen-Membran. Die Schallwand, in der die beiden montiert sind, weist eine Anwinkelung von 20 Grad zur Waagerechten auf und ist natürlich zum Zuhörer hin geneigt, damit möglichst viel Schall von der Decke in Richtung Hörplatz reflektiert wird, aber möglichst wenig direkt von der Box dorthin gelangt.

Die RS-54 kann man liegend, hängend und stehend betreiben. Ein Schalter am Anschlussfeld gestattet die Anpassung der Abstrahlcharakteristik (reflexiv bzw. direkt).

Die RS-54 kann man liegend, hängend und stehend betreiben. Ein Schalter am Anschlussfeld gestattet die Anpassung der Abstrahlcharakteristik (reflexiv bzw. direkt).

Dies ist den Entwicklern im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten gut gelungen, wie unsere Messungen zeigen: Sind die nuLine RS-54 auf einer Standbox platziert, befinden sich die Ohren des Zuhörers in einem Winkel von etwa 70 Grad zur Schallwand der Box. Das Directivity-Diagramm zeigt, dass im Hochtonbereich unter 70 Grad die Abschwächung deutlich mehr als 15 Dezibel beträgt und bis zu einem Kilohertz hinunter durchweg eine Abschwächung von 12 Dezibel vorliegt. Damit bestehen gute Chancen, dass der Direktschall vom Lautsprecher sich nicht gegenüber dem reflektierten von der Decke „vordrängelt“ und die Ortung sozusagen an sich reißt.

Der Frequenzgang der Atmos-Boxen steigt zu den Höhen um etwa fünf Dezibel an. Das macht Sinn, denn selbst bei harten Decken wird der Schall mit steigender Frequenz zunehmend nicht nur reflektiert, sondern auch absorbiert. Auch der Rest des Sets überzeugte im Messlabor: Frequenzgänge ohne signifikante Unregelmäßigkeit, ein Center-Rundstrahldiagramm mit nur unwesentlichen Einbrüchen im Mitteltonbereich unter größeren Winkeln sowie eine untere Grenzfrequenz von 20 Hertz und ein Maximalpegel von 111 Dezibel beim Subwoofer sprechen eine deutliche Sprache.

Sah es zum Atmos-Heimkinostart vor rund zwei Jahren noch düster mit „Top-Firing-Modulen“ aus, so ist die Auswahl an speziellen Aufsatzlautsprechern für Dolby Atmos-Ton inzwischen beachtlich. Doch längst nicht alle renommierten Hersteller haben Modelle im Port­folio. Folgende Boxenbauer können zumindest mit einem „Dolby Enabled Speaker“ aufwarten, Elac bietet sogar zwei unterschiedliche Modell an.
Magnat: Ein Paar der vielseitigen AEH 400-ATM kostet 600 Euro.

Magnat: Ein Paar der vielseitigen AEH 400-ATM kostet 600 Euro.

Definitive Technology: Zwei A60 der US- Exoten kosten 320 Euro.

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Exoten kosten 320 Euro.

Elac: Ein Paar der edlen TS3030-Speaker schlägt mit 700 Euro zu Buche.

Elac: Ein Paar der edlen TS3030-Speaker schlägt mit 700 Euro zu Buche.

Elac: Deutlich günstiger (300 Euro/Paar) fährt man mit Elacs Debut A4.

Elac: Deutlich günstiger (300 Euro/Paar) fährt man mit Elacs Debut A4.

KEF: Für einen Paarpreis von 900 Euro ist die R50 die High-End-Lösung.

KEF: Für einen Paarpreis von 900 Euro ist die R50 die High-End-Lösung.

Klipsch: 650 Euro kostet ein Pärchen  RP-140SA.

Klipsch: 650 Euro kostet ein Pärchen
RP-140SA.

Heco: Die AM200 (400 Euro) sind in Schwarz oder Weiß erhältlich.

Heco: Die AM200 (400 Euro) sind in Schwarz oder Weiß erhältlich.

Onkyo: Nur 130 Euro kosten zwei der kleinen  SKH-410-Aufsatzboxen.

Onkyo: Nur 130 Euro kosten zwei der kleinen SKH-410-Aufsatzboxen.

Die Tonqualität

Also gleich in den Hörraum und „Transformers – Ära des Untergangs“ in den Blu-ray-Player eingelegt, um den Atmos-Boxen auf den Zahn zu fühlen. Das sorgte für gute Laune, denn die Nuberts vermittelten wirklich wahrnehmbare drei Dimensionen: Saugt das Raumschiff in der Hafenszene beispielsweise LKWs und ganze Schiffe nach oben und lässt sie wieder fallen, schafft das Set aus Schwaben eine glaubwürdige vertikale Illusion und lässt die Zuhörer unwillkürlich die Köpfe einziehen. Auch beim Oscar-prämierten Weltraumdrama „Gravity“ sorgt das Set für ein einhüllendes Klang-erlebnis, das einen quasi im All schweben lässt. Unser derzeitiger Atmos-Favorit ist aber „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1“ (wie bei den anderen Filmen leider nur in Englisch), sind die Höhen-boxen hier doch praktisch permanent im Einsatz und liefern nicht nur Effekte, sondern erweitern auch den Score in die dritte Dimension (zum Beispiel während des Gesangs bei 11:25) – auch hier leistete das Nubert-Set ganze Arbeit und schuf ein Klanger-lebnis, das mit einem klassischen 5.1- oder 7.1-Setup nicht möglich wäre.

Die Frequenzweichen der nuVero-Serie, hier die des Centers, sind aufwändig konstruiert und verteilen sich deshalb auf mehrere Platinen.

Die Frequenzweichen der nuVero-Serie, hier die des Centers, sind aufwändig konstruiert und verteilen sich deshalb auf mehrere Platinen.

Mit zweidimensionalem Tonmaterial präsentierten sich die nuVeros gewohnt souverän: Sowohl bei Heimkino-Gepolter wie in „Terminator – Die Erlösung“ als auch mit Feinsinnigem wie Aaron Coplands „Appalachian Spring“ von der San Francisco Symphony überzeugt das Set durch begeisternde Dynamik, penible Feinauflösung und große Spielfreude. Vom präzisen, unglaublich pegelfesten und tiefen Bass ganz zu schweigen. mino

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AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht Nubert nuVero Atmos-Set (Gesamtwertung: 94, Preis/UVP: 8800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2016 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Nubert nuVero Atmos-Set (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Pioneer SC-LX701 (Test)

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In seiner edlen SC-Receiver-Reihe offeriert  Pioneer derzeit 4 Modelle. Das 3.000 Euro teure Flaggschiff SC-LX901 haben wir bereits in Ausgabe 11-2016 ausführlich unter die Lupe genommen. Der SC-LX701, der den SC-LX59 ablöst, ist das drittgrößte Modell der Japaner und kostet satte 1.300 Euro weniger. Dafür bekommt man unter anderem nur 9 statt 11 Endstufen, die wie bei den SC-Brüdern auf der hauseigenen Digitalverstärker-Technik „Direct Energy HD“ beruhen. Sie verspricht maxi-male Leistungsausbeute bei geringer Wärmeentwicklung und niedrigem Stromverbrauch. Alle Endstufen sitzen gekapselt in einem Metallkäfig an der Unterseite des Gehäuserahmens.

pioneer_sc-lx701_proconIn Sachen 3D-Sound sind Decoder für Dolby Atmos und DTS:X an Bord, Auro 3D bleibt hingegen den Mitbewerber-Modellen von Denon und Marantz vorbehalten. Trotz gegenüber dem Vorgänger unverändertem Preis von 1.700 Euro integrierten die Pioneer-Ingenieure einige Neuerungen bzw. Verbesserungen. Zur optimierten Ausstattung zählen eine bessere Menüführung, eine neue Fernbedienung sowie das Wireless-Multi-room-System „FireConnect“, dessen Einbindung via Firmware-Update allerdings noch auf sich warten lässt. Auch die auf der IFA angekündigten Updates für Google Cast und weitere Musik-Streaming-Dienste stehen noch aus.

Pioneer: Die Fernbedienung geriet übersichtlich und ist auch im Dunkeln zielsicher zu bedienen. Die spitzen Ecken an der Unterseite drücken unangenehm in den Handballen.

Pioneer: Die Fernbedienung geriet übersichtlich und ist auch im Dunkeln zielsicher zu bedienen. Die spitzen Ecken an der Unterseite drücken unangenehm in den Handballen.

Ausstattung & Praxis

An der Verarbeitung mit Alu-Front, geschmeidig laufenden Drehreglern sowie stabilem Gehäuserahmen gibt es nichts zu beanstanden. Der nicht immer ganz geräuschlose Lüfter schaufelt die Warmluft aus dem Gehäuse. Bei den Anschlüssen wurde der optische Digitalausgang des SC-LX59 gestrichen, so dass man den Neuling nicht mehr als Analog-Digital-Wandler nutzen kann.

Die „AV Adjust“-Taste führt ins Schnellmenü, in dem man auch die „Phase“-Schaltungen zur Gruppenlaufzeit und die Bass-Phase der Boxen aktiviert.

Die „AV Adjust“-Taste führt ins Schnellmenü, in dem man auch die „Phase“-Schaltungen zur Gruppenlaufzeit und die Bass-Phase der Boxen aktiviert.

Die Übergangsfrequenz für Bässe lässt sich nur zentral für alle Boxen definieren.

Die Übergangsfrequenz für Bässe lässt sich nur zentral für alle Boxen definieren.

Dafür kam ein Toslink-Eingang hinzu, zudem sind nun 2 koaxiale Digitalbuchsen an Bord. Die Anzahl der analogen Cinch-Eingänge wurde auf 6 verdoppelt. Video-seitig bietet der Pio-neer aber nur noch 2 statt vormals 3 HDMI-Ausgänge und auch die beiden FBAS-Outputs fehlen. Neu dabei ist ein YUV-Ausgang sowie ein zweiter YUV-Eingang.

Unter der Haube des SC-LX701 geht es geordnet zu: Die 9 Digital-Endstufen residieren in einem gekapselten Käfig im hinteren Teil des Gehäuses; Kühlkörper werden nicht benötigt. Die AV-Platinen sind übereinander gestapelt: Oben sitzt die Digitalsektion samt DSP-Chips, darunter die Analog-Sektion mit ihren Audio- und Videoschnittstellen.

Unter der Haube des SC-LX701 geht es geordnet zu: Die 9 Digital-Endstufen residieren in einem gekapselten Käfig im hinteren Teil des Gehäuses; Kühlkörper werden nicht benötigt. Die AV-Platinen sind übereinander gestapelt: Oben sitzt die Digitalsektion samt DSP-Chips, darunter die Analog-Sektion mit ihren Audio- und Videoschnittstellen.

Für Sound mit externen Endstufen sind 11.2-Vorverstärker-Ausgänge vorhanden, über die Pre-outs für Zone 2 und 3 lassen sich zwei Nebenräume mit Tonsignalen versorgen. Alternativ ist Bi-Amping möglich. Dolby Atmos und DTS:X funktionieren mit demselben Boxen-Setup, die Konfiguration für 3D-Sound geriet vorbildlich und ohne Einschränkungen, unabhängig von der Anzahl der Höhenboxen. Ob Height-, Top-, Top-Middle- oder Dolby-Enabled-Speaker, an praktisch jeder Position lassen sich Höhenboxen platzieren – sogar auf den Back-Surround-Boxen. Die Ton-Decoder beherrschen allerdings kein Cross-Format-Upmixing: So lassen sich Dolby-Signale nicht mit dem Neural:X-Mixer wiedergeben und DTS-Signale nicht via Dolby Surround. Dies ist ein Feature, welches die Konkurrenten von Denon und Yamaha beherrschen. Die 11 Raumklangprogramme wirken sich meist auch auf die dritte Dimension aus. Die Klangabstimmung in Zusammenarbeit mit den Toningenieuren der Londoner „Air Studios“ bleibt den beiden größeren Modellen SC-LX901 und SC-LX801 vorbehalten.

Einmessung & Klangfilter

Pioneers Einmess-System „MCACC Pro“ optimiert den Klang auch anhand stehender Wellen und des Nachhalls. Die Schaltungen „Full Band Phase Control“ und „Phase Control+“ korrigieren die Gruppenlaufzeiten aller Schallwandler und sorgen für zeitoptimierte Bässe. Der „Reflex Optimizer“ soll die Phase von Aufsatzboxen für Dolby Atmos den restlichen Boxen angleichen und damit für eine verbesserte Klangharmonie sorgen. Das 6-stufige „X-Curve“-Filter zur Absenkung spitzer Höhen wurde durch das schlichteren „Theaterfilter“ ersetzt. Manuell lassen sich Pegel in 0,5-dB-Schritten und Distanzen in 1-Zentimeter-Stufen justieren – so soll es sein.  Als weniger gelungen erachten wir dagegen die Justage der Crossover-Frequenz (50 bis 200 Hertz in 5 Schritten), die sich nur einmal zentral für alle Boxen definieren lässt. Dies kann vor allem beim Einsatz kleiner Decken- oder Aufsatzboxen zu Problemen führen. Der Equalizer punktet mit 3 separaten Speicherbänken und regelt jede Box mit 9 Bändern von etwas hohen 63 Hz bis 16 kHz. Die zwei Subwoofer können separat und 4-bandig zwischen 31 Hz und 250 Hz justiert werden.

Die einst eher umständliche Bedienung wurde mit aufgehübschten und besser strukturierten Menüs erleichtert. Auch die neue Fernbedienung geriet übersichtlicher, verzichtet aber auf einige Direkt-Tasten (z.B. Pegel) und eine Beleuchtung. Zudem drücken die spitzen Ecken des Gebers unangenehm in den Handballen. Für einen 1.700-Euro-Receiver hätten wir uns einen höherwertigen Signalgeber gewünscht. Alternativ kann man den Receiver mit Pioneers „iControlAV5“-App steuern.

Gut bestückt: Mit 8 HDMI-Eingängen (einer vorn) und 2 HDMI-Ausgängen, 6 Stereo-Cinch und 5 Digitalton-Anschlüssen ist der SC-LX701 auch für große Heimkinos gerüstet, sogar eine Phono-Platine gibt es. Trotz nur 9 integrierter Endstufen kann man 11 Lautsprecher verkabeln. Zwei Antennen sorgen für WLAN- und Bluetooth-Verbindungen.

Gut bestückt: Mit 8 HDMI-Eingängen (einer vorn) und 2 HDMI-Ausgängen, 6 Stereo-Cinch und 5 Digitalton-Anschlüssen ist der SC-LX701 auch für große Heimkinos gerüstet, sogar eine Phono-Platine gibt es. Trotz nur 9 integrierter Endstufen kann man 11 Lautsprecher verkabeln. Zwei Antennen sorgen für WLAN- und Bluetooth-Verbindungen.

Video und Multimedia

Das Videoboard versteht sich auf 4K/60p, HDCP 2.2, HDR-10 sowie den verlustfreien 4:4:4-Farb-raum. 1080p-Signale kann der SC-LX701 auf 4K-Auflösung hochrechnen, niedriger aufgelöste Signale schleift er hingegen nur durch. Der rudimentäre Video-Equalizer funktioniert lediglich bei aktiviertem Scaler und beschränkt sich auf die „Super Auflösung“ zum Aufpäppeln der Feinzeichnung. Musik gelangt via WLAN, DLNA, AirPlay und Bluetooth (SBC, AAC) in den Receiver. An Streaming-Platt-formen standen zum Testzeitpunkt das kostenlose tuneIn-Webradio sowie Spotify, Deezer und Tidal zur Auswahl. Der Media-Player liest von USB-Stiften (FAT32, NTFS) auch hochauflösende Dateien (192 kHz / 24 Bit) in den Formaten ALAC, AIFF, FLAC und WAV sowie DSD-Streams bis 11.2 MHz; Mehrkanal-Dateien verweigerte er aber.

Der Pioneer SC-LX701 erlaubt eine mannigfaltige Anpassung des Boxen-Setups für Dolby Atmos und DTS:X. Beide Decoder lassen sich unter allen Konfigurationen parallel betreiben. Mit 9 integrierten Endstufen ist für den Betrieb eines vollen 7.2.4-Boxensets ein zusätzlicher Stereo-Verstärker nötig.
Viele Möglichkeiten: Der Pioneer erlaubt die Positionierung der Höhenboxen an allen von Dolby und DTS vorgesehenen Orten – hier mit 4 Top-Boxen.

Viele Möglichkeiten: Der Pioneer erlaubt die Positionierung der Höhenboxen an allen von Dolby und DTS vorgesehenen Orten – hier mit 4 Top-Boxen.

„Top Middle“-Lautsprecher lassen sich ausschließlich mit „Front Height“- bzw. „Back Height“-Boxen kombinieren.

„Top Middle“-Lautsprecher lassen sich ausschließlich mit „Front Height“- bzw. „Back Height“-Boxen kombinieren.

Dolby Enabled Speaker kann man vorne, auf die Surround-Lautsprecher oder auf den Surround-Back-Boxen (Foto) positionieren.

Dolby Enabled Speaker kann man vorne, auf die Surround-Lautsprecher oder auf den Surround-Back-Boxen positionieren.

Wer keine 3D-Ton-Setups oder nur 2 Höhenboxen nutzt, kann die freien Endstufen für Zonen-Speaker oder das Bi-Amping der Frontboxen verwenden.

Wer keine 3D-Ton-Setups oder nur 2 Höhenboxen nutzt, kann die freien Endstufen für Zonen-Speaker oder das Bi-Amping der Frontboxen verwenden.

Tonqualität

Mit rund 900 Watt im 7-Kanal-Betrieb (an 4 Ohm Last) bietet der SC-LX701 ein paar Watt mehr als der Vorgänger SC-LX59. Dank effizienter Digital-Endstufen liegt der durchschnittliche Stromverbrauch bei nur 98 Watt. Seine Power setzt der 15 Kilo schwere Bolide in einen kräftigen, federnden und fein aufgelösten Sound um. Sänger wie Instrumente – etwa bei Steely Dan oder Silje Ner-gaard – werden greifbar in den Hörraum gestellt und klingen dabei neutral. Die Einmessung dauerte 20 Minuten und setzte plausible Werte. Im „Pure Direkt“-Modus sind alle Schaltungen zur Klangverbesserung deaktiviert, weshalb wir den „Direkt“-Modus bevorzugen. Hier lässt sich etwa das „Phase Control“-Filter aktivieren, das für mehr Druck und  Klarheit im Bassbereich sorgte. Mit Dolby-Atmos-Trailern läuft der Pioneer zur Höchstform auf und spannt ein sehr großes, luftiges und mit authentischen Effekten gefülltes Schallfeld auf, das uns umschließt.

Klangoptimierung: Der Equalizer justiert mit 9 Bändern Frequenzen zwischen 63 Hz und 16 Khz für jede Box. Die beiden Subwoofer regeln je von 31 bis 250 Hz.

Klangoptimierung: Der Equalizer justiert mit 9 Bändern Frequenzen zwischen 63 Hz und 16 Khz für jede Box. Die beiden Subwoofer regeln je von 31 bis 250 Hz.

Im Stereo-Betrieb zeigt der Pioneer für Klassik und Jazz ein genauso feines Gespür wie für Pop und Rock. Der Aufbau einer sauber gestaffelten Bühne konnte dabei ebenso gefallen wie die unangestrengte Spielweise.

1.700 Euro: Der SC-LX701 ist Pioneers günstigster Receiver mit 9 Endstufen. Dank 3D-Sound und digitalen Leistungsverstärkern steht er seinen teureren Brüdern kaum nach.

1.700 Euro: Der SC-LX701 ist Pioneers günstigster Receiver mit 9 Endstufen. Dank 3D-Sound und digitalen
Leistungsverstärkern steht er seinen teureren Brüdern kaum nach.

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Der Testbericht Pioneer SC-LX701 (Gesamtwertung: 89, Preis/UVP: 1700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Pioneer SC-LX701 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Sony VPL-VW550ES (Test)

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Im Wettlauf um moderne Technik zählt Sony zu den Frühstartern. So brachten die Japaner den HDR-Projektor VPL-VW520ES einige Monate vor den ersten Ultra-HD-Blu-ray-Spielern auf den Markt (Test in audiovision 1-2016). Ganz ausgereift war die HDR-Darstellung aber nicht: Eine automatische Signalerkennung schlug fehl und die Kontrasteinstellung reichte nicht für ausreichend helle Bilder. Die Probleme löste Sony über ein Firmware-Update mit dem neuen Regler „Kontrast (HDR)“. Damit ist auch der neue VPL-VW550ES bestückt. Im Vergleich zum ebenso teuren Bruder VW520 wurden zudem Funktionen der HDMI-Schnittstellen und der Bildverarbeitung „Reality Creation“verbessert.

Ausstattung und Praxis

sony_vpl-vw550es_proconDen VPL-VW550ES gibt es in Schwarz oder Weiß, passend für dunkle Heimkinos sowie hell eingerichtete Wohnzimmer. Dort hängt der vergleichsweise kompakte und elegante 4K-Projektor unauffällig an der Decke. Äußerlich gleicht er dem Vorgänger VPL-VW520ES aufs Haar und hat von ihm auch die 280 Watt starke Lampe geerbt. Sie soll im Eco-Modus bis zu 6.000 Stunden lang halten, kostet allerdings stolze 446 Euro; leider nennt Sony selbst auf Nachfrage keine Zahl für den Betrieb mit voller Leistung. Lediglich 60 Euro zahlen 3D-Freunde für die batteriebetriebene HF-Brille TDG-BT500A.

Sonys Lüftertechnik saugt den Luftstrom von hinten sowie um das Objektiv herum an und wälzt ihn über große Austrittsöffnungen nach vorne um. Das Geräusch bleibt dabei in beiden Lampenstufen angenehm leise (23,2 bzw. 28,3 Dezibel). Pluspunkte verdient sich der VW550 außerdem für seine effektive Auto-Kalibrierung, die er dem 8.400 Euro teuren (und dank Update auch HDR-fähigen) 4K-Einsteiger VPL-VW320 voraus hat. Die Funktion ermöglicht in kurzer Zeit einen Neuabgleich der Farben und kann somit Drifteffekte der Lampe kompensieren (siehe Kasten „Auto-Kalibrierung der Farben“).

Zweimal HDMI mit HDR und HDCP 2.2: Das Anschlussterminal des Sony ist jetzt mit zwei gleichwertigen HDMI-Eingängen bestückt. Zudem unterstützt der neue VPL-VW550ES Ultra-HD-Videos mit 50/60p in 10 Bit und wechselt mit HDR-Signalen automatisch auf dazu passende Bildmodi. Auch der Farbraum „BT.2020“ wird für HDR aktiviert.

Zweimal HDMI mit HDR und HDCP 2.2: Das Anschlussterminal des Sony ist jetzt mit zwei gleichwertigen HDMI-Eingängen bestückt. Zudem unterstützt der neue VPL-VW550ES Ultra-HD-Videos mit 50/60p in 10 Bit und wechselt mit HDR-Signalen automatisch auf dazu passende Bildmodi. Auch der Farbraum „BT.2020“ wird für HDR aktiviert.

Im Unterschied zur UHD-Auflösung von Flachbild-TVs (3.840 x 2.160 Bildpunkte) zeigt Sonys 4K-Projektion nach dem DCI-Standard seitlich 256 Pixel mehr (4.096 x 2.160 Bildpunkte). Das Seitenverhältnis erhöht sich dabei von 1,78:1 (16:9-Format) auf 1,89:1 (17:9-Format). Spielt man Cinemascope-Streifen mit den bekannten Letterbox-Balken zu, skaliert der Sony per Tastendruck ein größeres sowie knapp sieben Prozent helleres 21:9-Bild auf das 4K-Panel. Cineasten müssen sich dabei kaum Gedanken über die Wahl der passenden Leinwand machen. Denn mithilfe seiner fünf Bildpositionsspeicher („Picture Position Memory“) korrigiert der Projektor auf Wunsch die passenden Einstellungen von Zoom, Fokus und Lens-Shift auf Knopfdruck.

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Für Flexibilität sorgen der große Zoomfaktor von 2,06:1 (Projektionsverhältnis 1,38:1 bis 2,83:1) sowie die weite Bildverschiebung (vertikal minus 80 bis plus 85 Prozent, 33 Prozent zu den Seiten). Willkommene Helfer sind auch die Zwölf-Volt-Trigger-Ausgänge und Fernsteuer-Schnittstellen (RS-232 sowie RJ45).  Anders als beim Vorgänger VW520ES funktionieren der Kopierschutz-Standard HDCP 2.2 und die HDR-Erkennung nun auf beiden HDMI-Schnittstellen. Sie verarbeiten 4K-Videos mit 50/60 Hertz in 10 Bit (4K/60p 4:2:0). Zudem wurde die Bildverbesserungsschaltung „Reality Creation“ weiterentwickelt: Sie analysiert Videoinhalte jetzt objektbasiert auf Größe und Bewegung und schärft bevorzugt feine Motive an. Filmkorn oder Videorauschen in großen Flächen sollen verschont bleiben. Über zahlreiche Direkttasten der Fernbedienung  lassen sich die Ergebnisse gut vergleichen.

Licht und Farbe

Sonys neuer Drei-Chip-Projektor hält nicht nur das Top-Niveau des Vorgängers VW520, sondern steigert den ANSI-Kontrast leicht auf 470:1. Szenen mit viel Licht und Schatten projizieren sonst eher DLP-Projektoren mit Ein-Chip-Technik vergleichbar dynamisch. Doch selbst den 4K-DLP Acer V9800 übertrifft der Sony (Test ab Seite 59). Beim nativen Panel-Kontrast liegen sogar Welten zwischen beiden Projektor-Technologien: Sonys SXRD-Panels bieten ohne Einsatz der Iris ein Kontrastverhältnis von rund 15.000:1 – gut das Zehnfache im Vergleich zur DLP-Projektion des Acer V9800. Restlicht in schwarzen Letterbox-Streifen oder Streulicht um helle Spitzlichter sieht man kaum: Der Im-Bild-Kontrast eines kleinen Weißfelds auf schwarzem Grund liegt bei starken 6.650:1. Aus unserer Sicht muss der VW550ES deshalb nicht zwingend auf seine Iris zurückgreifen. Sie schluckt Restlicht in dunklen Szenen noch stärker, was aber gelegentlich mit Pumpeffekten oder Verlust von Helligkeit verbunden ist.

Der Sony VPL-VW550ES liefert mit SDR- und HDR-Clips ähnlich helle Bilder von gut 1.300 Lumen. Anders als Projektoren wie der Epson EH-TW9300W (audiovision 1-2017) schwenkt der Sony im HDR-Betrieb kein DCI-Farbfilter in den Strahlengang ein. Der Farbmodus „BT.2020“ erscheint deshalb nicht dunkler, während der Epson die Lichtausbeute im HDR-Betrieb halbiert.

Der Rivale schafft dann nur rund 1.000 Lumen, deckt dafür jedoch den DCI/P3-Farbraum ohne Einschränkung vollständig und genau ab. Sonys Farb­modus „BT.2020“ folgt der Vorgabe zwar von Blau über Magenta, Rot und Gelb noch recht genau, ist in Richtung Grün und Cyan aber spürbar eingeschränkt (siehe Diagramm unten). Auch intensive rote Farben wirken eine Spur blasser, während sich Magenta über das Farbmanagement leicht zu Blau hin und somit exakt an die Zielvorgabe verschieben lässt.

Dank der üppigen Lichtausbeute kommen HDR-Bilder gut zur Geltung. Dabei ermöglicht der neue Regler „Kontrast (HDR)“ passende Einstellungen der Spitzenhelligkeit. Kontraste zwischen 0,1 und 1.000 Nits des HDR-Testbilds werden aber nur auf der Leinwand sichtbar, wenn man die Wände des Heimkinos wie in unserem Testraum konsequent schwarz tüncht.

Verbesserter HDR-Kontrastregler: Dank des sehr weiten Einstellbereichs erscheinen HDR-Clips gut differenziert. Das Preset „Referenz“ gefällt uns mit seinem vergleichsweise flachen Gammaprofil am besten.

Verbesserter HDR-Kontrastregler: Dank des sehr weiten Einstellbereichs erscheinen HDR-Clips gut differenziert. Das Preset „Referenz“ gefällt uns mit seinem vergleichsweise flachen Gammaprofil am besten.

Automatische HDR-Erkennung: Der VPL-VW550ES wertet die Metadaten entsprechender Bildquellen aus und wechselt auf den Farbraum „BT.2020“. Das Info-Menü meldet dabei alle wichtigen Daten zurück.

Automatische HDR-Erkennung: Der VPL-VW550ES wertet die Metadaten entsprechender Bildquellen aus und wechselt auf den Farbraum „BT.2020“. Das Info-Menü meldet dabei alle wichtigen Daten zurück.

Farbintensiver: Im Modus „BT.2020“ erweitert der Sony den Farbraum im Vergleich zum HD-Modus „BT.709“ deutlich. Doch die Vorgabe des DCI/P3-Farbraums verpasst er bei Grün und Cyan deutlich.

Farbintensiver: Im Modus „BT.2020“ erweitert der Sony den Farbraum im Vergleich zum HD-Modus „BT.709“ deutlich. Doch die Vorgabe des DCI/P3-Farbraums verpasst er bei Grün und Cyan deutlich.

Die Vorgaben des HDTV-Standards BT.709  treffen die beiden Presets „Referenz“ und „Benutzer“ (maximal 1.320 Lumen) besonders exakt: Farborte und Helligkeitswerte aller 33 von uns gemessenen Farbnuancen liegen durchweg im sehr guten Bereich (siehe Grafik rechts). Abweichungen von im Mittel 1,8 bei den Farben beziehungsweise 0,7 bei Graustufen sind der verdiente Lohn für den ausgereiften Sony VPL-VW550ES. Farben von Grün über Gelb bis Rot stellt er dabei leicht erweitert und somit sehr knackig dar. Wer möchte, kann diesen Trend im Expertenmenü verstärken: Hier sorgen die Modi „Farbraum 1“ und „Farbraum 3“ für besonders intensive, aber noch natürliche Bilder. Das Preset „Farbraum 2“ übertreibt leider stark.

