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Channel: Tests – audiovision
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Pure Siesta Charge (Test)

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Auf den ersten Blick wirkt der Siesta Charge wie ein simpler Radiowecker, der mit 150  Euro allerdings überraschend teuer daherkommt. Dafür verbergen sich hinter dem bieder wirkenden Plastik-Gehäuse einige interessante Features. Neben der typischen Wecker-Funktionalität gibt es 40 Speicherplätze für DAB-/UKW-Sender, zudem lassen sich bis zu drei Alarme programmieren. Selbige können Werktagen oder Wochenenden zugeteilt werden. Daneben dürfen per Bluetooth eigene Tonquellen kabellos wiedergegeben werden. An der Unterseite verbirgt sich ein 3,5-mm-Aux-Anschluss für Kopfhörer sowie ein USB-Port zur Stromversorgung von mobilen Geräten. Leider sind beide Anschlüsse nach innen versetzt und deshalb nur mühsam zu erreichen. Schade auch, dass es keinen Soundausgang für externe Lautsprecher gibt.

Großes Display, viele Tasten

An der Vorderseite gibt ein übergroßes, monochromes Display Auskunft über die Uhrzeit, dessen Helligkeit sich automatisch der Umgebung anpasst. Darunter werden der aktuelle Sender bzw. Einstellungen eingeblendet. Auf der Oberseite kommen 13 Plastikknöpfe unter: Hier wählt man die aktuelle Soundquelle, Frequenz, drei Alarme, drei Favoriten, Menü sowie Lautstärke. Nur die Schlummertaste fällt größer aus. Die Button-Anordnung wirkt etwas chaotisch, vor allem da es sich um einen Wecker handelt, der simpel zu bedienen sein sollte. Ein echter Clou ist die kabellose Ladefunktion nach Qi-Standard, daher auch der Name „Charge“. Dazu legt man das zu ladende Gerät (zum Beispiel Samsung Galaxy S9, iPhone Xs) einfach auf die Oberseite des Siesta Charge.

Das größte Manko ist der Klang. Bei den kompakten Ausmaßen darf man freilich keine Wunder erwarten, doch der dumpfe Sound enttäuscht auf ganzer Linie. Höhen wirken gedämpft, Mitten zu schwach und Bässe sind gar nicht vorhanden. Zur Weckfunktion ist die gebotene Tonkulisse ausreichend, aber nicht für längeren Musikgenuss.  

Der Testbericht Pure Siesta Charge (Gesamtwertung: ausreichend, Preis/UVP: 150 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Vogels Thin 550 (Test)

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Als echten Bodybuilder unter den Wandhalterungen hat Vogel‘s die 350 Euro teure Thin 550 konzipiert. Diese schultert Flachbildfernseher bis zu einer maximalen Diagonale von 100 Zoll (2,54 Meter) und einem Höchstgewicht von 70 Kilogramm. Dabei hat Vogel‘s einiges an Reserven eingeplant. Laut TÜV-Prüfung könnte die Halterung sogar mit dem Dreifachen des angegebenen Gewichts belastet werden. Als zusätzliches Qualitätsmerkmal kann die Garantie herangezogen werden: Die ist zeitlich nicht limitiert und gilt bei Vogel‘s schlichtweg lebenslang. Trotz ihrer enormen Traglast wirken die vier Haltearme der Thin 550 filigran, aber gleichzeitig massiv. Die gesamte Konstruktion ist geschweißt, als Material wurde schwarzer Stahl verwendet.

Wasserwaage und Dübel

Die Montage ist unkompliziert und wird auf der Vogel‘s-Homepage auch im Video beschrieben. Zunächst werden die silbernen Schienen an der Rückseite des Flat-TVs angeschraubt. Insgesamt werden 15 verschiedene VESA-Lochmuster von 100 x 100 mm bis 600 x 400 mm unterstützt. Sämtliches Montagematerial und eine Bohrschablone gehören zum Lieferumfang, auch die passenden Dübel. Eine kleine Wasserwaage liegt dem Karton ebenfalls bei, damit die Halterung korrekt ausgerichtet wird.

Nach der Installation ist man positiv überrascht, wie nah sich der Fernseher an der Wand parken lässt. Der minimale Abstand von 58 Millimetern ist nicht viel. Voll ausgezogen gleitet der Apparat 63 Zentimeter in den Raum hinein. Die Thin 550 ist bis zu 20 Grad neigbar, nach vorne ist die Halterung bis zu 120 Grad drehbar. So kann man auch seitlich auf dem Sofa sitzen und trotzdem eine optimale Blickwinkelstabilität genießen.

Die Arme mit drei Drehpunkten lassen sich ohne großen Kraftaufwand bewegen. Trotzdem ist die Abstimmung der Thin 550 so stramm, dass der Fernseher stabil ausgerichtet ist und kein Eigenleben führen kann. 

Der Testbericht Vogels Thin 550 (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Panasonic RP-HTX90N (PDF-Test)

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Mit dem 150 Euro teuren RP-HTX90N hat Panasonic den Nachfolger des Over-Ear-Kopfhörers RP-HTX80B auf den Markt gebracht. Der Neue unterstützt jetzt auch aktive Lärmkompensation, um störende Umgebungsgeräusche wegzufiltern. Optisch hat Panasonic den Over-Ear-Kopfhörer im Retro-Stil gehalten. Die Ohr-polster sind weich und schmiegen sich angenehm an den Kopf. Über die beiden Drahtbügel ist der RP-HTX90N größenverstellbar. Er sitzt fest, ohne zu drücken. Beim Spazierengehen bleibt er sicher auf dem Kopf, für schnelle und abrupte Bewegungen ist der Kopfhörer jedoch nicht konzipiert, dafür müsste er noch satter anliegen. Mit etwas mehr als 200 Gramm ist der Panasonic angenehm leicht. Im Kabel-betrieb deckt er einen Frequenzbereich von 8 bis 25.000 Hertz ab, per Bluetooth 4.2 reduziert sich dieser auf 20 bis 20.000 Hertz. Nach vier Stunden ist der Akku voll geladen und hält im Idealfall einen ganzen Tag lang durch. Die Quick-Charge-Funktion erlaubt es, den RP-HTX90N für eine zweistündige Nutzungsdauer nur 15 Minuten laden zu müssen.

Die Umgebung wird leiser

Das Noise Cancelling wird über einen seitlichen Schiebeschalter aktiviert. Es gibt nur „an“ oder „aus“, aber keine Zwischenschritte. Zuggeräusche oder den Turbinensound von Flugzeugen kann der Panasonic effektiv ausblenden. Er beseitigt die Lärmquellen nicht komplett, ein Grundrauschen bleibt. Aber der Unterschied ist enorm und für einen Kopfhörer in dieser Preisklasse sehr ordentlich.

Das Klangbild des RP-HTX90N ist recht warm und ausgewogen. Auf glasklar herausgearbeitete Höhen darf man nicht hoffen. Die Bässe sind zwar deutlich wahrnehmbar, könnten allerdings etwas präziser sein. Der „Bass Enhancer“ bringt im Tieftonbereich keine spürbare Verbesserung. Die Sprachverständlichkeit ist gut. Das integrierte Mikrofon erlaubt die Bedienung per Sprachsteuerung, indem beispielsweise Siri aktiviert wird.          

Der Testbericht Panasonic RP-HTX90N (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 150 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Marantz SR6013 (Test)

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Marantz: Die Tasten des SR6013-Gebers sind groß und übersichtlich angeordnet, besitzen aber einen etwas schwammigen Druckpunkt.

Aus 6012 wird 6013. Marantz schiebt dem 2017er-Modell einen Nachfolger hinterher, der vor allem mit einem neuen Feature punkten kann: IMAX Enhanced. Ansonsten sieht es mit echten Neuerungen eher mau aus, denn die jüngsten Highlights bekam auch das Vormodell SR6012 per Firmware-Update spendiert: DTS Virtual:X, eARC, AirPlay2, Alexa.

Das mit Ausnahme von HDR10+ volle 4K/HDR-Programm gehört inzwischen zur Grundausstattung aller AV-Receiver. Komplett ist der Neuling aus unserer Sicht jedoch nicht, so fehlt ein Empfänger für das terrestrische Digitalradio DAB+. Auch Auro 3D ist nicht dabei, das bleibt den Topmodellen SR7013 und SR8012 vorbehalten, die übrigens erst 2020 einen Nachfolger bekommen.

Ausstattung und Praxis

Alles Paletti können wir für die Signalverarbeitung konstatieren: 9 Endstufen für 1.400 Euro sind top, das 11.2-Kanal-Processing für 7.1.4-Boxensysteme ist ein dicker Pluspunkt und in der gehobenen Mittelklasse leider noch immer kein Standard. Freie Endstufen können für die Beschallung eines Nebenraums oder das Bi-Amping genutzt werden. Dank eines Stereo-Pre-outs kann die zweite Hör-zöne auch passiv mit Signalen versorgt werden. 

Mit an Bord sind natürlich die Decoder für Dolby Atmos und DTS:X. Deren 3D-Sound-Upmixer erlauben auch das Cross-Format-Upmixing. Der SR6013 bekam Audysseys hochwertigste Einmess-automatik „MultEQ XT 32“ spendiert, die bis zu 8 Messpunkte berücksichtigt. Der 9-Band-Equalizer regelt bis auf die Subwoofer alle Boxen ab recht hohen 63 Hertz. Zudem lässt sich der EQ nicht parallel zu Audyssey aktivieren. Audysseys kostenpflichtige MultEQ-App ist aber ohnehin die bessere Wahl für manuelle Frequenzgang-Korrekturen.

Audyssey Dynamic Volume: Die dreistufige Dynamikkompression funktionierte im Test sowohl für Dolby- wie DTS-Streams bestens.

Bei der Positionierung der zwei Paar Höhen-boxen gibt es keinerlei Einschränkungen, auch Deckenlaut-sprecher mittig zur Raumlängsachse oder Aufsatzboxen für Back-Surround-Speaker sind möglich. Das stattliche Anschlussfeld samt vergoldeter Kontakte klotzt mit 11 Boxen-terminals. Bei Verkabelung eines 11.2-Boxensets entscheidet der aktive Decoder, ob die 9 Endstufen unter Einbeziehung der beiden Back-Rear-Boxen oder statt derer mit allen vier Höhen-Speakern betrieben werden.

Bestens bestückt: 11 Lautsprecher lassen sich verkabeln, von denen 9 zeitgleich aktiv sind. Dank 11.2-Pre-outs versorgt der SR6012 aber auch vollwertige 7.2.4-Boxensets mit Sound. Einer der 3 HDMI-Ausgänge kann einem zweiten Hörraum zugeordnet werden. Eine Seltenheit ist der 7.1-Mehrkanaleingang.

Vorne unter der Klappe befinden sich Buchsen für USB, HDMI, FBAS/Stereo-Cinch sowie einige Schnellwahltasten (unter anderem für Tuner, Klangprogramme, Zonenwahl, Dimmer); die Steuerung des Geräts ist aber nur mit der Fernbedienung bzw. der REMOTE- oder HEOS-App möglich.

Apropos Bedienung: In dieser Disziplin überzeugt der Marantz zwar durch seine verständlichen Menüs und die übersichtliche Fernbedienung, verscherzt es sich aber mit verzögertem Ansprechen auf Eingaben sowie den schwammigen Druckpunkten der Tasten. Ohne festen und präzisen Druck genau in die Tastenmitte tat sich zumindest bei unserem Test-Exemplar oft nichts, weshalb wir in dieser Kategorie nur einen Punkt vergeben können.

Video und Multimedia

Das Video-Board klotzt mit 3 HDMI-Ausgängen (einer für Zone 2) sowie 8 HDMI-Eingängen, die allesamt  tauglich für die Wiedergaben mit 4K/60p und HDR (Dolby Vision, HLG, HDR10) sind. HDR10+ wird hingegen nicht unterstützt. Das 4K-Upscaling für digitale und analoge Quellen sorgte im Test für dezente Doppelkonturen an kontrastreichen Kanten. Ein umfangreicher Video-Equalizer komplettiert die Ausstattung.

Anzeigefreudig: Das Info-Menü gibt Auskunft über ein- und ausgehende Tonsignale samt Kanalmatrix.

Möglichkeiten der Audio-Vernetzung offeriert der SR6013 mit AirPlay2, Bluetooth, DLNA sowie der Streaming- beziehungsweise Multiroom-Funktion HEOS. An integrierten Streaming-Diensten bietet der zweitgrößte Marantz-Receiver nur das vTuner-Webradio, zu anderen Streaming-Diensten Deezer, Spotify, Tidal, Napster und Amazon Music gelangt man über die HEOS-App. Der Media-Player spielt auch Hi-Res-Dateien im DSD-, FLAC-, WAV-, AIFF- und ALAC-Format ab.

Tonqualität

Mit 79 Watt im 7-Kanal-Betrieb (6 Ohm) und 151 Watt im Stereo-Betrieb (6 Ohm) lieferte der SR6013 recht genau die Leistungswerte seines Vorgängers (Test in audiovision 3-2018). Die sparsame Eco-Schaltung reduziert den Stromverbrauch im Normalbetrieb um mehr als die Hälfte von 355 auf gute 150 Watt.

Dolby hat in den letzten Jahren mit Dolby Atmos, Dolby Vision und sogar ganzen Dolby-Kinos technisch vorgelegt. So verwundert es kaum, dass Mitbewerber wie IMAX und DTS nachziehen. Deren Kollaboration nennt sich „IMAX Enhanced“, zielt auf den Heimkino-Markt und betrifft sowohl die Elektronik als auch die Inhalte. Im Idealfall soll die komplette Wieder­gabe-Kette nach Vorgaben der beiden Firmen optimiert sein. Ziel des Programms ist es, IMAX-Kinoerlebnisse zu Hause in bestmöglicher Qualität auf der Grundlage von DTS- und HDR-Technologie zu ermöglichen.

Voraussetzung sind natürlich entsprechende Inhalte. Hierfür sollen Spielfilme und Dokumentationen nach IMAX-Vorgaben und auf IMAX-Equipment in 4K-Auflösung und HDR gemastered werden, dazu gehören spezielle Verfahren der Rausch­reduktion und Helligkeitsanpassung für 4K-HDR-Displays. Bei auf IMAX-Kameras gedrehten Produktionen darf man sich zudem auf balkenfreie Bildformate (1,78:1 statt 2,35:1) freuen. Doch was genau steckt hinter diesen Versprechungen?
Als Voraussetzung müssen IMAX-zertifizierte AV-Komponenten mindestens ein 5.1.4-Boxen-Layout ermöglichen, was 9 Endstufen plus Sub-Pre-out oder 10-Vorverstärker-Ausgänge erfordert. Für die optimale Wiedergabe von IMAX-Inhalten wird jedoch ein 7.2.4-Setup mit 2 Subwoofern und 4 Höhenlautsprechern empfohlen.

Liegt Ton im IMAX-Enhanced-Format an, kann man im Grundmenü das Bassmanagement auch manuell einstellen.

Beim SR6013 werden IMAX-Inhalte automatisch erkannt. Infolgedessen werden der spezielle DTS:X Codec sowie ein spezielles Bassmanagement angewendet; hierzu gehören ein eigener Subwoofer-Modus und eigene Übernahmefrequenzen; Letztere können auch manuell eingestellt werden.

Wer IMAX Enhanced hören möchte, muss auf Import-Scheiben aus Amerika zurückgreifen, denn für den deutschen Markt wurden noch keine Titel angekündigt.

Im Hörtest spielte der Marantz typisch musikalisch und rund – aber auch detailliert, ohne behäbig zu wirken. Bei hohen Pegeln blieb der Japaner zudem betont „sanft“ und verlor nicht seine angenehme Spielart. Die von einer Super Audio CD zugespielten Bach-Kantaten in 5.1-Form brachte der SR6013 mit schönen Klangfarben zu Gehör, auch wenn wir die Stücke schon etwas luftiger und räumlicher gehört haben.

Mittels eines externen Verstärkers (hier für „Top Rear“) befeuert der SR6013 auch 7.2.4-Boxensets.

Die Lautsprecher-Einmessung gab dem Klang etwas mehr Details und auch mehr Grundton mit auf den Weg, was die leichte Schärfe der Aufnahme beschwichtigte. Bei Dolby-Atmos-Trailern punktete der SR6013 mit seiner plastischen Wiedergabe, die Geräusche präzise im Hörraum platzierte – dank 4 Höhenboxen waren auch Effekte von über dem Kopf differenziert wahrnehmbar. Im Gegenzug fehlte aufgrund mangelnder Back-Rear-Speaker hinten herum allerdings etwas Raum, Luftigkeit und Präzision. Der „Powerful Bass“ im „Amaze“-Trailer drückte tief, konturiert und ohne zu dröhnen – so haben wir das gern. Fürs Leisehören eignet sich das dreistufige „Dynamic Volume“-Filter, das sowohl bei Dolby- wie auch DTS-Streams bestens funktionierte.

Auch im Stereo-Betrieb gefiel uns der Marantz richtig gut: Er spielte klar und detailreich, ohne hart oder analytisch zu klingen. Im Bass musizierte er trocken und konturiert, wenn auch nicht ganz so druckvoll wie erhofft. Die saubere Bühnenstaffellung samt plastischer Abbildung des musikalischen Geschehens rundet das feine Klangbild ab. Das dreistufige „M-DAX“-Filter möchte durch Kompression verlorene Klanginformationen wiederherstellen, im Endeffekt hellt die Funktion den Sound hierfür auf – was einen Zugewinn an Details suggeriert.

 

 

Der Testbericht Marantz SR6013 (Gesamtwertung: 84, Preis/UVP: 1400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Pioneer VSX-LX504 (Test)

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Pioneer: Der neue Geber liegt dank runder Ecken angenehm in der Hand. Große und logisch gegliederte Tasten erleichtern die Bedienung.

Natürlich ist der VSX-LX504 nicht der erste AV-Receiver mit IMAX Enhanced an Bord, das waren bekanntlich Geräte von Denon und Marantz. Für Pioneer stellt das IMAX-Feature dennoch eine Premiere dar, der VSX-LX504 sowie der kleine Bruder VSX-LX304 sind die ersten Klangzentralen der Japaner, die IMAX-optimierte Bild- und Toninhalte wiedergeben können bzw. werden: Denn zum Testzeitpunkt war die angekündigte IMAX-Firmware noch nicht verfügbar. Das Gleiche gilt auch für den neuen „Dolby Atmos Height Virtualizer“, der 3D-Sound aus Boxen-Sets ohne Höhenlautsprecher zaubern soll und damit Ähnliches leisten möchte wie DTS Virtual:X, das nicht mit an Bord ist.

Darüber hinaus grenzt sich der LX504 mit überschaubaren Neuerungen vom Vorgänger LX503 ab: Ein Novum ist die „Dialog Enhancer“-Funktion für eine verbesserte Sprachwiedergabe, die allerdings auf Kosten der Kanaltrennung geht (siehe Hörtest). Ferner lässt sich der Pioneer nun in ein Netzwerk mit Sonos-Geräten einbinden. Die Bedienung hat man um drei Nutzerprofile (siehe Bild unten) erweitert. Hinzugekommen ist zudem ein Zone B Line-out, der das Tonsignal der Hauptzone ausgibt, etwa an einen Drahtlos-Sender für Wireless-Kopfhörer.

Ausstattung und Technik

Ansonsten wurden alle Anschlüsse vom Vorgänger übernommen:  Wie gehabt ist das Video-Board mit 2 HDMI-Ausgängen und 7 HDMI-Eingängen kompatibel zu 4K/60p sowie den HDR-Standards HDR-10, Dolby Vision und HLG. Der Scaler wandelt ausschließlich 1080p-Signale nach UHD-Auflösung. Im Test verursachte die Hochrechnung jedoch leichte Doppelkonturen. Der rudimentäre Video-Equalizer funktioniert nur bei aktivem Upscaler und schärft das Bild („Super Resolution“) in 3 Schritten an.

Vollgepackt: 2 HDMI-Ausgänge und 7 HDMI-Eingänge (einer vorne) sind in der Preisklasse um 1.000 Standard. Dank 7.2.4-Pre-outs ist auch vollwertiger 11.2-Kanal-Sound möglich, aktiv befeuert der LX504 immerhin 9 Lautsprecher. Nur je ein Koax- und Toslink-Eingang sind etwas knapp bemessen. Vinyl-Fans freuen sich über die Phono-Buchse.

Positiv ist die Präsenz von 11.2-Pre-outs, womit sich vollständiger 7.2.4-Ton realisieren lässt. Die zwei Subwoofer darf man jedoch nicht getrennt regeln. Insgesamt werkeln 9 Endstufen im VSX-LX504, die je nach Konfiguration auch für die aktive Beschallung von zwei Nebenräumen genutzt werden können. Via Pre-outs darf man zudem eine dritte Hörzone passiv mit Tonsignalen versorgen. Das Boxensetup erlaubt die Justage der Pegel um optimale 0,5-dB-Schritte, Distanzen lassen sich aber nur in 3-Zentimeter-Einheiten verschieben;  besser wären 1-Zentimeter-Schritte. Ebenfalls suboptimal: Crossover-Frequenzen können nicht separat gesetzt werden, stattdessen muss man einmal für alle Boxen die Bass-Trennfrequenz definieren.

Mit 9 integrierten Endstufen befeuert der Pioneer VSX-LX504 aktiv 7.1.2- oder 5.2.4-Boxensets. Dank zusätzlicher Pre-outs ist unter Zuhilfenahme eines externen Stereo-Verstärkers jedoch auch 11.2-Ton möglich.

7.1.4: In der Maximal-Konfiguration werden die hinteren Height-Boxen von externen Verstärkern befeuert.

7.1.2: Alle Endstufen sind im Einsatz. Der Pioneer unterstützt auch „Top Middle“-Höhenboxen.

Höhenboxen können auch als Height- bzw. Add-On-Speaker (hier auf den Back-Rears) definiert werden.

Bei Nutzung von nur 5 Endstufen im Hauptraum kann man 2 Nebenzonen aktiv bespielen.

Bye bye, Cross-Format-Mixing

An Ton-Decodern gibt es wie üblich Dolby Atmos und DTS:X sowie deren Upmixer Dolby Surround und DTS Neural:X. Das beliebte Cross-Format-Upmixing ist gar nicht mehr möglich. Als Einmess-System birgt der VSX-LX504 das MCACC, das mit Pioneers bekannter „Phase Control“-Schaltung aufwartet, welche Phasen-Verzögerungen bei der Basswiedergabe zwischen allen Lautsprechern kompensieren soll. Auch ein Stehwellen-Filter (Anti-Dröhnschaltung) ist an Bord. In der aktuellen Variante misst das MCACC im LX504 bis zu 9 Hörpositionen ein. Zu den Tuning-Tools zählt neben diversen optionalen Klangfiltern (Theater, Sound Retriever, Midnight u.a.) auch ein 9-bandiger Equalizer, der sich zusätzlich zur Einmess-Automatik aktivieren lässt. Er greift aber erst ab recht hohen 63 Hertz, Ausnahme bilden die 4 Bänder für den Subwoofer, die zwischen 31 und 250 Hertz regeln. 

Die Vernetzung zu Musik erfolgt über AirPlay2, Bluetooth, DLNA, Chromecast, FlareConnect und DTS Play-Fi. Abgespielt werden auch Hi-Res-Dateien (ALAC, AIFF, FLAC, WAV, DSD) bis 192 kHz / 24 Bit. Fürs Radiohören aus dem Netz ist TuneIn zuständig, integriert wurden auch die Streaming-Dienste Spotify, Deezer, Tidal und Amazon Music. Die neue Fernbedienung verzichtet auf die spitzen Kanten des Vormodells und überzeugt zudem mit klarem Layout und großen Tasten.

Tonqualität

Im Messlabor offenbarte sich der LX504 mit hohen 7 x 94 Watt (6 Ohm) sowie je 122 Watt im 5-Kanalbetrieb (6 Ohm) als kräftigster Receiver unseres Testfeldes. Pioneers proprietäre „Direct Energy“-Verstärkertechnik verbraucht im Normalbetrieb durchschnittlich 329 Watt und damit viermal so viel wie der SC-LX502 (Test in 11-2017).

Im Hörtest begeisterte der Japaner mit seinem sehr lockeren, luftigen und transparenten Klang, ohne dabei scharf oder analytisch zu spielen. Im Gegenteil, der Sound kippte nie ins Harsche oder Stressige. Auch rockige Mucke von Steely Dan machte dank der klaren, knackigen und druckvollen Spielweise des LX504 viel Spaß. Die Einmessung lieferte plausible Ergebnisse und gab dem Mitteltonbereich etwas mehr Strahlkraft bzw. Farben mit. Phase Control ließen wir aktiviert, brachte die Schaltung doch einen Tick mehr Schub und Klarheit in die Tieftonwiedergabe. Astrein war auch der Atmos-Test mit Demo-Clips von Dolby: Der „Powerful Bass“ im „Amaze“-Clip drückte fast schon zu viel des Guten, Effekte lösten sich plastisch von den Boxen und spannten weite wie dynamische Klangfelder auf. In der 5.1.4-Konfiguration waren auch Höheneffekte plastisch und klar von oben bzw. über unseren Köpfen zu vernehmen.

Nutzerspeicher: Eingangswahl, Wiedergabemodus, Pegel und Multi Zone lassen sich individuell in drei Speichern ablegen und per Tastendruck wieder aufrufen.

Die „Midnight“-Schaltung zur Dynamik-Kompression funktionierte bei Dolby-Ton einwandfrei, sofern man im Grundmenü „Dolby Loudness Management“ aktiviert. Bei DTS-Streams zeigte die Schaltung dagegen keine hörbare Wirkung. Die neue, 5-stufige Dialog-Funktion für eine verbesserte Sprachverständlichkeit weicht die Kanaltrennung der drei Frontboxen auf, so dass Dialoge nicht mehr nur aus dem Center, sondern auch aus den Hauptlautsprechern tönen. Dies gilt jedoch auch für alle anderen Klanganteile des Center-Kanals – also Effekte und Musik. Sprache wird dadurch lauter und damit besser verständlich, im Gegenzug nimmt die Präzision jedoch deutlich ab.

Auch bei Stereo-Musik kamen die Tugenden des Pioneer zum Tragen. Dank hoher Durchhörbarkeit, Feinauflösung und Räumlichkeit holte er jede Art von Musik glaubhaft in die heimischen vier Wände.  Der „Sound-Retriever“ fügt dem Klang Bässe und Höhen für einen vollen und dynamischeren Sound hinzu, was in der Dynamik stark komprimierten Aufnahmen gut zu Gesicht steht.

Der Testbericht Pioneer VSX-LX504 (Gesamtwertung: 86, Preis/UVP: 1200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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LG OLED65C9 (Test)

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LG vertraut beim OLED65C9 erstmals auf den Alpha9-Prozessor der zweiten Generation. Die WebOS-Bedienoberfläche wurde vorteilhaft modifiziert. AirPlay 2 und Amazon Alexa folgen bald.

LGs neue OLED-Flotte rollt an. Äußerlich unterscheidet sich der 3.500 Euro teure OLED65C9 praktisch nicht von der Vorjahresserie C8 – und das ist gut so. Denn der graue Metallfuß ist ein Hingucker und verleiht dem Flat-TV einen sicheren Stand. Hauchdünn ist ebenfalls wieder das 5 Millimeter tiefe Panel. Clever ist das Kabelmanagement-System auf der Rückseite. Die Kabel verlaufen durch eine Abdeckplatte im Fuß und werden hier sauber gebündelt. Das verhindert Strippen-Wirrwarr. Die wichtigen technischen Innovationen hat LG jedoch im Gehäuse des OLEDs versteckt. Hier arbeitet jetzt der Prozessor Alpha9 der zweiten Generation. 

Auf dem neuesten Stand: Nach einem Software-Update im Laufe des Jahres werden alle HDMI- und USB-Buchsen 120 Bilder pro Sekunde in UHD-Auflösung verarbeiten können.

Im OLED65C9 kommt der neue Alpha9-Prozessor der zweiten Generation zum Einsatz. Ein sogenannter Deep-Learning-Algorithmus analysiert auf der Grundlage einer riesigen Datenbank mit Millionen visueller Datenpunkte die Qualität der Signalquelle und wählt das am besten geeignete Interpolations-Verfahren für bestmögliche Bildwiedergabe aus („Al-Bild“). Bei HDR-Inhalten – unterstützt werden HLG, Dolby Vision und HDR10 – führt der Prozessor einen dynamischen Feinabgleich der Tone-Mapping-Kurve in Abhängigkeit vom Umgebungslicht durch. SDR-Inhalte sollen annähernd auf HDR-Niveau aufgewertet werden.

Alpha9 Gen2: Der neue Prozessor im LG-OLED bietet intelligente Zusatzfeatures für Bild und Ton.

In der Tat lässt sich SDR-Material farblich, von der Dynamik und vom Kontrast her aufpeppen – entweder über den Bildmodus „HDR-Effekt“ oder über die anpassbare Option „Größte Helligkeit“ im „Kino“- und in den Experten-Modi. Das Bild wird dadurch auch tiefer. Ein Unterschied, ob „Al-Bild“ aktiviert ist oder nicht, ist jedoch kaum zu erkennen. Und SD-Material kann auch der neue Prozessor nicht ansehnlich zum Leben erwecken. „Wer wird Millionär?“ auf RTL wirkt größtenteils unscharf und kämpft mit Artefakten. „Al Sound“ erzeugt hingegen aus einem Zweikanal-Signal einen überzeugenden virtuellen 5.1-Surround-Sound.

Ausstattung & Bedienbarkeit

Google Assistant hat der OLED65C9 bereits integriert. LG will seine Fernseher jedoch noch intelligenter machen, deshalb wird in den kommenden Monaten Amazon Alexa per Software-Update nachgereicht, um dem Zuschauer eine größere Auswahl bei Spracherkennungsdiensten zu ermög-lichen. Ein langer Druck auf die Amazon-Prime-Taste der Fernbedienung wird dann genügen, um Alexa zu aktivieren.

Virtuelle Fernbedienung: Über die App „LG TV Plus“ hat man alles im Griff und kann Sender wählen oder die Lautstärke anpassen.

Ebenfalls angekündigt ist Apple AirPlay 2, um Videos und Musik von iTunes und anderen Anwendungen von iPhone oder iPad kabellos auf den LG zu streamen. Auch hierfür wird LG aktualisierte Software bereitstellen. Die vier HDMI-Buchsen verbergen eine weitere Neuheit: Denn die digitalen Ports für Bild und Ton unterstützen jetzt den Standard 2.1 mit einer Bandbreite von bis zu 48 Gbit/s.