Schärfe und Videoverarbeitung

Die HDMI-Eingänge verarbeiten Videoclips ab 480p/576p und fügen 1080i-Halbbilder aus dem Sat-Receiver zu scharfen, flimmerfreien Vollbildern zusammen. Bei leicht verrauschtem TV-Material oder mit Blu-ray-Filmen wie unserem betagten Sehtest-Klassiker „Casino Royale“ überzeugt die verbesserte „Reality Creation“ auf ganzer Linie: Bonds gemusterte Krawatte tritt im Hotelzimmer kontrastreicher hervor, ohne das Filmkorn im Hintergrund unnatürlich stark anzuschärfen.

Ultra-HD-Testbildmuster zeigt der Sony aufgrund der Drei-Chip-Technik dunkler sowie leicht eingefärbt. Direkt vor der Leinwand werden die Linien aber klar aufgelöst.

Ultra-HD-Testbildmuster zeigt der Sony aufgrund der Drei-Chip-Technik dunkler sowie leicht eingefärbt. Direkt vor der Leinwand werden die Linien aber klar aufgelöst.

Buntes 4K-Stillleben: Auf der großen Leinwand wirkt das Blumenbouquet farbecht sowie dank der Tiefenschärfe der hochkarätigen SDR-Aufnahme enorm plastisch.

Buntes 4K-Stillleben: Auf der großen Leinwand wirkt das Blumenbouquet farbecht sowie dank der Tiefenschärfe der hochkarätigen SDR-Aufnahme enorm plastisch.

Akkurate Farbdarstellung: Sony hat nicht nur die Grund- oder Sekundärfarben, sondern auch alle Nuancen dazwischen im Griff. Das Resultat sind ausnahmslos sehr geringe Delta-E-Abweichungen, auch in den Graustufen.

Akkurate Farbdarstellung: Sony hat nicht nur die Grund- oder Sekundärfarben, sondern auch alle Nuancen dazwischen im Griff. Das Resultat sind ausnahmslos sehr geringe Delta-E-Abweichungen, auch in den Graustufen.

Sonys Motionflow-Modi arbeiten wie bisher und belassen entweder den originalen 24p-Look oder fügen Zwischenbilder ein. Damit lässt sich sogar 60-Hertz-Ruckeln von NTSC-Trailern beseitigen sowie die Bewegungsschärfe bei Sportsendungen in den Modi „Kombination“ oder „Impuls“ auf die Spitze treiben. Das aber kostet Licht und kann Flackern nach sich ziehen. Zusätzlich sorgt „Motionflow“ für knackscharfe und plastische 3D-Bilder, steht aber leider nicht für 4K-Inhalte zur Verfügung.

Diese erscheinen in feinsten Mustern aufgrund der Konvergenzproblematik etwas flauer sowie leicht eingefärbt. Speziell in Telestellung des Objektivs schwindet der Kontrast nativer UHD-Testbildlinien. Deshalb sollte man den Sony wenn möglich immer in der klar schärferen und helleren Projektion mit maximaler Weitwinkel-Stellung des Zooms betreiben. Doch auch dann reicht der Schärfeeindruck zumindest bei statischen Testbildern respektive Fotos nicht ganz an den höheren Detailkon-trast und Schärfeeindruck des ersten UHD-Ein-Chip-DLPs Acer V9800 heran. Kommt Bewegung hinzu, hat jedoch Sony die Nase vorn.

Aktuelle Projektoren wie der Sony VPL-VW550ES treten mit frischen Lampen zum Labortest an. Dabei erzielt der 4K-Projektor Topwerte bei allen Farben sowie Graustufen. Helligkeit und Farbtreue unterliegen allerdings einem Alterungsprozess, können also nach einigen hundert Stunden driften. Auch der Wechsel auf eine andere Leinwand kann sich auf die Farben auswirken.
Von der Kalibrierfunktion haben wir uns aufgrund der tollen Presets keine großen Effekte versprochen, waren aber positiv überrascht: In der Vorprüfung stellt der Sony zunächst per Lens-Shift eine fast gerade Projektion ein und prüft in Minutenfrist die Grundfarben Rot, Grün und Blau sowie Weiß. In der automatischen Kalibrierung analysiert der integrierte Sensor dann noch verschiedene Graustufen und ist nach gut zwei Minuten fertig. Die ohnehin gute Farbdarstellung wurde damit tatsächlich noch auf die Spitze getrieben.
Macht sehr gute Farben noch besser: Die Presets des 550ES sorgen bereits für Top-Resultate. Trotzdem minimiert die Kalibrierung die Delta-E-Abweichungen bei Farben und Graustufen weiter (untere Bildhälfte).

Macht sehr gute Farben noch besser: Die Presets des 550ES sorgen bereits für Top-Resultate. Trotzdem minimiert die Kalibrierung die Delta-E-Abweichungen bei Farben und Graustufen weiter (untere Bildhälfte).

4K-Wiedergabe und HDR

Auch wenn UHD-TVs Details schärfer und kontrastreicher auflösen, deklassiert Sonys 4K-Projektion diese allein aufgrund der schieren Größe der Projektion. Auf unserer 2,6 Meter breiten Leinwand kann das Auge in ruhigen Szenen über das Bild wandern und Details in weiter Ferne entdecken oder in Naheinstellungen mit einer lichtstarken Kameraoptik erleben, wie sich die knackscharfen Gesichter der Schauspieler plastisch vom unscharfen Hintergrund abheben. Aus ästhetischer Sicht ist eine große 4K-Projektion sowohl für Cineasten als auch für ambitionierte Fotografen ein echter Quantensprung.

Einfache Bildvergleiche: Die dunkelblau beleuchtete Fernbedienung ist ein wenig groß geraten, steuert aber mit zahlreichen Direkttasten alle wichtigen Bildfunktionen.

Einfache Bildvergleiche: Die dunkelblau beleuchtete Fernbedienung ist ein wenig groß geraten, steuert aber mit zahlreichen Direkttasten alle wichtigen Bildfunktionen.

Auch das Thema HDR hat Sony inzwischen  ganz gut im Griff. So aktiviert der VW550 automatisch die passenden Presets (für alle Bildmodi) sowie den neuen Regler „Kontrast (HDR)“. Er deckt in feinen Stufen einen weiten Regelbereich ab und verhilft dem HDR-Modus „Referenz“ zu korrekten Helligkeitsstufen sowie einer ordentlichen Gamma-Charakteristik. Nach leichter Kontrasterhöhung gelingt eine saubere Differenzierung von ganz dunklen Graustufen bis zu hellen Spitzlichtern (im HDR-Testbild von 0,1 bis 1.000 Nits). Ebenso überzeugt die feine 10-Bit-Darstellung mit weichen Übergängen. Dank der Unterstützung für „Hybrid Log Gamma HDR“ (HLG) ist der Sony zudem mit der Tonwert-Korrektur für kommende TV-Übertragungen gerüstet. Unsere Messungen des BT.2020-Modus offenbaren allerdings eine spürbare Einschränkung der DCI/P3-Vorgabe bei Grün oder Cyan (siehe Kasten „HDR-Farb- und Kontrastdarstellung“).

Beim Sci-Fi-Blockbuster „Lucy“ bringt der Sony die Ultra-HD-Auflösung und HDR-Qualität eindrucksvoll auf die Leinwand: Helle Szenen bieten ordentlichen Punch und satte Farben, wobei Profis das leicht übersteuerte Rot im Farbmanagement noch feiner abstimmen können. Im HDR-Modus „Kino Film 1“ wechselt er auf eine gespreizte Gamma-Charakteristik, die düstere Bilder zu dunkel erscheinen lässt.

Sicherlich gibt es noch Luft nach oben, doch insgesamt stimmt die Richtung und lässt HDR bei der Heimkino-Projektion an Bedeutung gewinnen. Entsprechende Projektoren werden in unserem Sehtest deshalb ab sofort im HDR-Modus bewertet, dafür entfällt die Beurteilung der 3D-Wiedergabe. ur

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Der Testbericht Sony VPL-VW550ES (Gesamtwertung: 93, Preis/UVP: 10000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2017 erschienen.

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Onkyo TX-RZ1100 (Test)

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Onkyos 3.000 Euro teures Receiver-Flaggschiff TX-RZ3100 heimste im Test (in Ausgabe 10-2016) stolze 92 Punkte ein – nicht zuletzt aufgrund 11 verbauter Endstufen. Der TX-RZ1100 kommt als abgespeckter Zwilling mit 9 Leistungsverstärkern daher (einen TX-RZ2100 gibt es nicht) und kostet einen Tausender weniger. Da stellt sich natürlich die Frage, wo sonst noch gespart wurde.    

Außen und innen

onkyo_tx-rz1100_proconAm Material und seiner Verarbeitung jedenfalls nicht. Auch optisch gleichen sich die Boliden wie ein Ei dem anderen, und das ist gut so. Die wertige Aluminium-Front samt aus dem Vollen gefräster Alu-Frontklappe sowie das kantige Rechteck-Design gefielen uns schon beim TX-RZ3100. Der riesige Lautstärkeregler lief bei unserem Testgerät rund, dürfte aber ruhig noch etwas satter drehen. Hinter der Frontklappe stecken neben wichtigen Bedientasten ein Front-HDMI-Eingang, der Kopfhörer-Ausgang und die Buchse für das Einmess-Mikrofon. Der USB-Port befindet sich an der Rückseite des Gehäuses, was die Zugänglichkeit nicht gerade fördert. Das einzeilige, grün schimmernde Punkt-matrix-Display lässt sich auch aus größerer Entfernung gut ablesen und offeriert eine separate Dezibel- sowie Kanalmatrix-Anzeige.

Von den 2 fehlenden Endstufen abgesehen, fällt das Innenleben weitgehend identisch zum TX-RZ3100 aus. Auch beim TX-RZ1100 setzt Onkyo auf ein digitales Hochstrom-Verstärkersystem, das aus dem Fundus der 2015 übernommenen Pioneer-Receiver-Sparte stammen dürfte. Hier sitzen die 9 Digital-Endstufen abgekapselt in einem Metallkäfig im hinteren Gehäuseteil. Ein seitlicher, nicht ganz geräuschloser Lüfter führt die Wärme aus dem Inneren ab. Digitale Schaltverstärker haben gegenüber Linear-Endstufen ganz praktische Vorteile: Ein hoher Wirkungsgrad bei vergleichsweise wenig Stromverbrauch und geringer Abwärme erlaubt das Verbauen vieler Hochleistungsendstufen auf engstem Raum. Die Stromversorgung übernehmen ein großer Hochstromtransformator sowie für den Audio-Bereich konzipierte Kondensatoren. Bei der D/A-Wandlung setzt Onkyo auf die selbst entwickelte Schaltung „Vector Linear Shaping Circuitry“, die Impulsrauschen im Analogsignal eliminieren soll.

Onkyo: Der Geber liegt gut in der Hand und verfügt im Gegensatz zu den kleineren Modellen des Hauses auch über Zifferntasten.

Onkyo: Der Geber liegt gut in der Hand und verfügt im Gegensatz zu den kleineren Modellen des Hauses auch über Zifferntasten.

Ausstattung und Praxis

Auf der Rückseite ist der TX-RZ1100 mit dem selben Arsenal von Anschlüssen ausgerüstet wie sein großer Bruder: Trotz 9 verbauter Endstufen lassen sich 11 Paar Lautsprecher verkabeln, 3 Toslink- und 2 Koax-Digitalton-Eingänge dürften für die meisten Einsatzzwecke mehr als ausreichen. Ferner gibt es 6 analoge Stereo-Buchsen und einen Phono-Eingang.

Dank 7.2.4-Pre-outs kann man vollständige Lautsprecher-Setups für Dolby Atmos und Co. verwenden. Zudem findet man Vorverstärkerausgänge für 2 weitere Hörzonen und auch der zweite HDMI-Ausgang lässt sich für einen Nebenraum nutzen. Wer kein 7.2.4-Boxensetup besitzt, darf brachliegende Endstufen für das Bi-Amping oder die Mehr-zonen-Beschallung aktivieren. Die 8 HDMI-Eingänge – 5 davon HDCP-2.2-tauglich – reichen selbst für größte Heimkinos locker.

Über das Quick Menü lassen sich die wichtigsten Klang-Tools einstellen, wie etwa AccuEQ oder der EQ.

Über das Quick Menü lassen sich die wichtigsten Klang-Tools einstellen, wie etwa AccuEQ oder der EQ.

Ton vom Fernseher gelangt über den ARC-Kanal in den Onkyo, der im HDMI-Menü aktiviert werden muss.

Ton vom Fernseher gelangt über den ARC-Kanal in den Onkyo, der im HDMI-Menü aktiviert werden muss.

Für aktuellen Kino-Sound sind die DTS:X- und Dolby-Atmos-Decoder sowie deren Upmixer Neural:X und Dolby Surround integriert, die unter dem gleichen Boxen-Set-up funktionieren. Ein Cross-Format-Upmixing, also die Wiedergabe von DTS-Ton über Dolbys Surround-Upmixer und Dolby-Ton via DTS-Neural:X-Mixer, ist wie beim Pioneer SC-LX701 nicht möglich. Ein Manko, das sich via Firmware-Update aber beheben lassen sollte. Auros 3D-Tondecoder bieten weiterhin nur die Konkurrenz-Receiver von Denon und Marantz.

Dafür wartet der TX-RZ1100 mit THX auf, die Select-2-Plus-Zertifizierung garantiert ausreichend Leistung für mittelgroße Räume und sorgt durch ein passgenaues Absenken der mittleren und hohen Frequenzen für einen runden Klang bei Filmton. Zudem stehen diverse THX-Klangprogramme bereit, die jedoch nicht bei Atmos- und DTS:X-Ton funktio-nieren. Der Signal-Upmix bei zugeschaltetem THX erfolgt bis maximal 7.1-Kanäle. Konträr hierzu platzieren Onkyos eigens entwickelte Hallprogramme Tonsignale auch auf den Höhenlautsprechern.

Von den 11 Lautsprecher-Anschlüssen des TX-RZ1100 können 9 gleichzeitig bedient werden. Aufgrund von Pre-outs sind auch 7.2.4-Setups möglich. Die HDCP-2.2-Funktionalität einzelner HDMI-Eingänge ist explizit gekennzeichnet. 2 Koax- und 3 Toslink-Buchsen sowie 6 analoge Cinch-Eingänge sollten keine Engpässe aufkommen lassen.

Von den 11 Lautsprecher-Anschlüssen des TX-RZ1100 können 9 gleichzeitig bedient werden. Aufgrund von Pre-outs sind auch 7.2.4-Setups möglich. Die HDCP-2.2-Funktionalität einzelner HDMI-Eingänge ist explizit gekennzeichnet. 2 Koax- und 3 Toslink-Buchsen sowie 6 analoge Cinch-Eingänge sollten keine Engpässe aufkommen lassen.

Der Blick ins Innere verrät die Familienherkunft des TX-RZ1100: Wie bei seinem großen Bruder TX-RZ3100 sitzen die Digital-Endstufen abgekapselt in einem Metallkäfig unterhalb der hinteren Platinen für die Analog-Sektion. Kühlkörper entfallen, vorne links sitzt der Transformator.

Der Blick ins Innere verrät die Familienherkunft des TX-RZ1100: Wie bei seinem großen Bruder TX-RZ3100 sitzen die Digital-Endstufen abgekapselt in einem Metallkäfig unterhalb der hinteren Platinen für die Analog-Sektion. Kühlkörper entfallen, vorne links sitzt der Transformator.

Die Boxen-Konfiguration erlaubt Einstellungen von Abständen und Pegeln mit 1-Zentimeter-Schritten respektive 0,5 Dezibel – so präzise gefällt uns das. Den lauten Testtongenerator kann man beim Einpegeln allerdings nicht abschalten. Die Crossover-Frequenzen lassen sich für jedes Kanalpärchen zwischen 40 und 200 Hertz justieren, das Tiefpass-Filter regelt die beiden Subwoofer nur gemeinsam von 80 bis 120 Hertz; Abstand und Pegel der Krawallmacher dürfen dagegen getrennt voneinander eingestellt werden. Verbesserungsbedarf sehen wir beim Equalizer, der bis auf den Center und die Subwoofer nur Boxenpaare ansteuert, nicht aber jede Box einzeln. Mit der neuen Funktion namens „EQ für Stehwellen“ kann man Dröhnfrequenzen entschärfen, hierfür lassen sich 3 separate Filter mit einem Regelbereich zwischen 63 und 250 Hertz um bis zu 12 Dezibel absenken. Alternativ zur manuellen Konfiguration kann man sich auch der Einmess-Automatik bedienen, hier ist Onkyos „AccuEQ“-System an Bord.

Damit die Höheneffekte von Dolby Atmos und DTS:X bestmögliche Wirkung entfalten, muss der Receiver wissen, wie viele Höhenboxen spielen und wo sie platziert sind. Anhand dessen passen die Ton-Decoder das Audiosignal an die jeweilige Lautsprecher-Konfiguration an.
Mit seinen 9 Endstufen beschallt der TX-RZ1100 maximal 7.1.2- bzw. 5.1.4-Setups (Bild). Neben Height-Boxen (Bild) sind auch Top-Positionen möglich.

Mit seinen 9 Endstufen beschallt der TX-RZ1100 maximal 7.1.2- bzw. 5.1.4-Setups (Bild). Neben Height-Boxen (Bild) sind auch Top-Positionen möglich.

Dolby Enabled Speaker (Aufsatz-Boxen) kann man sowohl vorn auf die Hauptlautsprecher als auch auf die Rear- bzw. Back-Rear-Boxen setzen.

Dolby Enabled Speaker (Aufsatz-Boxen) kann man sowohl vorn auf die Hauptlautsprecher als auch auf die Rear- bzw. Back-Rear-Boxen setzen.

„Top Middle“-Lautsprecher: Bei einer 7.1.2- Konfiguration kann man die beiden Höhenboxen auch mittig der Längsachse positionieren.

„Top Middle“-Lautsprecher: Bei einer 7.1.2-Konfiguration kann man die beiden Höhenboxen
auch mittig der Längsachse positionieren.

Wer keine 3D-Ton-Setups oder nur 2 Höhenboxen nutzt, kann die freien Endstufen für Zonen-Speaker und/oder das Bi-Amping der Frontboxen verwenden.

Wer keine 3D-Ton-Setups oder nur 2 Höhenboxen nutzt, kann die freien Endstufen für Zonen-Speaker und/oder das Bi-Amping der Frontboxen verwenden.

Video und Multimedia

Der TX-NR1100 kommt mit 4K/60p-Signalen samt HDCP 2.2, HDR-10 und dem verlustfreien 4:4:4-Farb-raum zurecht. Der Video-Scaler fällt dagegen mager aus und rechnet nur 1080p-Bilder auf 4K hoch. Die dreistufige „Super-Auflösung“ zum Aufpäppeln der Feinauflösung lässt sich zudem nur bei aktiviertem Upscaler einschalten, auf einen  Video-Equalizer zur weiteren Bildmanipulation verzichtet der Onkyo.

Auf der Audioseite vernetzt der 20-Kilo-Bolide zu Musik über USB, Bluetooth, AirPlay, WLAN, Ethernet und Google Cast. Als kostenfreies Internet-Radio ist TuneIn an Bord, an Streaming-Diensten stehen Spotify, Tidal und Deezer zur Wahl. Die bereits letztes Jahr angekündigte Multiroom-Funktion „FireConnect“ war zum Testzeitpunkt noch nicht aktiviert. Der Mediaplayer akzeptiert auch NTFS-formatierte USB-Sticks und liest alle gängigen Audio-Formate samt High-Res-Formate (u.a. DSD mit 11.2 MHz), spielt allerdings keine 5.1-Mehrkanal-Dateien ab.

Der Equalizer bietet 15 Bänder zwischen 25 Hz und 16 kHz, von denen 9 zeitgleich aktiv sein können.

Der Equalizer bietet 15 Bänder zwischen 25 Hz und 16 kHz, von denen 9 zeitgleich aktiv sein können.

Der „EQ für Stehwellen“ erlaubt das präzise Absenken von Bässen um 12 dB mit drei Frequenzbändern.

Der „EQ für Stehwellen“ erlaubt das präzise Absenken von Bässen um 12 dB mit drei Frequenzbändern.

Tonqualität

Bei der Leistungsmessung klotzte der TX-RZ1100 mit genauso viel, im 7.1-Betrieb (6 Ohm) sogar etwas mehr Power als der größere TX-RZ3100 – rund 1.100 Watt sind eine Klasse für sich. Trotzdem lag der durchschnittliche Verbrauch dank Digitalendstufen nur bei 100 Watt, womit der Onkyo unsere „Energiesparer“-Auszeichnung einheimst.

Im Hörtest legte der Dickmann bei Steely Dans Mehrkanalmix von „Two Against Nature“ eine eindrucksvolle Vorstellung hin und spannte einen gleichermaßen großen wie präzisen Surround-Raum auf, in dem einzelne Instrumente locker, luftig und feinauflösend musizierten. Die 5.1.4-Einmessung durch AccuEQ justierte alle Boxen-Parameter zu unserer Zufriedenheit, die EQ-Zielkurve ent-schlackte den Sound im mittleren Frequenzbereich. Einmal aktiviert, brachte der TX-RZ1100 bei Dolbys „Leaf“-Trailer ein fast holografisches 3D-Soundfeld zu Gehör und ließ die Blätter greifbar realistisch umherwirbeln. Audiophile Stereo-Musik, zum Beispiel von Sara K, brachte der Onkyo genauso authentisch, aufgeräumt und  sauber durchgezeichnet zu Gehör wie Klassik oder Pop.    

2.000 Euro: Selbst bei verschlossener Klappe sind beim Onkyo TX-RZ1100 über ein halbes Dutzend Tasten sichtbar, das unterscheidet ihn signifikant vom Erscheinungsbild des Pioneer SC-LX701 und dem Yamaha RX-A2060.

2.000 Euro: Selbst bei verschlossener Klappe sind beim Onkyo TX-RZ1100 über ein halbes Dutzend Tasten sichtbar, das unterscheidet ihn signifikant vom Erscheinungsbild des Pioneer SC-LX701 und dem Yamaha RX-A2060.

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AuVi_AWARD-Referenz

stromsparer_2017

Der Testbericht Onkyo TX-RZ1100 (Gesamtwertung: 90, Preis/UVP: 2000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2017 erschienen.

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Yamaha RX-A2060 (Test)

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Der jährliche Gerätewechsel gehört mittlerweile zum Standard in der Heimkino-Branche, auch bei AV-Receivern. Im Falle des Yamaha RX-A2060 gibt es einige Neuerungen, die jedoch oft erst auf den zweiten Blick auffallen.

Konträr zum Vorgänger RX-A2050 (Test in Ausgabe 12-2015) bekam der Neuling bereits zum Marktstart DTS:X integriert; auch der HDR-10-Farbstandard ist an Bord. Yamahas proprietäre Einmess-Automatik „YPAO R.S.C.“ erlaubt nun auch die Höhen- und Winkelmessung, die bisher dem Flaggschiff RX-A3060 (Test in Ausgabe 2-2017) vorbehalten waren. Zudem wurde der Equalizer getunt, die Multiroom-Wiedergabe um Klangschaltungen erweitert sowie die Endstufen-Zuweisung verbessert. Nicht zuletzt bekam der Bolide mehr Leistung spendiert, was ihm den Testsieg beschert. 100 Euro Aufschlag veranschlagt Yamaha für das gelungene Upgrade, womit der RX-A2060 nun 1.700 Euro kostet.

Ausstattung und Praxis

yamaha_rx-a2060_proconPraktisch keine Veränderungen gab es auf der Geräterückseite des 9-Kanal-Receivers, Anschlüsse fielen weder weg noch kamen welche hinzu. Dies betrifft auch den 7.2-Pre-out, der keine Höhenkanäle berücksichtigt. Damit bleiben vollwertige 3D-Ton-Setups mit 7.2.4-Kanälen Yamahas Spitzenmodell RX-A3060 vorbehalten. Für 700 Euro Aufpreis bekommt man beim Flaggschiff-Receiver zwar auch nur 9 Endstufen, dafür sorgt ein dritter DSP-Chip für mehr Rechenpower, die es erlaubt, Yamahas eigene „Cinema DSP“-Raumklang-Programme auch auf nativen Dolby-Atmos- und DTS:X-Ton anzuwenden. Mit Auro-3D-Ton kann derzeit leider kein Yamaha-Receiver dienen. Ausreichend vorhanden sind dagegen HDMI-Buchsen sowie analoge und digitale AV-Schnittstellen; Vinyl-Freunde dürfen sich zudem über den Phono-Eingang freuen.

Verarbeitung und Aufbau

Äußerlich sieht der Neue wie sein älterer Bruder aus. Die Verarbeitung samt Aluminium-Front des in Schwarz- oder Titan-farben erhältlichen Gehäuses gibt genauso wenig Anlass zur Klage wie das informative Display, das mit separater Punktmatrix und dB-Anzeige auftrumpft. Der Pegelregler unseres Testgeräts drehte sich angenehm satt und rund, die aus dem Vollen gefräste Alu-Klappe gleitet beim Öffnen geschmeidig nach unten. Nicht so recht ins Bild passt die Fernbedienung, die weniger wertig und mit ihren vielen winzigen Tasten überladen wirkt – zudem fehlt ihr eine Beleuchtung.

Yamaha: Die Fernbedienung wirkt mit ihren vielen Mini-Tasten etwas überladen. Auch hier wäre eine Beleuchtung wünschenswert.

Yamaha: Die Fernbedienung wirkt mit ihren vielen Mini-Tasten etwas überladen. Auch hier wäre eine Beleuchtung wünschenswert.

Im Inneren des Geräts verspricht der strikt symmetrische Aufbau der Verstärkersektion eine optimale Stereo-Trennung. Der H-förmige Rahmen mit Querverstrebung sorgt für zusätzliche Stabilität und soll so Vibrationen der handselektierten Bauteile verringern. Auch der Yamaha-typische fünfte Fuß am Gehäuseboden („A.R.T Wedge“-Design) bekämpft Vibrationen, die vom drübersitzenden Hochstrom-Trafo fernbleiben sollen.

Umfangreiches Boxen-Setup

Mit seinen 9 Verstärkern befeuert der RX-A2060 maximal 7.2.2- oder 5.2.4-Boxen-Sets, brachliegende Endstufen können für Bi-Amping – neu hinzugekommen ist die Option 5.2.2 mit Bi-Amping der Frontboxen – oder die aktive Nebenraum-beschallung genutzt werden, wobei zum Klang-tuning in den Zonen 2 und 3 erstmals auch die Funktionen „Extra Bass“, „Enhancer“ sowie eine Bass/Höhen-Regelung zur Verfügung stehen. Die 4 Atmos-Effektlautsprecher können wahlweise als Top- bzw. Height-Boxen oder als Dolby Enabled Speaker auf den Front- und Surround-Boxen betrieben werden – nicht aber auf den Surround-Back-Boxen. Hintere Höhenboxen allein lassen sich nicht betreiben: Stellt man das vordere Paar („Front Präsenz“) auf „nicht vorhanden“, wird das Untermenü für das hintere Pärchen („Rear Präsenz“) ausgegraut. Bei der Deckeninstallation fehlt zudem die Boxenplatzierung mittig zur Längsachse (Top Middle). In diesem Fall rät das Handbuch, die Deckenboxen links und rechts neben den Hörplatz zu montieren und in der Einstellung „Lichte Höhe“ zu betreiben.

Hinter der massiven Aluminium-Frontklappe kommt ein Bedienterminal zum Vorschein, das alle wichtigen Tasten zur Steuerung des Geräts bietet. Praktisch sind der frontseitige USB- und HDMI-Eingang.

Hinter der massiven Aluminium-Frontklappe kommt ein Bedienterminal zum Vorschein, das alle wichtigen Tasten zur Steuerung des Geräts bietet. Praktisch sind der frontseitige USB- und HDMI-Eingang.

Nach dem Basis-Setup kommen die Feineinstellungen: Nach wie vor als zu groß empfinden wir die Schritte der Boxenabstände mit 5 Zentimetern, 1-Zentimeter-Schritte wären für eine präzise Aufstellung optimal. An der Pegeljustage in 0,5-Dezibel-Einheiten gibt es dagegen nichts zu kritisieren, den Testton-Generator kann man lobenswerter-weise zu- wie abschalten. Gleichfalls top: Crossover-Frequenzen darf man für alle passiven Lautsprecher separat zwischen 40 und 200 Hertz einstellen. Die beiden Subwoofer lassen sich individuell in Pegel, Distanz, Phase und auch am semi-parametrischen Equalizer regeln; Letzterer greift jetzt bei 15,6 statt wie bisher bei 31,3 Hertz.

Eine Yamaha-Spezialität sind die beiden „Schema“-Speicher, welche die Konfiguration von 2 separaten Lautsprecher-Setups ermöglichen. So lassen sich etwa die Ergebnisse von 2 Einmess-Vorgängen per Knopfdruck vergleichen oder unterschiedliche Setups für Film und Musik anlegen. Jedes der beiden Boxen-Setups lässt sich zudem in den 12 programmierbaren „Szenen“ zusammen mit einer Vielzahl anderer Einstellungen speichern – etwa der Eingangswahl, dem bevorzugten Ton-Decoder, diversen Klangschaltungen (z.B. Enhancer, DRC) oder dem Lip-Sync.

Apropos Decoder: Der RX-A2060 beherrscht das Cross-Format-Upmixing, womit man Dolby-Signale via DTS Neural:X und DTS mit Dolbys Surround-Decoder wiedergeben kann. Yamahas „YPAO“-Automatik berücksichtigt bis zu 8 Messpositionen und erlaubt erstmals jenseits des Spitzenmodells auch die Winkel- und Höhenmessung der Lautsprecher, hierfür liegt ein spezieller Mikrofonhalter bei.

Symmetrischer Aufbau: Der Trafo sitzt mittig im Gehäuse, die neun Endstufen samt Kühlkörper verteilen sich links und rechts davon. In der Mitte unter der Hauptplatine sitzen zwei große Elkos mit je 12.000 Mikrofarad.

Symmetrischer Aufbau: Der Trafo sitzt mittig im Gehäuse, die neun Endstufen samt Kühlkörper verteilen sich links und rechts davon. In der Mitte unter der Hauptplatine sitzen zwei große Elkos mit je 12.000 Mikrofarad.

7.2.4: Ob die Back-Rears oder die Back-Tops laufen, bestimmt der Decoder; beide gleichzeitig geht nicht.

7.2.4: Ob die Back-Rears oder die Back-Tops laufen, bestimmt der Decoder; beide gleichzeitig geht nicht.

Video und Multimedia

Der RX-A2060 beherrscht 4K/60p-Signale mit HDR-10, HDCP2.2 und 4:4:4-Farbraum ebenso, wie er analoge und digitale Signale auf UHD-Auflösung hochrechnen kann; zudem gibt es einen umfangreichen Video-Equalizer. Auf Tonseite verfügt der Receiver über WiFi-Direct, DLNA-Client, AirPlay und Bluetooth, wobei das Funkmodul dank Yamahas Multiroom-Vernetzung „MusicCast“ (siehe Kasten „Multiroom mit MusicCast“) Audiosignale nicht nur empfängt, sondern auch sendet. Via USB verarbeitet der RX-A2060 unter anderem die Formate ALAC, AIFF, DSD, WAV sowie FLAC und akzeptiert sogar Hi-Res-Dateien. Online gelangt Musik mit dem Webradio vTuner ins Gerät, zudem sind Spotify, Napster, Qobuz und Juke an Bord. Die Steuerung bzw. Einrichtung kann zur Fernbedienung auch über Yamahas „AV Controller“-App, die „MusicCast“-App sowie das Browser-Webinterface des RX-A2060 erfolgen.

YPAO erlaubt zusätzlich zur 8-Punkt-Messung auch die Ermittlung von Winkel und Höhe der Lautsprecher.

YPAO erlaubt zusätzlich zur 8-Punkt-Messung auch die Ermittlung von Winkel und Höhe der Lautsprecher.

Der Yamaha RX-A2060 bietet 11 Lautsprecherterminals, maximal 9 davon sind zeitgleich aktiv. Neben 7.2-Vorverstärkerausgängen sind Pre-outs für Hörzone 2 und 3 an Bord. Die vielen digitalen wie analogen AV-Eingänge samt Phono lassen keine Engpässe aufkommen. Für WLAN und Bluetooth sorgt eine aufschraubbare Antenne.

Der Yamaha RX-A2060 bietet 11 Lautsprecherterminals, maximal 9 davon sind zeitgleich aktiv. Neben 7.2-Vorverstärkerausgängen sind Pre-outs für Hörzone 2 und 3 an Bord. Die vielen digitalen wie analogen AV-Eingänge samt Phono lassen keine Engpässe aufkommen. Für WLAN und Bluetooth sorgt eine aufschraubbare Antenne.

Tonqualität

An allen Lasten liefert der Yamaha Leistung satt. Im Mehrkanal-Betrieb an 6 Ohm wuchs die Power im Vergleich zum RX-A2050 deutlich an – bei 7.1-Kanälen von 72 auf bärenstarke 115 Watt, bei 5.1 von 132 auf 144 Watt je Kanal, womit der RX-2060 in der gleichen Liga wie der große Bruder spielt. Der Eco-Modus reduziert den durchschnittlichen Stromverbrauch von 327 auf 205 Watt.

Im August 2015 startete Yamaha sein Multiroom-System „MusicCast“. Inzwischen sind eine Vielzahl von Yamaha-Produkten mit MusicCast kompatibel, darunter AV-Receiver, Soundbars und Aktiv-Boxen. Bis zu 10 MusicCast-Komponenten lassen sich miteinander per WLAN vernetzen und mit der Smartphone-App steuern. Die Auswahl an Musikquellen ist umfangreich: Im Zusammenspiel mit dem RX-A2060 stehen alle AV-Eingänge, der UKW/MW-Tuner, die Online- und Netzwerk-Musikquellen sowie – über einen in der App integrierten Musik­spieler – die im Telefon gespeicherten Songs zur Auswahl.
Die „MusicCast“-App dient als Steuerzentrale für Yamahas Multiroom-System.

Die „MusicCast“-App dient als Steuerzentrale für Yamahas Multiroom-System.

Über Bluetooth und AirPlay lassen sich weitere Geräte als Soundquelle einbinden. Einzelne Räume kann man zudem verbinden, wodurch der Laptop, dessen Bluetooth-Signal sonst nur die MusicCast-Komponente im gleichen Raum erreichen würde, überall zu hören ist. Ein Clou ist der Bluetooth-Transmitter, mit dem die Wiedergabe auf beliebigen Bluetooth-Speakern und Kopfhörern möglich ist. Weitere Infos finden Sie in unserem MusicCast-Workshop in Ausgabe 8-2016.

Mehrkanal-Musik wird zur Übertragung in andere Räume zu einem Stereo-Downmix konvertiert, den alle Wiedergabe-Geräte beherrschen. MusicCast unterstützt die gängigen hochauflösenden Musikdateien wie ALAC, AIFF, DSD, FLAC und WAV.

Beim Hörtest rotierte Sara Ks hervorragend aufgenommene 5.1-SACD „Hell or High Water“ im UHD-Player von Oppo. Bemerkenswert ist die Luftigkeit, Lockerheit und Natürlichkeit, mit welcher der Yamaha sein Schallfeld aufspannte, Hallfahnen ortbar in die Tiefe des Raumes platzierte und dabei Gesang körperhaft herausschälte. Auch die hohe Dynamik der Instrumente kam authentisch bei uns an. Die Einmessung samt Winkel- und Höhenbestimmung der Boxen setzte alle Parameter zu unserer Zufriedenheit. Die ermittelten EQ-Klangkurven „Direkt“ und „Natürlich“ schraubten mehr Höhen in den Klang – je nach Aufnahme war das auch etwas zu viel des Guten. Mit Atmos-Trailern offenbarte der Yamaha sein Talent für weiträumige, präzise und lückenlose Schallräume, die sofort faszinierten. Auch wusste der Bolide unten herum richtig zuzupacken und sorgte für wuchtige, doch kontrollierte Erdbeben. 

Im Stereo-Betrieb via „Pure Direct“-Modus zeichnete der Yamaha Pop, Rock und Klassik von oben die bis unten schlackenfrei durch, spielte locker, dynamisch und dabei mit überzeugender Raumabbildung.               

1.700 Euro: Der in Schwarz oder Titan erhältliche Yamaha RX-A2060 sieht nicht nur bullig aus, Metallgehäuse und Alu-Front sind auch bestens verarbeitet. Das große Display samt Kanalmatrix-Anzeige ist selbst von Weitem gut lesbar.

1.700 Euro: Der in Schwarz oder Titan erhältliche Yamaha RX-A2060 sieht nicht nur bullig aus, Metallgehäuse und Alu-Front sind auch bestens verarbeitet. Das große Display samt Kanalmatrix-Anzeige ist selbst von Weitem gut lesbar.

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AuVi_AWARD-Testsieger

AuVi_AWARD-Referenz

Der Testbericht Yamaha RX-A2060 (Gesamtwertung: 91, Preis/UVP: 1700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Denon AVR-X3300W (Test)

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Der AVR-X3300W ersetzt den AVR-X3200W (Test in 10-2015), den Denon schon damals mit Dolby Atmos, DTS:X und 4K-Video samt HDR-10 aufgerüstet hat. Bahnbrechende Entwicklungen auf dem Receiver-Sektor gab es seitdem nicht, so dass sich der Nachfolger vornehmlich mit einer Neuerung profilieren kann: Audysseys bestem Einmess-System „MultEQ XT 32“, das für akkuratere Ergebnisse mit engmaschigeren Filtern arbeitet als die „MultEQ XT“-Automatik des Vorgängers.

Das trotz dieser Neuerung insgesamt schlanke Update schlägt sich auch im Preis nieder, denn mit 1.000 Euro kostet der Neuling nicht mehr als das alte Modell.

Ausstattung und Technik

denon_avr-x3300_proconDie 7 diskret aufgebauten Endstufen sind auch für stromhungrige 4-Ohm-Lautsprecher ausgelegt, den Verbrauch reduzieren per Knopfdruck die beiden effizienten Eco-Modi. Optional versorgen die Leistungsverstärker einen zweiten Raum mit einer beliebigen Stereo-Quelle (Zone 2), auch Bi-Amping der Frontboxen ist möglich. Die Lautsprecher-Konfiguration ist allerdings auf 7.2- bzw. 5.1.2-Set-ups beschränkt, 4 Höhenboxen oder 2 in Kombination mit Back-Surround-Speakern lassen sich nicht betreiben. Damit steht der AVR-X3300W in seiner Preisklasse jedoch nicht alleine da. Wer mehr will, muss bei Denon zum größeren Modell AVR-X4300H (Test in 11-2016) greifen, der mit 9 Endstufen und 11.2-Processing aufwarten kann – allerdings auch 600 Euro mehr kostet.

7.2-Processing: Der Denon unterstützt maximal 7.2- oder 5.2.2-Setups, hier mit 2 Top-Middle-Speakern.

7.2-Processing: Der Denon unterstützt maximal 7.2- oder 5.2.2-Setups, hier mit 2 Top-Middle-Speakern.

Audyssey: Die Equalizer-Ergebnisse der Raumeinmessung kann man sich grafisch anzeigen lassen.

Audyssey: Die Equalizer-Ergebnisse der Raumeinmessung kann man sich grafisch anzeigen lassen.

Komfortabel: Die Bild- und Toneingänge lassen sich individuell den Gerätewahltasten zuordnen.

Komfortabel: Die Bild- und Toneingänge lassen sich individuell den Gerätewahltasten zuordnen.

Das Menü des AVR-X3300W erlaubt 5 Positionen für die beiden Höhenstrahler, neben vorderen „Height“-Speakern sind auch die „Top Front“- und „Top Middle“- sowie Dolby-Aufsatzboxen vorn und auf den Rears vorgesehen. Sound von oben liefern die Decoder Dolby Atmos und DTS:X sowie deren Upmixer Dolby Surround und DTS Neural:X; auch das Cross-Format-Upmixing zwischen DTS- und Dolby-Signalen ist mit der aktuellen Firmware möglich. Das dritte 3D-Tonformat Auro gibt es bei Denon erst ab dem AVR-X4300H. Die älteren, doch noch immer überzeugenden 2D-Upmixer Dolby ProLogic II und DTS Neo:6 haben die Japaner aus ihren Receivern leider verbannt. Für die automatische Klangoptimierung und Boxenkonfiguration ist wie schon erwähnt Audysseys bestes Einmess-System „MultEQ XT 32“ zuständig, das bis zu 8 Positionen im Raum berücksichtigt. Wer lieber selbst Hand anlegt, darf die Boxen-Distanzen in 1-Zentimeter-Schritten und die Pegel in 0,5-dB-Einheiten justieren, was optimal ist. Auch die Speicherung aller Kanalpegel pro Eingangsquelle verdient Lob. Kritik muss sich dagegen der 9-Band-Equalizer gefallen lassen, der nicht die beiden Subwoofer regelt und sich nicht parallel zu Audyssey aktivieren lässt.

Bild und Ton gelangen über 8 HDMI-Eingänge in den Receiver, je 2 Koax- und Toslink-Buchsen nehmen Digitalton entgegen. Analog via Cinch-Stecker darf man 5 Geräte verkabeln, ein Phono-Eingang fehlt aber.

Denon: Die Fernbedienung liegt gut in der Hand. Die übersichtlichen, fluoreszierenden Tasten verringern Fehleingaben.

Denon: Die Fernbedienung liegt gut in der Hand. Die übersichtlichen, fluoreszierenden Tasten verringern Fehleingaben.

Video & Multimedia

Das Videoboard des Denon ist für die UHD-Wiedergabe mit Kopierschutz HDCP 2.2, 4:4:4-Farbraum, BT.2020 und HDR-10 gerüstet. Ein Firmware-Update für die Unterstützung der HDR-Formate HLG und Dolby Vision hat Denon zum Jahresende angekündigt. Auf Wunsch skaliert der AVR-X3300W FBAS-, YUV- sowie HDMI-Signal auf bis zu 4K/60p und kann diese dank flexibler Bildregler optimieren. An Vernetzungsmöglichkeiten offeriert der Receiver  WLAN, AirPlay, Bluetooth, DLNA, Spotify und einen USB-Audioplayer, der auch Hi-Res-Dateien mit bis zu 192 kHz / 24 Bit spielt. Das gut bedienbare Internet-Radio rundet die gute Ausstattung ab. Das hauseigene Multiroom-System HEOS (Test in Ausgabe 10-2016) unterstützt Denon leider nur bei den teureren Brüdern.

Eco-Betrieb: Der Denon verfügt über viele Einstellungen zum Stromsparen, darunter eine Standby-Automatik.

Eco-Betrieb: Der Denon verfügt über viele Einstellungen zum Stromsparen, darunter eine Standby-Automatik.

Für einen 1.000-Euro-Receiver ist der Denon AVR-X3300W gut bestückt: Dank zahlreicher Video- und Audioschnittstellen verwaltet er auch einen großen Gerätepark, ein Phono-Eingang fehlt aber. Die Pre-outs unterstützen nur 7.2-Kanäle ohne Höhenboxen. Die Wireless-Antennen besitzen Dual-Band-Unterstützung für 2,4 und 5 GHz.

Für einen 1.000-Euro-Receiver ist der Denon AVR-X3300W gut bestückt: Dank zahlreicher Video- und Audioschnittstellen verwaltet er auch einen großen Gerätepark, ein Phono-Eingang fehlt aber. Die Pre-outs unterstützen nur 7.2-Kanäle ohne Höhenboxen. Die Wireless-Antennen besitzen Dual-Band-Unterstützung für 2,4 und 5 GHz.

Alternativ zur übersichtlichen und mit großen Tasten bedachten Fernbedienung kann die Steuerung auch über das Web-Interface und Denons Remote-App für Smartphone und Tablet erfolgen (siehe Kasten „Steuern per Smartphone“); damit lässt sich der Receiver auch außerhalb der Fernbedienungs-Reichweite navigieren. Die Verarbeitung des Gehäuses überzeugt für ein 1.000-Euro-Gerät, die beiden stramm sitzenden Drehregler laufen mit leichter Rasterung.

Zusätzlich zum Bildschirmmenü lässt sich der Denon per Web-Browser und Smartphone steuern, sofern er mit dem heimischen Netzwerk verbunden ist.

Das Browser-Interface erreicht man durch die Eingabe der IP-Adresse ins Adresszeilenfeld des Browsers. Erstere findet man im Setup-Menü des Receivers unter „Netzwerk/Informationen“. Auf der übersichtlichen Oberfläche gelingt die Einrichtung dank Maussteuerung fast genauso schnell wie mit Fernbedienung und Bildschirmmenü. Die aktuelle Konfiguration kann man speichern und bei Bedarf per „Laden“ wiederherstellen. Anfang letzten Jahres brachte Denon seine „2016 AVR Remote“-App auf den Markt, die mit den Receivern des 2016-Jahrgangs sowie den meisten 2015er-Modellen kompatibel ist. Die optische Erscheinung wurde für eine bessere Übersichtlichkeit auf das Wesentliche reduziert. Zur Steuerung der meisten Receiver-Funktionen wird kein weiterer Bildschirm benötigt, so dass man auch bei fehlendem Sichtkontakt zum Receiver diesen steuern kann; zur Boxenkonfiguration ist man allerdings noch auf das Onscreen-Menü angewiesen. Verbesserungspotenzial sehen wir vor allem beim Lautstärkeregler, der sich ausschließlich durch Schieben justieren lässt. Zwar ist die Gefahr eines zu weiten Aufreißens des Pegels gering, Plus/Minus-Tasten halten wir trotzdem für komfortabler, präziser und sicherer.

Der Denon lässt sich per Web-Browser einrichten (oben) und mit einer Smartphone-App (unten) steuern.

Der Denon lässt sich per Web-Browser einrichten (oben) und mit einer Smartphone-App (unten) steuern.

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Tonqualität

Im Stereo- und 5.1-Betrieb förderte unser Testgerät etwas weniger Leistung als der AVR-X3200 zutage, an 7.1-Kanälen mit insgesamt rund 550 Watt (6 Ohm) aber gleich viel. Für die Beschallung ausgewachsener Heimkinos reicht die Power allemal. Der sparsame Eco-Modus reduziert den durchschnitt-lichen Stromverbrauch von 319 auf gute 141 Watt.

Beim Hörtest spielte der AVR-X3300W im „Direct“-Modus mit unserem Dauerbrenner Steely Dan selbst bei gehobenen Pegeln frei von Härten sowie Schärfen und schob den dynamischen 5.1-Mix von „Two Against Nature“ selbst ohne Subwoofer locker und druckvoll in den Raum. Auch der Atmos-Mix auf der „Smoke + Mirrors Live“-Blu-ray der Rocker „Imagine Dragons“ schallte weiträumig, geschlossen und löste sich gut von den Boxen.

Die 8-Punkt-Einmessung war nach 12 Minuten erledigt und ermittelte alle Boxen-Parameter tadellos. Die beiden Equalizer-Kurven „Flat“ und „Reference“ hellten uns den Klang aber zu sehr auf. Zudem spielten Bässe ohne Audyssey etwas druckvoller und über den Bassfrequenzgang homogener als mit aktiver Einmess-Automatik, wie der „Powerfull Bass“ in Dolbys „Amaze“-Trailer aufdeckte. Davon abgesehen beflügelte der Denon Film-Sound mit einer großen, präzisen wie greifbaren Klang-kulisse, die sich hören lassen konnte.

Bei der Wiedergabe von Stereo-Musik im „Pure Direct“-Modus – der zugunsten höchster Rauscharmut die analoge Videoelektronik und das Display abschaltet – überzeugte uns der Japaner bei Jazz-Klängen von Christy Baron mit seinem musikalischen, ja fast sanften Charakter, wusste aber trotzdem an den richtigen Stelle zuzupacken.

1.000 Euro: Der nur in Schwarz erhältliche AVR-X3300W macht bis auf die scharfen oberen Ecken der Frontplatte einen hochwertig verarbeiteten Eindruck. Das Display ist gut lesbar, verzichtet aber auf eine Kanal-Matrix.

1.000 Euro: Der nur in Schwarz erhältliche AVR-X3300W macht bis auf die scharfen oberen Ecken der Frontplatte einen hochwertig verarbeiteten Eindruck. Das Display ist gut lesbar, verzichtet aber auf eine Kanal-Matrix.

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Der Testbericht Denon AVR-X3300W (Gesamtwertung: 83, Preis/UVP: 1000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Elac Discovery Music Server DS-S101-G (Test)

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Musik ist Emotion, aber auch Information: Beides vereint der Elac Discovery Music Server DS-S101-G. Der schicke Netzwerkspieler aus gebürstetem Aluminium ist so kompakt wie ein Mini-Receiver – Bedienelemente oder Knöpfe sucht man ebenso wie ein Display vergebens, nur eine weiße Statusleuchte sitzt unterhalb der glänzenden Front. Gesteuert wird der Server per Roon-Essentials-App, die für Smartphones und Tablets mit iOS- und Android-Betriebssystem sowie für Windows- und Apple-Rechner erhältlich ist. Bei der Software handelt es sich um keine Elac-Eigenentwicklung, sondern um eine ausgereifte Plattform zum Verwalten von bis zu 30.000 Musiktiteln aus dem eigenen und dem integrierten Tidal-Portfolio.

Musik von USB, NAS und Tidal

Aufgabe des DS-S101-G: Er vereint Musik von direkt angeschlossenen USB-Speicherträgern, von Netzwerkfestplatten sowie vom Streaming-Dienst Tidal und bündelt diese in der umfangreichen -Roon-App. Ins heimische Netzwerk wird die Mischung aus Streamer, digitaler Vorstufe und D/A-Wandler unkompliziert nach dem Anlegen eines Benutzer-Accounts per Netzwerkkabel eingebunden, eine drahtlose Option steht derzeit nicht zur Verfügung. Zwei analoge Stereopaare sowie zwei digitale Ausgänge (optisch und koaxial) stellen unter anderem die Verbindung zu Hifi-Anlagen und Aktivlautsprechern her.

Flexibel dank Multiroom

Dabei beherrscht der Elac das Bespielen mehrerer Zonen: Über die App lassen sich für Multiroom-Betrieb unterschiedliche Zonen gruppieren und individuell oder zeitgleich mit denselben Songs bespielen. Für kurze Reaktionszeiten sorgt der verbaute Quadcore-ARM-A9-Prozessor, der auch das flüssige Streamen hochauflösender Dateien ermöglicht (maximal 192 Kilohertz, 24 Bit). Die bislang nur auf Englisch erhältliche App bietet umfassende Einstellungen und für Musikfans paradiesische Möglichkeiten: unter anderem Biografien, Rezensionen und Bildergalerien sowie zahlreiche Zusatzinfos zu Künstlern. Für Internetradio muss die Sender-URL noch manuell eingegeben werden. Klanglich hat Elac seinen DS-S101-G sehr dynamisch und kraftvoll mit toller Detailauflösung konzipiert. jw

Elac hat seinen DS-S101-G in ein schickes Gehäuse aus gebürstetem Aluminium gesteckt. Bedientasten gibt es keine, die komplette Steuerung erfolgt per App. Mit seinen kompakten Abmaßen von 47,5 x 21 x 11 Zentimetern lässt sich der Server problemlos verstauen, allerdings sollte der DSL-Router in der Nähe sein, da das Gerät per Kabel ins heimische Netzwerk eingebunden wird.

Elac hat seinen DS-S101-G in ein schickes Gehäuse aus gebürstetem Aluminium gesteckt. Bedientasten gibt es keine, die komplette Steuerung erfolgt per App. Mit seinen kompakten Abmaßen von 47,5 x 21 x 11 Zentimetern lässt sich der Server problemlos verstauen, allerdings sollte der DSL-Router in der Nähe sein, da das Gerät per Kabel ins heimische Netzwerk eingebunden wird.

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AuVi_AWARD-Highlight

Der Testbericht Elac Discovery Music Server DS-S101-G (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 1100 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Marantz SR6011 (Test)

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So gefällt uns das: Marantz betreibt mit dem neuen SR6011 nicht nur Kosmetikpflege, sondern spendiert dem Nachfolger des SR6010 (Test in Ausgabe 3-2016) auch vollwertige Hardware-Upgrades. So wurde die Anzahl der Endstufen von 7 auf 9 erhöht und dank 11.2-Pre-outs lassen sich jetzt sogar 7.2.4-Boxensetups für den ganz großen 3D-Sound verwirklichen. Decoder für Dolby Atmos und DTS:X gehörten schon beim Vorgänger zum guten Ton. Das optio-nale Auro 3D-Upgrade gibt es dagegen nach wie vor nur für das Receiver-Flaggschiff SR7011, das wir in einer der nächsten Ausgaben testen, sowie für die AV-Vorstufen. Videoseitig hat der Receiver alles für die Ultra-HD-Wiedergabe samt HDR-10 an Bord.

Mit 1.400 Euro kostet der SR6011 zwar 200 Euro mehr als der Vorgänger, das geht angesichts des mannigfaltigen Mehrwerts aber völlig in Ordnung.

11.2-Processing, 9 Endstufen

marantz_sr6011_proconSo verfügt das üppige Anschlussfeld samt vergoldeten Kontakten unter anderem über 11 Boxen-terminals, 8 HDMI-Eingänge (davon einer vorne), 2 HDMI-Ausgänge, zahlreiche FBAS- und YUV-Anschlüsse, 4 Digitalton-Schnittstellen, eine Phono-Buchse sowie einen nur selten anzutreffenden 7.1-Cinch-Eingang – etwa für die analoge Verkabelung eines SACD-Players.

Der 11.2-Pre-out ist in der Preisklasse unter 1.500 Euro vermutlich einmalig. Mit Hilfe einer externen Stereo-Endstufe erlauben die 9 verbauten Verstärker des SR6011 somit 7.2.4-Boxen-Setups für 3D-Sound mit Dolby Atmos und DTS:X. Bei der Positionierung der zwei Paar Höhenboxen gibt es keinerlei Einschränkungen, auch Deckenlautsprecher mittig zur Raumlängsachse oder Aufsatzboxen für Back-Surround-Speaker sind möglich.

Marantz: Der Geber des SR6011 ist weitgehend identisch mit dem des Denon. Leider sind beide nicht beleuchtet.

Marantz: Der Geber des SR6011 ist weitgehend identisch mit dem des Denon. Leider sind beide nicht beleuchtet.

Die beiden Decoder für Dolby Atmos und DTS:X erlauben das Cross-Format-Upmixing, so kann man Dolby-Sig-nale auch mit dem Neural:X-Upmixer wiedergeben und DTS-Ton mit Dolbys Surround-Upmixer aufbereiten. Zudem lassen sich beide Decoder unter allen Boxen-Konfigurationen parallel betreiben. Audysseys DSX-Upmixer fiel allerdings Sparmaßnahmen zum Opfer und mit ihm die Option auf Front-Wide-Lautsprecher.

Ausstattung und Praxis

Der SR6011 bekam Audysseys hochwertigste Einmess-automatik „MultEQ XT 32“ spendiert, die bis zu acht Messpunkte berücksichtigt. Der 9-Band-Equalizer regelt bis auf die beiden Subwoofer alle Boxen ab – unserer Meinung nach zu hohen – 63 Hertz. Zudem lässt sich der EQ nicht parallel zu Audyssey aktivieren – zwei Einschränkungen, die nicht alle Mitbewerber aufweisen. Tadellos fällt dagegen die Konfiguration der Distanz- und Pegel-schritte mit 1-cm- bzw. 0,5-dB-Werten aus. Bass-Trenn-frequenzen sind für jedes Boxenpaar einzeln zwischen 40 und 250 Hz einstellbar. Bei der Bedienung punktet der Marantz durch seine verständlichen, wenn auch leicht verzögert reagierenden Menüs. Alternativ zur übersichtlichen Fernbedienung lässt sich der SR6011 via Smartphone-App und Web-Browser steuern. Beim Design unterscheidet sich der Nachfolger nicht von seinem Vorgänger, das bullaugenförmige Display gibt sich mit der Anzeige von Informationen eher sparsam. Auch scheinen die  geschwungenen Seiten-blenden konträr zur Metallfront noch immer aus Kunststoff zu sein.

Video-EQ: Bildeinstellungen kann man auch über das übersichtliche Web-Interface des SR6011 vornehmen.

Video-EQ: Bildeinstellungen kann man auch über das übersichtliche Web-Interface des SR6011 vornehmen.

Audio-EQ: Bis auf die Subwoofer lassen sich alle Boxen mit 9 Bändern zwischen 63 Hz und 16 kHz regeln.

Audio-EQ: Bis auf die Subwoofer lassen sich alle Boxen mit 9 Bändern zwischen 63 Hz und 16 kHz regeln.

Auf Wunsch skaliert der Marantz Videobilder der analogen und digitalen Eingänge auf 4K/60p.

Auf Wunsch skaliert der Marantz Videobilder der analogen und digitalen Eingänge auf 4K/60p.

Video und Multimedia

Die Videoverarbeitung ist mit 4K/60p-Unterstützung (HDMI 2.0a), HDR-10, HDCP 2.2, BT.2020 sowie 4:4:4-Farbraum auf dem aktuellen Receiver-Stand, ein Firmware-Update für die Unterstützung der HDR-Formate HLG und Dolby Vision ist für Ende des Jahres angekündigt. Zu den Audio-Vernetzungsfunktionen gehören WLAN, AirPlay, Blue-tooth, DLNA und das vTuner-Webradio. Die Multiroom-Funktion HEOS (Test in audio-vision 10-2016) bleibt jedoch Marantz‘ Flaggschiff SR7011 vorbehalten. Der Media-Player spielt auch Hi-Res-Dateien im DSD- (bis 5,6 MHz), FLAC-, WAV- und ALAC-Format ab. Die Antennen sollen optimales WLAN und Bluetooth garantieren.

Konträr zum Vorgänger wurde der Marantz SR6011 mit 9 statt 7 Endstufen ausgestattet. Dank vollwertigem 11.2-Processing sind mit zusätzlichen externen Verstärkern auch volle 7.2.4-Setups möglich.
Dolby Atmos und DTS:X funktionieren auch mit 4 Height-Boxen. Im 7.2.4-Betrieb sind die Rear-Heights oder die Front-Speaker auf externe Amps angewiesen.

Dolby empfiehlt für optimalen Höhen-Sound 4 Deckenboxen. Im 7.2.4-Betrieb können die Frontboxen oder die Top-Rears via Pre-outs betrieben werden.

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Dolby Atmos und DTS:X funktionieren auch mit 4 Height-Boxen. Im 7.2.4-Betrieb sind die Rear-Heights oder die Front-Speaker auf externe Amps angewiesen.

Multiple Konfigurationen für Höhenboxen sind möglich, so lassen sich etwa vordere Height-Speaker mit Aufsatzboxen auf den Back-Rears kombinieren.

Multiple Konfigurationen für Höhenboxen sind möglich, so lassen sich etwa vordere Height-Speaker mit Aufsatzboxen auf den Back-Rears kombinieren.

Wer eine zweite Hörzone aktiv beschallen möchte, dem stehen im Hauptraum nur noch 7 Endstufen für 7.1- oder 5.1.2-Setups zur Verfügung.

Wer eine zweite Hörzone aktiv beschallen möchte, dem stehen im Hauptraum nur noch 7 Endstufen für 7.1- oder 5.1.2-Setups zur Verfügung.

Tonqualität

Mit mindestens 78 Watt im 7-Kanal-Betrieb (6 Ohm) und 154 Watt im Stereo-Betrieb (6 Ohm) ist der SR6011 fast genauso kräftig wie sein Vorgänger. Die sparsame Eco-Schaltung reduziert den Stromverbrauch im Normalbetrieb um mehr als die Hälfte von 333 auf gute 151 Watt.

Vorbildlich: Das Info-Menü gibt Auskunft über ein- und ausgehende Tonsignale samt Kanalmatrix-Anzeige.

Vorbildlich: Das Info-Menü gibt Auskunft über ein- und ausgehende Tonsignale samt Kanalmatrix-Anzeige.

Randvoll: Gleich 11 Paar Lautsprecher kann man verkabeln, 9 davon laufen gleichzeitig. Die 5.2.4-Pre-outs erlauben vollwertigen 3D-Sound, den 7.1-Eingang findet man heute nur noch sehr selten. Die üppige Anzahl von Video- und Audioschnittstellen gibt keinen Grund zur Klage. Die aufschraubbaren Antennen sorgen für optimalen Wireless-Empfang.