App-Auswahl: Das Starten der gewünschten Anwendung gelingt blitzschnell, auch den passenden TV-Sender findet man flott.

Nach einem Software-Update im Laufe des Jahres sind auf diesem Weg wie über USB 120 Bilder pro Sekunde (fps) in UHD-Auflösung möglich. Bei Bluetooth setzt LG auf den aktuellen Standard 5.0, um beispielsweise Musik von einem Mobilgerät zum OLED zu transportieren.

Vorschläge und Videos: Die App schlägt passende YouTube-Clips zum Programm vor, eigene Filme und Fotos kann man auf den TV streamen.

Spieler dürfen sich über kürzere Reaktionszeiten und eine flüssigere Wiedergabe freuen, wenn beispielsweise eine Konsole angeschlossen wird. VRR (Variable Refresh Rate) passt nämlich die Bildwiederholfrequenz des C9 in einem Bereich von 40 bis 120 fps an den Zuspieler an, und ALLM (Auto Low Latency Mode) soll die Eingabeverzögerung minimieren, indem alle überflüssigen Bildverbesserungen zugunsten einer möglichst schnellen Signalübertragung abgeschaltet werden.

Schicke Welle: Der geschwungene Metallfuß verleiht dem LG eine ansprechende Optik und strahlt die Schallwellen nach vorne ab. Für den guten Ton ist diese clevere Konstruktion mitverantwortlich.

Die Benutzeroberfläche von WebOS 4.5 ist vom Prinzip her identisch geblieben, wurde aber punktuell modifiziert. Ein längerer Klick auf eine bestimmte App auf der Startseite führt dazu, dass man diese verschieben oder löschen kann. Zudem lassen sich bevorzugte YouTube-Kanäle hinzufügen.

Noch besser: Bei WebOS 4.5 kann man die Apps beliebig verschieben. In der zweiten Bedienebene sieht man unter anderem die Eingangsquellen.

In einer zweiten Ebene oberhalb der Apps kann man unter anderem die Liste der Programme, die man am häufigsten sieht, sowie Eingangsquellen einsehen und auf Mediendateien etwa vom Medienserver zugreifen. Neu ist das Haus-Dashboard, das auf einer Seite alle aktuell verbundenen Geräte wie Bluetooth-Lautsprecher, Smartphones, FritzBox oder smarte Haushaltshelfer auflistet. Geblieben sind die intuitive Bedienung und das hohe Arbeitstempo.

Komfortable Aufnahme: Ein langer Druck auf das Scroll-Rädchen genügt, um eine Aufnahme zu starten oder das Archiv mit den Mitschnitten zu öffnen.

Der OLED65C9 reagiert extrem schnell und kennt keine Wartezeiten. Dazu trägt die Magic-Remote-Fernbedienung mit Gyrosensor bei, um als Mauszeiger zu fungieren. Neu ist die „Movies“-Taste, die Rakuten TV öffnet. Aufnahmen sind auf externe Festplatten möglich, auch Time-Shift wird unterstützt. An Bord befinden sich jeweils Twin-Tuner für Kabel, Satellit und DVB-T2. In der „Galerie“ schlummern Fotos und Zeichnungen berühmter Künstler wie von Van Gogh, Monet oder Kandinsky, um den unbenutzten Fernseher in ein beeindruckendes Kunstwerk mit unglaublich realistischem Rahmen zu verwandeln.

Coole Kunst: Die „Galerie“ ist ein spannender Fundus für Liebhaber schöner Gemälde. So ist der LG auch ohne laufendes TV-Programm ein echter Hingucker.

Der Mediaplayer ist leistungsstark und stellt Fotos und Videos auch in einer 360-Grad-Ansicht dar, in der man sich frei bewegen darf. Praktisch: Über das Scroll-Rädchen gelangt man im Live-TV direkt zum Menüpunkt „Magic Link“ – so werden automatisch alle zur Sendung verfügbaren und inhaltlich passenden Videos auf YouTube aufgelistet.

Schaltzentrale: Welche Geräte sind über das Netzwerk mit dem OLED verknüpft? Das Haus-Dashboard bietet auf einen Blick eine schnelle Übersicht.

Bild- und Tonqualität

Kräftige Farben, sattes Schwarz, enorme Raumtiefe: Diese positiven Bildeindrücke gewinnt man sofort, wenn man auf dem LG nur die Nachrichten oder eine Talkshow schaut. Der OLED staffelt perfekt, grenzt den Hintergrund sauber von Protagonisten im Vordergrund ab. Der „Lebhaft“-Modus mag bei direkter Sonneneinstrahlung Sinn ergeben, die Experten-Modi liefern die realistischeren Ergebnisse.

Reich bestückt: Die App-Auswahl auf dem LG-Fernseher ist üppig. Über Rakuten TV kann man auch Filme in UHD-Auflösung abspielen.

Die besten Messwerte erreicht der 65-Zöller im „Kino“-Modus. Bei „technicolor Experte“ haben wir im HDR-Betrieb minimale Abweichungen bei Gelb und Magenta gegenüber „Kino“ festgestellt, dafür ist hier die maximale Leuchtkraft rund 100 Candela höher. In Spitzlichtern schafft der OLED 915 Candela, 330 sind es bei 50-prozentigem, nur noch 180 Candela bei vollflächigem Weiß. Mit 6.513 Kelvin ist die Farbtemperatur „Warm 2“ perfekt voreingestellt, „Warm 1“ kann da mit 7.728 Kelvin nicht mithalten.

Viele Befehle: Über die Mikrofon-Taste kann man unter anderem Filme suchen, sich Tipps zum Programm holen oder Google Assistant als nützlichen Helfer aktivieren.

Schwarz und Blickwinkelstabilität sind exzellent, der ANSI-Kontrast ist mit 3.200:1 überragend. Der Beginn des Netflix-Streifens „Unsere Erde“ in HD-Auflösung ist ein Genuss. Im tiefschwarzen Nichts taucht der Erdball auf, dahinter bahnt sich die Sonne ihren Weg. Die Detailzeichnung auf unserem Heimatplaneten ist genial, der LG skaliert nahezu perfekt hoch. Wer das Bild lebendiger haben möchte, wechselt einfach vom „Kino“- in den „HDR-Effekt“-Modus.

Passt: So sieht ein exzellentes Messergebnis aus. Im SDR-Bereich trifft der 65-Zöller alle Farben exakt, die Bildnatürlichkeit kann absolut überzeugen.

Über das Setup „Dynamischer Kontrast“ kann man die Plastizität deutlich erhöhen („Mittel“ oder „Hoch“). Bewegungen sind ungemein geschmeidig („TruMotion“ auf „Flüssig“ oder „Klar“), wie unsere Testsequenzen in „Die Ostsee von oben“ eindrucksvoll beweisen. Mit UHD-Material gelingt dem LG eine extrem feine, bei normalem Sitzabstand nicht erkennbare Pixelstruktur mit hoher Schärfe und feinster Kantengebung. Über „Glatte Abstufung“ kann man Farbverläufe ohne Detailverlust anpassen.

HDR-Präzision: Auch im DCI-P3-Spektrum leistet sich der LG-OLED keinen Patzer. Der Farbraum wird bis zum Limit ausgereizt.

Der 65-Zöller hat ein 2.2-Soundsystem mit 40 Watt an Bord und unterstützt Dolby Atmos. „Al-Ton“ sollte man definitiv aktivieren. Der TV-Ton atmet jetzt auf, wird breiter, räumlicher und luftiger. Die 5.1-Simulation gelingt erstaunlich gut. „One Touch Sound Tuning“ analysiert die Akustik im Raum und passt den Klang ebenfalls an. Ein Equalizer erlaubt individuelle Einstellungen. 

Der Testbericht LG OLED65C9 (Gesamtwertung: 90, Preis/UVP: 3500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Focal Astral 16 (Test)

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Focal schickt sich an, den High-End-Surround-Markt aufzumischen. 20.000 Euro kostet der neue „Astral 16“, der 3 Netzteile für insgesamt 12 Endstufen bietet. Ansteuern kann der Bolide sogar 16 Kanäle, woher auch der Name rührt.

Surround-Verstärker für High-Ender sind dünn gesät. Zu Trinnov, Storm Audio oder McIntosh gesellen sich nun die Franzosen von Focal. Deren „Astral 16“ schlägt mit 20.000 Euro zu Buche – ein Preis, für den nicht wenige ein komplettes Heimkino bauen. Das viel zitierte Preis-/Leistungs-Verhältnis spielt bei High-End-Audio allerdings ohnehin nur eine untergeordnete Rolle, denn hier zählen in erster Linie Exklusivität und Luxus. Ob ein Gerät das Geld bis auf den letzten Euro wert ist, steht damit nicht zur Debatte. Ob Technik und Ausstattung überzeugen, dagegen schon.

Knallt die Sicherung der Schutzschaltung durch, kann diese auch ein Laie problemlos ersetzen. Die Feinsicherung sitzt in einem Schacht unter dem Netzschalter.

Die Geburt des „Astral 16“ erfolgte in Kooperation mit den französischen Kollegen von Immersive Audio Technologies, die ihre Produkte unter dem Label Storm Audio an den Mann bringen. Offensichtlich ist die Verwandtschaft zum AV-Verstärker „I.ISP 3D.16.12“, der Focals „Astral 16“ in Design, Ausstattung und Funktionsumfang – um es mal vorsichtig zu formulieren – ähnelt. Mit unserer Beobachtung konfrontiert schrieb Focal-Produkt-Manager Andreas Hostmann: „Der Astral 16 ist eine Gemeinschaftsentwicklung von Focal und Immersive Audio Technologies aus dem Jahr 2018. Er ist also neuer als der I.ISP 3D.16.12 und hat zusätzliche Funktionen.“

Gut bestückt: Focals „Astral 16“ verfügt über 7 HDMI-Eingänge und 2 HDMI-Ausgänge; Letztere sollten aber nicht parallel benutzt werden. 4 analoge Cinch-Pärchen und je 3 Koax- bzw. Toslink-Eingänge sind großzügig bemessen. Zu den 4 XLR-Vorverstärkerausgängen gesellt sich ein Stereo-Line-Out im XLR-Format.

Für einen Test zur Markteinführung konnte uns Focal leider kein 100-prozentiges Seriengerät zur Verfügung stellen, daher hatte der 20-Kilo-Bolide mit einigen Wehwehchen zu kämpfen, die noch behoben werden sollen. Um was es sich dabei handelt, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

Kompletter 3D-Sound

Wie bei High-End-Geräten üblich, beschränkt sich der „Astral 16“ auf das Wesentliche: Streaming, Radio, DSP-Klangprogramme und Sprach-Assistenten bleiben außen vor. Im Gegenzug bekommt der 3D-Klangfreund ein dickes Paket geschnürt, denn neben Dolby Atmos und DTS:X ist auch Auro 3D an Bord. Und die 12 Endstufen erlauben 7.1.5-Sound inklusive Voice-of-God-Kanal ohne externe Verstärker. Zusätzlich sind 4 XLR-Pre-outs vorhanden, die sich frei den Lautsprechern zuweisen lassen. Damit sind Layouts mit 4 aktiven Subwoofern kein Problem. Dank Multiroom-Management ist zudem die Beschallung einer zweiten Hörzone möglich – aktiv wie passiv. Das Boxen-Management ist aber eine Herausforderung. Die Einmessung aller Lautsprecher erfolgt über das hochwertige „Dirac Live“-System, das auch Arcam für seine AV-Geräte einsetzt. Zur Nutzung der Dirac Live-Software wird ein PC oder Mac mit jüngerem Betriebssystem benötigt. Zum Lieferumfang gehört ein kalibriertes Messmikrofon der Marke miniDSP sowie ein kleiner Mikro-Ständer.

Mikrofon an den AV-Receiver stöpseln, im Menü „Einmessung starten“ drücken und schon geht es los. So einfach kann die Lautsprecher-Kalibrierung sein, bei Focal läuft der Hase aber anders bzw. komplizierter.
Die erste Hürde fällt noch gering aus, denn man benötigt einen PC- oder Mac-Rechner zur Installation der „Dirac Live“-Mess-Software. Diese kann man kostenlos von der Dirac-Webseite www.dirac.com laden und benötigt in der neuesten Version Windows 10 oder MacOS Mojave. Auf nicht mehr ganz aktuellen Rechnern könnte „Dirac“ daher nicht mehr laufen, so geschehen bei einem Großteil unserer Redaktions-Computer. Das Mess-Mikrofon UMIK-1 des Herstellers miniDSP gehört zum Lieferumfang, die dazugehörige Kalibrierungsdatei mussten wir nach Eingabe der Mikro-Seriennummer von der miniDSP-Webseite laden. Nach dem Anschluss des Mikros am PC lässt sich über Dirac Live die Kalibrierungsdatei dem Mikro zuordnen, das System ist nun einsatzbereit.
Anders der „Astral 16“, denn hier müssen zuerst alle Lautsprecher manuell konfiguriert werden (siehe Kasten Seite 17). Aktiviert man im Boxen-Menü den Button „DIRAC“, taucht in der Dirac-Software am externen PC der „Astral 16“ im Menü auf – vorausgesetzt PC und Verstärker befinden sich im gleichen Netzwerk. Haben sich beide einmal gefunden, kann die eigentliche Einmessung aller Boxen beginnen.

Nach Auswahl des Mikrofons in „Dirac Live“ erfolgt das Einpegeln aller Lautsprecher auf eine annähernd gleiche Lautstärke. Die unverständliche und nur in Englisch verfügbare Hilfefunktion des Programms darf man ignorieren und sollte gleich zur Bedienungsanleitung (zum Testzeitpunkt auch nur auf Englisch erhältlich) greifen. So muss man den „Mic gain“ (Mikrofon-Empfindlichkeit) auf +100 dB stellen und den „Master output“ (Hauptlautstärke) schrittweise erhöhen; mit -20 dB klappte es gut. Über den Play-Button der einzelnen Kanäle lässt sich ein Testrauschen abspielen, die Pegelanzeige sollte hierbei innerhalb des grün markierten Bereichs (nicht im Bild zu sehen) liegen. Hat man alle Kanäle in etwa auf den gleichen Pegel gebracht, folgt die Sitzauswahl („Arrangement“); zur Option stehen Sessel oder Sofa, jede Sitzart berücksichtigt bis zu 9 Messpositionen.

Pegelkalibrierung: Um mit der Einmessung starten zu können, müssen alle Boxen auf die gleiche Lautstärke gebracht werden. Entscheidend hierbei ist die korrekte Einstellung von Mikro-Empfindlichkeit und Hauptpegel.

Das Beste kommt zum Schluss: Nach der Einmessung aller Lautsprecher darf man im Punkt „Filter Design“ seine eigene Zielkurve modellieren, auf deren Basis Dirac die Frequenzgang-Korrektur vornimmt. Im letzten Schritt werden die Daten an den „Astral 16“ übertragen und dort als Preset gespeichert. Es empfiehlt sich, die Daten der Einmessung auch lokal oder auf seinem optionalen Dirac-Account zu hinterlegen. Andernfalls müsste man für das Anlegen einer neuen Zielkurve die Einmessung wiederholen.