Randvoll: Gleich 11 Paar Lautsprecher kann man verkabeln, 9 davon laufen gleichzeitig. Die 5.2.4-Pre-outs erlauben vollwertigen 3D-Sound, den 7.1-Eingang findet man heute nur noch sehr selten. Die üppige Anzahl von Video- und Audioschnittstellen gibt keinen Grund zur Klage. Die aufschraubbaren Antennen sorgen für optimalen Wireless-Empfang.

So gewappnet schob der Marantz im „Pure Direct“-Modus und damit ohne Klangfilter Steely Dans 5.1-Mix von „Gaslighting Abbie“ vollmundig, druckvoll und mit feinem Hochton in den Raum. Die Einmessung machte ihren Job fast tadellos, setzte den Sub-Crossover aber auf etwas hohe 250 Hertz. Die Filterkurve „Reference“ hellte den Klang für mehr Details nur gering auf. Mit aktiviertem Audyssey überzeugte der Japaner bei „Mad Max: Fury Road“ und Dolby-Atmos-Trailern mit toller Räumlichkeit und greifbaren Effekten. Zu unserer Verwunderung spielte der SR6011 dabei unten herum relativ schlank: Zwar vibrierte die Membran unseres Nubert-Woofers ordentlich, tatsächlich hörbare Bässe waren unserem Marantz-Testgerät aber nur moderat zu entlocken – da halfen auch Korrekturen am Basspegel, im Bass-Management sowie das Ab- und Anschalten von Audyssey nichts.

Im Stereo-Betrieb war die Bassarmut nicht hörbar, hier musizierte der Marantz tonal ausgewogen, aufgeräumt und mit großer Bühne. Das dreistufige „M-DAX“-Filter versucht die Obertöne schlecht codierter Dateien zu rekonstruieren, was sich in einem besseren bzw. saubereren, aber auch etwas dumpferen Klang bemerkbar macht.

1.400 Euro: Der in Schwarz oder Silbergold erhältliche SR6011 ist gut verarbeitet, hinter der schweren Aluminiumklappe verbergen sich u.a ein USB-, HDMI- und Kopfhörer-Anschluss. Das Bullaugen-Display geizt mit Informationen.

1.400 Euro: Der in Schwarz oder Silbergold erhältliche SR6011 ist gut verarbeitet, hinter der schweren Aluminiumklappe verbergen sich u.a ein USB-, HDMI- und Kopfhörer-Anschluss. Das Bullaugen-Display geizt mit Informationen.

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AuVi_AWARD-Testsieger

Der Testbericht Marantz SR6011 (Gesamtwertung: 86, Preis/UVP: 1400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Acer V9800 (Test)

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Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Leider war davon in den letzten fünf Jahren wenig zu sehen, stammten doch alle marktreifen 4K-Projektoren von Sony. Diverse eShift-Modelle von JVC oder Epson verarbeiten zwar auch UHD-Videos, basieren aber auf Full-HD-Panels. In den Startlöchern steht allein der 35.000 Euro teure 4K-Laser-Projektor JVC DLA-Z1E (Praxisbericht in audiovision 2-2017).

acer-v9800_proconNun jedoch greift Acer den bisher günstigsten, knapp 7.000 Euro teuren 4K-Projektor Sony VPL-VW320ES frontal an: Der Preis des stattlichen V9800 ist heiß, zumal in den technischen Daten des Herstellers von nativer UHD-Auflösung (3.840 x 2160 Pixel) sowie HDR- und Rec.2020-Unterstützung die Rede ist. In Wahrheit bietet der erste 4K-kompatible DMD-Chipsatz aus dem Hause Texas Instruments statt acht aber nur rund vier Millionen Bildpunkte (2.716 x 1.528 Pixel). Gänzlich falsch ist Acers Aussage insofern nicht, da die hier verbaute Shifting-Technologie erstaunlich gut funktioniert und sogar native Ultra-HD-Testbildlinien sichtbar werden lässt (siehe Kasten „DMD-Chip mit Shifting-Technologie“).

Ausstattung und Praxis

Offenbar ist Acers Shifting-Technologie für die Steigerung der Bildauflösung wie auch des Bauvolumens verantwortlich. Bei einer Länge von 57 Zentimetern und 15 Kilogramm Gewicht wirkt der V9800 jedenfalls wie ein Koloss unter den DLP-Projektoren. Dabei verwendet Acer einen fast normal großen DMD-Chip (0,66 Zoll), und auch die 240-Watt-Lampe aus dem Hause Philips fällt nicht aus dem Rahmen. Sie soll 4.000, im Eco-Modus bis zu 6.000 Stunden lang halten und kostet 400 Euro.

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Der Hersteller verspricht Rec.2020-Unterstützung, 2.200 Lumen Helligkeit sowie einen Kontrast-umfang von bis zu 1.000.000:1, was sich aber ebenso wie die Geräuschangabe (20 bis 26 Dezibel) nicht mit unseren Messungen deckt. Die Lüfter und das vibrierende Shifting-Element summieren sich bei voller Leistung nämlich auf 37 Dezibel. Im Eco-Modus fallen rund 35, im Preset „Am leisesten“ nur 32 Dezibel an, da hier die Shifting-Technologie abgeschaltet wird. Leider sorgt das deutlich sichtbare Restsicht dafür, dass der Kontrast-umfang des ersten UHD-DLPs nicht einmal das Niveau von Einstiegsmodelllen erreicht, was sich entsprechend in der Gesamtwertung niederschlägt.

Acers DLP-Projektion lässt sich über manuelles Lens-Shift recht weit verstellen (plus/minus 65 Prozent vertikal bzw. 27 Prozent horizontal). Lob verdient die scharfe Optik des V9800: Das 1,5-fache Zoom fokussiert Details bis in die Ecken scharf und benötigt vergleichsweise wenig Abstand zu einer zweieinhalb Meter breiten Leinwand (3,3 bis 4,9 Meter). Dank der Ein-Chip-Projektion gelingt das manuelle Scharfstellen von Menüschriften exakt. Zudem bleibt die Projektion selbst in voller Telestellung recht hell (84 Prozent). Allerdings bildet die Optik nun feinste Details noch flauer ab, die ohnehin aufgrund der Shifting-Technologie leicht flimmern und im Kontrast reduziert erscheinen.

Klein und handlich: Die Fernbedienung kommt mit wenigen Tasten aus, die sich im Dunkeln dank der hellen Beleuchtung gut ablesen lassen..

Klein und handlich: Die Fernbedienung kommt mit wenigen Tasten aus, die sich im Dunkeln dank der hellen Beleuchtung gut ablesen lassen..

Einmal HDMI 2.0 mit HDCP 2.2: Der erste HDMI-Eingang ist HDR-kompatibel und empfängt UHD-Videos mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde. Der zweite HDMI-Eingang eignet sich leider nur für Full-HD-Videos (HDMI 1.4a).

Einmal HDMI 2.0 mit HDCP 2.2: Der erste HDMI-Eingang ist HDR-kompatibel und empfängt UHD-Videos mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde. Der zweite HDMI-Eingang eignet sich leider nur für Full-HD-Videos (HDMI 1.4a).

Das seitliche Anschlussfeld erschwert eine versteckte Kabelführung und ist nicht optimal bestückt: Denn nur am ersten HDMI-Eingang lassen sich HDR- oder UHD-Quellen anschließen (HDMI 2.0 mit HDCP 2.2); der zweite Port nimmt maximal Full-HD-Videos entgegen (HDMI 1.4a). Bildinhalte des analogen VGA-Eingangs blendet das Gerät neben dem HDMI-Signal ein (Bild-in-Bild). Wie einige moderne Flachbild-TVs verzichtet Acers UHD-Debütant auf eine 3D-Funktion. Unsere zweite Sehtest-Note erfolgt wie beim Sony im HDR-Betrieb.

Überschaubar kommt auch die Ausstattung daher. Spezialitäten wie eine Bewegungsverbesserung für TV-Material oder eine Glättung für Kinofilme fehlen. Ungewöhnlich wie ärgerlich ist, dass alle Bildquellen in NTSC-Frequenz (60 Hertz) ausgegeben werden. Laut Acer ist das derzeit auch nicht ohne Weiteres zu ändern. So ruckeln nicht nur 24p-Kinofilme leicht, auch alle PAL-Inhalte mit Bildraten von 25 oder 50 Hertz laufen weniger flüssig als gewohnt.

Licht und Farbe

Mit guten bis sehr guten Farben bewies bereits der nur 1.000 Euro teure Acer V7500 seine Heimkino-Qualitäten (audiovision 12-2015). Der V9800 legt noch eine Schippe drauf und erzielt im Labortest in allen 33 gemessenen Nuancen ausnahmslos Top-Resultate (siehe Diagramm unten). Unser Testmuster stellt diese Qualität im 1.060 Lumen hellen Preset „sRGB“ bereit. Der Modus „Rec.709“ trifft die HDTV-Norm mit leicht erweiterten Farben weniger genau und leistet sich grünstichige Graustufen. Eine interessante Alternative ist das Preset „Film“, da es sich mit aktivierter BrilliantColor-Schaltung auf satte 1.280 Lumen steigert und immer noch akzeptable Farben bietet. Dann ist auch das sonst gesperrte Farbtemperatur-Menü abrufbar.

HDR-Probleme: Der Wald erscheint in den HDR-Presets überzogen und zu hell. Die SDR-Zuspielung (Screenshot oben) zeigt Farben und Gräser im Vergleich natürlicher.

HDR-Probleme: Der Wald erscheint in den HDR-Presets überzogen und zu hell. Die SDR-Zuspielung (Screenshot oben) zeigt Farben und Gräser im Vergleich natürlicher.

Der neue Regler „Super Auflösung“ holt feine Oberflächenmuster aus UHD-Clips oder Full-HD-Filmen hervor, produziert aber kaum Säume.

Der neue Regler „Super Auflösung“ holt feine Oberflächenmuster aus UHD-Clips oder Full-HD-Filmen hervor, produziert aber kaum Säume.

 

Heller mit BrilliantColor: Die erste Weißpegel-Stufe steigert die Lichtausbeute und die Farben erscheinen leicht erweitert, bleiben aber trotzdem noch natürlich.

Heller mit BrilliantColor: Die erste Weißpegel-Stufe steigert die Lichtausbeute und die Farben erscheinen leicht erweitert, bleiben aber trotzdem noch natürlich.

Probleme bereiten dem V9800 dunkle Szenen: Offensichtlich gelang es nicht, Streulicht im Lichtweg konsequent abzufangen. Der native Kontrast unseres Testmusters erreicht bescheidene 900:1. Auch EBU- und ANSI-Kontrast liegen mit 590:1 beziehungsweise 390:1 auf unterdurchschnittlichem DLP-Niveau. Selbst in den helleren Presets mit aktiver Brilliant-Color-Schaltung legt der Kontrast aufgrund von Streulicht-Effekten nur leicht zu.

Bisherige eShift-Projektoren von Epson und JVC verschieben Full-HD-Panels (1.920 x 1.080 Pixel) diagonal um einen halben Bildpunkt, was Treppenstufen glättet und das Pixelraster verschwinden lässt. Doch die Detail­auflösung nimmt kaum zu. Der neue UHD-kompatible DMD-Chip von Texas Instruments stellt statt zwei rund vier Millionen Bildpunkte dar (2.716 x 1.528 Pixel), die im Preset „Am leisesten“ auch auf der Leinwand erscheinen. In den anderen Bildmodi lässt Acers Shifting-Technologie das Raster sowie Treppenstufen verschwinden. Stattdessen erscheint sogar kaum sichtbar ein feines UHD-Pixelmuster auf der Leinwand. Native Linienpaare werden tatsächlich aufgelöst – zwar etwas flau und leicht flimmernd, aber ohne Einfärbungen.
Schwer zu fotografieren: Unser UHD-Testbild enthält Linienpaare in nativer Auflösung. Das Muster löst der V9800 dank Shifting-Technologie tatsächlich auf, selbst wenn es recht flau erscheint und leicht flimmert.

Schwer zu fotografieren: Unser UHD-Testbild enthält Linienpaare in nativer Auflösung. Das Muster löst der V9800 dank Shifting-Technologie tatsächlich auf, selbst wenn es recht flau erscheint und leicht flimmert.

Überzeugend scharfe Fotos: Der extrem vergrößerte Ausschnitt zeigt scharfe Konturen ohne Farbsäume. Bewegte Motive verschmieren beim Acer hingegen stärker als bei den 4K-Rivalen mit Drei-Chip-Technik.

Überzeugend scharfe Fotos: Der extrem vergrößerte Ausschnitt zeigt scharfe Konturen ohne Farbsäume. Bewegte Motive verschmieren beim Acer hingegen stärker als bei den 4K-Rivalen mit Drei-Chip-Technik.

In der düsteren Montenegro-Szene aus „Casino Royale“ gelingt es der dynamischen Iris („Dynamic Black“) immerhin, Restlicht in den Letterbox-Streifen zu halbieren und die Wiese neben dem Gleis dank der Kontrastspreizung deutlich heller darzustellen. Subjektiv wirkt diese Szene so viermal kontrastreicher. Leider produziert die Iris aber schon auf niedrigster Stufe Artefakte wie Bildpumpen sowie ein oft ungewöhnlich lautes Regelgeräusch.

Ausgezeichnete HDTV-Farben: Im Bildmodus „sRGB“ trifft der Acer V9800 alle Graustufen und selbst feine Zwischentöne sehr akkurat gemäß BT.709-Standard.

Ausgezeichnete HDTV-Farben: Im Bildmodus „sRGB“ trifft der Acer V9800 alle Graustufen und selbst feine Zwischentöne sehr akkurat gemäß BT.709-Standard.

Schärfe und Videoverarbeitung

TV-Halbbild-Videos (576i/1080i) zeigt der Acer ordentlich, während Kinofilme flimmern. Er sollte also mit Vollbildern gefüttert werden – am besten spielt man ihm Blu-rays in fein hochskalierter Ultra-HD-Auflösung zu. Dann besticht der V9800 durch eine phänomenale Schärfewirkung. Im Vergleich zeigt sie der 4K-Projektor Sony VPL-VW550ES aufgrund der Konvergenzproblematik nicht so knackig. Ruhige Einstellungen wie die Markusplatz-Szene aus „Casino Royale“ haben wir noch nie so plastisch und detailreich gesehen. Zudem hebt der neue Regler „Super Auflösung“ filigrane Oberflächenmuster wie etwa das Federkleid eines Papageis glaubwürdig hervor.    

Bisher fielen die HDR-Presets der meisten getesteten Projektoren zu dunkel aus. Das Gegenteil ist beim Acer V9800 der Fall: In der Werkseinstellung mit dem Kontrast-Preset „50“ übersteuern helle Graustufen und Spitzlichter stark, nämlich im HDR-Testbild ab 400 Nits. Helle Konturen im üblichen Bereich bis 1.000 Nits werden erst differenziert, wenn man den Kontrast von HDR-Quellen auf „44“ absenkt. Das jedoch zieht aufgrund einer fehlerhaften HDR-Videoverarbeitung Pro­bleme nach sich: Zum einen senkt der Regler Grün im Vergleich zu allen anderen Farben kaum und baut das Clipping in diesem Bereich nicht ab (siehe Screen­shot unten). Zum anderen verschiebt der Fehler in Acers Videoverarbeitung etwa die Mischfarbe Cyan bei korrekter HDR-Kontrasteinstellung weit in Richtung Grün (siehe CIE-Segel unten). Ein weiteres Manko ergibt sich, da der V9800 jede kleine Änderung von Kontrast oder Helligkeit nicht etwa dem aktuellen Bildmodus wie „sRGB“ zuordnet, sondern zum Ablegen auf einen von nur drei Benutzerspeichern zwingt. Für je zwei passende SDR- und HDR-Presets bräuchten wir aber zumindest vier Speicherplätze. Stattdessen müssen die benötigten Einstellungen neu vorgenommen werden. Hier hoffen wir auf ein baldiges Firmware-Update,
Fehlerhafter Kontrastregler: Damit HDR-Videos nicht frühzeitig clippen, muss der Kontast reduziert werden. Doch dann bleiben grüne Farben (anders als rote und blaue) übersteuert, was unnatürlich wirkt.

Fehlerhafter Kontrastregler: Damit HDR-Videos nicht frühzeitig clippen, muss der Kontast reduziert werden. Doch dann bleiben grüne Farben (anders als rote und blaue) übersteuert, was unnatürlich wirkt.

Eingeschränkt: Mit HDR-Clips aktiviert der Acer den BT.2020-Farbmodus, der aber auch die DCI-P3-Vorgabe deutlich verfehlt. Zudem wandert die Farbe Cyan bei korrekter Kontrasteinstellung stark in Richtung Grün.

Eingeschränkt: Mit HDR-Clips aktiviert der Acer den BT.2020-Farbmodus, der aber auch die DCI-P3-Vorgabe deutlich verfehlt. Zudem wandert die Farbe Cyan bei korrekter Kontrasteinstellung stark in Richtung Grün.

Doch sobald Bewegung ins Spiel kommt, zieht der Sony klar am Acer vorbei: Zu den bereits angesprochenen Rucklern bei Kino- und PAL-Material gesellen sich leichte Regenbogenartefakte. Menschen nehmen sie je nach Veranlagung unterschiedlich stark wahr. Zudem verschmieren Konturen beim Schwenk über einen Fußballplatz weit mehr als beim klar bewegungsschärferen Sony VPL-VW550ES.

4K-Wiedergabe und HDR

Mit Testbildern und Fotos in echter UHD-Auflösung treibt uns der Acer V9800 ein Lächeln ins Gesicht: Die Schärfewirkung übertrifft nicht nur Full-HD-Projektoren mit eShift-Technik deutlich, er besteht in bestimmten Situationen sogar den Vergleich zum Sony VPL-VW550ES. Dessen Konvergenzpro-blematik schwächt mit leichten Farbsäumen Kanten und Konturen zusätzlich. Acers Ein-Chip-Projektion wirkt im Vergleich klarer, da der Kontrastverlust feiner Muster später einsetzt. Mit extrascharfen Fotos einer Stadtansicht von San Francisco würden wir uns jedenfalls zu der Einschätzung hinreißen lassen, dass der Acer V9800 die Skyline eine Spur knackiger als Sonys 4K-Konkurrent auf die Leinwand meißelt. Bewegte Motive fördern aber leider wieder die bereits beschriebenen Ruckelstörungen sowie stärker verschmierte Konturen zutage.

Probleme in Form übersteuerter Bilder folgen beim HDR-Sehtest: Die Presets „HDR 1“ und „HDR 2“ clippen ab Werk viel zu früh (siehe Kasten „HDR-Farbdarstellung“ oben). Das allein wäre nicht wirklich schlimm, würde der Kontrastregler richtig funktionieren. Doch beim Absenken wird Grün weit weniger reduziert als alle anderen Farben. Zudem ist die Gamma-Charakteristik mit HDR-Filmen für unseren Geschmack zu hell eingestellt beziehungsweise im noch stärker überstrahlenden Preset „HDR 2“ verbogen, was vielleicht eine Folge des schwachen Kontrastumfangs ist. Schließlich treten mit HDR-Clips gelegentlich bunt rauschende und stark überschärfte Details auf. Eine Szene mit glänzenden Grashalmen im Wald sieht deshalb am Ende besser aus, wenn man sie dem Acer in SDR-Qualität zuspielt. ur

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Der Testbericht Acer V9800 (Gesamtwertung: 71, Preis/UVP: 5000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2017 erschienen.

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Arcam FMJ AVR390 (Test)

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Mit dem FMJ ARV390 stellt Arcam den Nachfolger des FMJ AVR380, der bereits vor über drei Jahren auf den Markt kam (Test in audiovision 9-2014), vor. Zu tun gab es seitdem viel, denn von der Unterstützung der 3D-Tonformate bis hin zur 4K-Bildwiedergabe musste die Hard- und Software des kleinsten Mehrkanal-Receivers im Portfolio der audiophilen Briten auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden. Zudem ersetzt das Einmess-System „Dirac Live“ Arcams bisherige Automatik „Room EQ“, Radio-Hörer dürfen sich über das neu integrierte DAB-Modul freuen.

Das XXL-Upgrade gibt es allerdings nicht umsonst, so kostet der AVR390 mit 2.400 Euro genau 500 Euro mehr als der Vorgänger.

UHD, Atmos und  DTS:X

arcam_fmjavr390_proconDie Rundumsanierung beginnt bereits beim Gehäuse-Design, sofort fällt der große und mittig platzierte Lautstärkeregler auf, der die beiden nicht gerade praktischen Volume-Tasten des AVR380 ersetzt. An der Materialqualität und der erstklassigen Verarbeitung des Metallgehäuses samt anthrazit schimmernder Frontplatte hatten wir schon beim Vorgänger nicht das Geringste zu bemängeln.

Seit dem Marktstart der Ultra-HD-Blu-ray im letzten Jahr gehören kompatible 4K-Videoboards zur Pflichtausstattung eines AV-Receivers. So beherrscht der Arcam nun die native 4K/60-Wiedergabe genauso wie HDR-10 (HDMI 2.0a) und den Kopierschutz HDCP 2.2. Zudem skaliert der AVR390 HD-Videos auf 4K-Auflösung. Nach wie vor fehlt ein Video-Equalizer, was einen Punkt kostet. Immerhin kann der AVR390 jetzt auch im Standby-Betrieb HDMI-Signale durchleiten, was der Vorgänger noch verweigerte.

Die große, aber noch handliche Fernbedienung ist beleuchtet und sogar programmierbar, die Tasten fallen angenehm groß aus und sind sinnvoll nach Funktionsgruppen gegliedert.

Die große, aber noch handliche Fernbedienung ist beleuchtet und sogar programmierbar, die Tasten fallen angenehm groß aus und sind sinnvoll nach Funktionsgruppen gegliedert.

Auch 3D-Ton darf in der Oberklasse nicht fehlen, so unterstützen die DSP-Chips des AVR390 Dolby Atmos und DTS:X – Letzteres mussten wir allerdings per aktueller Firmware erst installieren. Mit dem jüngsten Update ist auch das Cross-Format-Upmixing möglich, mit dem man Dolby-Signale via Neural:X und DTS-Ton über Dolbys Surround-Upmixer abspielen kann. Auf Raumsimulationsprogramme (Kirche, Konzerthalle etc.) verzichten die Briten gänzlich – hier ist Purismus angesagt. Für vollwertigen 7.1.4-Ton samt 4 Höhenlautsprechern wurde der AVR390 mit entsprechenden 11.2-Pre-outs aufgerüstet. Trotz voller 3D-Ton-Kompatibilität sind aber nur 7 Endstufen verbaut, so dass man ohne externe Verstärker auf 7.2- bzw. 5.2.2-Ton beschränkt ist. Mitbewerber aus Fernost haben in Receivern dieser Preisklasse bereits 9 oder sogar 11 integrierte Leistungsverstärker verbaut.

Spartanisch: Die Angaben des Info-Menüs beschränken sich auf die Quelle sowie eingehende AV-Signale.

Spartanisch: Die Angaben des Info-Menüs beschränken sich auf die Quelle sowie eingehende AV-Signale.

Unter „Lautsprecherarten“ erfolgt u. a. die Konfiguration der Höhenboxen, hier als „oben Vorne klein“.

Unter „Lautsprecherarten“ erfolgt u. a. die Konfiguration der Höhenboxen, hier als „oben Vorne klein“.

Ausstattung und Praxis

Als weitere Neuerung entpuppt sich der DAB+ Tuner (siehe Kasten auf Seite 38), der bisher den größeren Modellen AVR550 und AVR850 (Test in audiovision 7-2016 und 4-2016) vorbehalten war. Dafür wurde die analoge Video-Sektion abgeschafft, die zahlreichen YUV- und FBAS-Schnittstellen des AVR380 sucht man nun vergebens. Weit mehr dürften audiophile Zeitgenossen aber einen Phono-Anschluss vermissen, Abhilfe schafft hier Arcams externer „rPhono“-Vorverstärker, der allerdings 500 Euro kostet. Mit den Zubehör-Produkten der „rSeries“ lassen sich zudem weitere Features wie AirPlay und Bluetooth nachrüsten, die der AVR390 nicht von Haus aus mitbringt – das führt zu Punktabzügen.

Bei der Boxenkonfiguration lassen sich 2 der 7 Endstufen wahlweise für den Betrieb von Höhen-boxen, Back-Surround-Speakern, Bi-amping der Frontboxen oder die Beschallung eines Nebenraums verwenden. Bei den Höhenboxen offeriert das Menü Positionen für vordere, mittlere und hintere Deckenboxen sowie Dolby-Aufsatzlautsprecher für Fronts und Rears – eine Einstellung für Height-Speaker gibt es jedoch nicht. Das Lautsprecher-Setup schafft ob feiner Pegel- und Distanzeinstellungen (0,5 dB / 3 cm) die Voraussetzung für einhüllenden Surround-Klang. Die beiden Subwoofer können allerdings nur im Pegel getrennt justiert werden, nicht aber in ihrer Entfernung und im Tiefpass-Filter. Mit Ausnahme der Höhenboxen lässt sich die Basstrennfrequenz nur zentral für alle Lautsprecher einstellen. Die Berechnung von Distanzen und Pegel kann man auch der ausgeklügelten Einmess-Automatic „Dirac Live“ überlassen, für deren Nutzung man einen PC oder Mac benötigt (siehe Kasten „Die Dirac Live-Einmessung“). Zur schnellen und einfachen Klangmanipulation sind Regler für Bass und Höhen vorhanden, die auf alle Schallwandler und nicht wie üblich nur auf die Stereo-Boxen wirken. Ein klassischer Equalizer fehlt.

Mit „Dirac Live“ verbaut Arcam eines der leistungsfähigsten Einmess-Systeme auf dem Markt. Allerdings fällt der Aufwand bei der Einmessung höher aus als bei den Lösungen der meisten Mitbewerber. Voraussetzung ist ein PC- bzw. Apple-Computer, auf dem die „Dirac Live“-Software installiert wird; diese kann man kostenlos von der Arcam-Webseite herunterladen. Für die Kommunikation untereinander müssen sich der PC und der AV-Receiver im gleichen Netzwerk befinden, im Menü des Receivers ist zudem unter „Allgemeiner Setup“ bei „Steuerung“ der Reiter auf „IP“ zu setzen. Über USB wird am PC die mitgelieferte Mini-Soundkarte angeschlossen, an die das Mikrofon gestöpselt wird. Vor der Einmessung muss am Receiver die Basis-Boxenkonfiguration (Anzahl, Größe, Crossover) vorgenommen werden. Ist alles eingerichtet, erkennt das Programm beim Start automatisch den AV-Receiver-Typ sowie das Lautsprecher-Setup.

Die englischen (eine deutsche Sprachversion ist nicht erhältlich) Anweisungen am rechten Rand führen weiter durch die Einmessung: Nach der Einpe­gelung des Mikrofons und der Testtöne sowie der Wahl des Sitzplatzes (Stuhl, Sofa, Auditorium) ermitteln Testtöne in rund 15 Minuten die Frequenzgänge (BLAU) aller Lautsprecher, die am Ende grafisch angezeigt werden. Ein Klick auf den „Optimize“-Button startet die Frequenzgang-Entzerrung auf Basis einer zuvor definierten Zielkurve (ORANGE). Diese wird per Aktivierung der Checkbox „Target“ angezeigt und – der Clou – kann nach individuellen Wünschen gestaltet werden. Hierfür stehen frei definierbare Ankerpunkte zur Verfügung, die sich nach persönlichen Hörvorlieben verschieben lassen. Nach der Berechnung wird auch der korrigierte Frequenzgang (GRÜN) angezeigt.

Im finalen Schritt werden die neu ermittelten Kurven als Projekt gespeichert und auf den Receiver übertragen. Da sich beliebig viele Zielkurven definieren und speichern lassen, kann man sich nach und nach an seinen Wunschklang herantasten. Das kostet Zeit, ist aber die Mühe wert.

„Dirac Live“: Nach der Einmessung und Optimierung werden – wie hier am Beispiel des Center-Kanals – der ursprüngliche (BLAU) und korrigierte (GRÜN) Frequenzgang sowie die frei definierbare Zielkurve angezeigt.

„Dirac Live“: Nach der Einmessung und Optimierung werden – wie hier am Beispiel des Center-Kanals – der
ursprüngliche (BLAU) und korrigierte (GRÜN) Frequenzgang sowie die frei definierbare Zielkurve angezeigt.

Video und Multimedia

Von den 7 HDMI-Eingängen ist einer sogar MHL-tauglich, einer der 3 HDMI-Ausgänge kann ein separates Signal an einen Nebenraum senden. Auf Wunsch rechnet der Scaler 1080p-Signale auf 4K-Video hoch, niedriger aufgelöstes Material wird dagegen unangetastet durchgereicht. Das Lip-Sync  verzögert Ton von 0 bis 250 Sekunden und lässt sich zusammen mit einer Vielzahl von Parametern (Dirac An/Aus, Bässe/Höhen, Dolby Volume, Klangmodus, etc.) für jeden Eingang separat speichern.Wireless-Nutzer gehen wie bereits erwähnt leer aus, über seine LAN-Buchse kontaktiert der Receiver das Internet-Radio, Netzwerk-Server sowie im Zusammenspiel mit Handys und Tablets den Streaming-Dienst Spotify. Der Audioplayer – die USB-Buchse befindet sich auf der Rückseite – versteht sich nur auf Sticks mit FAT32-Formatierung und erkennt die Formate MP3, WAV, FLAC, AAC sowie WMA, verweigert aber seinen Dienst bei ALAC, DSD und Mehrkanal-FLAC. Auch bei unseren Hi-Res-Dateien streikte der Arcam gelegentlich.

Gut bestückt: Der Arcam bietet mit 7 HDMI-Ein- und 3 HDMI-Ausgängen sowie 4 Koax- und 2 Toslink-Buchsen Digitalanschlüsse in Hülle und Fülle. Auf analoge Videoeingänge verzichtet er. Zu den 7 Boxenterminals gesellen sich 11.2-Pre-outs für 7.2.4-Setups mit Dolby Atmos und DTS:X. Eine Seltenheit ist der DAB-Anschluss.