Zielkurve: Während der Einmessung kann man seine eigene Zielkurve (graublau) definieren, an der die ermittelten Frequenzen abgeglichen werden. Eine leichte Absenkung der Höhen wird in der Regel angenehm empfunden.

50 Zentimeter, 20 Kilo

Bei den äußeren Werten setzt Focal auf Understatement, denn das minimalistische Design mutet eher wie das eines professionellen Studiogeräts an. Alles andere als knauserig sind die Abmessungen, denn die knapp 50 Zentimeter Tiefe (und 44 cm Breite) bauchen ihren Platz. 20 Kilo sollten hingegen die meisten Möbel stemmen, die Flaggschiffe von Pioneer, Yamaha & Co. wiegen praktisch genauso viel. Das Metallgehäuse samt 12 Millimeter dicker Front ist sauber verarbeitet und ziemlich robust. Einen Blick ins Innenleben gewähren wir auf der nächsten Seite.

Im linken Teil des Gehäuses sitzen drei identische Endstufen-Module. Jedes verfügt über ein eigenes Netzteil, das jeweils 4 Digital-Endstufen (Klasse D) bedient. Die drei langen Alu-Kühlrippen dienen zugleich als Luftkanäle: An der Frontseite ziehen insgesamt drei 3 Ventilatoren kühle Luft aus den seitlichen Öffnungen an, die durch das Gehäuse geblasen und von zwei Lüftern auf der Rückseite wieder herausgesogen wird.

Die Front ziert ein großes TFT-Display mit den wichtigsten Informationen, dazu gibt es 3 Eingabe-tasten und den Volume-Regler. Auf der Rückseite stechen die 12 massiven, vergoldeten und mit transparentem Plastik isolierten Boxen-Terminals  hervor. Lose Litzen lassen sich dank Kabelführungen kurzschlusssicher verschrauben, die Terminals akzeptieren allerdings auch Bananenstecker. Zu 7 HDMI-Eingängen gesellen sich 2 Ausgänge. Suboptimal platziert sind die Schauben direkt über allen HDMI-Buchsen, die zum Verschrauben spezieller HDMI-Stecker mit Halter gedacht sind. Bei normalen HDMI-Kabeln verhindern diese Schrauben jedoch das vollständige Einführen von Steckern mit großem Kopf. Natürlich kann man die Schrauben entfernen, dann sind die HDMI-Buchsen aber anfälliger für Belastungen.   

Seitenansicht: Rechts sitzt die aufwändige Stromversorgung. Ein kleiner Lüfter hinten zieht die Abwärme aus dem Gehäuse. Im Durchschnitt (5.1 gemessen bei 5,5 V) zieht der „Astral 16“ bescheidene 124 Watt aus der Steckdose.

Auf Audio-Seite gibt es 3-mal Koax, 3-mal Toslink und 4 analoge Cinch-Pärchen zum Anschluss von Tonquellen. Die 4 XLR-Vorverstärkerausgänge lassen sich wie bereits erwähnt zum Anschluss aktiver Subwoofer nutzen. Obendrein verfügt der „Astral 16“ über 2 zusätzliche XLR-Outputs, die stets einen Stereo-Downmix aller anliegenden Signale ausgeben. 2 USB-Buchsen und der Ethernet-Port sorgen für Datenaustausch, hinzu kommen 4 Trigger-Outputs sowie je ein IR-Input bzw. IR-Ouput zum Fernsteuern über externe Lösungen. Um seinen High-End-Anspruch zu untermauern, ist das Gerät zudem kompatibel mit Home-Automation-Systemen von Crestron, Control4, Savant und RTI.

Die Schrauben über den HDMI-Ports verhindern das komplette Einstecken von Steckern mit großem Kopf.

Komplexe Bedienung

Beim Thema Bedienung gehört Plug&Play nicht zu den Tugenden, ein gründliches Studium der Betriebsanleitung ist Pflicht. Ebenso ein PC,  MAC oder Tablet, denn die Grundeinrichtung funktioniert ausschließlich über einen Internet-Browser, der via IP-Adresse auf das Web-Interface des „Astral 16“ zugreift. Auch die alltägliche Steuerung (Volume, Quellenwahl, EQ etc.) kann so erfolgen, komfortabler ist jedoch die Bedienung via App für iOS- und Android-Geräte. Die App stammt übrigens nicht von Focal, sondern von Storm Audio. Eine klassische Fernbedienung, über die sich auch jeder High-Ender freuen würde, gibt es hingegen nicht. Für App-Muffel ist das Gerät kompatibel mit der Universal-Fernbedienung Logitech Harmony.

Das kalibrierte Mikrofon für die Einmessung kommt von miniDSP. Mittels eines kleinen Ständers lässt sich das Mikro exakt ausrichten. Für die Messung von 3D-Sound sollte der Mikrofonkopf zur Decke zeigen.

16 Kanäle, alle 3D-Tonformate

Neben Dolby Atmos und DTS:X beherrscht der „Astral 16“ auch Auro 3D. Natürlich sind die Upmixer Dolby Surround, DTS Neural:X und AuroMatic ebenfalls an Bord, mit denen das Cross-Format-Upmixing möglich ist; eine Ausnahme bilden die nativen 3D-Ton-Streams. Außer einem Stereo-Downmixer, der alle Tonformate in ein 2.0-Signal münzt, gibt es keine Klangprogramme.

Die 16 Kanäle lassen sich in mannigfaltigen Konfigurationen betreiben, 3D-Sound ist mit bis zu 6 Deckenkanälen möglich. 3 Netzteile versorgen je 4 Digital-Endstufen, weitere 4 XLR-Pre-outs machen den Astral 16 zum Multitalent für jedes Heimkino sowie für Multiroom-Installationen: Es lassen sich so viele Boxen-Layouts anlegen, bis alle Kanäle „aufgebraucht“ sind, also etwa ein 7.1-System plus ein 5.1-System plus Stereo-Boxen.

Focals „Astral 16“ verarbeitet bis zu 16 Kanäle, die allesamt individuell konfiguriert und frei zugewiesen werden können. Das bietet einerseits große Freiheiten bei der Lautsprecherwahl und deren Aufstellung, macht andererseits die Konfiguration nicht ganz einfach.

Zur Erstellung eines Boxen-Layouts stehen unzählige vordefinierte Konfigurationen zur Auswahl, eine übersichtliche Tabelle gibt Auskunft darüber, welche Lautsprecher bei welcher Konfiguration aktiv sind.

Die Prozedur beginnt im Menü „Main Speaker“, wo der Nutzer entweder ein neues „Theater“ oder Hörzonen (Mono, Stereo, Kopfhörer) erstellen kann. Für Mehrkanal ist demnach „Theater“ die richtige Wahl. Wurde ein „Theater“ angelegt, erhält man über den Button „Configure“ eine Auflistung aller möglichen Boxen-Layouts; von Stereo bis 3D-Sound ist alles dabei. Aktive Subwoofer können über die vier XLR-Pre-outs angeschlossen werden, passive an jeden der übrigen 12 Kanäle, die sich frei den Lautsprechern zuweisen lassen. So kann der Center etwa auf Kanal 2 oder auf Kanal 12 sitzen. Allerdings kann jeder Kanal nur einmal vergeben werden. Wer etwa ein 7.1.2-Theater anlegt, dem stehen für sein „Theater 2“ nur noch 6 Kanäle zur Verfügung; das reicht für ein zusätzliches 5.1-Setup oder zwei weitere Stereo-Layouts.

Seine Boxenauswahl darf man sich auch in einer Grafik veranschaulichen lassen. Die Farbgebung Blau, Rot oder Weiß verrät, ob es sich um native (Standard)oder duplizierte Lautsprecher handelt.

Ein gelungenes Feature ist das Duplizieren eines Kanals auf mehrere Boxen: So lassen sich Setups mit 8 Surround-Boxen verwirklichen. Für große Heimkinos ist das durchaus sinnvoll, zumal die Kanal-Duplikate voll konfigurierbar sind, also auch in Delay, Pegel und im Bassmanagement.

Das Boxen- bzw. Bassmanagement erlaubt neben einer frei definierbaren Crossover-Frequenz auch die Einstellung der Flankensteilheit des Crossover-Filters, zur Wahl stehen 12 dB und 24 db Abfall pro Oktave. Der TiltEQ dunkelt den Klang ab oder hellt ihn auf – praktisch etwa, falls die Boxen hinter einer schalltransparenten Leinwand stehen und man auf die Schnelle den Sound heller stellen möchte.

Ist die Kanal-Konfiguration abgeschlossen, kann man sich ans Bass-Management wagen: Hier lässt sich für jeden „klein“ definierten Lautsprecher die Bass-Trennfrequenz frei definieren, zusätzlich die Flankensteilheit (12 oder 24 dB). Für „groß“ definierte Boxen darf man wählen, ob deren Bassanteile im Signal auch auf den Subwoofer dupliziert werden. Die Abstände einzelner Boxen zum Hörplatz dürfen in Millisekunden, Fuß oder Meter (z.B. 3,84), die Pegel in 0,1-dB-Schritten justiert werden. Benutzt man die Filter der Einmessung, werden das Bassmanagement, Delay und Level gesperrt; eine nachträgliche Bearbeitung ist nur dann möglich, wenn man das Dirac-Profil in ein neues Profil umkopiert. Dann ist auch eine Bearbeitung via Equalizer oder TiltEQ realisierbar, ebenso die Nachkorrektur von Pegel, Delay, Phase und mehr.

Das aufwändige Bassmanagement erlaubt für jeden Kanal frei definierbare Crossover-Frequenzen sowie die Einstellung der Filter-Flankensteilheit mit 12 oder 24 dB Abfall pro Oktave. Für das Klang-tuning steht ein parametrischer Equalizer für jeden der 16 Kanäle bereit, der zwar nicht gerade intuitiv zu bedienen, dafür aber enorm anpassungsfähig ist. Kopiert man das Dirac-Live-Profil der Einmessung in ein neues Profil, kann dieses via EQ und Boxen-Setup nach eigenen Wünschen nachjustiert werden.

Der parametrische Equalizer im „Astral 16“ ist eine wahre Spielwiese, auf der man seine gewünschten EQ-Kurven exakt modellieren kann. Das dauert allerdings, denn per Drag & Drop geht hier nichts. Vielmehr muss jedes Filterband über variable Optionen definiert werden, bis zu 20 Filter stehen pro Kanal zur Verfügung.

Der parametrische Equalizer im „Astral 16“ ist komplex und etwas umständlich zu bedienen, der Funktionsumfang ist aber top. Wer weiß, was er tut, kann so den Klang seines Focals exakt manipulieren.

Mit dem „Create EQ“-Button legt man das erste Filterband an. Danach muss das „Filter Type“ ausgewählt werden, es stehen 5 Hauptkategorien (High Pass, Low Pass, Bell, High Shelf und Low Shelf) sowie deren Subkategorien zur Auswahl. Ist die Filterart definiert, lassen sich die manipulierbare Frequenz (oder ein FQ-Bereich), Breite bzw. Güte (Q) und die Stärke (Gain) bestimmen. Die Änderungen werden über farblich gekennzeichnete Grafen veranschaulicht.
Sehr praktisch ist die Kopierfunktion, womit sich ein fertig modellierter Frequenzgang samt allen Filtern auf andere Kanäle übertragen lässt; das spart enorm viel Zeit und garantiert die exakt gleichen Filter-Justagen für jeden Kanal.

Video und Multimedia

Das Video-Board des „Astral 16“ unterstützt 4K/60p-Signale, HDCP 2.2 und HDR mit Dolby Vision, HDR10 und HLG. Die 4K-Skalierung und  Video-Nachbearbeitung überlässt der Astral 16 anderen, das Gerät schleift eingehende Bildsignale unbearbeitet durch; es gibt noch nicht mal ein Bildschirmmenü. Neben einem Media-Player fehlen auch Blue-tooth, AirPlay, Sprachassistenten, Web-radio oder Musikdienste. All das kostet Punkte.

Unser Test-Sample beherrschte noch keinen eARC und erkannte an HDMI-Ausgang 1 den HDCP-2.2-Kopierschutz nicht. Ohne Rückmeldung über HDCP 2.2 skalieren UHD-Player die Bildausgabe auf Full-HD-Auflösung, so dass 4K-Blu-rays nur mit verminderter Auflösung zum Astral 16 gelangen und damit zum TV bzw. Projektor. Am HDMI-Ausgang 2 funktionierte dagegen alles problemlos. Die beiden HDMI-Ausgänge sind übrigens nicht für den Parallelbetrieb bestimmt, da es hierbei zu HDCP-Konflikten kommt; in unserem Test war deshalb nur ein Port besetzt. Der Unterschied beider Ausgänge liegt in ihrer Belegung: HDMI 1 arbeitet nach dem Standard 2.0 mit eARC, HDMI 2 nutzt den 2.0a-Standard ohne ARC. Beide Ports unterstützten Datenraten bis 18 Gbps. 

1.500 Watt und ein Knall

Bei der Leistungsmessung klotzte der „Astral 16“ mit satten 315 Watt bei 5 zeitgleich aktiven Kanälen an 6 Ohm Last – das schaffen nur die wenigsten Verstärker. Bei der 4-Ohm-Messung machte dann jedoch die Sommerhitze in unserem Labor dem Kraftmeier die Arbeit schwer und schickte den Boliden mit lautem Klack einer durchbrennenden Sicherung in die Zwangspause. Hier rächen sich die fehlenden Lüftungsschlitze am Deckel. Nach erfolgreichem Austausch der Feinsicherung – dies ist durch das Herausziehen einer Halterung an der Gehäuserückseite problemlos möglich – beschlossen wir, das Wetter als „höhere Macht“ gelten zu lassen und den „Astral 16“ bei der Ermittlung der restlichen Leistungswerte nicht mehr ganz auszureizen, sprich nicht mehr die 1% Klirr anzuvisieren. Die von uns ermittelten Werte entsprechen daher nicht der Maximalleistung, sondern bewegen sich im oberen Drittel. Im Alltag ist die zeitgleiche Vollauslastung aber ohnehin nicht anzutreffen – und Stereo-Werte um 450 (4 Ohm) sowie Mehrkanal-Power um 300 (5.1) bzw. 200 Watt (7.1) sind über jeden Zweifel erhaben und bringen die maximale Punktzahl. Trotz aller Vorsicht verabschiedete sich im 7-Kanal-Betrieb an 4-Ohm-Last auch die Ersatzsicherung, hier lieferte der „Astral 16“ noch rund 150 Watt pro Kanal, bevor es knallte.

Tonqualität

In weiser Voraussicht erfolgt die Leistungsmessung bei unserem Testprozedere stets zum Schluss, so dass der Hörtest nicht ins Wasser bzw. der Hitze zum Opfer fiel. Hier spielte der Focal seine üppigen Kraftreserven voll aus. So eine straffe, trockene und kontrollierte Basswiedergabe haben wir selten gehört. Bei derber Action-Kost wie „Operation: Overlord“ (Dolby Atmos) sorgte das wuchtige Tiefton-Fundament für regelrechte Erdbeben -– und das ganz spielend ohne den Hauch von Anstrengung und Verzerrung, so dass man selbst bei Pegeln jenseits von Gut und Böse noch das Gefühl hatte: „Da geht noch mehr!“ Auch die explosive Dynamik der 12 Endstufen trug maßgeblich zum Wow-Erlebnis bei. Zum Leidwesen lärmgeplagter Familienmitglieder funktionierte im Test die Schaltung zur Dynamikreduktion nur bei Dolby-Ton, nicht aber DTS-Streams.

Die „StormRemote“ von Storm Audio soll die klassische Fernbedienung ersetzen.

Nichts zu meckern gab es an der Räumlichkeit der Darbietung: Effekte standen enorm plastisch im Raum; Breite, Tiefe und Größe des Klangfelds ließen keine Wünsche offen. Auch auf den Deckenboxen spielte der „Astral 16“ ausgesprochen überzeugend und schob die Effekte diverser Atmos-Trailer ungemein präzise und räumlich über unsere Köpfe.

Viel Freude bereitete auch Mehrkanal-Musik: Sara K‘s ultra-audiophile SACD „Hell or High Water“ verströmte viel Authentizität und Unmittelbarkeit, auch weil der „Astral 16“ dem Sound nichts hinzufügt oder etwas weglässt. Da passt das Gesamtbild, hier stimmt die Harmonie im Ganzen wie im Detail. Klassische Musik mag der Focal besonders. Ob unsere viel genutzten Bach-Kantaten im 5.1-Mix oder Debussys „Prélude à l‘après-midi d‘un faune“ im Auro 3D-Sound – der „Astral 16“ behielt stets den Überblick, arbeitete feinste Details klar heraus und verlieht der Musik eine majestätische Kraft und Ruhe, die den meisten AV-Receivern fehlt.

Zudem war das Hören von Stereo-Musik ein Genuss: High-End-Aufnahmen versprühten viel Authentizität und klangen nicht nur transparent und luftig, sondern auch klar und knackig im Tiefton. Selbst aus mauen bis mittelprächtigen Aufnahmen holte er erstaunlich viel heraus und brachte Ordnung wie Straffheit ins Musik-geschehen. Harsch, spitz oder unangenehm spielte der „Astral 16“ zu keinem Zeitpunkt, stattdessen faszinierte seine unbestechlich-neutrale Spielweise.

Kritik ist jedoch an anderer Stelle angebracht: Das erstmalige Erkennen eines eingehenden Tonsignals dauert bei Dolby- und DTS-Streams recht lange. Das mag beim Start eines Films nicht auffallen, stört jedoch umso mehr beim Skippen durch eine SACD oder Pure-Audio-BD: Dann fehlen nämlich am Anfang eines jeden Songs einige Takte. Steht zu hoffen, dass dieses Problem per Firmware-Update behoben wird.              

    

Der Testbericht Focal Astral 16 (Gesamtwertung: 89, Preis/UVP: 20000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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LG OLED77W9 (Test)

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Bewährter Begleiter: LG hat für seinen 13.000-Euro-Fernseher keine eigene Fernbedienung konzipiert.

Zeit für eine neue Tapete in Ihrem Wohnzimmer? Mit dem OLED77W9PLA von LG können Sie blitzschnell eine Fläche von 1,7 Quadratmetern tapezieren und auf spektakuläre Weise Filme mit sattem Sound zum Leben erwecken.

0,596 Zentimeter! Wenn ein TV-Hersteller im technischen Datenblatt die dritte Stelle hinter dem Komma angibt, dann muss es dafür einen Grund geben. So wie beim neuen OLED77W9, der aufgrund seiner 13.000 Euro für die meisten Heimkino-Ästhetiker ein unerfüllbarer Traum bleiben dürfte. Das Panel des sogenannten Wallpaper-Fernsehers ist nicht einmal sechs Milli-meter dünn.

Die Besonderheit: Der OLED hängt direkt an der Wand und verschmilzt mit der Tapete zu einer Einheit. Ein Poster mit einer Diagonalen von 196 Zentimetern lässt grüßen. Die Befestigung mittels einer Standhalterung oder auf einem eigenen Fuß ist nicht möglich: Dieser Flachmann ist einzig und allein für eine Wand-Installation vorgesehen. Sämtliche Anschlüsse, Lautsprecher und das Netzteil sind in der Soundbar ausgelagert, die auch die Rolle der Steuerzentrale übernimmt.

Wer in einen neuen Fernseher wie den OLED77W9 so viel wie in einen Kleinwagen investiert, der will seinen Wallpaper-TV im Wohnzimmer natürlich auch optimal in Szene setzen. Spectral hat extra Möbel im Sortiment, die maßgeschneidert für den W9 konzipiert wurden.

Liebevolles Detail: Für die Hochtöner der Soundbar hat Spectral extra an Öffnungen gedacht, damit sich der TV-Sound optimal entfalten kann.

Das Sideboard ist so designt, dass ein nahtloser Übergang zwischen dem Display und der Soundbar entsteht. Das Verbindungskabel zwischen beiden Komponenten verschwindet hinter dem schwebenden TV-Regal. Das Signature Air, so hat Spectral das TV-Möbel getauft, ist in drei Farbvarianten erhältlich. Der Aufbau ist modular – zusätzliche Schrankelemente mit kratzfester Ober­fläche in mehr als 2.000 Farben können separat erworben werden. Ein besonders pfiffiges Element stellen die Aussparungen für die Hochtöner der Soundbar dar, um Dolby-Atmos-Klänge ungehindert wiederzugeben.

Das Kabel verschwindet: Die flache Anschlussstrippe zwischen Bildschirm und Soundbar ist im Wohnzimmer nicht mehr zu erkennen.

Neben Glas kommt Stahl zum Einsatz. Um das Smartphone kabellos zu laden, integriert Spectral zudem dezente Lösungen zum induktiven Betanken – wahlweise sehr dezent versteckt direkt unterhalb der Glasoberfläche der Kastenelemente oder mit einer magnetisch befestigten Holzladeschale. Eine Übersicht über alle Modelle und Varianten inklusive Preise bietet Spectcal im Internet unter www.spectral.eu zum Download an.

Fernseher und Soundbar verschmelzen: Das TV-Möbel von Spectral sorgt dafür, dass das Panel und das Anschlussterminal optisch eine Einheit bilden.

Selbst Hobby-Handwerker müssen sich keine Sorgen machen: Die Montage ist überraschend einfach und unproblematisch, wird zudem Schritt für Schritt erklärt. Dazu wird die mitgelieferte Wandhalterung, ein superdünnes Blech mit fertigen Bohr-löchern, an die Wand geschraubt. Sicherheitshalber sollte man eine Wasserwaage zur Hand nehmen, damit der OLED gerade hängt. Dübel und Schrauben mit einem extrem flachen Kopf für unterschiedliche Wandstärken und Materialien wie Beton, Ziegel, Naturstein, Gipskarton oder Sperrholz liefert LG mit. Das Panel, das nicht starr, sondern erstaunlich flexibel und biegsam ist, wird jetzt wie ein Gemälde in zwei Aussparungen an Schrauben eingehängt. Außerdem schmiegt es sich durch Magnetismus und einen zusätzlichen Klebestreifen fest und flach an die Halterung.

Die mächtige Soundbar, ein 4.2-System mit 60 Watt und Dolby-Atmos-Unterstützung, wird durch ein Flachbandkabel mit dem Display verbunden. Wer mehr Flexibilität beim Aufstellen bevorzugt: LG hat ein zusätzliches, 1,50 Meter langes Kabel beigelegt. Die superflache Strippe genügt, um den W9 mit Strom, Bild- und Tonsignalen zu versorgen.

Ein Fernseher, der mit einer derart wuchtigen Soundbar ausgeliefert wird, ist eine echte Rarität. Eine Besonderheit sind auch die beim Einschalten automatisch um etwa anderthalb Zentimeter herausfahrenden Hoch­töner, die auf die eingebaute Dolby-Atmos-Technik hinweisen. Diese bindet bekanntermaßen zusätzliche Deckenlautsprecher ins Heimkino ein und verspricht so einen noch besseren Raumklang. Auch wenn die beiden Boxen leicht nach oben strahlen, der Dolby-Atmos-Effekt wird – wie bei den anderen LG-OLEDs und den Flat-TVs von Mitbewerbern – virtuell erzeugt.

Spektakulärer Effekt: Nach dem Einschalten fahren die Hochtöner automatisch aus dem Klangriegel heraus – ein eingebauter Motor macht das Schauspiel möglich.

Audiotechnisch unterscheidet sich der W9 nicht vom 65OLEDE9. Auch er verfügt über ein 4.2-System mit 60 Watt Leistung. Allerdings klingt die externe Soundbar des W9 durch den vergleichsweise großen Resonanzraum noch ein wenig vollmundiger und dynamischer.

60 Watt Leistung: Die Soundbar zeichnet nicht nur für den Ton verantwortlich, sondern beherbergt auf der Rückseite auch sämtliche Anschlüsse für den Fernseher.

Besonderes Lob verdienen die ausgewogenen Mitten sowie die sehr gute Sprachverständlichkeit. Außerdem steuern die Tieftöner ein recht ordentliches Bassfundament bei. Blockbuster werden so von einem satten Tieftonteppich unterlegt. Eine Einmessung mittels „Magic Sound Tuning“ mithilfe des in der Fernbedienung integrierten Mikrofons verbessert die tonale Balance. Wunder darf man hierbei freilich nicht erwarten, nach der Soundanalyse klingt die Soundbar des Wallpaper-TVs jedoch ein wenig luftiger.

Analyse der Raumakustik: Mithilfe der Fernbedienung überprüft der LG den Raum auf seine akustischen Eigenschaften. Dazu spielt der LG einen Testton ab.

Im Zusammenspiel mit Dolby-Atmos-kompatiblen Filmen weiß zudem der Raumklang-Effekt zu gefallen. Bei Netflix findet man diesbezüglich einige Streifen direkt über das Suchfeld. Dazu gehört auch „Shaft“. Eine aufgetretene Tür, Schüsse aus einem Gewehr oder die Kollision mit einem LKW lassen den Zuschauer abrupt aus dem Sofa hochschrecken. Ein nettes optisches Feature ist der rote Leuchtstreifen an der Front, der sich beim Ein- und Ausschalten in Szene setzt.

Tonaler Feinschliff: Klingts jetzt besser oder schlechter? Zur Kontrolle kann man sich beide Audio-Setups nacheinander anhören und sich dann für eines entscheiden.

 

Ausstattung & Praxis

Das 77 Zoll große Panel ist ein reiner Bildschirm – der einzige Anschluss nimmt das Flachbandkabel zur Soundbar auf. Diese hat die Twin-Tuner für Kabel, Satellit und DVB-T2 integriert, zusätzlich vier HDMI-Anschlüsse, drei USB-Buchsen, Kopfhörer- und optischen Digitalausgang sowie einen „CI+“-Slot für Pay-TV-Module. Ins Internet wird das Terminal per Netzwerkkabel oder via WLAN eingebunden. Zudem wird Bluetooth 5.0 für die Musikwiedergabe von Smartphone und Tablets unterstützt.

Dünner geht es kaum: Das OLED-Panel ist gerade mal einen halben Zentimeter dick. Obwohl es sich leicht biegen lässt, punktet es durch eine exzellente Bildqualität.

Auch iPad und iPhone werden schon bald mit dem 77W9 kommunizieren und Musik sowie Filme über iTunes abspielen können. Dazu hat LG bereits ein Update für Apple AirPlay 2 in Aussicht gestellt. Mit der neuesten Software-Aktualisierung hat Amazon Alexa auf dem Flat-TV Einzug gehalten. Zusammen mit Google Assistant hat der 77-Zöller somit zwei Sprachassistenten an Bord. Letzterer wird durch einen Druck auf die Mikrofon-Taste aktiviert, Amazon Alexa nutzt man nach einem längeren Druck auf die Prime-Video-Taste. Beide Dienste reagieren zügig und haben neben Wetter- und Verkehrsinfos auch Wissen zu Sport, Politik und anderen Gesellschaftsbereichen parat, das sie sich aus dem Internet ziehen.

Jetzt wird tapeziert: Auf dem superflachen LG-Fernseher sehen die Kunstwerke besonders beeindruckend aus. Der Gemälde-Wechsel gelingt blitzschnell vom Sessel aus.

Beim Betriebssystem und bei der Bedienung unterscheidet sich der LG in keiner Weise von anderen TV-Apparaten der Koreaner. WebOS 4.5 ist installiert und gehört zu den besten Bedienoberflächen, die aktuell am Markt verfügbar sind. Einerseits, weil man sich hier auf Anhieb zurechtfindet. Hat man sich einmal durch die waagerechten Kacheln gehangelt, weiß man, dass man hier auch den Mediaplayer oder die Galerie mit hübschen Kunstwerken findet und nicht erst über die ausgezeichnete Fernbedienung in irgendwelchen Untermenüs herumsuchen muss.

Steuerzentrale: Das Haus-Dashboard weiß ganz genau, mit welchen Geräten der LG aktuell verbunden ist. Auch eine Fritz!Box oder einen Mediaserver erkennt der TV.

Andererseits, weil der Prozessor Alpha9 der zweiten Generation enorm leistungsstark ist und dem W9 in jeder Situation ausreichend Reserven zur Verfügung stellt – ganz egal, ob man Apps aufruft, Inhalte vom Smartphone spiegelt oder Aufnahmen über eine externe USB-Festplatte abspielt. Im Laufe der nächsten Monate wird der LG dazu in der Lage sein, Bildwiederholraten genauso wie über USB auch über die HDMI-Buchsen des Standards 2.1 mit 120 Bildern pro Sekunde bei UHD-Auflösung zu realisieren.

360-Grad-Welten: Der leistungsstarke Mediaplayer erlaubt dem Zuschauer das Eintauchen in Fotos und Videos, auch das Herein- und Herauszoomen ist möglich.

Bildqualität

Die gute Nachricht vorweg: Auch wenn das Panel des 77W9 extrem dünn und sogar biegsam ist, so liefert es doch die praktisch identische Top-Performance der 2019er-OLED-Bildschirme von LG. Ist die Funktion „Al Bild“ aktiviert, analysiert der neue Prozessor zunächst den vorliegenden Inhalt und wertet die Qualität aus. Mithilfe der künstlichen Intelligenz versucht er das Bild zu optimieren. Dies geschieht auf der Basis von Millionen hinterlegter Inhalte, die mit rasender Geschwindigkeit abgeglichen werden.

Programm und mehr: Der LG-OLED zeigt auf einer Seite des Bildschirms die TV-Kanäle an. Außerdem kann man links im Menü auf Aufnahmen und den EPG zugreifen.

Der koreanische Hersteller verspricht ein Optimum an Klarheit, Schärfe, Details und Helligkeit. Hierbei muss man jedoch einräumen: Ist das Signal schlecht, stößt auch der 77-Zöller an seine Grenzen. Unsaubere Kanten in qualitativ bescheidenen SD-Produktionen bügelt er ebenso wenig weg wie Bildrauschen – und fehlende Tiefe kann sich der W9 nicht einfach aus dem Ärmel schütteln.

Bequeme Aufnahme: Ein Druck auf das Scrollrädchen genügt, und man landet unten links im Menü, um Aufzeichnungen zu starten oder das Archiv zu öffnen.

Mit hochauflösendem Material sieht die Welt hingegen ganz anders aus. Hier skaliert der OLED perfekt hoch, verzichtet auf störendes Rauschen und begeistert mit enormer Plastizität. Ob man sich der Unterstützung der künstlichen Intelligenz (Al-Bild) bedient oder nicht, spielt keine große Rolle: Die Unterschiede findet man, wenn überhaupt, nur mit der Lupe.