Gut bestückt: Der Arcam bietet mit 7 HDMI-Ein- und 3 HDMI-Ausgängen sowie 4 Koax- und 2 Toslink-Buchsen Digitalanschlüsse in Hülle und Fülle. Auf analoge Videoeingänge verzichtet er. Zu den 7 Boxenterminals gesellen sich 11.2-Pre-outs für 7.2.4-Setups mit Dolby Atmos und DTS:X. Eine Seltenheit ist der DAB-Anschluss.

Anfang des Jahres veröffentlichte Sound-Spezialist DTS seine neue „Demo Disc 2017“. Das Doppel-Disc-Set bietet neben der Blu-ray erstmals auch eine Ultra-HD-Blu-ray, beide Scheiben bergen Clips zu Kino- sowie Kurzfilmen, ein Musikvideo und Mini-Dokus. Fast alle Beispiele wurden im neuen Tonformat DTS:X codiert und eignen sich somit bestens als Testmaterial für Surround-Anlagen mit 7.1.4-Kanälen.

arcam-avr390-dts-demo2017Die „DTS Demo Disc 2017“ gibt es nicht zu kaufen, vielmehr wird sie von DTS an Händler, Journalisten, Branchenvertreter. Auf die UHD-Blu-ray packte DTS 15 Stücke, die sich teils sogar mit erweitertem HDR-10-Farbraum abspielen lassen, darunter Blockbuster wie „Jason Bourne“, „Lone Survivor“, „Gods of Egypt“ und „Independence Day“. Die meisten Clips offerieren zudem eine DTS-Headphone:X-Spur zur optimalen Wiedergabe über Kopfhörer. Unter den Extras finden sich ein DTS:X-Infovideo, DTS:X-Testignale sowie ein DTS:X-Trailer. Ein Highlight ist der „DTS:X Object Emulator“, der Sound-Effekte demonstrativ im Raum umhersausen lässt – spektakulär!

Die Blu-ray liefert neben den Videos der UHD-Disc 4 weitere Beispiele mit DTS:X-Sound, etwa aus „London has Fallen“ und „Crimson Peak“. Die zusätzlichen Ausschnitte aus „Deadpool“, „X-Men: Apocalypse“ und „Alvin and the Chipmunks: Road Chip“ schallen dagegen nur in DTS-HD 7.1 Master Audio. Das Bonusmaterial fällt fast identisch zur 4K-Blu-ray aus, lässt sich teils aber wahlweise in DTS:X oder DTS-HD Master Audio abspielen, was praktisch für Vergleiche ist.

Die Bedienung läuft unkompliziert dank der klar strukturierten und zudem beleuchteten Fernbedienung. Die grafiklosen Menüs gewinnen zwar keinen Schönheitspreis, sind aber logisch aufgebaut und liefern Erklärungen zu den einzelnen Einstellungen. Wer es genau wissen will, kann zum Handbuch greifen, das in ausgedruckter Form dem Receiver beiliegt. Arcams „MusicLife“-App für das komfortable Song-Streaming via Tablet und Smartphone gibt es ausschließlich für Apple-Geräte, was die Zielgruppe entsprechend einschränkt.

Das durchdachte Innenleben des Arcam AVR390 zeigt eine klare Trennung von Trafo, Leistungsverstärkern (Mitte) und den elektronischen Platinen (hinten). Zwei geräuschlose Lüfter versorgen den Kühlkörper mit frischer Luft.

Das durchdachte Innenleben des Arcam AVR390 zeigt eine klare Trennung von Trafo, Leistungsverstärkern (Mitte) und den elektronischen Platinen (hinten). Zwei geräuschlose Lüfter versorgen den Kühlkörper mit frischer Luft.

Arcam ist einer der wenigen Hersteller, dessen AV-Receiver Digitalradio an Bord haben. DAB+ soll langfristig den analogen UKW-Rundfunk ablösen und zeichnet sich durch viele Vorteile aus:
Der Klang ist trotz Datenkompression UKW überlegen. Weder rauschen die digital ausgestrahlten Sender, noch treten Klangartefakte auf.
Der Empfang setzt im Unterschied zu anderen Rundfunkverbreitungswegen wie Satellit (DVB-S) und Internet keine komplizierte technische Infrastruktur voraus. In der Hälfte des Bundesgebiets genügt zum Empfang eine Zimmerantenne. Wo sie nicht ausreicht, helfen Außenantennen, die auf den Empfang des Frequenzbandes III (zwischen 174 und 230 MHz) ausgelegt sein sollten.
Die Senderauswahl ist größer als bei UKW und umfasst je nach Gebiet mit 30 bis 50 Sendern alle relevanten nationalen und lokalen Stationen.
Mit Digitalradio: Der Arcam ist mit einem Empfänger für den UKW-Nachfolger DAB+ ausgerüstet.

Mit Digitalradio: Der Arcam ist mit einem Empfänger für den UKW-Nachfolger DAB+ ausgerüstet.

Tonqualität

Arcams kleinster Multikanal-Brocken bringt mit  insgesamt 550 Watt ausreichend Power mit, seine Leistung fällt mit 106 Watt je Kanal im Stereo-Betrieb (4 Ohm) und je 67 Watt im 7-Kanal-Modus (4 Ohm) jedoch geringer aus als bei einigen Mitbewerbern in dieser Preisklasse. Auch der Vorgänger AVR380 hatte vor allem im Stereo-Modus mit je 146 Watt (4 Ohm) deutlich mehr Kraft auf der Kette. Dafür bricht die Power vergleichsweise wenig ein, wenn man von allen 7 Endstufen Höchstleistungen einfordert. Für einen AV-Receiver dieses Kalibers fällt der durchschnittliche Stromverbrauch mit 248 Watt normal aus, einen Eco-Modus bekam der AVR390 nicht spendiert. Der nur selten anzutreffende Netztrennschalter senkt den Energieverbrauch von 0,4 Watt im Standby auf null.

Im Sound-Check überzeugte der Arcam auf Anhieb: Vom Bass über die Mitten bis in die feinsten Höhen drang Steely Dans 5.1-Mix auf der „Two Against Nature“-Scheibe sehr ausgewogen zu Gehör, nichts verfärbte oder eckte störend an – so wie  man es in dieser Preisklasse erwarten darf. Selbst ohne Subwoofer kamen die Bassläufe knackig und auf den Punkt, die Instrumente standen greifbar in unserem Hörraum.

Alle Eingänge lassen sich individuell konfigurieren, u.a. kann man den Lip-Sync sowie Bass/Höhen definieren.

Alle Eingänge lassen sich individuell konfigurieren, u.a. kann man den Lip-Sync sowie Bass/Höhen definieren.

Nach dem Anschließen des Basswürfels rotierte die „DTS Demo Disc 2017“ (siehe Kasten links) im Scheibendreher. Der einminütige DTS:X-Trailer „Out of the Box“ explodierte zu Beginn mit einem kräftigen, aber kontrollierten Bassschub; die einzelnen Lichter schwirrten ortbar und körperhaft umher, während das leuchtende Finale unseren Hörraum vollflächig ausfüllte. Sehr schön! Brachialer ging es im Filmausschnitt von „Jason Bourne“ zu, wo der Agent in einem Sportflitzer einen Panzerwagen quer durch eine Großstadt verfolgt. Die zahllosen Unfälle, berstenden Karosserien und Motorengeräusche quittierte der Arcam mit einer mitreißenden Vorstellung, die uns glaubhaft in das sehr räumlich dargebotene Krawallszenario versetzte – da zuckt man schon mal zusammen.

Auch im Stereo-Modus gefiel der Arcam und ließ Michael Jacksons „Bad“ spritzig, druckvoll, aber gleichzeitig neutral schallen. Da passten Rhythmus und Spielfreude ebenso wie die räumliche Darbietung. Zu Höchstform lief der audiophile Brite aber erst mit Top-Aufnahmen wie „Hell or High Water“ von Sara K. auf, wo feine Gitarren-Zupfgeräusche sauber durchhörbar wurden und Gesang zum Greifen nah im Raum stand.  ao

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Der Testbericht Arcam FMJ AVR390 (Gesamtwertung: 84, Preis/UVP: 2400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Oppo UDP-203 (Test)

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Obwohl mittlerweile die Mehrheit aller neuen Fernseher über 50 Zoll nativ 3.840 x 2.160 Pixel darstellen und immer mehr Ultra-HD-Blu-rays erscheinen, fällt die Auswahl an adäquaten Spielern mager aus. Jetzt leistet der amerikanische AV-Spezialist Oppo, welcher unabhängig vom namensgebenden chinesischen Elektronikkonzern agiert, einen wertvollen und bislang einzigartigen Beitrag. Der UDP-203 kommt nämlich nicht nur mit UHD-Scheiben, sondern mit so ziemlich allen Disc-Arten inklusive SACD und DVD-Audio zurecht, was besonders HiFi-Fans freuen dürfte. Zudem ist er der erste Player, der Hardware-seitig für die Wieder-gabe von Dolby-Vision-Scheiben vorbereitet ist. Dafür gibt es von uns schon mal das Innovations-Logo, auch wenn diese Funktion erst mit einem Firmware-Update im Laufe des Jahres aktiviert wird. Diese Verzögerung ist aber nicht tragisch, stehen die Veröffentlichungstermine der ersten Dolby-Vision-Discs doch noch in den Sternen.

Weniger Erfreuliches gibt es von der Preisfront zu vermelden: Während das Modell in den USA knapp 550 Dollar kostet, werden hierzulande 850 Euro fällig – angesichts des aktuellen Dollar-Kurses eine etwas hohe Diskrepanz.

Standesgemäßer Auftritt

oppo-udp-203_proconWirklich günstig waren Oppos Blu-ray-Player noch nie. Schließlich unterstrichen die Amerikaner schon in audiovision 3-2013 mit dem damals 1.400 Euro teuren BDP-105 ihren High-End-Anspruch; die weiterentwickelte Darbee-Edition (Test in Ausgabe 9-2014) schlug sogar mit 1.520 Euro zu Buche. Beim BDP-103D hingegen wurden die ESS-Wandler vom Typ Sabre32 Reference, die XLR-Ausgänge sowie der Ringkerntrafo gestrichen, weshalb dieser bloß 820 Euro kostete. Insofern scheint der Preis für das erste Ultra-HD-Modell fair kalkuliert, zumal es einige Highlights der Brüder übernimmt.

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Zuerst fällt natürlich das Äußere auf: Oppo verzichtet im Gegensatz zu seinen Mitstreitern auf Schnörkeleien wie ein Curved-Design à la Samsung UBD-K8500 oder die Hochglanz-Oberflächen nach Art der Panasonic-Player DMP-UB900 und -UB704 (Test in audiovision 4-2016 bzw. 11-2016). Stattdessen kommt der UDP-203 in einem mattschwarzen Metallchassis mit einer Frontpartie aus gebürstetem Aluminium daher. Das sieht nicht nur hochwertig aus, sondern besticht zudem durch eine exzellente Materialanmutung ohne scharfe Kanten oder klappernde Bauteile. In der Mitte thront das Schubladenlaufwerk, das sanft öffnet beziehungsweise schließt und dank der Kapselung keine Vibrationen an das Gehäuse überträgt. Zwar surrt es beim Einlesen der Disc leise vor sich hin, während der Wiedergabe und aus üblichem Sitzabstand verstummen die Betriebsgeräusche aber fast komplett.

Der Quad-Core-Chip OP8591 wurde von Mediatek in Zusammenarbeit mit OPPO entwickelt und beherrscht die Wiedergabe von Dolby Vision.

Der Quad-Core-Chip OP8591 wurde von Mediatek in Zusammenarbeit mit OPPO entwickelt und beherrscht die Wiedergabe von Dolby Vision.

Von grafisch aufwändigen Verpackungen hält der Hersteller ebenfalls nichts. In unserem Fall erfolgte die Lieferung in zwei braunen Kartons, auf denen lediglich das Oppo-Logo, der Modellname sowie die Maß- und Gewichtsangaben aufgedruckt sind. Einzig der goldene „Hi-Res Audio“-Aufkleber lässt eine außergewöhnliche Tonausstattung erahnen. Apps sucht man beim UDP-203 leider vergeblich. Dafür besitzt er einen hervorragenden Mediaplayer, auf den wir später näher eingehen.

Volles Klangprogramm

Zu den Besonderheiten oder besser gesagt Allein-stellungsmerkmalen des UDP-203 gehört die Audio-Sektion: Oppo spendiert seinen Scheibendrehern tradionsgemäß vollständig regelbare analoge 7.1-Tonausgänge. Separate Stereo-Anschlüsse (XLR und Cinch) wie beim BDP-105 respektive BDP-105D fehlen ihm allerdings – wahrscheinlich wird erst wieder das neue, für Sommer angekündigte Flaggschiff UDP-205 damit aufwarten. Im Unterschied zu Panasonics 800 Euro teurem DMP-UB900 verarbeitet der Oppo nicht bloß Hochbit-Formate wie DTS-HD, sondern als erster (und derzeit einziger) Ultra-HD-Blu-ray-Player auch die audiophilen Disc-Formate SACD und DVD-Audio. Einen detaillierten Einblick in das Innere des Gehäuses bekommen Sie auf der nächsten Seite.

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Doppelt und dreifach: Oppo spendiert dem UDP-203 gleich mehrere Anschlüsse einer Art wie zum Beispiel zwei HDMI-Ausgänge (einer davon nur für Audio) und einen -Eingang. Ferner stehen zwei rückseitige USB-3.0-Ports sowie eine 2.0-Buchse auf der Vorderseite bereit. Vergoldete Schnittstellen unterstreichen den Premium-Anspruch des Universalplayers.

Doppelt und dreifach: Oppo spendiert dem UDP-203 gleich mehrere Anschlüsse einer Art wie zum Beispiel zwei HDMI-Ausgänge (einer davon nur für Audio) und einen -Eingang. Ferner stehen zwei rückseitige USB-3.0-Ports sowie eine 2.0-Buchse auf der Vorderseite bereit. Vergoldete Schnittstellen unterstreichen den Premium-Anspruch des Universalplayers.

Interessant für Klangtüftler sind die im Setup-Menü auswählbaren Filter-Charakteristiken (Scharfer Roll-off, Short-Delay Sharp, Langsamer Roll-off, Short-Delay Slow und Super Slow). Sie wirken sich klanglich filigran auf Timing, Impulsantwort und die Hochtonfilterung aus. Anstelle von fixen Hochpegel-Ausgängen à la Panasonic besitzt der UDP-203 wesentlich feinere Regler, welche die Level des Mehrkanal-Ausgangs in 100 Stufen steuern. Dazu steht sogar ein komplettes 7.1-Lautsprecher- und Bass-Management inklusive Pegel- sowie Abstands-einstellung bereit. So lässt sich die Distanz flexibel von 0 bis 60 Fuß (entspricht 18,3 Metern), die Boxengröße auf „Klein“ (Satelliten-) oder „Groß“ (Vollbereichslautsprecher) und der Wirkungsgrad beziehungsweise Kanalpegel zwischen -10 und +10 Dezibel in 0,5er-Schritten festlegen. Die Übernahmefrequenz zum Subwoofer ist in 15 Stufen zwischen 40 und 250 Hertz einstellbar. Zu guter Letzt sind sowohl ein Testton-Generator als auch Downmix-Optionen für 5.1- und Stereo-Systeme integriert. 

Schön anzusehen: Jedes der sieben Icons auf der Startseite ist mit einem anderen Hintergrundbild verknüpft.

Schön anzusehen: Jedes der sieben Icons auf der Startseite ist mit einem anderen Hintergrundbild verknüpft.

Wie bei den früheren Modellen gibt es aber einen Haken: Die Lip-Sync-Funktion (-100 bis +200 Millisekunden), welche zur Kompensation des Rechendelays des Displays gebraucht wird, wirkt sich nicht auf die analogen Audio-Ausgänge aus. Schließt man also Aktivlautsprecher und Projektor oder Fernseher direkt (ohne einen AV-Receiver) am Oppo an, kommt der Ton 60 bis 80 Millisekunden vor dem Bild beim Hörer an.

Multimedia-Wiedergabe

Das einzige echte Manko des Oppo, was auch etliche Punkte kostet, sind die Streaming-Apps. Es gibt nämlich keine. Somit fehlen dem UDP-203 etliche 4K- und HDR-Quellen. So beschränkt sich seine Online-Funktionalität auf Firmware-Updates.

Die Ethernet-Buchse und das integrierte WLAN-Modul erfüllen noch einen anderen Zweck: Sie gestatten den Zugriff auf das heimische Netzwerk, so dass Multimedia-Inhalte von Computern, Tablets, Smartphones und NAS-Systemen direkt abgespielt werden können. Darüber hinaus verfügt der Oppo über drei USB-Anschlüsse; die beiden rückseitigen arbeiten sogar nach dem 3.0-Standard für besonders hohe Übertragungsraten. In jedem Fall unterstützt der Mediaplayer alle wichtigen Dateiformate und gibt sogar Mehrkanal-Musik als 5.1-PCM-Signal wieder. Eine Anlaufstelle für adäquate Aufnahmen ist unter anderem das norwegische Label 2L, das zahlreiche Lieder sowohl in Stereo- als auch in Surround-Qualität zum Download anbietet.

Tiefreichende Videofunktionen sind nicht nur für Heimkino-Enthusiasten ein starkes Tool zur Bildoptimierung. Schließlich fehlen manchen Fernsehern bestimmte Einstellmöglichkeiten oder die im Gerät verbauten Kontrast- und Helligkeitsregler arbeiten zu grob. Der UDP-203 justiert die wichtigsten Parameter wie Helligkeit, Kontrast, Farbton und Sättigung in 32 Stufen. Der Feinabgleich der Schärfe (0 bis 16) und das dreistufige Rauschfilter komplettieren die Bildfunktionen. Spezialitäten wie ein Darbee-Prozessor sind aber nicht an Bord – bleibt abzuwarten, ob der UDP-205 damit ausgestattet sein wird.
Bildtüftler können zudem Details der HDMI-Ausgabe wie den Farbraum YCbCr in drei Varianten (4:4:4 / 4:2:2 / 4:2:0) oder die digitalen RGB-Videopegel (Videolevel / PC-Level) einstellen. Manche Projektoren profitieren davon insofern, als zuvor gesperrte Farbsättigungsregler auftauchen oder sich mit einem bestimmten Farbraum verknüpfte Fehler vermeiden lassen.
DVD 24p-Umwandlung: Die Schaltung ist standardmäßig aktiv und eliminiert das Ruckeln von NTSC-Discs.

DVD 24p-Umwandlung: Die Schaltung ist standardmäßig aktiv und eliminiert das Ruckeln von NTSC-Discs.

Als Besonderheit erweitert der Oppo die Anschlussmöglichkeiten im Heimkino, indem er neben dem Ton des TV-Geräts über die HDMI-ARC-Funktion (Audio Return Channel) zusätzlich eine HDMI-Bildquelle zum Display durchschleift: Am rückseitigen Eingang nimmt der Player Videos bis UHD-Auflösung entgegen und stellt zur Feinjustage sämtliche der links genannten Werkzeuge bereit. HDR-Videos bleiben jedoch (trotz HDMI-2.0-Spezifikation des Eingangs) auf der Strecke, so dass man auf dem Fernseher lediglich SDR-Qualität zu sehen bekommt.

Cineasten mit internationaler DVD-Sammlung werden die Funktion „24p-Umwandlung“ lieben: Sie beseitigt das 3:2-Ruckeln von NTSC-Scheiben und gibt diese in bester Skalierungsqualität im Format 2160/24p aus.

Ausgesprochen gut gefällt uns die Bedienung: Der UDP-203 brilliert mit einer sehr übersichtlichen Benutzeroberfläche sowie kurzen Reaktionszeiten. Die Tastenbeleuchtung der Fernbedienung schaltet sich beim Hantieren automatisch ein.

Für die Klanganpassung hält der Oppo ein komplettes Lautsprecher-Management bereit. Schade, dass sich die Sync-Funktion nicht auf analoge Tonausgänge auswirkt.

Für die Klanganpassung hält der Oppo ein komplettes Lautsprecher-Management bereit. Schade, dass sich die Sync-Funktion nicht auf analoge Tonausgänge auswirkt.

Eindrucksvolle Bildqualität

Trotz der Audio-Affinität vernachlässigt Oppo die Videotechnik bei seinem ersten UHD-Blu-ray-Player nicht im Geringsten. Zwar ist keine Darbee-Schaltung wie beim BDP-105D oder -103D an Bord, doch soll dafür MediaTeks Quad-Core-Prozessor OP8591 mit der (derzeit) fortschrittlichsten Decoding- und Signalverarbeitungstechnik aufwarten. Tatsächlich legt der UDP-203 schon bei DVDs eine erstklassige Bildqualität an den Tag: PAL-Material skaliert er ab Werk sehr sauber zu 1080p oder Ultra-HD hoch und gibt sogar Regionalcode-freie 60Hz-Scheiben auf Wunsch ruckelfrei mit 24 Hertz aus – davon profitieren vor allem Fernseher ohne Inverse-Telecine-Funktion. An der Blu-ray-Wiedergabe, sei es in 2D oder 3D, haben wir ebenso wenig auszusetzen: Das Bild besticht durch stimmige Farben, eine knackige Detaildarstellung und einen tollen Schärfeeindruck.

Outsourcing: Da der Oppo UDP-203 keine Apps besitzt, müssen Smart-TV-Fans zum Beispiel auf Amazons Fire TV Stick zurückgreifen. Dafür gibt es einen HDMI-Eingang.

Outsourcing: Da der Oppo UDP-203 keine Apps besitzt, müssen Smart-TV-Fans zum Beispiel auf Amazons Fire TV Stick zurückgreifen. Dafür gibt es einen HDMI-Eingang.

SMB und DLNA: Natürlich unterstützt Oppos Universalplayer auch das Multimedia-Streaming via Netzwerk. Als Quellen dienen zum Beispiel Computer und Smartphones.

SMB und DLNA: Natürlich unterstützt Oppos Universalplayer auch das Multimedia-Streaming via Netzwerk. Als Quellen dienen zum Beispiel Computer und Smartphones.

Unsere HDR-Testbilder gibt der Oppo UDP-203 in makelloser Qualität an entsprechende Displays aus, also mit akkuraten Luminanz- und Farbpegeln sowie saumfreier Bildschärfe. Die feinstufige Darstellung im Grauverlauf bleibt selbst nach kleinen Bildjustagen erhalten. Senkt man den Kontrast im Player leicht ab, werden auch zuvor unsichtbare hellste Graustufen unseres HDR-Testbilds im Bereich zwischen 1.000 und 2.000 Nits aufgrund der Pegelverschiebung sichtbar. In der Praxis wären allerdings Feinjustagen der Gammakurve hilfreicher als die einfachen Helligkeits- und Kon­trastregler des Oppo. Eine Tonwertkorrektur im Bereich mittlerer Videopegel, wie sie mancher HDR-Projektor (zum Beispiel der Acer V9800 auf Seite 59) sowie ältere Fernseher ohne HDR gut gebrauchen könnten, lässt sich nicht vornehmen. Der Konkurrent Panasonic DMP-UB900 ermöglicht immerhin ein Tone Mapping für SDR-Displays: Die Funktion „Dynamikbereichskonvertierung“ stellt die Gammakurve von HDR-Videos in 24 Stufen passend zur Bildschirmhelligkeit zwischen 100 und 1.000 Candela ein.

Gut gefallen uns die ausführlichen Informationen, die der Oppo im Display und speziell nach längerem Drücken der Info-Taste zum laufenden HDR-Video zurückmeldet (siehe Screenshot unten). Das klappt auch mit HDR-Clips, die der UDP-203 über alle drei USB-Ports abspielt. Diese gibt er automatisch in feiner 10-Bit-Qualität sowie mit korrekter Bildrate aus und unterstützt zudem die wichtigsten UHD-Formate beziehungs­weise Codecs inklusive HEVC. Alle Videos eines Ordners werden ohne nervige Info-Einblendungen abgespielt. Die Pause zwischen den Clips beträgt nur zwei bis drei Sekunden. Ebenso überzeugt uns die schnörkellose Diaschau mit messerscharfen Bildern in UHD-Auflösung.

Playback-Information: Der Oppo UDP-203 blendet auf Wunsch ausführliche Informationen zum laufenden Video ein; sogar den aktiven Farbraum und die Bittiefe.

Playback-Information: Der Oppo UDP-203 blendet auf Wunsch ausführliche Informationen zum laufenden Video ein; sogar den aktiven Farbraum und die Bittiefe.

Was wir noch nicht ausprobieren konnten, waren Dolby-Vision-Videos in 12-Bit-Qualität. Sie sollen allerdings nach einem Fimware-Update korrekt abgespielt werden können, welches bereits in diesem Frühjahr erscheinen soll.

Der Video-Equalizer wurde im Vergleich zu den Darbee-Modellen ein wenig abgespeckt, wobei die vorhandenen Bildregler in der Praxis locker ausreichen. Ferner lassen sich die Auflösung und diverse Farbräume festlegen. Bei der HDR-Zuspielung könten aber ein paar zusätzliche Korrekturmöglichkeiten nicht schaden (siehe Kasten „Auf den HDR-Geschmack gekommen“). Ungeachtet dessen läuft der Universalplayer mit Ultra-HD-Discs zur Hochform auf: Der Blockbuster „The Revenant“ erscheint perfekt durchgezeichnet und zeigt speziell in den Waldszenen eine tolle Dynamik. mr/ur

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AuVi_AWARD-Referenz

AuVi_AWARD-Highlight

AuVi_AWARD-Innovation

Der Testbericht Oppo UDP-203 (Gesamtwertung: 93, Preis/UVP: 850 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2017 erschienen.

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Nubert nuPro AS-450 (Test)

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Schon beim Auspacken des nuPro AS-450 war uns klar: Hier läuft der Hase anders. Mit einem Gewicht von 32 Kilo und den Maßen eines ausgewachsenen Standlautsprechers mussten wir dann auch zu zweit ran, um den Koloss aus seiner Verpackung zu hieven. Zierlich, klein und mit Schnörkel-Design gibt‘s woanders, Nubert baut Boxen, die konsequent der Firmen-Philosophie der „Ehrlichen Lautsprecher“ folgen. Das trifft nicht nur auf Material und Verarbeitung, sondern auch auf den bestmöglichen Klang zu – und der tönt allen Gesetzen der Physik nach nun mal nicht aus Mini-Boxen. Zusammen mit seinen drei integrierten Verstärkern kostet die AS-450 dann auch 1.330 Euro – und übertrifft auch in diesem Punkt die meisten Mitbewerber.

Außen und Innen

nubert_nuproas-450_proconDie AS-450 versteht sich als großer Bruder des seit 2014 erhältlichen AS-250 (Test in Ausgabe 11-2014), mit der Betonung auf groß: 110 x 40 x 19,5 Zentimeter (BxTxH) misst das bestens verarbeitete Massivgehäuse aus MDF-Material, das wahl-weise mit schwarzer oder weißer Schleiflackoberfläche erhältlich ist. Darauf Platz finden auch die ganz großen Fernseher, trägt das AS-450 doch bis zu 100 Kilogramm. Die matte Oberfläche reduziert etwaige Spiegelungen des TV-Bildes auf der Soundbar. Nubert bezeichnet die AS-450 übrigens als „Stereoboard“ und verrät damit den Aufbau: Konzipiert als aktives Stereo-Lautsprechersystem beherbergt das AS-450 zwei Digitalverstärker für den linken wie rechten Kanal mit je 80 Watt. Die Chassis stammen allesamt aus Nuberts bekannter nuPro Aktiv-Lautsprecherserie. Insgesamt arbeiten im Gehäuse zwei Hochtöner mit 25 mm Seidengewebekalotten sowie vier 120 mm große Tief-/Mitteltöner mit Polypropylenmembran, von denen zwei passiv ihren Dienst verrichten. Auf der Unterseite des Gehäuses schuftet ein 27-cm-Tief-töner mit Nomex/Papiermembran, der von einem zusätzlichen Digitalverstärker mit 250 Watt angetrieben wird; links und rechts an den Gehäuse-Seiten liegen Bassreflex-Öffnungen.

Die Aufteilung der Frequenzen für das Dreieinhalb-Wege-Lautsprechersystem erfolgt mit einer passiven Frequenzweiche. Die Elektronik des AS-450 arbeitet komplett digital, eingehende analoge Signale werden entsprechend gewandelt. Der Signalprozessor ist für die präzise Linearisierung der Frequenzbereiche zwischen 30 und 22.000 Hz zuständig und übernimmt die Frequenzaufteilung. Die Signale der folgenden Pulsweitenmodulation können die Digitalendstufen direkt verarbeiten, womit eine Digital-Analog-Konvertierung entfällt.

Für den nötigen Abstand zwischen Woofer-Chassis zu Auflagefläche sorgen vier Vibrationen hemmende Füße auf der Gehäuseunterseite, die man nicht abschrauben kann. Eine von Magneten gehaltene Frontbespannung lässt die Chassis verschwinden, das große und optional abschaltbare Display bleibt dank einer Aussparung im Grill aber auch mit Schutzaufsatz bestens lesbar.

Ausstattung & Praxis

Tonsignale kommen digital und analog via Toslink-, Koax- und Cinch-Buchse ins Deck. Über USB gelangt Musik direkt vom PC in das USB-DAC des AS-450, was bestmöglichen Klang verspricht, da die Soundkarte im Computer umgangen wird und die digitale Signalverarbeitung im Sounddeck erfolgt. Auf Wunsch wandern Klangdaten über den „Link“-Cinch-Ausgang an externe Aktiv-Lautsprecher, der Sub-Pre-out ermöglicht zudem den Anschluss eines Aktiv-Subwoofers; die Trennfrequenz kann hierfür im Deck zwischen 40 und 160 Hertz eingestellt werden. Ein zusätzliches Hochpass-Filter von 20 bis 160 Hertz erlaubt zur Tiefbass-Entlastung die Definition einer unteren Grenzfrequenz für das AS-450-Deck. Trotzdem sinnvoll ist das aktivierbare „Softclipping“, welches die Chassis vor möglicher Überlastung schützt.

Die Menüsteuerung erfolgt über 5 Tasten am Gerät; das Display ist auch von Weitem gut sichtbar.

Die Menüsteuerung erfolgt über 5 Tasten am Gerät; das Display ist auch von Weitem gut sichtbar.

Rückseite: Mit Toslink-, Koax- und Stereo-Cincheingang sowie Sub-Pre-out und Signal-Out bietet das nuPro AS-450 ausschließlich Tonanschlüsse; HDMI- sowie analoge Bildschnittstellen fehlen. Ein Highlight ist das USB-DAC.

Rückseite: Mit Toslink-, Koax- und Stereo-Cincheingang sowie Sub-Pre-out und Signal-Out bietet das nuPro AS-450 ausschließlich Tonanschlüsse; HDMI- sowie analoge Bildschnittstellen fehlen. Ein Highlight ist das USB-DAC.

HDMI-Anschlüsse sucht man allerdings vergebens, was Punkte kostet. Bildsignale von Playern, Settop-Boxen und Co. müssen daher direkt zum Fernseher geleitet werden und HD-Ton von Blu-ray bleibt außen vor. Auch Bitstream-Signale verweigert das AS-450, weshalb man im Player und Fernseher den Tonausgang auf PCM-Ausgabe umstellen muss. Dolby- und DTS-Decoder sind für die AS-450 genauso Fremdworte wie virtueller Raumklang; Letzterer gehört für die Nubert-Ingenieure nicht in ein Sounddeck, da Schaltungen hierfür Klanginformationen verändern und verfälschen, ohne die Räumlichkeit einer echten Mehrkanal-Anlage zu erzielen. An regulären Klangprogrammen spendierte Nubert nur einen Mono-Modus, der bei schlecht oder inkorrekt abgemischten Aufnahmen nützlich sein kann. Ebenfalls sinnvoll sind die Bass- und Höhen/Mittenregler, die nach dem Klangwaagen-Prinzip arbeiten und den Frequenzgang je nach Einstellung kontinuierlich fallen und ansteigen lassen. Über die Menütasten direkt am Gerät lassen sich neben den bereits genannten Funktionen auch die Balance, das Automatik-Standby und drei Speicher wählen; so darf man verschiedene Einstellungen auf Knopfdruck miteinander vergleichen.

Die kleine, aber griffige Fernbedienung beschränkt sich dagegen auf die wichtigsten Funktionen für den Alltag, ein Onscreen-Menü gibt es aufgrund fehlender Bild-Schnittstellen natürlich nicht. Auch bei der Multimedia-Ausstattung zeigt sich Nuberts Edeldeck sparsam: Ein Media-player fehlt ebenso wie DLNA, WLAN, Bluetooth und AirPlay. Wer trotzdem via Smartphone und Co. zum Nubert-Deck streamen möchte, muss auf externe Helfer zurückgreifen (siehe folgenden Kasten „Drahtlos-Features zum Nachrüsten“).

Die kleine Fernbedienung punktet mit großen Tasten für die wichtigsten Alltagsfunktionen. Die gummierte Oberseite fühlt sich angenehm an.

Die kleine Fernbedienung punktet mit großen Tasten für die wichtigsten Alltagsfunktionen. Die gummierte Oberseite fühlt sich angenehm an.

So gut Nuberts Sounddecks auch klingt, in Sachen Ausstattung tun sich einige Lücken auf. Doch für praktisch alles gibt es passende Adapter:
• Die nuFunk-Reihe ermöglicht das drahtlose Senden und Empfangen von Tonsignalen via Digitalfunk: Das Modul E-1 dient als Empfangsteil zum Aufbau eines dreikanaligen Funk-Netzwerks und reicht via Cinch und Koax-SPDIF Klangdaten an das AS-450, Aktivlautsprecher oder einen Verstärker weiter. Alternativ steht die kleinere Variante EU-1 mit 2 Kanälen zur Wahl, deren Spannungsversorgung via USB-Stecker erfolgt und direkt an das Sound-Deck andocken kann.
Sorgen für Drahtlos-Musik: die Module von Nuberts nuFunk-Serie: E1 (229 Euro unten), EU-1 (69 Euro, links oben) und der USB-Sender SU-1 (79 Euro, rechts oben).

Sorgen für Drahtlos-Musik: die Module von Nuberts nuFunk-Serie: E1 (229 Euro unten), EU-1 (69 Euro, links oben) und der USB-Sender SU-1 (79 Euro, rechts oben).

Ihre Daten erhalten die Empfänger vom Sendermodul S-2 (229 Euro), das über Cinch, Toslink oder Koax mit Heimkino-Komponenten verkabelt wird. Dank der 3-Kanal-Übertragung lässt sich zu einem Paar Stereoboxen auch ein Subwoofer ansteuern. Der nuFunk USB-Sender SU-1 eignet sich dagegen ausschließlich für den Computer und fungiert als externe Soundkarte, die Klangdaten des Rechners an die Empfänger streamt. Jeder Sender kann bis zu vier Empfängermodule versorgen, es lassen sich bis zu vier Sender parallel betreiben.
• Der Blue Lino 4G plus empfängt für 69 Euro Blue­tooth-Audio und gibt das Signal dank aptX-Codec-in höchster Qualität aus. Am Sounddeck dockt er analog und optisch an. Dank eingebauter Antenne soll die Reichweite mit 20 Metern rund doppelt so hoch sein wie beim Schwestermodell Blue Lino 4G (55 Euro).
• Das 79 Euro teure AirLino dient zum drahtlosen Musikempfang via AirPlay. Alternativ kann über UPnP bzw. DLNA drahtlos zum AirLino gestreamt werden. Der Anschluss erfolgt über 3,5-Klinke oder Toslink.

Mit dem „Blue Lino 4G Plus“ kann man dem AS-450 zu Bluetooth verhelfen.

Mit dem „Blue Lino 4G Plus“ kann man dem AS-450 zu Bluetooth verhelfen.

Tonqualität

Die Frontplatte wurde mit ihren abgerundeten Wangen auf ein gleichmäßiges Rundstrahlverhalten optimiert – mit Erfolg: Chassis und Gehäuse sorgen dafür, dass selbst aus extremen Hörwinkeln der Klang kaum verfärbt und Stimmen damit auch auf den äußersten Sofaecken bestens verständlich bleiben. Schaltungen zur Sprachverbesserung sind damit obsolet und konsequenterweise nicht vorhanden. Die beiden Hochtöner sitzen 95 Zentimeter auseinander und sorgen bei rund 2,5 Metern Sitzabstand für eine Klangbühne, die sich nur knapp über die Breite des Decks erstreckt. Hier klingen Sounddecks mit Virtual-Surround-Funktion und seitlich abstrahlenden Chassis hörbar größer bzw. räumlicher, meist aber auch verwaschener, unnatürlicher und weniger körperhaft.

Mit aberwitzigen 410 Watt Nennleistung beschallt das Nubert-Deck auch größte Wohnzimmer mit Pegeln, die jeden Nachbarn zur Weißglut treiben. Dabei sind Chassis sowie das massive Gehäuse nicht aus der Ruhe zu bringen – nichts verzerrt, nichts vibriert, nichts scheppert selbst bei Killer-Bässen, die kräftig im Bauch spürbar sind. Die Größe des Decks sorgt auch bei leisen Pegeln für einen ungemein voluminösen und druckvollen Klang, der unaufdringlich und natürlich in den Raum fließt. So machen Rock, Pop und Jazz gleichermaßen viel Spaß!

Umgedreht: An der Unterseite des Gehäuses versteckt sich ein 27 Zentimeter großer Tieftöner.

Umgedreht: An der Unterseite des Gehäuses versteckt sich ein 27 Zentimeter großer Tieftöner.

Nicht minder gespannt waren wir auf die Klangkünste des Stereo-Boards bei Material mit Mehrkanal-Abmischung: Hierfür rotierte Dolbys Atmos-Trailer „Leaf“ im Player, der aufgrund von Phasendrehungen größer und breiter als Musik klang. Dennoch beschränkte sich das Sound-geschehen auf den Frontalbereich – seitlich und hinter dem Hörplatz oder gar von oben war nichts zu hören. Auch Dolbys „Amaze“-Trailer mit seinem 360-Grad-Vogelflug vermochte den Raum nicht weiter zu öffnen, im Gegenzug klangen die Effekte aber sehr  plastisch, mit klarer Raumabbildung und stiegen ordentlich in den Basskeller. Im DTS:X-Clip zu „Jason Bourne“ von der „DTS Demo Disc 2017“ konnte das Deck seine Power bei Bass und Dynamik voll unter Beweis stellen. Effekte und Musik wurden  impulsiv, knackig und verzerrungsfrei in den Hörraum gedrückt. Trotz gehobener Lautstärke spielte das AS-450 stets stressfrei und souverän, was zu ermüdungsfreiem Langzeithören einlädt. ao

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Der Testbericht Nubert nuPro AS-450 (Gesamtwertung: 85, Preis/UVP: 1330 Euro) ist in audiovision Ausgabe 04-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Yamaha RX-A860 (Test)

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Die jährliche Wachablösung macht auch vor Yamahas Mittelklasse-Receivern nicht Halt. Im Vergleich zum Vorgänger RX-A850 (Test in 10-2015) entpuppt sich der verbaute DTS:X-Decoder als größte Neuerung des RX-A860. Zudem muss die Bildoptimierung HDR-10 nicht per Firmware nachträglich installiert werden. Neu ist auch der Preis, der von 950 auf 1.000 Euro angestiegen ist.

Ausstattung und Praxis

yamaha_rx-a860_proconFür einen runden Tausender gab man dem 7-Kanal-Receiver einige Tugenden der teureren Aventage-Brüder mit auf den Weg: So fällt die Verarbeitung des Metall-Gehäuses samt Aluminium-Front tadellos aus und an der Unterseite soll ein fünfter, mittig angebrachter Standfuß („A.R.T. Wedge“-Design) für verringerte Vibrationen sorgen. Auf den H-förmigen Rahmenaufbau im Inneren mit zusätzlichen Streben für mehr Stabilität verzichtet der RX-A860 jedoch. Unter der kleinen Frontklappe kommen diverse Anschlüsse zum Vorschein (Phono, HDMI, FBAS, USB, YPAO-Mic), aber kaum Steuertasten. Ohne Fernbedienung lässt sich der Receiver daher nicht vollständig bedienen. Das große Zwei-Zeilen-Display kann man auch aus größerer Entfernung gut ablesen, zudem zeigt es separat die Lautstärke sowie eine Kanalmatrix an.

yamaha-rx-a860-fb

Yamaha: Die Fernbedienung wirkt mit ihren vielen Mini-Tasten etwas überladen. Auch hier wäre eine Beleuchtung wünschenswert.

Die Anschlüsse auf der Rückseite fallen identisch zum Vormodell aus, mit 7 HDMI-Eingängen und 2 HDMI-Ausgängen, 4 Stereo-Cinch-Buchsen sowie je 2 optischen und koaxialen Schnittstellen ist man ausreichend für den Heimkino-Alltag gerüstet. Hinzu kommen Pre-outs für einen zweiten Hörraum sowie ein 7.1-Vorverstärkerausgang, der jedoch nicht zur Erweiterung auf ein 7.1.2-Set verwendet werden kann – in der Preisklasse um 1.000 Euro ist dieses Defizit leider noch weit verbreitet. Mit seinen 7 diskret aufgebauten Endstufen ist der RX-A860 auf 7.1- oder 5.1.2-Boxen-Setups beschränkt, dennoch lassen sich 9 Paar Lautsprecher verkabeln: Nutzt man die beiden Höhenkanäle, die bei Yamaha „Front Presence“ heißen, bleiben die Surround-Back-Lautsprecher stumm. Welche Schallwandler gerade aktiv sind, entscheidet der benutzte Ton-Decoder bzw. das Eingangssignal oder das konfigurierte Boxen-Setup. Für den Höhen-Upmix stehen neben den bordeigenen DSP-Programmen (siehe Kasten „Die Effekte des Cinema DSP-3D“) die 3D-Mischer Dolby Surround und DTS Neural:X bereit, welche dank Cross-Format-Upmixing auch die Tonformate der jeweiligen Konkurrenz wiedergeben können. Der DTS Neo:6-Decoder ermöglicht zudem ein Upmixing ohne Höhenboxen.

Yamahas Einmessautomatik YPAO korrigiert den Frequenzgang der Lautsprecher unter Berücksichtigung von bis zu acht Messpunkten. Die drei ermittelten Klangkurven darf der Nutzer nachträglich per semiparametrischem Equalizer modifizieren, der sich nahezu stufenlos in Pegel und Bandbreite sowie 28-stufig in der Frequenz zwischen 15,6 Hz und 16 kHz justieren lässt. Bei der manuellen Lautsprecherkonfiguration gefällt die umschaltbare Subwoofer-Phase; die beiden anschließbaren Krawallmacher lassen sich aber nicht einzeln einstellen. Die Distanzen der Boxen verrückt die Automatik oder der Nutzer in 5-Zentimeter-Schritten – nicht schlecht, die 1-Zentimeter-Einheiten der Konkurrenz erlauben jedoch eine noch genauere Abstimmung.

Video und Multimedia

Die HDMI-Ports akzeptieren UHD-Signale bis 60 Hertz, HDR-10 und den BT.2020-Farbraum, von den 8 Eingängen sind aber nur 3 mit dem HDCP 2.2-Kopierschutz kompatibel. Auf Wunsch skaliert die Videoelektronik HDMI- und analoge SD-Signale bis zu 4K/60p. Die fehlenden Bildregler verhindern jedoch die Höchstwertung bei der Video-Note.

7.1.2-Setup: Ob die Höhenboxen oder die Back-Rears laufen, entscheidet der Decoder bzw. das Tonsignal.

7.1.2-Setup: Ob die Höhenboxen oder die Back-Rears laufen, entscheidet der Decoder bzw. das Tonsignal.

Höhenboxen sind beim RX-A860 nur vorne (Aufsatz, Presence, Top) vorgesehen.

Höhenboxen sind beim RX-A860 nur vorne (Aufsatz, Presence, Top) vorgesehen.

In Sachen Multimedia passt alles, denn Smartphone und Co. dürfen per AirPlay, Bluetooth, DLNA, WLAN, WiFi Direct und USB andocken. Bei den Streaming-Apps stehen Spotify, Napster,  Juke und Qobuz zur Auswahl, kostenlose Musik liefert das Internet-Radio. Wie alle Receiver der Aventage-Reihe unterstützt auch der RX-A860 „MusicCast“, mit dem sich zahlreiche Yamaha-Komponenten zu einem Multiroom-System vernetzen lassen; die Handhabung kann bequem per App erfolgen. Ferner steht mit dem „AV-Controller“ eine zweite Smartphone-Fernbedienung zur Verfügung und auch via Internet-Browser lässt sich der RX-A860 steuern bzw. konfigurieren.

Yamahas AV-Receiver verfügen über „Cinema DSP“-Programme, die den Sound verschiedener Örtlichkeiten simulieren und/oder Ton für die Wiedergabe von Film, Musik oder Games optimieren. Den RX-A860 statteten die Entwickler mit 16 DSP-Klangfeldern aus, die auch die beiden Höhenlautsprecher berücksichtigen. Als Besonderheit – und hier ist Yamaha den Konkurrenten voraus – lassen sich alle Halleffekte auch manuell nach persönlichen Vorlieben konfigurieren: So kann man über Parameter wie Verzögerungszeiten und Pegel den DSP-Effekt und damit die virtuelle Raumgröße selbst bestimmen (Bild unten).
Die Raumsimulationen lassen sich mit diversen Einstellreglern im Klang anpassen.

Die Raumsimulationen lassen sich mit diversen Einstellreglern im Klang anpassen.

Wie glaubwürdig das letztlich klingt, hängt vom realen Hörraum und dem Lautsprecher-Aufbau ab: Aus halligen Umgebungen kann auch fortschrittlichste DSP-Technik keinen klanglich perfekten Kinosaal zaubern – der DSP-Nachhall und der des Hörraums addieren sich ungünstig auf. Das Ergebnis überzeugt umso mehr, je trockener der Hörraum ist. Auch die Anzahl der Lautsprecher und der Abstand zu ihnen ist von Belang: Mit mehr Schallquellen und kürzeren Distanzen kommt mehr Direktschall beim Hörer an, wodurch der Eigenklang des Wiedergabe­raums in den Hintergrund tritt.

Tonqualität

Bei der Leistungsmessung lieferte der Yamaha im 7-Kanal-Betrieb etwas mehr Watt als sein Vorgänger, was ihm einen zusätzlichen Wertungspunkt beschert. Mit einer Gesamtleistung von über 550 Watt (4 Ohm) kann er auch in großen Heimkinos solide aufspielen. Der effiziente Eco-Modus senkt den durchschnittlichen Stromverbrauch von 283 auf 142 Watt.

Das ausführliche Info-Menü gibt unter anderem Auskunft über die ein- und ausgehenden Tonsignale.

Das ausführliche Info-Menü gibt unter anderem Auskunft über die ein- und ausgehenden Tonsignale.

Klangregelung: Der manuelle Equalizer erlaubt die präzise Manipulation in Frequenz, Bandbreite (Q) und Pegel.

Klangregelung: Der manuelle Equalizer erlaubt die präzise Manipulation in Frequenz, Bandbreite (Q) und Pegel.

Im Hörtest schob der Yamaha die 5.1-Abmischungen (Dolby und DTS) von Silje Nergaards „Live in Köln“-Scheibe schön dynamisch, plastisch und räumlich überzeugend in den Raum; der Kontrabass zupfte konturiert und kräftig, Instrumente saßen am rechten Platz und Ner-gaards Gesang schallte körperhaft aus der Mitte der Lautsprecher. Mit den Ergebnissen der YPAO-Einmessung waren wir zufrieden, die ermittelten Klangkurven „Natürlich“ und „Linear“ tönten für unseren Geschmack aber etwas hell und bei hohen Hörpegeln aufdringlich; „Front“ dunkelte dagegen den Klang etwas ab. In allen drei Fällen lässt sich der Sound via Equalizer auf individuelle Vorlieben trimmen. Mit Clips von unseren Dolby-Atmos-Demo-scheiben zauberte der Yamaha sehr lebendige, präzise und weite Klangfelder – der 360-Grad-Vogelflug in „Amaze“ war ebenso klar nachvollziehbar, wie der Synthesizer in „Audio-sphere“ von der Decke tönte; Letzterer schallte aufgrund des Einsatzes von nur zwei Top-Front-Boxen nicht über dem Kopf, sondern etwas nach vorne versetzt.

Gut bestückt: Von den 9 Paar Boxenklemmen können nur 7 zeitgleich befeuert werden. Dank zahlreicher, digitaler sowie analoger Video- und Audioschnittstellen kommen keine Engpässe auf; auch ein Phono-Eingang ist dabei. Die 7.2-Pre-outs steuern keine Höhenboxen. Dafür lassen sich zwei Subwoofer anschließen, aber nicht getrennt regeln.

Gut bestückt: Von den 9 Paar Boxenklemmen können nur 7 zeitgleich befeuert werden. Dank zahlreicher, digitaler sowie analoger Video- und Audioschnittstellen kommen keine Engpässe auf; auch ein Phono-Eingang ist dabei. Die 7.2-Pre-outs steuern keine Höhenboxen. Dafür lassen sich zwei Subwoofer anschließen, aber nicht getrennt regeln.

Bei Stereomusik überzeugte uns der Yamaha im „Pure Direct“-Modus mit Neutralität und Durchhörbarkeit. Dabei deckte der Japaner feine Details gnadenlos auf – was nicht jeder Aufnahme gut zu Gesicht steht. Mit audiophilen Jazz-Klängen von Christy Barons CD „Steppin“ musizierte der RX-A860 dagegen wunderbar locker und anspringend, ja geradezu authentisch auf den Punkt. Die „Enhancer“-Schaltung päppelt Musik für einen dynamischeren Klang mit Bässen und Höhen auf, datenreduzierte Audiokost via YouTube tönt so etwas knackiger. ao

1.000 Euro: Die Aluminium-Front des RX-A860 trifft man in dieser Preisklasse eher selten an. Das Gerät ist sowohl in Schwarz als auch Titan erhältlich. Das große Display samt separater dB-Anzeige lässt sich gut ablesen.

1.000 Euro: Die Aluminium-Front des RX-A860 trifft man in dieser Preisklasse eher selten an. Das Gerät ist sowohl in Schwarz als auch Titan erhältlich. Das große Display samt separater dB-Anzeige lässt sich gut ablesen.

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Der Testbericht Yamaha RX-A860 (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 1000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Yamaha RX-A860 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Sony KD-55XE9305 (Test)

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Als erster Hersteller bringt Sony seine 2017er LCD-TVs auf den Markt. Auf der Roadshow standen sie aber im Schatten ihres OLED-Bruders. Zu Unrecht, wie wir finden. Denn gerade das neue Oberklasse-Modell KD-55XE9305 hat einiges auf dem Kasten und holt sich – so viel vorab verraten – den Testsieg.

Ausstattung und Praxis

sony_kd-55xe9305_proconDie XE93- beziehungsweise XE94-Serie (75-Zöller) folgt dem Beispiel des in audiovision 11-2016 getesteten ZD9, der übrigens weiterhin an der Spitze residiert, und kommt mit einer komplett verblendbaren Rückseite daher. Heißt: Sämtliche Schnittstellen und Öffnungen befinden sich hinter Abdeckungen, so dass nichts das Erscheinungsbild stört – vorausgesetzt, man mag die Riffel-Optik (siehe Foto weiter unten). Außerdem gestattet das Kabelmanagement inklusive Kanälen im Standsockel eine komplett unsichtbare Verlegung der Strippen.

Offene Art: Der Standsockel präsentiert sich weiterhin in einem warmen Silberton, wirkt aber etwas luftiger als beim Vorgänger und verfügt über praktische Kabelkanäle.

Offene Art: Der Standsockel präsentiert sich weiterhin in einem warmen Silberton, wirkt aber etwas luftiger als beim Vorgänger und verfügt über praktische Kabelkanäle.

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Die Technik stammt zum Teil ebenfalls vom großen Bruder. So etwa der „X1 Extreme“-Prozessor, der die Bildverarbeitung im Vergleich zur normalen Version des Vorgängers XD93 (audiovision 5-2016) um 40 Prozent beschleunigen und dank „Super Bit Mapping“ eine Farbtiefe von 14 Bit erreichen soll. Das vollflächige Hintergrundlicht bleibt zwar dem Flaggschiff und dem ähnlich teuren KD-75XE9405 vorbehalten, allerdings wurde das „Slim Backlight Drive“ modifiziert: Es trägt nun den Namenszusatz „Plus“ und verspricht dank zusätzlicher Local-Dimming-Zonen eine bessere Differenzierung sowie eine höhere Leuchtkraft. Möglich macht das nicht zuletzt die neue Positionierung. Die zwei hintereinander geschalteten Edge-LED-Module sind nämlich vom linken und rechten Bildschirmrand nach oben und unten gewandert. Sonys „X-tended Dynamic Range Pro“-Schaltung und das brillante Triluminos-Display tragen ihr Übriges dazu bei. In naher Zukunft profitieren davon auch Dolby-Vision-Inhalte (siehe Kasten „HDR konsequent weiterentwickelt“). Voraussetzung dafür ist jedoch das angekündigte Betriebssystem-Update von Android 6.0 auf 7.0.

Das Soundsystem leistet nun insgesamt 50 Watt und punktet mit einem satten, dynamischen Klang. Im Bassbereich schwächelt es aber nach wie vor.

Klassischer Android-Aufbau: Die Bedienoberflläche hat sich beim Sony XE93 nicht verändert. Leider gilt das auch für die teilweise etwas längeren Reaktionszeiten.

Klassischer Android-Aufbau: Die Bedienoberflläche hat sich beim Sony XE93 nicht verändert. Leider gilt das auch für die teilweise etwas längeren Reaktionszeiten.

Schneller ans Ziel: Die Bild- und Toneinstellungen sind auch über das Action-Menü abrufbar, so dass man nicht den (etwas trägen) Weg über die Startseite gehen muss.

Schneller ans Ziel: Die Bild- und Toneinstellungen sind auch über das Action-Menü abrufbar, so dass man nicht den (etwas trägen) Weg über die Startseite gehen muss.

Google Play ist ein fester Bestandteil von Android und bietet eine riesige App-Auswahl. UHD-Streams bekommt man über YouTube, Netflix sowie Amazon Video zu sehen.

Google Play ist ein fester Bestandteil von Android und bietet eine riesige App-Auswahl. UHD-Streams bekommt man über YouTube, Netflix sowie Amazon Video zu sehen.

Auf die Ultra-HD-Premium-Zertifizierung durch die UHD Alliance verzichtet Sony nach wie vor und setzt stattdessen auf eine Reihe eigener Logos, welche dem Fernseher herausragende HDR-Fähigkeiten bescheinigen sollen. Im Fall des KD-55XE9305 können wir die bestätigen: Das neue Oberklasse-Modell schafft bei Zuspielung dynamikreicher Videos von UHD-Blu-ray und Co. eine gut dreimal höhere Lichtstärke als die beiden Mitbewerber; nämlich bis zu 1.462 statt 432 (LG) sowie 480 Candela (Panasonic). Vergrößert sich das Messfeld beziehungsweise der Weißanteil von zehn auf 25 oder gar 100 Prozent, geht die Leuchtkraft zwar spürbar zurück, bleibt mit rund 1.110 respektive 820 Candela jedoch deutlich über dem Niveau der anderen Probanden. So erstrahlen auch großflächig helle Szenen, wie sie im Fantasy-Abenteuer „Pan“ immer wieder vorkommen, äußerst plastisch und dynamisch. Zu verdanken hat der XE93 das nicht zuletzt seiner Local-Dimming-Schaltung und der „X-tended Dynamic Range“-Funktion, welche das Backlight effektiv steuern. Dennoch lassen sich Aufhellungen um Spitzlichter vor dunklem Hintergrund nicht völlig vermeiden. Hier sind OLEDs klar im Vorteil, wobei der Schwarzwert von 0,038 Candela für einen LCD-TV in Ordnung geht.
Typisch Triluminos: Das auf der Quantum-Dot-Technik basierende Display besticht durch äußerst brillante Farben, die in HDR-Clips perfekt zur Geltung kommen.

Typisch Triluminos: Das auf der Quantum-Dot-Technik basierende Display besticht durch äußerst brillante Farben, die in HDR-Clips perfekt zur Geltung kommen.

Versteckter Hinweis: Um zu überprüfen, ob sich der Sony XE93 wirklich im HDR-Betrieb befindet, muss man ins Bildmenü wechseln. Spezielle Presets gibt es nicht.

Versteckter Hinweis: Um zu überprüfen, ob sich der Sony XE93 wirklich im HDR-Betrieb befindet, muss man ins Bildmenü wechseln. Spezielle Presets gibt es nicht.

Lieber lassen: Aktiviert man bei SDR-Zuspielung den „HDR-Modus“, erscheint das Bild zwar heller und kon­traststärker, die Farben sind aber gnadenlos überzogen.

Lieber lassen: Aktiviert man bei SDR-Zuspielung den „HDR-Modus“, erscheint das Bild zwar heller und kon­traststärker, die Farben sind aber gnadenlos überzogen.

Im achten Kapitel des Films leistet Sonys Triluminos-Display ganze Arbeit und lässt die farbenfrohen Motive wie zum Beispiel den Kopfschmuck der Indianer oder das Federkleid der Riesenvögel in beeindruckender Brillanz erstrahlen. Ebenso hervorzuheben ist die exzellente Bewegungsschärfe: Selbst in den Turbulenzen der (bunten) Schlacht behält das Gerät die Ruhe und zeichnet jedes noch so feine Detail sauber durch.

Demnächst soll der Sony sogar TV-Sender in HDR-Qualität empfangen können. Die Japaner haben nämlich ein Software-Update zur Unterstützung von „Hybrid Log Gamma“ angekündigt; Dolby Vision dürfte im gleichen Zuge nachgerüstet werden. Der Termin steht noch aus.

Bildqualität

Sony macht sich selbst Konkurrenz. Denn der XE93 begegnet seinem großen Bruder KD-65ZD9 in praktisch allen Disziplinen auf Augenhöhe – und ist den anderen beiden Probanden erst recht überlegen. So knackt der 55-Zöller bei der Helligkeitsmessung als einziger Testkandidat und in sämtlichen (SDR-)Bildmodi die 500-Candela-Marke. HDR-Signale entlocken ihm sogar vierstellige Werte, worauf wir oben im Kasten näher eingehen. In jedem Fall stehen für das Fernsehen am helllichten Tag mehr als genug Leuchtreserven zur Verfügung, auch wenn der Hellraumkontrast mit 927:1 nicht auf Top-Niveau liegt. Bei der Homogenität respektive Ausleuchtung hat der Panasonic TX-58DXW804 dank seines Full-LED-Backlights die Nase vorn.

Auf und ab: Bei Orange zeigt der XE93 zwar Ausreißer, die Farben wirken aber noch nicht unnatürlich. Alle anderen Nuancen und die Grautöne trifft er nahezu perfekt.

Auf und ab: Bei Orange zeigt der XE93 zwar Ausreißer, die Farben wirken aber noch nicht unnatürlich. Alle anderen Nuancen und die Grautöne trifft er nahezu perfekt.

Die Anschlüsse verteilen sich über eine große Fläche auf der Rückseite. Dank des Kabelmanagements können die Strippen praktisch unsichtbar verlegt werden.

Die Anschlüsse verteilen sich über eine große Fläche auf der Rückseite. Dank des Kabelmanagements können die Strippen praktisch unsichtbar verlegt werden.

Nicht glatt, aber sauber: Nur bei ganz genauem Hinsehen kann man die Abdeckungen der Anschlussfelder und des Kabelmanagements erkennen. Die geriffelte Oberfläche ist Geschmackssache.

Nicht glatt, aber sauber: Nur bei ganz genauem Hinsehen kann man die Abdeckungen der Anschlussfelder und des Kabelmanagements erkennen. Die geriffelte Oberfläche ist Geschmackssache.

Der Programmführer legt sich transparent über das TV-Bild, was der Übersichtlichkeit nicht wirklich zugutekommt. Die Senderliste ist praxisgerecht vorsortiert.

Der Programmführer legt sich transparent über das TV-Bild, was der Übersichtlichkeit nicht wirklich zugutekommt. Die Senderliste ist praxisgerecht vorsortiert.

Im Vergleich zur Konkurrenz verzichtet Sony auf ein Farbmanagement und spendiert seinen Fernsehern lediglich einen Weißabgleich. Nötig ist es zum Glück nicht.

Im Vergleich zur Konkurrenz verzichtet Sony auf ein Farbmanagement und spendiert seinen Fernsehern lediglich einen Weißabgleich. Nötig ist es zum Glück nicht.