TV aus dem Netz: Unter „LG Channels“ verbergen sich jede Menge IPTV-Sender aus dem Ausland, die der 77W9 über das Internet kostenlos bereitstellt.

Für einen idealen Kompromiss aus Detailfreude, dunklen Tönen und dennoch hoher Leuchtkraft sollte man die „Größte Helligkeit“ auf „Mittel“ stellen. Das sogenannte Banding im Bild, also ungleiche Farbverläufe im orangen Abendhimmel, merzt man effektiv aus, indem man die „Glatte Abstufung“ voll ausreizt. Im Modus „technicolor Experte“ schafft unser Testmodell in Spitzlichtern 950 Candela, 880 sind es im „Kino“-Modus, der farblich bei unserer Messung die präzisesten Ergebnisse liefert.

Absolut authentisch: Auch bei herkömmlichen SDR-Darstellungen agiert der LG vorbildlich, seine Farbwiedergabe liefert extrem realistische Ergebnisse.

Bei vollflächigem Weiß sackt die Helligkeit auf 150 Candela ab, 290 sind es bei 50-prozentigem Anteil. Perfekt voreingestellt ist die Farbtemperatur mit „Warm2“ und 6.479 Kelvin. „Warm1“ mit 8.001 und „Warm3“ mit 5.471 Kelvin liegen im Vergleich weit neben der idealen Zielvorgabe von 6.500 Kelvin.

Sieben auf einen Streich: Sieben Messungen, sieben exakte Treffer. Im DCI-P3-Spektrum leistet der 77 Zoll große OLED vorbildliche Arbeit.

Die Themen Blickwinkelstabilität, Ausleuchtung und Schwarzdarstellung sind bei OLED-Fernsehern bereits ausgiebig behandelt worden. Der W9 verdient sich in jeder dieser Disziplinen Bestnoten, weshalb er gerade im anspruchsvollen Heimkino der optimale Apparat ist. Professionelle Anwender können ruhig mal einen Blick in das „Farbverwaltungssystem“ werfen. Hier kann man für jede der Farben Rot, Grün, Blau, Cyan, Magenta und Gelb die Parameter für „Sättigung“, „Farbton“ und „Leuchtdichte“ anpassen.

Cleverer Helfer: Neben Amazon Alexa hat der OLED auch den Google Assistant an Bord, der natürlich nicht lange überlegen muss, wie spät es gerade in Tokio ist.

Rein mit dem Auge ist es zugegebenermaßen kein einfaches Unterfangen, noch eine Nuance mehr aus dem LG herauszukitzeln, weil er ab Werk schon sehr gut voreingestellt ist. Wer wie wir das Gerät jedoch mit einem Spektrometer gemessen hat, kann hier ganz einfach den Farben den letzten Feinschliff verpassen.

Auch wenn wir regelmäßig OLED-Fernseher zwölf Stunden im Dauerbetrieb mit eingeblendeten Senderlogos laufen lassen und bisher keine nachhaltigen Spuren im Panel beobachtet haben, so hat LG dennoch Werkzeuge an Bord, um die Lebensdauer des Displays zu erhöhen. Die Logo-Helligkeit lässt sich beispielsweise auf „Niedrig“ einstellen.

Rund eine Stunde benötigt der „Pixel-Refresher“, um das Bild anschließend wieder so sauber wie möglich darzustellen. Und ist die „Bildschirmverschiebung“ aktiviert, so beugt der OLED77W9 möglichem Panelrauschen und Schattenbildern vor. 

Der Testbericht LG OLED77W9 (Gesamtwertung: 92, Preis/UVP: 13000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Nubert nuBox AS-225 (Test)

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Erstmals spendiert Nubert einer Soundbox DSP-Klangprogramme. Für nur 375 Euro offeriert die neue AS-225 aber noch erheblich mehr.

Nach den Soundbar-Kolossen der „nuPro“-Serie hat Nubert nun ein vergleichsweise kompaktes und günstiges Sounddeck im Sortiment, das der „nuBox“-Serie entsprungen ist. Dem Design-Konzept blieb der Boxenbauer aus Schwäbisch Gmünd hingegen treu: Auch die nuBox AS-225 ähnelt mehr einem klassischen, elektronisch aufgerüsteten Center-Lautsprecher als einer Soundbar. Neu im Nubert-Repertoire ist hingegen die digitale Sound-Manipulation via DSP, mit „Movie“ und „Music“ hat die Bar zwei Klangprogramme an Bord, die sich hören lassen können.

Äußere und innere Werte

Typisch für Nubert-Boxen ist das bestens verarbeitete Gehäuse aus 19 Millimeter starkem MDF-Holz, das hinten zwei Bassreflexrohre besitzt. Die massive Bauweise reduziert Resonanzen und Vibrationen. Entgegen teureren Soundbars des Herstellers bietet die AS-225 allerdings nur eine folierte Oberfläche in der Farbe „Graphit“ (dunkelgrau) und keinen Schleiflack in Schwarz oder Weiß. Die Front ist graphitfarben lackiert, die abnehmbare Abdeckung haftet magnetisch. Schmuck sieht die Box nicht unbedingt aus, zum Glück gibt es Lowboards, um sie zu „verstecken“.

Die Mini-Fernbedienung kommt mit 8 Tasten aus. Hat man sich das Layout einmal gemerkt, lässt sich der Geber problemlos blind bedienen.

Apropos Lowboard: Sofern der Fernseher nicht an der Wand hängt, wird man um ein solches wohl nicht herumkommen: Denn mit ihren knapp 13 Zentimetern Höhe ragt die 60 Zentimeter breite Box bei Platzierung vor dem TV ins Bild; die Oberseite trägt laut Nubert zwar 50 Kilo, dürfte vielen TV-Füßen aber zu wenig Stellfläche bieten.

Kontaktfreudig: Mit HDMI (ARC), Toslink, Koax und Stereo-Cinch bietet das Stereo-Deck nuBox AS-225 von Nubert viele Toneingänge. Sinnvoll ist zudem der Pre-out zum Anschluss eines Subwoofers.

Wie ihre größere Schwester AS-250 (Test in 11-2014) ist die AS-225 als aktives Stereo-Lautsprechersystem konzipiert. Jedes der 4 Chassis bekam seinen eigenen Digitalverstärker mit je 25 Watt spendiert; das Zwei-Wege-System verfügt über eine Aktiv-Weiche. Die beiden 119-Millimeter-Tiefmitteltöner sowie zwei 25-Millimeter-Hochtöner wurden speziell für die nuBox A-Serie entwickelt.

Ausstattung & Praxis

Kabelgebunden wandern Tonsignale analog und digital über Cinch, Toslink, Koax und HDMI in die Box. Der HDMI-Eingang besitzt zudem ARC, sodass auch Ton vom TV zur Nubert-Box geleitet wird. Ist der Blu-ray-Player mit dem Fernseher verbunden und  die nuBox via ARC-HDMI angeschlossen, spielt auch Ton vom Blu-ray-Player über die Bar – ohne weitere Kabel. Der Sub-Pre-out ermöglicht den Anschluss eines Aktiv-Subwoofers; die Trennfrequenz liegt bei 80 Hertz. Einen Mediaplayer oder ein USB-DAC bekam die AS-225 nicht spendiert, fürs drahtlose Streaming gibt es lediglich Bluetooth. Das Pairing mit unserem iPad funktionierte problemlos.

Lichtspiele: Eine Leuchtdiode an der Front gibt Auskunft über die QuellenwahL, „Lila“-Licht steht für HDMI ARC.

An der Box selbst gibt es keine Bedientasten, alle Befehle erfolgen über die kleine, aber funktionale Fernbedienung mit 8 Tasten; mehr braucht es auch nicht. Eine mehrfarbige Leuchtdiode an der AS-225 gibt Auskunft über den Betriebszustand bzw. die Quellenwahl. Ein Onscreen-Menü gibt es nicht und auch keine App-Bedienung.

Der Hochtöner besteht aus einer 25-mm-Gewebekalotte, der Tiefmitteltöner mit Polypropylen-Verbund-Membran misst 118 Millimeter.

Decoder nur für PCM

An Ton-Decodern bringt die AS-225 ausschließlich PCM mit, Dolby- und DTS-Bitstreams bleiben außen vor, weshalb man alle Zuspieler auf PCM-Ausgabe stellen muss; natürlich auch die Ausgabe des Fernsehtons via ARC. Bedenkt man den Stereo-Aufbau des Sound-Decks, ist der Verzicht auf Mehrkanalton nur konsequent. Als bedauerlich empfinden wir das Wegfallen von Bass- und Höhenregler, womit dem Nutzer keinerlei Möglichkeit gegeben wird, selbst in den Klang einzugreifen.

Positiv finden wir die Energiespar-Automatik: Liegt kein Signal an, schaltet Box automatisch ab; der Verbrauch sinkt dadurch von 8,8 Watt im Leerlauf auf 0,4 Watt im Stand-by. Andersherum geht es auch: Dank automatischer Einschaltfunktion aktiviert sich die Box von selbst, sobald auf dem zuletzt gewählten Eingang wieder ein Signal anliegt. Bei manueller Aktivierung der Stand-by-Schaltung wird die Automatik abgeschaltet.

Laut Nubert soll man die Lautstärke der Soundbox auch mit der Fernbedienung des Fernsehers bedienen können, sofern die Verbindung über HDMI-ARC erfolgte. Im Zusammenspiel mit unserem Panasonic-TV funktionierte dies aber nicht.

Tonqualität Surround

Klanglich war das Nubert-Deck nicht aus der Ruhe zu bringen, auch hohe Pegel steckte die kleine Box weg, ohne zu verzerren. Die sehr knackigen, trockenen Bässe machten viel Spaß, ultratiefe Beben darf man angesichts des relativ kleinen Gehäuses natürlich nicht erwarten. Tondetails löste die Box penibel auf; da hört man dann schon mal das Zirpen der mauen Youtube-Kompression, das andere Soundbars gerne vertuschen.

Wie bei kompakten Soundbars üblich, spielte auch die Nubert-Box ohne Klangschaltungen recht klein und auf die Maße der Box fokussiert. Von Raumklang kann da keine Rede sein, zumal alle 4 Treiben nur frontal und nicht etwa auch zur Seite abstrahlen. Hatte Nubert bisher keine DSP-Schaltung bei seinen Soundbars offeriert, ändert sich dies mit der AS-225 – und das mit Bravour: So brachte das „Music“-Programm einen deutlichen Gewinn an Räumlichkeit, die Box wuchs damit buchstäblich über sich hinaus und bot eine tiefe, gut 2 Meter breite Bühne, auf der Instrumente dreidimensional platziert wurden. Zwar hellte „Music“ den Klang etwas auf, was wir aber nicht als störend empfanden. Die DSP-Schaltung „Movie“ übertrieb es in dieser Hinsicht allerdings und spielte für unsere Ohren zu grell – zumindest fürs Musikhören schien uns das Programm ungeeignet. Bei Filmton störte uns die Aufhellung dagegen weit weniger, zumal „Movie“ eine gesteigerte Räumlichkeit bot. Bei Dolby-Trailern sausten Effekte sehr plastisch und ortbar auf der Front umher, von Surround-Sound war aber nichts zu hören – das Nubert-Deck konzentrierte allen Sound nach vorn.

Um die Tonqualität von Soundbars und Sounddecks zu testen, greifen wir in der Regel immer zu den gleichen Discs aus den Bereichen Musik, Film und Dokumentation. Hier eine kleine Auswahl:
• Die Demo-Discs von Dolby, DTS und Auro bieten besten 3D-Sound mit vielen Sound-Trailern sowie Film- und Musikbeispielen. Spielt eine Soundbar hier nicht räumlich, liegt es sicher nicht an der Quelle.
• Anhand von Dokumentationen testen wir in erster Linie die Sprachverständlichkeit, sonore Off-Sprecher eignen sich besonders gut. Häufig rotieren hierfür „Wildes Neuseeland“ (Blu-ray) oder „Die Alpen von oben“ (Blu-ray) im Player.
• Klassik-Aufnahmen mit Chor und Orchester sind eine Bewährungsprobe nicht nur für Soundbars. Detail-auflösung sowie die räumliche Klarheit bzw. Durchhörbarkeit und Positionierung von Instrumenten sind ebenso von Belang wie Dynamikumfang und Klangfarben. Gerne greifen wir hierfür zu „Bach Kantaten Vol. 28“ (SACD), „Khatia Buniatishvili & Zubin Mehta – Beet­hoven/Liszt“ (UHD-Blu-ray) und „Gatti – Stravinsky, Debussy“ (Blu-ray).
• Mit Pop, Rock, Jazz und Co. lassen sich viele Bereiche testen: Räumlichkeit, Plastizität, Bass, Dynamik, Klangfarben, Timing und mehr. Dauerbrenner in unserem Player sind „Steely Dan – Two against nature“ (DVD-Audio), „Michael Jackson – Bad“ (CD), „Hans Zimmer – Live in Prague“ (Blu-ray), „Alessandro Quarta plays Astor Piazolla“ (Pure Audio Blu-ray) und „Metallica – Through the never“ (Blu-ray).
• Filmausschnitte bilden den Abschluss jeder Hörsitzung. Soundbars prüfen wir insbesondere auf Bass, Dynamikumfang und Räumlichkeit der Darbietung. Zu unseren Sound-Highlights gehören „Ghost in the Shell“ (UHD-Blu-ray), „Deep Water Horizon“ (UHD-Blu-ray) und „Transformers 3“ (Blu-ray).

Kleine Auswahl: Zur Beurteilung der Tonqualität von Soundbars greifen wir zu einer Vielzahl an Hörbeispielen aus den Bereichen Film, Dokumentation und Musik auf Blu-ray, UHD-Blu-ray, CD, SACD sowie Pure Audio Blu-ray.

 

Das ist bei Action-Knallern wie „Ghost in the Shell“ natürlich bedauerlich, da ein Gros der Raumklang-Faszination der Atmos-Abmischung auf der Strecke bleibt. Punkten konnte das Deck dagegen bei der Bass-Wiedergabe; Schüsse, Explosionen sowie die Schritte des 6-beinigen Kampfpanzers wurden  überraschend tief, druckvoll und dynamisch in den Hörraum gedrückt. Umso dramatischer: Es gibt keine Schaltung zur Dynamikreduktion, was beim nächtlichen Hören zu doppelten Problemen führen kann. Dreht man die Lautstärke zu laut auf, dann stört es den Nachbarn. Hört man (zu) leise, gehen womöglich Dialoge im Effektgewitter unter. Mit Zimmerpegeln war die Sprachverständlichkeit bei frontaler Sitzposition sehr gut, sie nimmt aus seitlichen Hörwinkeln allerdings etwas ab.

Musikhören auf der NuBox macht mit nahezu allen Genres Spaß: Pop und Elektro kam der straffe Bass zugute, Metal und Rock die Klarheit und stressfreie Abstimmung, Blues und Jazz die authentische wie dynamische Spielart. Nur bei Klassikaufnahmen mit großem Chor und Orchester störte uns die fehlende Durchhörbarkeit der räumlichen Abbildung. Das geht jedoch den allermeisten Klang-riegeln so. Echte Standlautsprecher, die 2-3 Meter auseinanderstehen, können eben nicht durch ein Sound-Deck ersetzt werden.               