Keine Wünsche offen lässt die Farbreproduktion im Preset „Cinema pro“: Die Delta-E-Fehler bewegen sich im sehr niedrigen Bereich um 1,5 und bei Grautönen sogar unterhalb von 1,0. Folglich sind im Schwarz-Weiß-Klassiker „Casablanca“ oder in der Anfangssequenz von „Casino Royale“ nicht die geringsten Einfärbungen zu sehen. Das Triluminos-Display kann aber auch krachend bunt: Der Regler „Farbbrillanz“ erweitert das Spektrum dreistufig in Richtung Rot und Grün, wodurch Animationsfilme à la „Shrek“ oder „Toy Story“ noch intensiver wirken. Für eine optimale Bewegungsdarstellung sollten kleine Korrekturen im Motionflow-Menü vorgenommen werden (siehe ideale Einstellungen). An der Bildschärfe selbst gibt es nichts auszusetzen.

2.700 Euro: Der Preis für den Sony KD-55XE9305 ist im Vergleich zum Vorgänger um 200 Euro gestiegen, amortisiert sich jedoch angesichts der zahlreichen Neuerungen. Als Bilddiagonalen stehen 55, 65 und 75 Zoll (XE94) zur Auswahl.

2.700 Euro: Der Preis für den Sony KD-55XE9305 ist im Vergleich zum Vorgänger um 200 Euro gestiegen, amortisiert sich jedoch angesichts der zahlreichen Neuerungen. Als Bilddiagonalen stehen 55, 65 und 75 Zoll (XE94) zur Auswahl.

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AuVi_AWARD-Testsieger

AuVi_AWARD-Highlight

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Der Testbericht Sony KD-55XE9305 (Gesamtwertung: 83, Preis/UVP: 2700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 04-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Panasonic DMP-UB404 (Test)

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Ein Jahr nach dem Start der Ultra-HD-Blu-ray schickt Panasonic seinen dritten UHD-Player ins Rennen. Der DMP-UB404 markiert bei den Japanern den UHD-Einstieg und ist mit 350 Euro nicht nur deutlich günstiger als seine beiden Brüder UB900 und UB704 (Test in 4-2016 und 11-2016), er schrumpfte auch physisch. Trotzdem steckt in dem Winzling viel Technik aus den großen Modellen, obendrauf gibt es sogar neue Features wie Hybrid Log Gamma und eine HDR-Anpassung. Ganz ohne den Rotstift ging es aber nicht. 

Kompakt, aber „Premium“

panasonoc_dmp-ub404_proconDas Gehäusevolumen wurde um rund 50 Prozent reduziert, so passt der UB404 mit einer Breite von 32 Zentimetern beinahe in jedes Regalfach. Optisch lehnt der Kleine an das Aussehen seiner Player-Kollegen an, das „3D Glas-Cut-Design“ (aus Plastik) der aufklappbaren Frontblende wirkt hochwertig und der simple Blechdeckel – der UB704 bietet hier ein Hochglanz-Finish – robust. Bei unserem Schüttel-Test schepperte nichts im Inneren, die vier winzigen Gummifüße sind aber eine klassische Einsteiger-Lösung. Klappt man die Blende auf, kommt ein USB-2.0-Port zum Vorschein, der SD-Kartenleser des UB704 fehlt indes. Gestrichen wurde auch das Gerätedisplay, nur eine rote Leuchte zeigt an, ob sich der Player im Standby (Licht aus) oder im Betrieb befindet. Auf dem Gehäusedeckel sitzen zwei Drucktasten für „Auswurf“ und „An/Aus“, mehr kann man am Player nicht bedienen. Das THX-Logo des UB900 blieb schon dem UB704 verwehrt und findet sich natürlich auch nicht beim UB404, was aber kein Beinbruch ist. Viel wichtiger: Selbst Panasonics Kleinster darf sich mit der „Ultra HD Premium“-Zertifizierung brüsten und erfüllt damit die derzeit höchsten Anforderungen der UHD Alliance in Sachen Helligkeit, Farben und Kontrast.

Der UB404 zeigt nicht nur die Bild- und Tondaten der Disc an, sondern auch, was die HDMI-Buchse ausgibt.

Der UB404 zeigt nicht nur die Bild- und Tondaten der Disc an, sondern auch, was die HDMI-Buchse ausgibt.

Auf der Rückseite findet man zwei HDMI-Ausgänge, wobei der zweite für die Audioausgabe gedacht ist. Entlockt man ihm auch Videobilder, gibt der Player an beiden HDMI-Ports nur noch 2K-Bilder ohne HDR aus. An dem zweiten USB-3.0-Kontakt  darf man dank 5V/900mA-Buchse auch externe Festplatten hängen. Hinzu kommen eine LAN-Buchse sowie ein Toslink-Ausgang.

Der Panasonic DMP-UB404 verzichtet auf analoge Schnittstellen, bietet dafür aber zwei HDMI-Ausgänge. Einer davon ist für die Audio-Ausgabe gedacht, kann jedoch auch mit Full-HD-Videosignalen belegt werden. Der Lüfter bläst die Abluft meist leise aus dem Gehäuse.

Der Panasonic DMP-UB404 verzichtet auf analoge Schnittstellen, bietet dafür aber zwei HDMI-Ausgänge. Einer davon ist für die Audio-Ausgabe gedacht, kann jedoch auch mit Full-HD-Videosignalen belegt werden. Der Lüfter bläst die Abluft meist leise aus dem Gehäuse.

Das Laufwerk erkennt die meisten Disc-Formate, verweigert aber DVD-Audio und SACD. Zudem sind Positionierungsgeräusche der Lasereinheit hörbar und das Summen der drehenden Scheiben ist je nach Abtastposition mal mehr, mal weniger deutlich zu vernehmen. Recht flott ist es aber: So starteten unsere Testscheiben „Die Alpen von oben“ und „Findet Nemo 3D“ in guten 17 respektive 23 Sekunden, das komplexe Java-Menü der Blu-ray „The Amazing Spider-Man“ lud der Player in ordentlichen 41 Sekunden. Beim Start aus dem Standby ist der UB404 in 17 Sekunden einsatzbereit, mit aktivierter Schnellstart-Funktion sind es nur 11 Sekunden. Letztere erhöht jedoch den Stromverbrauch im Standby von 0,3 auf 7,6 Watt.

Die Fernbedienung muss auf eine Beleuchtung ebenso verzichten wie auf einige Direkttasten (z.B. für Untertitel); die zentral platzierte „Netflix“-Taste verleitet zu nervigen Fehleingaben. Dafür liegt der Steuerstab gut in der Hand und ist klar nach Funktionsgruppen gegliedert. Das Onscreen-Menü wirkt modern wie übersichtlich, lobenswert ist das „Wieder-gabeinfofenster“, das nicht nur über die Audio- und Videosignale der abgespielten Disc informiert, sondern auch darüber, was der Player an den Fernseher weitergibt.

Der Signalgeber des DMP-UB404 ist nicht beleuchtet, aber klar gegliedert und liegt gut in der Hand.

Der Signalgeber des DMP-UB404 ist nicht beleuchtet, aber klar gegliedert und liegt gut in der Hand.

UHD-Bild mit HDR-Feinjustage

Bei der Bildqualität muss man keinerlei Abstriche gegenüber den größeren Modellen machen. Der UB404 liefert gestochen scharfe Bilder, feinauflösende 4K-Videos wie „Postcards from Stockholm“ der „Best of 4K“-UHD-Blu-ray sehen atemberaubend aus. Auf Wunsch gibt der UB404 auch Bilder mit 4:4:4-Farbauflösung (12 Bit) aus und konvertiert 4:2:0-Material (10 Bit) von UHD-Blu-ray auf 4:4:4 hoch. Apropos konvertieren: 1080p-Material von Blu-ray verwebt der Player erstklassig zu 4K-Bildern, auch feine Details in Test-Mustern werden sauber durchgezeichnet. Selbst Blu-rays und DVDs in Halbbildern transformierte der UB404 ohne Zeilenflimmern zu 4K. Die „24p/25p Umwandlung“ zum ruckelfreien Abspielen von 60i-Material mit originaler 24p-Bildrate (Inverse Tele-cine) bleibt aber den größeren Modellen vorbehalten.

Neues Feature: Der UB404 erlaubt die Anpassung des Dynamikbereichs von HDR-Bildern in 24 Stufen.

Neues Feature: Der UB404 erlaubt die Anpassung des Dynamikbereichs von HDR-Bildern in 24 Stufen.

Die Optimierungsmöglichkeiten des Panasonic-Video-Equalizers sind vorbildlich. Neben Standard-Settings wie Kontrast und Helligkeit verfügt der DMP-UB404 über seltene Eingriffsmöglichkeiten: So gibt es unter anderem Regler zur Anschärfung feiner und mittel­feiner Details sowie für Farbdetails und Konturen (Bild rechts). Zudem steht eine Tonwert-Justage bereit, mit der sich dunkle und helle Bildbereiche betonen oder abschwächen lassen (Bild links unten). Auch bei der Rauschreduktion bieten sich verschiedene Eingriffsmöglichkeiten. Zudem kann man seine optimierten Werte für zwei Displays speichern („Satz 1“, „Satz 2“).
Anpassung Schärfe: In diesem Menü gibt es vier Regler zur Anschärfung feiner und mittelfeiner Details, für Farbdetails und Konturen.

Anpassung Schärfe: In diesem Menü gibt es vier Regler zur Anschärfung feiner und mittelfeiner Details, für Farbdetails und Konturen.

Anpassung Farbe / Luminanz: Neben Kontrast und Helligkeit kann man das Bild mit den Reglern Gamma-Weiß und -Schwarz anpassen.

Anpassung Farbe / Luminanz: Neben Kontrast und Helligkeit kann man das Bild mit den Reglern Gamma-Weiß und -Schwarz anpassen.

Zur Rauschreduzierung verfügt der Panasonic über drei Regler, die analoges Rauschen („zufälliges Rauschen“) und Kompressionsartefakte beheben sollen.

Zur Rauschreduzierung verfügt der Panasonic über drei Regler, die analoges Rauschen („zufälliges Rauschen“) und Kompressionsartefakte beheben sollen.

Neben HDR-10 versteht sich der UB404 als Neuerung auch auf die Hybrid Log Gamma-Kodierung (HLG). Wird diese vom Fernseher nicht unterstützt, schafft die HLG/PQ-Konvertierung Abhilfe für Fernseher, die ausschließlich HDR-10 akzeptieren. Das Konkurrenzformat Dolby Vision wird vom UB404 allerdings nicht unterstützt. Ein Highlight ist die Möglichkeit, HDR-Inhalte je nach Qualität und Helligkeit eines angeschlossenen SDR-Displays manuell nachjustieren zu können – was schon die größeren Brüder beherrschten. Neu ist die Option der „Dynamikbereichsanpassung“ (Bild links) zur Optimierung des HDR-Bildes an den HDR-TV bzw. die Lichtverhältnisse im Wohnzimmer: So hebt die Funktion die Helligkeit in dunklen Bildbereichen an, bringt damit die Farben mehr zum Leuchten und zeichnet Schattendetails mehr durch. Die Anpassung erfolgt dynamisch und berücksichtigt auch den Wechsel zwischen hellen und dunklen Szenen. Zur manuellen Justage gesellen sich vier vordefinierte Presets, die man bequem über die „HDR Setting“-Taste der Fernbedienung erreicht. Erstklassig arbeitet zudem Panasonics umfangreicher Video-Equalizer (siehe Kasten oben).

Multimedia und Internet

Ins Netzwerk verknüpft der Japaner via Ethernet und WLAN, dank DLNA-Client greift er auch auf Inhalte zu, die auf einer NAS-Festplatte oder auf Panasonics Blu-ray-Recordern liegen. UHD-Clips von Amazon, Netflix (in HDR) und YouTube streamt der Player in nativer Auflösung, über USB werden 4K-Clips im MP4- und HEVC-Format abgespielt. Zudem verarbeitet der Mediaplayer hochauflösende Audioformate wie DSD, ALAC, WAV und FLAC. JPEG- und MPO-Fotos stellt der UB404 in UHD-Auflösung dar, auf Wunsch auch in einer Diaschau.        ao

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Der Testbericht Panasonic DMP-UB404 (Gesamtwertung: 88, Preis/UVP: 350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 04-2017 erschienen.

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Yamaha YSP-2700 (Test)

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Yamaha listet aktuell 17 verschiedene Klangriegel auf seiner Webseite. Mit 1.000 Euro liegt die schick anmutende YSP-2700 im mittleren Preisbereich und geizt nicht mit Features, die aufhorchen lassen: So sind etwa Decoder für DTS und Dolby an Bord, ein Einmess-System soll die 16 aufgereihten „Beam“-Lautsprecher für vollwertigen 7.1-Surround-Sound gezielt in verschiedene Richtungen abstrahlen lassen. Zum Paket gehört auch ein externer Subwoofer für kräftige Bässe.

Ausstattung & Praxis

yamaha_ysp-2700_proconRein optisch kann der Riegel jedenfalls schon einmal punkten: Das wahlweise in Schwarz oder Silber erhältliche Aluminium-Gehäuse samt dicker Top-Platte wirkt edel, wertig und besticht mit tollem Anfassgefühl; unser Muster wies allerdings unsaubere Spaltmaße auf (siehe Bilder unten). Das vordere, robuste Metallgitter schützt zuverlässig die Chassis, behindert aber die Sicht auf das dimmbare Display, das schon von Nahem nur bedingt zu entziffern ist. Mit knapp 95 Zentimetern Breite und gerade mal 5,1 Zentimetern Höhe passt die Bar problemlos vor, eventuell sogar unter einen Fernseher, ohne ins Bild zu ragen. Optional kann man den Riegel auch an die Wand montieren, die dazugehörige Wandbefestigung SPM-K20 (50 Euro) muss man allerdings separat erwerben. 

Die Tasten der übersichtlichen Fernbedienung sind klar nach Funk­tionsgruppen angeordnet. Praktisch: die Schnellwahlen für diverse Decoder und die drei Systemspeicher.

Die Tasten der übersichtlichen Fernbedienung sind klar nach Funk­tionsgruppen angeordnet. Praktisch: die Schnellwahlen für diverse Decoder und die drei Systemspeicher.

Auf der Rückseite befindet sich ein erfreulich üppiges Anschlussfeld, das für alle Eventualitäten den passenden Kontakt besitzt: Der HDMI-Ausgang samt ARC-Kanal für Ton vom Fernseher ist ebenso für 4K gerüstet wie die drei HDMI-Eingänge. Ausschließlich Ton gelangt via Toslink- und Koax-Buchse sowie über Stereo-Cinch in die Soundbar. Über den Subwoofer-Pre-out lässt sich der Wire-less-Subwoofer auch verkabeln, falls die Funkverbindung zum Krawallmacher mal Probleme bereitet. Die USB-Buchse dient allein der Zuspielung von Firmware-Updates, einen Media-Player bekam die YSP-2700 indes nicht spendiert. Die sechs Bedienungstasten am Gerät steuern die wichtigsten Funktionen wie Lautstärke und Quellenwahl, die große und übersichtliche Fernbedienung hat allerdings noch einiges mehr zu bieten: zum Beispiel drei Einstellungsspeicher, Eco-Funktion sowie Direkttasten für Kanalpegel und Sound-Decoder bzw. Klangprogramme. Die Navigation und Konfiguration erleichtert ein großes wie übersichtliches – wenn auch altbacken anmutendes – Onscreen-Menü, das intuitiv durch die Einstellungen der Soundbar führt. Alternativ kann der Riegel über Yamahas „MusicCast“-App gesteuert werden.

„Beam“-Chassis für 7.1-Sound

Hinter der fest montierten Metallgitterfront verbaut Yamaha insgesamt 16 „Beam“-Chassis (siehe Kasten „So funktioniert die Beam-Technik“), die mit Hilfe einer ausgeklügelten DSP-Steuerung den Schall in verschiedene Richtungen abstrahlen. Über Reflexionen von den Wänden soll so ein glaubhaftes 3D-Klangfeld entstehen, auf diese Weise simuliert die YSP-2700 ein 7.1-Boxensystem. Wie gut das funktioniert, hängt maßgeblich von der Beschaffenheit des Hörraums sowie der Sitzposition in Relation zum Standort der Soundbar ab, worauf die Bedienungsanleitung (liegt per CD bei) gesondert eingeht. Unter „Nicht empfohlene Hörumgebungen“ fallen laut Yamaha etwa Räume mit stark schallabsorbierenden Wänden, Deckenschrägen und komplexen Bauformen, aber auch ein zu geringer Hörabstand unter 1,8 Meter soll das Surround-Erlebnis schmälern.

Für bestmöglichen Klang aus gegebener Hörumgebung besitzt die YSP-2700 ein Einmess-System namens „IntelliBeam“ samt Mikrofon, das neben dem Frequenzgang, den Distanzen (10-Zentimeter-Schritte) und den Pegeln auch die Abstrahlwinkel der Chassis automatisch ermittelt; das Mikrofon kann per mitgeliefertem Pappständer auf dem Sitzplatz positioniert werden. Ein manueller Equalizer fehlt allerdings, alle anderen Parameter darf man hingegen auch selbst justieren, was jedoch etwas Mess- und Rechenarbeit erfordert. Zu den klassischen Höhen-/Bass-Reglern gesellen sich Schaltungen zur Dynamikreduzierung und ein Klangverbesserer („Enhancer“) für komprimierte Signale; das Lip-Synch verzögert Ton um bis zu 500 Millisekunden.

Konträr zu den meisten Soundbars besitzt die Yamaha YSP-2700 ein Onscreen-Menü, das für die Konfiguration der „Beam“-Lautsprecher und weiterer Funktionen wie Netzwerk, Bluetooth, Klangregelung und HDMI-Einstellungen zuständig ist. Schönheitspreise gewinnt das Grundmenü zwar nicht, ist dafür aber klar und funktional aufgebaut.

Konträr zu den meisten Soundbars besitzt die Yamaha YSP-2700 ein Onscreen-Menü, das für die Konfiguration der „Beam“-Lautsprecher und weiterer Funktionen wie Netzwerk, Bluetooth, Klangregelung und
HDMI-Einstellungen zuständig ist. Schönheitspreise gewinnt das Grundmenü zwar nicht, ist dafür aber klar und funktional aufgebaut.

Herkömmliche Sound-Bars erzeugen virtuellen Surroundklang dadurch, dass sie die Audiosignale so mani­pulieren, dass sich der Schall für das Ohr so anhört, als käme er von hinten. Einen anderen Ansatz verfolgt Yamaha bei seinen Sound-Projektoren.
Die YSP-2700 verfügt dazu über 16 nebeneinander platzierte Lautsprecher mit 2,8 Zentimeter Durch­messer. Eine solche Anordnung bündelt den Schall stark, wirft ihn quasi wie ein Projektor in eine bestimmte Richtung, weshalb Yamaha treffend von „Beam“-Lautsprechern spricht. Durch die gezielte Ansteuerung der Treiber mittels DSP und eigener Digital-Endstufen erreicht man, dass sich der Schall in bestimmte Richtungen lenken lässt. Wird beispielsweise ein Schallstrahl auf die Seitenwand gerichtet, ohne dass er zuvor den Hörer erreicht, entsteht durch Reflexionen der Eindruck, als befände sich dort die Schallquelle bzw. eine Lautsprecherbox.
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Yamahas Soundbar YSP-2700 verfügt über 16 Beam-Lautsprecher, die Schall gerichtet abstrahlen.

Der rund 3 x 30 Zentimeter große Bass-würfel NS-WSW121 gehört zum Lieferumfang und unterstützt die Soundbar mit einem 14-Zentimeter-Treiber bei 75 Watt Leistung. Die Verbindung zu ihm erfolgt drahtlos bis zu 10 Meter, bei Störungen oder größeren Strecken kann man den Subwoofer auch an die Leine legen.

An Tonformaten akzeptiert die YSP-2700 so ziemlich alles mit Ausnahme der neuen Höhentonformate Dolby Atmos und DTS:X, die als regulärer HD-Stream decodiert werden. Der Surround-Upmixer bläst Stereo-Signale – egal ob Dolby, DTS oder PCM – zu Mehrkanalton auf. Hinzu kommen zehn von Yamahas eigenen „Cinema DSP“-Klangprogrammen (Spectacle, Sci-Fi, Adventure, etc.). Zu einem reinen Stereo-Modus gesellt sich das gut funktionierende „Target“-Programm, das einen einzelnen, horizontal ausrichtbaren „Beam“ direkt auf einen frei definierbaren Sitzort vor der Soundbar ausrichtet – die Schaltung klingt allerdings nach Mono und verfärbt tonal.

Auf der Gehäuserückseite findet man einen HDMI-Ausgang samt ARC, sowie 3 HDMI-Eingänge. Ton gelangt zudem via Toslink- und Koax-Buchse sowie Stereo-Cinch ins Gerät. Links über dem Anschlussterminal sitzen die Bedientasten.

Auf der Gehäuserückseite findet man einen HDMI-Ausgang samt ARC, sowie 3 HDMI-Eingänge. Ton gelangt zudem via Toslink- und Koax-Buchse sowie Stereo-Cinch ins Gerät. Links über dem Anschlussterminal sitzen die Bedientasten.

Video & Multimedia

Das Videoboard der YSP-2700 schleift 4K/60p-Signale mit 4:4:4-Farbtiefe durch und akzeptiert den HDCP-2.2-Kopierschutz sowie die HDR-10-Kodierung. Scaler und Video-Equalizer sind nicht vorhanden, bei Soundbars aber auch nicht üblich.

In Sachen Ton ist Yamahas „MusicCast“-System ein Highlight, das alle kompatiblen Audio-Komponenten zu einem Netzwerk verknüpft und via App diverse Streaming-Dienste wie Napster, Juke, Spotify oder Qobuz anbietet; auch das kostenfreie Internetradio vTuner ist mit dabei. Die App wird auch für das Abspielen von externen Musikquellen mittels DLNA via WiFi und LAN benötigt. Alternativ darf man via AirPlay und Bluetooth von kompatiblen Endgeräten Musik streamen. Bluetooth-Signale können dabei nicht nur empfangen, sondern auch an andere Geräte gesendet werden.

Die YSP-2700- Soundbar ist mit Yamahas Multiroom-Streaming-App „MusicCast“ kompatibel, welche Ausstattungslücken der Soundbar füllt: Neben dem freien Internet-Radio „vTuner“ lassen sich mit MusicCast auch die Bezahldienste Napster, Spotify, Juke und Qobuz zum Klang­riegel streamen.

Die YSP-2700- Soundbar ist mit Yamahas Multiroom-Streaming-App „MusicCast“ kompatibel, welche Ausstattungslücken der Soundbar füllt: Neben dem freien Internet-Radio „vTuner“ lassen sich mit MusicCast auch die Bezahldienste Napster, Spotify, Juke und Qobuz zum Klang­riegel streamen.

Tonqualität

Mit ingesamt 107 Watt sind auch Pegel weit jenseits der Zimmerlautstärke drin – und das verzerrungsfrei. Der Subwoofer spielt bis 500 Hertz mit und sollte für ein homogenes Klangbild möglichst nah an der Soundbar aufgestellt werden.

Nicht optimal: Die Spaltmaße des Gehäuses fielen bei unserem Testmuster unsauber und zu groß aus.

Nicht optimal: Die Spaltmaße des Gehäuses fielen bei unserem Testmuster unsauber und zu groß aus.

29,5 x 29,7 x 30,7 Zentimeter: Der mitgelieferte Subwoofer steuert ein sattes Bassfundament bei.

29,5 x 29,7 x 30,7 Zentimeter: Der mitgelieferte Subwoofer steuert ein sattes Bassfundament bei.

Nach der Einmessung der „Beam“-Speaker war Sprache bestens verständlich, mit zunehmendem Hörwinkel abseits der Mitte klang es jedoch dumpfer und verwaschener. Für seitliche Sitzpositionen kann man die Beam-Strahlen aber manuell neu ausrichten. Räumliche Effekte von Dolby- und DTS-Trailern brachte die YSP-2700 als diffuse Ambientgeräusche seitlich unseres Sitzplatzes zu Gehör, von hinten konnten wir so gut wie nichts vernehmen, zumindest in unserem Hörraum. Vorne spielte die Bar aber angenehm groß und breit. Während die Höhen luftig, klar und detailreich schallten, fehlte es dem flachen Soundriegel etwas an Brustton. So tönte im Direktvergleich Nuberts AS-450 voluminöser, im Bass kräftiger sowie tonal homogener und damit natürlicher. Die Klangprogramme fügen hauptsächlich Hall hinzu, was uns bei Musik noch mehr irritierte als beim Filmegucken. Apropos Musik: Hier spielte die YSP-2700 locker, dynamisch und auf breiter Front. Flauer Musikvideo-Sound aus TV-Speakern gehört damit der Vergangenheit an. ao 

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Der Testbericht Yamaha YSP-2700 (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 1000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 04-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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LG 55UH9509 (Test)

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Unter dem Namen „Super UHD TV“ versammelt LG die Elite seiner LCD-Fernseher. Tatsächlich setzte sich der 55UH7709, das Einstiegsmodell der Top-Serie, in audiovision 12-2016 gegen alle Konkurrenten durch. Gelingt dem knapp 1.000 Euro teureren Flaggschiff 55UH9509 das Gleiche?

Ausstattung und Praxis

lg_55uh9509_proconMist, Falschlieferung – das war unser erster Gedanke, als wir den UH9509 aus der Verpackung hoben. Denn mit seinem nur sechs Millimeter dünnen Bildschirm sieht er auf den ersten Blick genauso aus wie ein OLED-Fernseher, zumal auch der leicht nach hinten versetzte Rahmen dem „Picture-on-Glass“-Design des E6 und G6 (Test in audiovision 8-2016 bzw. 10-2016) ähnelt. Der einzige Unterschied ist, dass beim LCD-Modell Aluminium statt Glas zum Einsatz kommt. Jedoch schließt die sehr flache Bauart die Verwendung eines vollflächigen Backlights aus, weshalb die Hintergrund-LEDs einzig im unteren, breiteren Gehäuseteil Platz finden. Inwiefern die Bildqualität darunter leidet, erfahren Sie später.

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Um Farben, Kontrast und Schärfe zu optimieren, hält das Gerät eine ganze Palette an Technologien bereit. Das Herzstück bildet das auf Nanokristallen respektive Quantum Dots basierende Color-Prime-Plus-Display, das sich neben der vierfachen Full-HD-Auflösung durch ein erweitertes Farbspektrum auszeichnet. LG spricht sogar von BT.2020-Unterstützung, was hauptsächlich HDR-Inhalten zugutekommt (siehe Kasten „Multiple HDR-Unterstützung“). Im Vergleich zum eingangs erwähnten Mittelklässler verfügt der UH9509 zusätzlich über eine Polfilterscheibe für die 3D-Darstellung; zwei Brillen vom Typ AG-F310 sind im Lieferumfang enthalten. Die Signalverarbeitung obliegt der „Super Mastering Engine“, während im Vorgänger 55UF9509 (audiovision 5-2015) mit der „Tru Ultra HD Engine Pro“ und „Triple XD Engine“ mehrere Prozessoren ihren Dienst verrichteten. Dennoch erreicht das neue Modell einen besseren „Picture Mastering Index“ von 2.700 statt 2.300.

Magic Remote: Als einziger Hersteller im Testfeld stattet LG seine Fernbedienung mit einem Gyrosensor aus. So lässt sich das Gerät mit Handbewegungen steuern, was im Smart-TV-Betrieb besonders praktisch ist.

Magic Remote: Als einziger Hersteller im Testfeld stattet LG seine Fernbedienung mit einem Gyrosensor aus. So lässt sich das Gerät mit Handbewegungen steuern, was im Smart-TV-Betrieb besonders praktisch ist.

Am detaillierten Farbmanagement hält LG fest, auch wenn dieses in den nachfolgend erläuterten Bildmodi nicht unbedingt erforderlich ist. Ebenso glänzt das webOS-Betriebssystem nach wie vor mit hervorragendem Bedienkomfort und hat in der aktuellen Version 3.0 unter anderem eine Lupenfunktion sowie erweiterte Konnektivitätsoptionen für mobile Geräte im Gepäck.

Ein Hauch OLED: Der extrem dünne Bildschirm von LGs Top-LCD-TV erinnert an die organischen Modelle, kommt im Gegensatz zu diesen aber nicht ohne Backlight aus.

Ein Hauch OLED: Der extrem dünne Bildschirm von LGs Top-LCD-TV erinnert an die organischen Modelle, kommt im Gegensatz zu diesen aber nicht ohne Backlight aus.

Zurechtgerückt: Die webOS-Taskleiste lässt sich in eine beliebige Reihenfolge bringen, um häufig genutzte Funktionen oder Smart-TV-Apps schneller abrufen zu können.

Zurechtgerückt: Die webOS-Taskleiste lässt sich in eine beliebige Reihenfolge bringen, um häufig genutzte Funktionen oder Smart-TV-Apps schneller abrufen zu können.

LGs Content Store hält zahlreiche Apps zum Download bereit. Die Auswahl an UHD-Streaming-Diensten beschränkt sich momentan auf Netflix und Amazon Video.

LGs Content Store hält zahlreiche Apps zum Download bereit. Die Auswahl an UHD-Streaming-Diensten beschränkt sich momentan auf Netflix und Amazon Video.

Das Harman-Kardon-Soundsystem des UH9509 liefert mit 40 Watt die höchste Ausgangsleistung aller LCD-Geschwister und gibt Dialoge respektive Mitten ausgesprochen sauber wieder. Die Pegelfestigkeit lässt allerdings zu wünschen übrig.

Kein anderer Hersteller bietet momentan eine so große HDR-Vielfalt wie LG. Ganz nach dem Vorbild der OLED-TVs unterstützt nämlich auch der UH9509 alle aktuellen Standards samt Dolby Vision. UHD-Premium-zertifiziert ist er jedoch nicht, was unsere Messungen bestätigen: Selbst im lichtstärksten, werksseitig aktiven Bildmodus „HDR-Hell“ kommt er mit 525 Candela nicht annähernd an die für LCDs geltende Vorgabe von mindestens 1.000 Candela heran. Ohnehin werden Cineasten diesen meiden, wirken die Farben doch zu plakativ und blaustichig. Zudem übersteuern helle Bereiche wie die Wolken zu Beginn des fünften Kapitels von „Pan“ oder in Landschaftsaufnahmen generell. Gleiches gilt für das (noch kühler abgestimmte) Preset „HDR-Lebhaft“.
Gut gerüstet: Der 55UH9509 ist wie einige andere LG-Fernseher bereits ab Werk fit für Dolby Vision. An entsprechenden Inhalten mangelt es aber noch.