Der Testbericht Nubert nuBox AS-225 (Gesamtwertung: 72, Preis/UVP: 375 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Panasonic TX-65GZW954 (Test)

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Alles wie gehabt: Die Panasonic-Fernbedienung kennt man seit gefühlten Ewigkeiten.

Der 5,5 Kilo schwere Standfuß verleiht dem Panasonic sicheren Halt. Natürlich ist auch eine Wandmontage möglich. Der 65-Zöller unterstützt die VESA-Norm 400 x 400 mm.

Äußerlich sieht man dem 3.000 Euro teuren TX-65GZW954 nicht an, dass er zur 2019er OLED-Flotte aus dem Hause Panasonic gehört. Ein dünnes Panel, ein massiver Standfuß, die gewohnte Fernbedienung – hier besinnen sich die Japaner auf klassische Werte.

Schnell montiert: Einfach das Panel auf den Fuß setzen und festschrauben, schon ist der Panasonic einsatzbereit.

Die Innovationen stecken vielmehr im schlanken Gehäuse. Dort werkelt erstmals der HCX Pro Intelligent Processor, der Bildsignale noch detaillierter auswerten und optimieren möchte. Premiere feiert ebenfalls der bereits von Sony bekannte Netflix Calibrated Mode: Er stellt bei Net-flix-Inhalten den Fernseher automatisch so ein, wie die Filmemacher ihre Studio-Monitore kalibriert haben.

Zusätzliche Annehmlichkeiten: Der 65-Zöller unterstützt Dolby Atmos, mit HLG, HDR10, HDR10+ und Dolby Vision alle aktuellen HDR-Formate und hat zudem die „HD+“-Plattform integriert, um Privatsender in HD auch ohne zusätzliche Hardware empfangen zu können. Wer 1.000 Euro sparen will, bekommt den OLED eine Nummer kleiner in 55 Zoll.

Vorbildlich: Bei den Anschlüssen macht Panasonic keiner etwas vor. Pay-TV-Anhänger freuen sich über zwei seitliche Einschübe für „CI+“-Module.

Ausstattung und Praxis

Mehr Ausstattung als beim Panasonic geht kaum. Neben den erwähnten Features punktet der TX-65GZW954 durch seinen Quattro-Tuner. Zusätzlich zu den Empfängern für Kabel, Satellit und DVB-T2 – jeweils in doppelter Ausführung – ermöglicht der Flachmann TV>IP, um TV-Signale auch in Räumen bereitzustellen, in denen keine TV-Buchse verbaut wurde oder in die DVB-T2-Signale nicht hingelangen. Das Arbeitstempo des Japaners ist hoch, Menüwechsel oder das Starten von Apps gelingen verzögerungsfrei.

Empfangs-Genie: Der Panasonic fischt TV-Programme per Satellit und Antenne vom Himmel, aus dem Kabel, beherrscht TV>IP und hat „HD+“ an Bord.

Die Benutzeroberfläche My Home Screen 4.0 ist extrem aufgeräumt, kann natürlich mit den Lieblings-Anwendungen bestückt werden und erlaubt auch Erstnutzern ein vollkommen intuitives Handling ohne Eingewöhnungszeit. TV-Aufnahmen landen auf externer Festplatte. Damit sich diese realisieren lassen, muss man im Menü „Setup Aufzeichnung“ die „Permanente Aufzeichnung“ auf „Auto“ stellen.

Durchdacht: Die Oberfläche des Betriebssystems My Home Screen 4.0 ist individuell konfigurierbar. Sie erlaubt schnelles Navigieren und ist ein optischer Genuss.

Hat man einen Lautsprecher im Betrieb, der Amazon Alexa oder Google Assistant unterstützt, so erlaubt der Panasonic Funktionen wie Ein-/Ausschalten, Kanalwechsel oder das Anpassen der Lautstärke per Sprache. Die kostenlose App „TV Remote 2“ bietet neben umfassenden Kalibrier-Optionen auch Steuermöglichkeiten und den Zugriff auf Live-TV sowie Aufnahmen.

Ein Kalibriergerät für perfekte Bildeinstellungen dürfte man in so gut wie keinem Privathaushalt finden. Brauchen Besitzer des TX-65GZW954 auch gar nicht, um die Bildqualität ihres Fernsehers zu optimieren. Denn Pana­sonic hat in seine App „TV Remote 2“ jede Menge Bildanpassungs-Optionen integriert.

Ungewohnte Einblicke: Das Farbsegel war für die meisten Zuschauer bisher ein Tabu. Panasonic erlaubt hier ebenso Änderungen wie am Gamma-Wert.

Hat man den gewünschten Bildmodus ausgewählt, erscheint das jeweilige Farbsegel mit der Möglichkeit, die Messpunkte für Grün, Cyan, Blau, Magenta, Rot und Gelb zu verschieben. Zudem hat man Zugriff auf das Farb-Remastering (Aus, Niedrig, Hoch) und unterschiedliche Farbräume. Einzelne Settings lassen sich speichern und jederzeit per Fingertipp anwenden. Auch Laien müssen keine Angst haben, etwas zu verstellen und das Bild zu verhunzen: Alle Änderungen lassen sich jederzeit zurücksetzen. Welche Auswirkungen auf die Bildqualität hat der Gammawert? Über diverse Gammakurven kann man dies ausprobieren – das Ergebnis sieht man sofort auf dem Display des 65-Zöllers. Hier hat man zudem Einfluss auf sämtliche Bildparameter. Angefangen bei Farbtemperatur und Kontrast-Regelung über Schärfe und den Abgleich einzelner Farben bis hin zur Bewegungskompensation und Rauschunterdrückung. So macht das Tunen des Bildes sogar Spaß.

Feinschliff ohne Ende: Kein Bildparameter ist vor der App sicher. Änderungen nimmt man so deutlich schneller als über das Menü des Fernsehers vor.

Bild- und Tonqualität

Nur wenige Sekunden von „Shaft“ genügen, um das enorme Potenzial des OLEDs zu erkennen. Im Modus „True Cinema“ zaubert der Panasonic einen brillanten Look wie im Profi-Kino auf den Bildschirm. Dass Schwarz brutal dunkel ist, kennen wir von allen OLEDs. Begeistert sind wir aber von der extrem feinen Zeichnung in dunklen Bereichen. Das dunkelbraune Sofa offenbart selbst im Schatten seine Lederstruktur und Nähte, am Wollpullover erkennt man kleinste Fussel und jede Schattierung.

So soll es sein: Der TX-65GZW954 unterstützt nicht nur sämtliche HDR-Formate, sondern trifft bei der Messung im DCI-P3-Spektrum auch alle Farben ganz exakt.

Obwohl der Streifen nur in HD-Auflösung vorliegt, ist die Schärfe immens. Das „Kontrast-Remastering“ kann man aktivieren, um noch mehr Details hervorzuheben und die Tiefenwirkung zu steigern. Die Macher des Films wollten die Handlung offenbar gerne eine Nuance dunkler sehen, denn der Netflix-Modus sorgt für entsprechende Modifikationen, die an den hervorragenden Grundtugenden wie Plastizität, Farbnatürlichkeit und der Schärfe nichts verändern.

Wie aus dem Lehrbuch: Bei der Messung im SDR-Bereich läuft der 65-Zöller zur Höchstform auf. Minimale Abweichungen gibt es, wenn überhaupt, nur bei Violett.

Bei HDR-Inhalten schafft der 65-Zöller eine maximale Helligkeit von 900 Candela. Der „Dynamik“-Modus sollte aber bestenfalls bei voller Sonneneinstrahlung ein Thema sein. Die natürlichsten Ergebnisse erreicht man mit „True Cinema“, in Spitzlichtern erzeugt der OLED hier mit 866 Candela kaum weniger Leuchtkraft. Bei 50-prozentigem Weißanteil sind es 327, bei vollflächiger Weißdarstellung 176 Candela. Generell haben wir den Eindruck, dass der neue HCX Pro Intelligent Processor dem Bild noch einmal einen kleinen Schub nach vorne verpasst. Dieses wirkt noch ausgewogener, noch harmonischer, ungemein dynamisch und rauschfrei. „Area Range Remaster“ teilt das Bild in 128 Segmente auf und versucht, diese separat zu optimieren und das Maximum aus Farben, Helligkeit und Kontrast herauszuholen. Mit 2.000:1 fällt der ANSI-Kontrast sehr hoch aus. Die Farbtemperatur „Warm2“ liefert mit 6.865 Kelvin die beste Voreinstellung.

Neuer Modus: Wer gerne Netflix-Filme schaut, sollte das eigene Bild-Setup ausprobieren. Hier werden alle Parameter so eingestellt, wie es sich der Regisseur wünscht.

Ebenfalls angetan sind wir von den Skalierungseigenschaften des OLEDs: Der Klassiker „Manta, Manta“ aus dem Jahr 1991, abrufbar über Netflix, sieht deutlich besser aus als erwartet. Mit Rauschunterdrückung auf mittlerer Stufe entsteht ein erstaunlich harmonisches Bild mit präzisen Kanten und fast frei von Artefakten. Steht die „Intelligent Frame Creation“ auf „Mittel“, begeistert der Fernseher mit wunderbar geschmeidigen Bewegungen, wie er in der Doku „Die Nordsee von oben“ unter Beweis stellt.

Das Soundsystem leistet 50 Watt. Auch bei höheren Lautstärken präsentiert sich der Panasonic weitgehend pegelfest. Vier unterschiedliche Surround-Modi erzeugen eine breite Klangbühne, der Modus „Musik“ klingt dabei deutlich dynamischer als „Standard“. Dolby-Atmos-Titel wie „Formula 1: Drive To Survive“ machen Spaß, weil Effekte schön im Raum platziert werden. So rasen die Boliden nicht nur auf dem Bildschirm, sondern auch im Zimmer vorbei. Die Motorengeräusche sind nicht statisch, sie wandern mit. Die Räumlichkeit erreicht dadurch ein höheres Level.

Der Testbericht Panasonic TX-65GZW954 (Gesamtwertung: 91, Preis/UVP: 3000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Samsung HW-Q90R (Test)

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Die Samsung-Fernbedienung ist eine alte Bekannte: Sie liegt gut in der Hand und besitzt separate Volume-Tasten für Soundbar und Subwoofer.

Samsung schickt mit der HW-Q90R sein neues Soundbar-Flaggschiff ins Rennen. Erneut kooperierten die TV-Experten mit den Sound-Spezialisten von Harman Kardon. DTS:X und Dolby Atmos gehören ebenso zu den Highlights wie ein Subwoofer und Rear-Boxen für 12-Kanal-Sound.

„QLED“ nennt Samsung seine Premium- Fernseher. Das „Q“ findet man nun auch im Namen der neuen Soundbars, mit der Quantum-Dot-Technologie der Bildschirme hat dies aber natür-lich nichts zu tun. Vielmehr soll das „Q“ auf die Zugehörigkeit zur TV-Modellpalette der Koreaner verweisen: So wurde das 1.400 Euro teure Soundbar-Flaggschiff HW-Q90R auf die TV-Spitzenmodelle Q90R und Q950R abgestimmt.

Natürlich lassen sich alle Klangriegel auch ohne einen Samsung-Fernseher betreiben – nur optisch passen Bar und TV dann nicht so harmonisch zueinander. An der Verarbeitung und Haptik der größtenteils aus Metall bestehenden Soundbar gibt es jedenfalls nichts zu meckern.

Startprobleme

Apropos Design: Hier ähnelt der Neuling dem bisherigen Spitzenmodell HW-N950H, dem wir in Ausgabe 3-2019 auf den Zahn gefühlt haben. Der Riegel ist 123 Zentimeter breit, 8,3  Zentimeter hoch und immerhin 8,5 Kilogramm schwer. Dank beiliegender Halterung lässt er sich auch an die Wand montieren. Wie die HW-N950H  hat die HW-Q90R einen externen Subwoofer sowie zwei kleine Surround-Boxen im Gepäck, die alle per Funk mit der Mutter-Bar kommunizieren. Im Test funktionierte das erst mal nicht, denn trotz positiver Verbindung (blaues Licht) blieben die Rear-Speaker und der Woofer stumm.

Auch das manuelle Pairing der Mitspieler half nicht. Erst nachdem wir die „ID Set“-Taste unter der Soundbar ebenfalls gedrückt hatten, spuckten die drei Trabanten Töne aus. So steht es zwar auch in der Bedienungsanleitung, jedoch nicht im relevanten Kapitel zum manuellen Pairing.

Dolby Atmos und DTS:X

Steht die Verbindung, verteilt die Q90R dank Dolby Atmos- und DTS:X-Decoder auf 7.1.4-Kanäle. An Klangschaltungen gibt es „Surround“, „Game Pro“ und „Adaptive Sound“, die alle einen 3D-Upmix durchführen, sich im Klang jedoch tonal und räumlich unterscheiden. „Standard“ gibt den anliegende Sound-Stream in seiner originalen Kanalkonfiguration wieder. Bei nativem 3D-Ton sperrt die Bar alle Klangmodi.

Für bestmöglichen Sound holten sich die Koreaner erneut die Expertise von Harman. Das überrascht nicht, ist das für seine Audio-Produkte bekannte Unternehmen inzwischen doch eine hundertprozentige Tochter von Samsung. Insgesamt verrichten 18 Lautsprecher ihren Dienst in der 4-Boxen-Kombi, die für diskreten 7.1.4-Kanal-Sound sorgt: In der Bar strahlen 2 Speaker zur Decke, von wo aus der Schall via Reflexionen zum Hörplatz zurückgeworfen wird.

Gewöhnliche Soundbars erzeugen Surround-Klang meist dadurch, dass sie Audiosignale so manipulieren, dass sich der Schall für das Ohr anhört, als käme er von seitlich oder hinten.

Samsung folgt dagegen dem klassischen Boxen-Ansatz mit 7.1.4 diskreten Kanälen: Die Soundbar HW-Q90R verfügt über 13 Chassis, die in gruppierter Form die Kanäle Center, Links, Rechts, Surround links und rechts sowie Top links und rechts abbilden. Die Höhenboxen werden dabei von 2 nach oben strahlenden Treibern simuliert; der von der Decke reflektierte Schall lässt den Zuschauer Töne von oben wahrnehmen. Nach dem gleichen Prinzip arbeiten die beiden seitlich abstrahlenden Surround-Kanäle, deren Schall von den Seitenwänden reflektiert wird. Komplett machen das Erlebnis jedoch erst die beiden Back-Rear-Boxen, die für einen Großteil der Surround-Wirkung verantwortlich zeichnen. Auch sie besitzen neben einem frontal abstrahlenden Chassis einen integrierten Up-Firing-Speaker auf der Gehäuseoberseite, der nach dem Reflexions-Prinzip arbeitet. Zu guter Letzt kommt ein separater Subwoofer für den Bass-Kanal hinzu.

Der Schall der zur Decke abstrahlenden Chassis wird via Reflexion zum Hörplatz geworfen.

Ob und wie es von oben bzw. seitlich neben dem Sitzplatz klingt, hängt auch von der Wand- und Deckenbeschaffenheit sowie dem Abstand des Hörers zur Soundbar ab. So mindern schallabsorbierende Decken, Schrägen oder Objekte im Schallweg der Reflexionen den 3D-Sound-Effekt merklich.