Gut gerüstet: Der 55UH9509 ist wie einige andere LG-Fernseher bereits ab Werk fit für Dolby Vision. An entsprechenden Inhalten mangelt es aber noch.

Mitten ins Weiße: Der Bildmodus „HDR-Standard“ trifft als einziger den D65-Punkt und liefert die natürlichsten Farben, wobei Rot nur leicht erweitert wird.

Mitten ins Weiße: Der Bildmodus „HDR-Standard“ trifft als einziger den D65-Punkt und liefert die natürlichsten Farben, wobei Rot nur leicht erweitert wird.

Allein deswegen empfehlen wir wieder den Modus „HDR-Standard“. Hier bleibt die Zeichnung in Spitzlichtern erhalten, was allerdings mit einem sichtbaren Helligkeitsverlust einhergeht: Bei 465 Candela stößt das Edge-LED-Backlight an seine Grenzen, Szenen mit großem Weißanteil leuchten nicht heller als 432 Candela. Im Gegenzug trifft das Preset den D65-Punkt sehr exakt und sorgt so für eine neutrale Farbdarstellung. Auf die Farbraum-Abdeckung hat das keine Auswirkungen: Gegenüber SDR wird das Spektrum zu Rot und Grün hin erweitert, entspricht aber nicht dem DCI-P3-Standard.

Aus seitlicher Perspektive verliert der LG 55UH9509 zwar rund ein Drittel seiner Helligkeit (10 bis 60 Grad), nennenswerte Farbverschiebungen treten aber nicht auf.

Aus seitlicher Perspektive verliert der LG 55UH9509 zwar rund ein Drittel seiner Helligkeit (10 bis 60 Grad), nennenswerte Farbverschiebungen treten aber nicht auf.

Die üblichen Verdächtigen: Auf der Rückseite des LG 55UH9509 gibt es nur die gewohnte Anschlussvielfalt mit drei HDMI-Ports sowie einem einfachen Universal-Tuner.

Die üblichen Verdächtigen: Auf der Rückseite des LG 55UH9509 gibt es nur die gewohnte Anschlussvielfalt mit drei HDMI-Ports sowie einem einfachen Universal-Tuner.

Bildqualität

Fast schon instinktiv wechseln wir bei LG-TVs nach der Einrichtung – sofern vorhanden – in einen der isf-Presets. Tatsächlich attestiert unser erster Messdurchgang dem Bildmodus „Kino“ noch neutralere Graustufen. Mischfarben reproduziert er aber nicht annähernd so gut, weshalb letztlich doch kein Weg am ewigen Favoriten „isf Experte (Dunkler Raum)“ vorbeiführt. Insbesondere Hauttöne erscheinen hier  natürlicher, obgleich auf Kosten der Helligkeit. Diese ist nämlich auf 276 Candela begrenzt und liegt damit auf dem Niveau des günstigeren Bruders beziehungsweise deutlich unter der Leuchtdichte der anderen beiden Probanden von Sony (616 Candela) sowie Panasonic (405 Candela).

Magic Zoom: Wer ein bestimmtes Bilddetail vergrößern möchte, für den ist die Lupenfunktion praktisch. Die Qualität hängt natürlich vom Videomaterial selbst ab.

Magic Zoom: Wer ein bestimmtes Bilddetail vergrößern möchte, für den ist die Lupenfunktion praktisch. Die Qualität hängt natürlich vom Videomaterial selbst ab.

Auch beim Kontrast schneidet LGs LCD-Spitzenmodell nur mittelprächtig ab: Unter Auflicht kommt immerhin ein Verhältnis von 895:1 zustande, während wir im ANSI-Schachbrettmuster magere 765:1 messen. Das liegt einerseits natürlich am (technisch bedingt) dürftigen Local-Dimming, andererseits am allgemein schlechten Schwarzwert. So machen dem UH9509 etwa die Weltraum-Szenen aus „Gravity“ besonders zu schaffen, da Spitzlichter starke Aufhellungen hinterlassen. Lob gibt es für die saubere Durchzeichnung und knackige Detailschärfe.

2.800 Euro: Der teuerste Proband 55UH9509 kommt aus dem Hause LG und ist mit seinem sechs Millimeter flachen Display ein echter Hingucker. Neben dem 55-Zöller bieten die Koreaner ihr LCD-Flaggschiff auch in 65 und 86 Zoll an.

2.800 Euro: Der teuerste Proband 55UH9509 kommt aus dem Hause LG und ist mit seinem sechs Millimeter flachen Display ein echter Hingucker. Neben dem 55-Zöller bieten die Koreaner ihr LCD-Flaggschiff auch in 65 und 86 Zoll an.

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Der Testbericht LG 55UH9509 (Gesamtwertung: 74, Preis/UVP: 2800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 04-2017 erschienen.

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BenQ W11000 (Test)

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BenQ und Acer bringen erstmals vergleichsweise günstige Consumer-DLP-Projektoren mit UHD-Auflösung auf den Markt. Beide nutzen  zwar nur einen 2.716 x 1.528 Pixel auflösenden DMD-Chip, der jedoch per eShift Ultra-HD-Bilder erzeugt – bei BenQ „XPR-Technologie“ genannt. Im fast identischen Gehäuse stecken eine 240-Watt-Lampe von Philips sowie eine hochkarätige 1,5-fache Zoomoptik mit manuellem Lens-Shift. Doch bezüglich Preispolitik und Ausstattung trennen sich die Wege: BenQ spendiert dem W11000 ein THX-Logo und ruft dafür 500 Euro mehr auf, obwohl schon der Acer-Pendant ausgezeichnete HDTV-Farben lieferte (audiovision 3-2017). Der Verzicht auf die HDR-Option ist hingegen vielleicht nur konsequent. Schließlich patzte der Acer V9800 bei den HDR-Farben und anstatt einer Steigerung trat eine Verschlechterung der Bildqualität ein. Zudem steht der schwache native Kontrast der neuen DLP-Generation offenbar auch beim W11000 einer echten HDR-Projektion im Wege. Selbst BenQs zweiter, mit HLD-Laser-Technik bestückter Ultra-HD-Projektor X12000 beherrrscht kein High Dynamic Range.

Ausstattung und Praxis

benq-w11000_proconGewicht sowie Abmessungen übertreffen das Niveau üblicher DLPs deutlich und lassen sich mit Sonys 7.000 Euro teurem 4K-Einsteiger VPL-VW320ES vergleichen. Der unterstützt aber HDR-Videos und den erweiterten DCI-P3-Farbstandard. Das bietet auch die auf Full-HD-Panels basierende eShift-Konkurrenz JVC DLA-X7000B für 6.500 Euro (Test in audiovision 2-2016) oder der 3.700 Euro teure LCD-Projektor Epson EH-TW9300W (audiovision 1-2016), der das DCI-P3-Spektrum sogar zu 100 Prozent abdeckt. Beim BenQ W11000 ist hingegen nur vom HDTV-Farbraum BT.709 die Rede. Erst sein 8.800 Euro teurer Bruder X12000 soll dank HLD-Laser-Technologie den DCI-P3-Standard erfüllen; die Laser-Lichtquelle verspricht dabei übrigens eine Lebensdauer von 20.000 Stunden. Doch selbst hier ist HDR laut Hersteller deshalb kein Thema, da es noch keine entsprechende Norm für Projektoren gibt.

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Geht es um herkömmliche SDR-Videos sowie um maximale Schärfe und Detailauflösung von UHD-Clips, dann schlägt die Stunde der innovativen DLP-Projektion. In dieser Diszplin deklassiert der BenQ W11000 nämlich nicht nur die Full-HD-Konkurrenz, sondern liefert häufig sogar knackigere Konturen als Sonys 4K-Modelle mit Drei-Chip-Technik (siehe Kasten „XPR-Shifting-Technologie“). Uns jedenfalls begeistert die Schärfe der Ein-Chip-Projektion – Menüschriften erscheinen gestochen scharf ohne Farbsäume oder sichtbare Pixelstrukturen. Die Zoom-Optik benötigt vergleichsweise wenig Abstand zu einer zweieinhalb Meter breiten Leinwand (3,3 bis 4,9 Meter) und fokussiert bis in die Ecken scharf. Manuelle Drehregler verschieben das Bild großzügig um plus/minus 65 Prozent vertikal respektive 27 Prozent horizontal. Zudem verliert das Objektiv in maximaler Telestellung kaum Helligkeit. Leider zeigt Restlicht in schwarzen Bereichen, dass der native Panel-Kontrast des BenQ wie schon beim Acer V9800 nicht einmal das Niveau von Einsteiger-DLPs erreicht. Anders als beim Mitstreiter produziert BenQs eShift-Technik jedoch kaum Geräusche. Auch die Lüfter arbeiten gut zehn Dezibel leiser (25,6 bzw. 22,9 Dezibel), was dem Gerät wertvolle Praxis-Punkte sichert.

Kein HDR und nur einmal HDMI 2.0: Das Anschlussterminal des BenQ W11000 nimmt Ultra-HD-Signale bloß am HDMI-1-Port entgegen; der zweite Eingang verarbeitet maximal Bildquellen mit Full-HD-Auflösung (HDMI 1.4). Erweiterte Farben beherrscht BenQs UHD-DLP-Projektor ebenso wenig wie 3D-Inhalte.

Kein HDR und nur einmal HDMI 2.0: Das Anschlussterminal des BenQ W11000 nimmt Ultra-HD-Signale bloß am HDMI-1-Port entgegen; der zweite Eingang verarbeitet maximal Bildquellen mit Full-HD-Auflösung (HDMI 1.4). Erweiterte Farben beherrscht BenQs UHD-DLP-Projektor ebenso wenig wie 3D-Inhalte.

Überflüssige Tasten: Die recht große Fernbedienung könnte eine etwas hellere Beleuchtung anbieten. Zudem sind viele Tasten nicht belegt oder ohne Funktion.

Überflüssige Tasten: Die recht große Fernbedienung könnte eine etwas hellere Beleuchtung anbieten. Zudem sind viele Tasten nicht belegt oder ohne Funktion.

Am ersten HDMI-Eingang lassen sich UHD-Quellen anschließen (HDMI 2.0 mit HDCP 2.2), während der zweite Port maximal Full-HD-Videos entgegennimmt (HDMI 1.4). Eine analoge VGA-Schnittstelle, deren Signal neben dem von HDMI eingeblendet werden kann (Bild-in-Bild), komplettiert die mageren Anschlussoptionen. Auch 3D oder  Spezialitäten wie eine Bewegungsglättung für Kino-filme fehlen. Die große, recht schwach beleuchtete Fernbedienung kommt deshalb mit wenigen Tasten aus; sieben davon sind gar ohne Funktion. Und in puncto Bewegungsdarstellung verhält sich der BenQ W11000 leider nicht besser als Acers UHD-Debütant: Alle Quellen werden mit der NTSC-Bildrate von 60 Hertz ausgegeben, weshalb sowohl 24-Hertz-Kinofilme als auch PAL-Videos ruckeln.

4K-Projektoren von Sony lösen auf den drei RGB-Panels 4.096 x 2.160 diskrete Bildpunkte auf (Seitenverhältnis 17:9). Dagegen basiert BenQs 0,66 Zoll großer Spiegelchip auf „nur“ 2.716 x 1.528 Mikrospiegeln. Mit der (optischen) XPR-Shifting-Technologie – eXpanded Pixel Resolution – lassen sich die 4,15 Millionen DMD-Pixel auf Ultra-HD-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) verdoppeln. Dabei werden die Bildpunkte diagonal um einen halben Pixel verschoben und projizieren zwei unterschiedliche Bildinhalte, die eine schärfere Darstellung ergeben. Das Pixelraster verschwindet, während leichte Artefakte in Form reduzierter Kontraste und Flimmern in feinsten Details BenQs XPR-Technik noch von einer nativen Ultra-HD-DLP-Projektion unterscheiden. Der große Vorteil ist jedoch die einfache Ein-Chip-Technik ohne Konvergenzproblematik.
Digitale Präzision: Fotos und ruhige Einstellungen eines Ultra-HD-Videoclips liefern dem Auge mühelos aufgelöste Details. Bewegte Inhalte können hingegen ruckeln, verschmieren oder Farbrad-Artefakte zeigen.

Digitale Präzision: Fotos und ruhige Einstellungen eines Ultra-HD-Videoclips liefern dem Auge mühelos aufgelöste Details. Bewegte Inhalte können hingegen ruckeln, verschmieren oder Farbrad-Artefakte zeigen.

Im Preset „Silence“ ist die XPR-Technik ausgeschaltet: Linienpaare in Ultra-HD-Auflösung oder feine Schriften zeigen grobe Aliasing-Störungen. In den anderen Bildmodi löst der W11000 jedoch tatsächlich Linienpaare in UHD-Qualität auf, auch wenn sie an Kontrast verlieren (siehe ersten Screenshot unten). Full-HD-Testbildmuster erscheinen quasi in digitaler Perfektion, während sie Sonys 4K-Projektoren dunkler sowie leicht eingefärbt zeigen. Fotos und ruhige Ultra-HD-Clips begeistern. Doch bei Bewegung verschmieren Details stärker und 24p-Filme sowie PAL-Videos ruckeln, da BenQs XPR-Technik derzeit auf 60 Hertz fixiert ist.

Ultra-HD-Linienmuster: Native Linienpaare des Testbilds erscheinen zwar etwas flau und flimmern leicht, doch der gute Kontrast ohne Farbsäume beeindruckt.

Ultra-HD-Linienmuster: Native Linienpaare des Testbilds erscheinen zwar etwas flau und flimmern leicht, doch der gute Kontrast ohne Farbsäume beeindruckt.

Besser als mit Drei-Chip-Modellen: Derart knackig und kontrastreich löst derzeit keine andere Projektionstechnik unsere Testbilder in Full-HD-Qualität auf.

Besser als mit Drei-Chip-Modellen: Derart knackig und kontrastreich löst derzeit keine andere Projektionstechnik unsere Testbilder in Full-HD-Qualität auf.

Licht und Farbe

Im Bildmodus „THX“ erzeugt der BenQ W11000 ebenso wie in „User 1“ sehr natürliche Farben. Bei genauerem Hinsehen erweitert ersteres Preset die Farben Rot, Gelb und Grün zwar leicht, dafür fallen im User-Modus allerdings die Delta-E-Abweichungen von Graustufen und Weiß geringer aus. Beide Bildmodi liefern ohne BrilliantColor-Schaltung eine Helligkeit von gut 1.000 Lumen.

Scharfe Details: UHD-Clips mit 30 oder 60 Hertz projiziert die XPR-Shifting-Technologie des BenQ W11000 nicht nur sehr scharf, sondern auch ruckelfrei.

Scharfe Details: UHD-Clips mit 30 oder 60 Hertz projiziert die XPR-Shifting-Technologie des BenQ W11000 nicht nur sehr scharf, sondern auch ruckelfrei.

Der native Panel-Kontrast beträgt lediglich 940:1, ist also kaum besser als beim Acer V9800 (900:1). Immerhin steigert der BenQ den ANSI-Kontrast von 390:1 auf 450:1 und den EBU-Kontrast von 590:1 auf 700:1; das bringt ihm zwei Punkte mehr ein. In der Montenegro-Szene aus „Casino Royale“ reduziert die Blende das Restlicht in den Letterbox-Streifen um den Faktor drei und kompensiert den Lichtverlust mithilfe der dynamischen Kontrastspreizung. Das funktioniert zwar nicht geräuschlos, aber ohne störende Pumpeffekte. Nur im Bildmodus „Vivid“ versagt die Iris und taucht die gleiche Szene über viele Sekunden in völliges Schwarz. Seltsam: Auch bei ausgeschalteter Iris greift die Blende des BenQ hörbar ein, bis der Projektor das Signal nach einem Wechsel der Auflösung neu synchronisiert hat.

Stolperstelle: Die Rouletteräder aus dem Vorspann von „Casino Royale“ drehen sich nicht gleichmäßig. Auch PAL-Inhalte ruckeln aufgrund der 60-Hertz-Darstellung.

Stolperstelle: Die Rouletteräder aus dem Vorspann von „Casino Royale“ drehen sich nicht gleichmäßig. Auch PAL-Inhalte ruckeln aufgrund der 60-Hertz-Darstellung.

Schärfe und Videoverarbeitung

Kinofilme in Halbbild-Qualität (576i/1080i) kann der W11000 eigentlich zu sauberen Vollbildern zusammenfügen, zeigt aber teilweise nur die linke Hälfte flimmerfrei. Mit Full-HD-Quellen und in ruhigen Einstellungen läuft er dagegen zur Hochform auf und bringt seine exzellente Detailauflösung ins Spiel. In der Markusplatz-Sequenz des James-Bond-Klassikers meißelt der Projektor feine Konturen ohne Farbsäume und Kontrastverlust auf die Leinwand. Selbst die 4K-Modelle aus dem Hause Sony zeigen die gleiche Szene aufgrund der Konvergenzproblematik etwas flauer.

Dunkleres Schwarz: BenQs dynamische Iris verbessert in der düsteren Montenegro-Szene aus „Casino Royale“ den Kontrast sowie die Schwarzdarstellung (Bild rechts).

Dunkleres Schwarz: BenQs dynamische Iris verbessert in der düsteren Montenegro-Szene aus „Casino Royale“ den Kontrast sowie die Schwarzdarstellung (Bild rechts).

Sehr gut arbeitet der im Menü „CinemaMaster“ versteckte Regler „Pixel Enhancer 4K“: Er hebt filigrane Muster hervor und produziert bei vorsichtiger Handhabung keine störenden Säume. Die animierten Spielkarten und Rouletteräder im Vorspann von „Casino Royale“ erscheinen scharf und knackig, ruckeln allerdings aufgrund der 60-Hertz-Darstellung des BenQ. Noch stärker fällt dies mit Dokumentationen (Bildrate 25 Hertz) oder bei Sportübertragungen (50 Hertz) auf. Hier verliert der W11000 den Vergleich zu Drei-Chip-Projektoren deutlich. Hinzu kommen Regenbogenartefakte des DLP-Farbrads, die zwar gering ausgeprägt sind, aber je nach Veranlagung als störend empfunden werden.

Als sehr interessanter Bildmodus erweist sich „Vivid“, der die BrilliantColor-Schaltung des BenQ aktiviert. Die Farben erscheinen dadurch recht intensiv, aber dunkler. Dafür erhöht sich die Lichtausbeute auf 1.360 Lumen und helles Weiß wirkt besonders satt. Doch trotz der stärkeren Leuchtkraft steigt der native Kontrast aufgrund von Streulichteffekten nur minimal auf 975:1 an. Zum Vergleich: Gute Einsteiger-DLPs wie der 1.300 Euro teure BenQ W 2000 (audiovision 3-2016) schaffen mit beziehungsweise ohne BrilliantColor-Schaltung Werte zwischen 1.650:1 und 2.200:1. Aktuelle Top-Projektoren wie der JVC DLA-X7000B erreichen beim nativen Ein-Aus-Kontrast sogar bereits ohne den Einsatz der Iris Rekordwerte von 22.500:1 (siehe audiovision 2-2016).
Erweiterte Farben: Im Modus „User 2“ erscheinen rote Farben noch etwas stärker erweitert als im THX-Preset und übertreffen die BT.709-Vorgabe deutlich.

Erweiterte Farben: Im Modus „User 2“ erscheinen rote Farben noch etwas stärker erweitert als im THX-Preset und übertreffen die BT.709-Vorgabe deutlich.

HDR und erweiterte Farben nach dem DCI-P3-Standard sind nicht vorgesehen. Trotzdem haben wir dem W11000 entsprechende Inhalte über den Ultra-HD-Blu-ray-Player Samsung UBD-K8500 in SDR-Qualität zugespielt und Farben sowie Kontraste überprüft (siehe auch Sehtest-Note „Ultra-HD und HDR“). Dabei clippen helle Kontraste oberhalb von 500 Nits. Das ändert sich selbst dann nicht, wenn man den Kontrast am BenQ stark absenkt. Experimente mit dem Bildmodus „Vivid“ liefern dennoch etwas kraftvollere Farben und mehr Punch im Spitzenweiß bei aktiver BrilliantColor-Schaltung. In der Szene eines Sonnenuntergangs holt die Funktion die zuvor verschmierte Sonnenscheibe deutlich sichtbar hervor. Eine echte HDR-Funktion mit DCI-P3-Abdeckung bietet der BenQ W11000 aber leider nicht.

HDR-Inhalte in SDR-Zuspielung: Über Samsungs UHD-Player UBD-K8500 haben wir HDR-Testbilder als SDR-Signal zugespielt. Kontraste oberhalb von 500 Nits clippen, selbst wenn man den Kontrast absenkt.

HDR-Inhalte in SDR-Zuspielung: Über Samsungs UHD-Player UBD-K8500 haben wir HDR-Testbilder als SDR-Signal zugespielt. Kontraste oberhalb von 500 Nits clippen, selbst wenn man den Kontrast absenkt.

Lebhaft: Das Preset „Vivid“ sorgt für erweiterte Farben und aktiviert die BrilliantColor-Schaltung, welche die Helligkeit von Spitzlichtern leicht erhöht. Ein echter HDR- bzw. DCI-P3-Farbmodus ist aber nicht vorhanden.

Lebhaft: Das Preset „Vivid“ sorgt für erweiterte Farben und aktiviert die BrilliantColor-Schaltung, welche die Helligkeit von Spitzlichtern leicht erhöht. Ein echter HDR- bzw. DCI-P3-Farbmodus ist aber nicht vorhanden.

UHD-Wiedergabe und HDR

Mit High Dynamic Range und dem echten DCI-P3-Farbraum kann der BenQ, wie bereits erwähnt, nicht dienen. Trotzdem haben wir überprüft, wie sich die Bildmodi bei einer SDR-Zuspielung von HDR-Clips auswirken (siehe Kasten „Die Bildmodi des BenQ W11000“). Ansonsten gilt für den W11000 Ähnliches wie für Acers UHD-Debütanten: Die Schärfewirkung entsprechender Testbilder und Fotos ist phänomenal. Feinste Testmuster flimmern zwar und wirken flauer, liefern dem Auge dennoch besonders klar erkennbare Strukturen. Sonys 4K-Projektoren lösen auf allen drei Panels 4.096 x 2.160 Bildpunkte diskret auf, doch werden feine UHD-Muster leicht eingefärbt, erscheinen dunkler und leiden unter Farbsäumen. Erst bei bewegten Motiven verliert der BenQ den Schärfevergleich oder ruckelt öfters. ur

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Der Testbericht BenQ W11000 (Gesamtwertung: 74, Preis/UVP: 5500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 04-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Panasonic TX-58DXW804 (Test)

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Während Panasonics 700er-Serie bereits im neuen Modelljahr angekommen ist, führen die Japaner den TX-58DXW804 sowie den acht Zoll kleineren Bruder (siehe audiovision 9-2016) noch bis Mitte 2017 weiter. Zum alten Eisen gehören die beiden aber keineswegs, wie unser Test beweist.

Ausstattung und Praxis

panasonic_tx-58dxw804_proconEine optische Besonderheit gegenüber den meisten anderen Fernsehern ist das „Freestyle-Design“: Der DXW804 wird von einem wuchtigen Alu-Gestell gehalten und erinnert so an eine frühere Schultafel. Trotzdem wirkt er aus unserer Sicht modern. Wegen  des leicht nach hinten geneigten Bildschirms sollte  man ihn allerdings lieber auf einem Lowboard oder gar auf dem Boden positionieren als auf einem hohen TV-Tisch – dazu später mehr. Schade, dass sich der Winkel nicht anpassen lässt.

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Bekanntes Duo: Neben der Fernbedienung mit Metalloberfläche und Tastenbeleuchtung (rechts) liegt dem Panasonic-TV der Touchpad Controller bei. Leider agiert die berührungs­sensitive Steuerung etwas zäh.

Bekanntes Duo: Neben der Fernbedienung mit Metalloberfläche und Tastenbeleuchtung (rechts) liegt dem Panasonic-TV der Touchpad Controller bei. Leider agiert die berührungs­sensitive Steuerung etwas zäh.

Umso umfangreicher sind die bildspezifischen Einstellmöglichkeiten. Neben globalen Reglern für Kontrast, Schärfe und Co. sowie einem manuellen Farbmanagement spendiert Panasonic seinen teureren TV-Modellen nämlich eine Software-gestützte Kalibrieroption. Diese gestattet in Verbindung mit Calman-Systemen besonders präzise Korrekturen, wobei das entsprechende Bundle inklusive Mess-Sensor knapp 800 Euro kostet. Seltenheitswert haben inzwischen das vollflächige LED-Backlight und die 3D-Funktion, die im DXW804 nach wie vor zum Einsatz kommen. Die Shutter-Brillen müssen jedoch separat geordert werden. Getrost sparen kann man sich dafür die Settop-Box. Denn der Quattro-Tuner empfängt TV-Sendungen nicht nur über Sat, Kabel oder DVB-T2, sondern zusätzlich via Netzwerk beziehungsweise TV-over-IP.

Fernsehen über Netzwerk: Dank TV-over-IP-Technik ist der DXW804 auch in Räumen ohne Antennenbuchse nutzbar, sofern man einen entsprechenden Server besitzt.

Fernsehen über Netzwerk: Dank TV-over-IP-Technik ist der DXW804 auch in Räumen ohne Antennenbuchse nutzbar, sofern man einen entsprechenden Server besitzt.

Surfen leicht gemacht: Das Firefox-Betriebssystem besticht nicht nur durch hohen Bedienkomfort, sondern ist auch mit einem vorbildlichen Web-Browser ausgestattet.

Surfen leicht gemacht: Das Firefox-Betriebssystem besticht nicht nur durch hohen Bedienkomfort, sondern ist auch mit einem vorbildlichen Web-Browser ausgestattet.

Besser hören: Zusätzlich zu tiefreichenden Bildjustagen hält der DXW804 einen Audio-Equalizer bereit, über den sich der Klang der (externen) Soundbar verbessern lässt.

Besser hören: Zusätzlich zu tiefreichenden Bildjustagen hält der DXW804 einen Audio-Equalizer bereit, über den sich der Klang der (externen) Soundbar verbessern lässt.

Das Audiosystem wurde in eine rund 110 Zentimeter breite Soundbar ausgelagert: Die separaten, außen sitzenden Hoch- und Mitteltöner bieten eine hervorragende Stereo-Wirkung, während sich vier Tieftöner in der Mitte um die Bässe kümmern. Diese klingen für unser Gehör aber etwas zu schwach.

Mehrere Indizien: Der DXW804 bietet keine speziellen HDR-Bildmodi, blendet bei Wiedergabe aber eine kurze Info ein und wechselt in einen erweiterten Farbraum.

Mehrere Indizien: Der DXW804 bietet keine speziellen HDR-Bildmodi, blendet bei Wiedergabe aber eine kurze Info ein und wechselt in einen erweiterten Farbraum.

Bildqualität

In puncto Bildhomogenität hebt sich der DXW804 dank seiner Full-LED-Hintergrundbeleuchtung von den meisten Mitstreitern ab. Zwar lässt der durchschnittliche ANSI-Kontrast von 1.738:1 auf relativ wenige Local-Dimming-Zonen schließen, im Alltag merkt man davon jedoch kaum etwas. So sind weder beim Schwenk über den Fußballrasen noch in düsteren Filmszenen à la „Krabat“ nennenswerte Wolken respektive Aufhellungen zu sehen. Die Sitzposition spielt hier eine entscheidende Rolle. Denn schon bei leicht verändertem Betrachtungswinkel wäscht das Bild sichtbar aus und verliert an Tiefe. Das Problem liegt im Display, zumal sich alle Bildmodi ähnlich verhalten. Dies gilt zum Teil auch für die Farbreproduktion, wobei „Professionell 1“ am ausgewogensten ist (siehe Diagramm oben).

Profi-Niveau: Bis auf ein paar Blautöne erreichen alle Mischfarben Delta-E-Werte von unter zwei. Auch bei den Graustufen (1,5) sind keinerlei Korrekturen erforderlich.

Profi-Niveau: Bis auf ein paar Blautöne erreichen alle Mischfarben Delta-E-Werte von unter zwei. Auch bei den Graustufen (1,5) sind keinerlei Korrekturen erforderlich.

Eingehakt: Der 58-Zoll-Bildschirm sitzt fest in der Halterung. Leider lässt er sich nicht schwenken, was wegen des schmalen Blickwinkels zu Problemen führen könnte.

Eingehakt: Der 58-Zoll-Bildschirm sitzt fest in der Halterung. Leider lässt er sich nicht schwenken, was wegen des schmalen Blickwinkels zu Problemen führen könnte.

Bei HDR-Zuspielung dreht der Panasonic den Helligkeits- und Kontrastregler des zuletzt eingestellten Presets voll auf. Die tatsächliche Steigerung hält sich in Grenzen. So klettert die Maximalhelligkeit gegenüber SDR nur geringfügig von 405 auf 482 Candela. Zudem bleibt sie über den gesamten APL-Bereich (Average Picture Level) praktisch unverändert – Spitzlichter erscheinen also genauso hell wie ein weißes Vollbild. Dafür wird der Farb-raum deutlich in Richtung Rot und Grün erweitert.

2.200 Euro: Der Panasonic TX-58DXW804 ist der günstigste Testkandidat, bietet aber die beste Ausstattung inklusive Full-LED-Backlight und Quattro-Tuner. Für Großbild-Fans eignet sich das in 50 und 58 Zoll erhältliche Modell weniger.

2.200 Euro: Der Panasonic TX-58DXW804 ist der günstigste Testkandidat, bietet aber die beste Ausstattung inklusive Full-LED-Backlight und Quattro-Tuner. Für Großbild-Fans eignet sich das in 50 und 58 Zoll erhältliche Modell weniger.

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stromsparer_2017

Der Testbericht Panasonic TX-58DXW804 (Gesamtwertung: 78, Preis/UVP: 2200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 04-2017 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Panasonic TX-58DXW804 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

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