Seitliche Chassis simulieren die Rear-Speaker und sollen nach demselben Reflexions-Prinzip für seitlichen Surround-Sound sorgen. Auf der Front verbaute Samsung 9 Treiber – für jeden der Hauptkänale 3 Stück bestehend aus einem Hoch- und 2 Mitteltönern. Treiber Nummer 18 werkelt im Subwoofer. In Summe stehen laut Samsung 510 Watt an Verstärkerleistung zur Verfügung, das reicht auch für die lautstarke Beschallung großer Wohnzimmer.

Auch der 20,5 x 40,2 x 40,3 (B x H x T) Zentimeter große Subwoofer gehört zum Set, wiegt knapp 10 Kilo und leistet 160 Watt.

Ausstattung & Praxis

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Unterseite der Bar, Kabel werden durch Aussparungen geführt. Vorhanden sind zwei HDMI-Eingänge sowie ein HDMI-Ausgang inklusive Audio-Return-Channel (ARC). Alle HDMI-Terminals schleifen 4K/60p-Signale durch und beherrschen HDR10 und HDR10+ für erhöhten Kontrast und erweiterte Farben von der UHD-Blu-ray. Dolby Vision wird wie bei den Fernsehern nicht unterstützt. Alternativ kann via Toslinkkabel zugespielt werden; analoge Schnittstellen sind nicht vorhanden. Für das Audio-Streaming ist Bluetooth an Bord. Mit Samsungs „Smart Things“-App lässt sich die Q90R für die Heim-Automatisierung programmieren oder in ein Multiroom-System integrieren. Im Verbund mit einem „Alexa“-Lautsprecher kann die Bar auch via Amazons Sprachdienst gesteuert bzw. zum Abspielen von Musik und Co. genutzt werden. 

Alle Anschlüsse befinden sich an der Unterseite: Zu zwei HDMI-Eingängen sowie einem HDMI-Ausgang mit ARC gesellt sich eine Toslink-Buchse.

Ein Onscreen-Menü fehlt trotz HDMI, Rückmeldung gibt die Bar nur über das einzeilige Front-Display, das groß, aber schlecht leserlich durch das Front-gitter leuchtet. Die grundlegende Bedienung (Power, Quelle, Volume) kann über die Knöpfe an der Soundbar-Oberseite erfolgen, viel mehr Optio-nen offeriert jedoch die gut in der Hand liegende Fernbedienung; die Mehrfachbelegung einiger Tasten macht die Justage jedoch umständlich. Zum Glück richtet man die Soundbar aber nicht jeden Tag neu ein und besonders viel gibt es auch nicht einzustellen. Für das Klang-Tuning stehen Regler für Bass und Höhen bereit, aber kein Equalizer. Das justierbare Lip-Sync verzögert den Ton um bis zu 300 Millisekunden, eine Dynamik-Kompression fürs Leisehören bei Nacht fehlt. Für alle Boxen darf man die Pegel separat anpassen.

Unterstützendes Trio

Jeder der beiden hinteren Back-Rear-Lautsprecher verfügt über zwei Chassis, wobei eines auf der Oberseite verbaut ist und nach dem Prinzip von Dolby-Aufsatz-Speakern Schall zur Decke wirft. Die kleinen Aktiv-Lautsprecher (12 x 21 x 14,1 cm) sind zudem für den Mammut-Anteil des Surround-Sounds verantwortlich und sollten daher seitlich sowie hinter dem Hörplatz aufgestellt werden. Die Boxen lassen sich auch an der Wand befestigen, passende Halter müssen allerdings separat erworben werden.

Die aktiven Rear-Boxen gehören zum Lieferumfang und kommunizieren per Funk mit der Soundbar. Die Front- und Höhen-Chassis sollen für realistischen 3D-Sound sorgen.

Der mittelgroße Subwoofer verfügt über einen 160 Watt starken Verstärker sowie ein 8-Zoll-Chassis, das zur Seite hin abstrahlt. Auf der Rückseite befindet sich ein Bassreflexrohr. Die schwarz folierte Oberfläche ist sauber verarbeitet, wirkt aber nicht so edel wie das Metall der Soundbar.

Tonqualität

Mit über 500 Watt geht richtig die Post ab, bei „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) krachte es im Actionfinale gewaltig. Nicht nur saftige Pegel waren der Bar verzerrungsfrei zu entlocken, auch der Sub drückte mächtig. Zwar spielen ausgewachsene Woofer tiefer und sauberer, trotzdem brachte der kleine Bassquader das für die Action nötige Fundament und machte den Kampfpanzer im Bauch spürbar. Der Sub integrierte sich zudem perfekt ins Set und war nicht einzeln hörbar. Tonal spielte die Q90R für eine Soundbar recht ausgewogen, bei Chor- und Orchestermusik fielen allerdings Verfärbungen und die fehlende Durchzeichnung auf – bei  Rock, Pop und Co. hört man dieses Defizit weniger heraus.

Dialoge klangen auf der Q90R bei mittiger Sitzposition klar und verständlich, aus seit-lichen Hörwinkeln klang es hingegen etwas dumpfer. Der „Adaptive Sound“ ließ Stimmen tatsächlich etwas klarer und damit noch besser verständlich schallen, tonal spielte die Bar dann aber für unsere Ohren weniger natürlich. Von dem Upmixern machte „Surround“ die beste Figur, der Modus fand die richtige Balance zwischen Räumlichkeit und natürlicher Spielweise. Vor allem Pop und Rockmusik machten auf der Q90R so viel Spaß.

In oberste Soundbar-Klangsphären schwebt man mit der Q90R aber erst bei nativem 3D-Sound: Mit Atmos-Trailern bot das 4er-Set eine erstaunliche Räumlichkeit, die man so von Soundbars in der Regel nicht kennt und die an ausgewachsene Boxen-Sets erinnert. Surround-Effekte waren sogar seitlich hörbar, wenn auch nicht allzu greifbar. Effekte von hinten schallten dank der physischen Rear-Boxen gut ortbar und überzeugend.

Die Soundbar dehnte ihr Klangfeld auch nach oben aus und bot vor allem bei Umgebungsgeräuschen viel 3D-Sound-Feeling. Greifbar an der Decke herumschwirrende Effekte darf man beim Reflexionsprinzip mit Upfiring-Chassis zwar nicht erwarten, im Rahmen ihrer Möglichkeiten schlägt sich Samsungs Q90R aber ausgezeichnet.

 

Der Testbericht Samsung HW-Q90R (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 1400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2019 erschienen.

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Heco Direkt 800BT (Test)

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Der Signalgeber verfügt über Tasten zur Lautstärke-, Bass- und Höhenregelung.

Den Heco Direkt 800BT als bloßen Lautsprecher zu bezeichnen, würde dem 600 Euro teuren Multitalent nicht wirklich gerecht. Vielmehr wirkt das in Schwarz und Weiß erhältliche Gerät wie eine klassische Mini-Anlage, allerdings für die Streaming-Generation. Das hölzerne, leicht nach hinten gekippte Gehäuse mit einem stattlichen Gewicht von 8,6 Kilogramm wirkt dank guter Verarbeitung und stilvollem Design robust, aber trotzdem edel.

Musik kommt per Phono-, Cinch-, 3,5-Millimeter-, Koax- oder optischem Kabel sowie Bluetooth-Funktion auf jede erdenkliche Art in den Direkt 800BT. Lediglich auf WLAN muss man verzichten. Daher entfallen Annehmlichkeiten wie eine Multiroom-Vernetzung oder die Steuerung per App, stattdessen liegt dem Heco eine klassische Fernbedienung bei. Die ist zwar etwas klein geraten, dank großer Tasten aber trotzdem übersichtlich.

Über den Pairing-Knopf aktiviert man die  drahtlose Kontaktaufnahme per Bluetooth, die im Test problemlos funktionierte. Ein Mini-Display an der Front informiert über die gelungene Verbindung und ausgewählte Quelle. Songinformationen werden aber nicht angezeigt. Um die Membranen vor Schmutz und Kratzern zu schützen, liefert Heco vier Stoffschützer mit. Die werden per Magneten an- und abmontiert. Auf den Klang hatte das praktisch keine Auswirkungen, zumindest nicht für unsere Ohren.

Wie es sich für eine Musikanlage gehört, bietet der Heco 800BT viele Anschlussvarianten inklusive optischen und koaxialen Digital-Eingängen, die Abtastraten von 192 kHz / 24 Bit unterstützen, sowie analogem 3,5-Millimeter-Anschluss und Cinch. Letzterer lässt sich per Schalter zum Phono-Eingang umfunktionieren, sodass auch Plattenspieler direkt an Hecos Musikanlage angeschlossen werden können. Um dabei durch Potenzialausgleich statische Aufladung und Brummen zu verhindern, steht ein GND-Schraubanschluss zur Verfügung. Gleichzeitiger Anschluss von Plattendreher und Stereo-Cinch-Geräten wie CD-Playern ist durch die Doppelbelegung allerdings nicht möglich. Leider sind im Lieferumfang bis auf das Stromkabel keine Strippen enthalten.

An der Rückseite finden sich Eingänge für digitale und analoge Signale sowie ein Lautstärkeregler, Netztrennschalter und der Stromanschluss.

Ein Subwoofer-Ausgang ermöglicht den Anschluss eines Tieftonlieferanten, dank der Bassreflex-Öffnungen an der Unterseite des Direkt 800BT ist das aber nicht zwingend notwendig.

Extraportion Bass

Klanglich überzeugte uns das aktive Zwei-Wege-Stereosystem mit ordentlich Wumms und guter Feinzeichnung von Instrumenten, egal mit welcher Verbindungswahl.  Bei Queens „Bohemian Rhapsody“ brachten die beiden 25-Millimeter-Hochtöner Freddie Mercurys Klavierspiel authentisch und feinaufgelöst ans Ohr, wenn die E-Gitarren losbrechen, wird es durchaus dynamisch. Dank Unterstützung durch zwei Bassreflexrohre an der Unterseite des Gehäuses liefern die beiden 125-Millimeter-Tiefmitteltöner ein solides Bassfundament, das Filmton und Hip-Hop-Tracks wie Eminems „Just Lose it“ voluminös unterstützt.

Als ausgewachsener Party-Speaker eignet sich der Heco 800BT allerdings nur bedingt, denn bei Pegeln jenseits der Zimmerlautstärke, die dank der Leistungsreserven von 2 x 45 Watt möglich sind, verzerrte der Klang recht deutlich. Höhen wie Tiefen lassen sich in 2-Dezibel-Schritten um 6 Dezibel anheben und senken. So lässt sich die Klangcharakteristik hörbar verändern, eine Feinjustage ist ob der groben Abstände aber nur bedingt möglich. 

Der Testbericht Heco Direkt 800BT (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 600 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2019 erschienen.

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Netgear Orbi RBK50V (Test)

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Netzwerk-Spezialist Netgear bringt mit dem RBK50V-Set eine ungewöhnliche Kombination auf den Markt: zum einen den Orbi Router als Basisgerät, zum anderen den Orbi Voice, der als Smartspeaker fungiert. Beide sind im Set für 470 Euro erhältlich. Für diesen Preis erhält man ein verstärktes WLAN, den Alexa-Sprachassistenten und eine Soundkulisse von Harman/Kardon. Beide Geräte kommunizieren über eine drahtlose Highspeed-Verbindung, deshalb steht der Satellit nicht nur zum Musikgenuss, sondern auch als WLAN-Hotspot zur Verfügung.

Für ein erweitertes Heim-Netzwerk wird der mitgelieferte Router RBR50 an ein bereits vorhandenes Modem oder einen Router angestöpselt. Nach der simplen Einrichtung per App stellen Router und Speaker-Satellit ihr eigenes WLAN mit patentierter FastLane-3-Technologie zur Verfügung. Selbiges funktioniert auch durch mehrere Wände und Etagen hindurch, was in einem Einfamilienhaus von Vorteil ist.

Neben der WLAN-Verbindung lassen sich am Router drei Geräte per Ethernet anschließen.

Die Basis verfügt über sechs Antennen und soll so eine Fläche von 300 Quadratmetern abdecken. Dazu kommen zwei Frequenzbänder (2,4 und 5 GHz) samt üblichem WPA2-Sicherheitsschlüssel für das heimische Internet. Das dritte integrierte Band ist ausschließlich für die Kommunikation zwischen den Orbi-Komponenten reserviert. Mit der Disney-App Circle lässt sich zusätzlich eine Kindersicherung aktivieren. Auch ein parallel laufendes Gäste-WLAN darf eingerichtet werden.

Beim drahtlos verbundenen Orbi-Speaker sind dagegen zwei weitere LAN-Ports vorhanden.

Zur Einrichtung wird die kostenlos erhältliche App Netgear Orbi für iOS und Android benötigt. Das erfordert eine Zwangsregistrierung beim Hersteller. Diese erklärt alle nötigen Schritte, welche die dürftigen Beipackzettel verschweigen. Ebenso kann Orbi dank Anbindung an Amazons Alexa-System problemlos ins Smart Home integriert und per Sprache bedient werden. Die Alexa-App erkennt das Gerät problemlos und kann selbiges mit kompatiblen Geräten koppeln. Damit stehen auch Services wie Amazon Music, Spotify, TuneIn und Deezer zur Verfügung. Nur schade, dass dem Gerät Anschlüsse für weitere Soundquellen und Bluetooth fehlen. An der glatten Oberseite dürfen dank Touch-Tasten Lautstärke sowie Stummschaltung von Lautsprecher und Mikrofon justiert werden. Trotz vier integrierter Mikrofone versteht der Assistent nicht alle Befehle auf Anhieb – vor allem bei lauter Umgebung oder während der Wiedergabe gehorchte er im Test nicht sofort aufs Wort.

Mauer Sound

In Sachen Tonqualität hat sich Partner Harman/Kardon keinen echten Gefallen getan. Der 2,5 cm große Hochtöner und der 9 cm messende Woofer im Inneren quetschen einen recht dünnen Klang heraus. Vor allem Musik fehlt es an Tiefe. Die Höhen wirken zu knapp, den Bässen fehlt es an Wumms, zumindest passen die Mitten. In der App lassen sich fünf Voreinstellungen sowie Höhen und Tiefen per Equalizer stufenlos regeln. Dennoch bleibt die Tonkulisse ein wenig matt. Außerdem strahlt der Orbi nur nach vorn und nicht nach allen Seiten ab. Trotz ähnlich kompakter Baugröße klingen die meisten Mitbewerber merklich klarer. Für dedizierten Musik-genuss ist der Orbi Voice weniger geeignet, eher zur Beschallung nebenbei – beispielsweise in der Küche oder im Bad.

Der Alexa-Sprachassistent meldet sich mit unterschiedlichen LED-Farben. Blau, wenn gesprochen wird, oder Rot für ein stummgeschaltetes Mikrofon. Daneben lässt sich an der Oberseite per Touch-Slider die Lautstärke justieren.

Netgears Orbi-Ökosystem kann problemlos um zusätzliche Speaker oder WLAN-Repeater erweitert werden, um die Netzabdeckung zu verbessern. Ein zusätzlicher Repeater (RBS50) ist für 230 Euro erhältlich, den Orbi-Lautsprecher RBS40V gibt es separat für 320 Euro.                                     

Der Testbericht Netgear Orbi RBK50V (Gesamtwertung: befriedigend, Preis/UVP: 470 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2019 erschienen.

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LG OLED65E9 (Test)

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Die Magic Remote von LG lässt sich wunderbar als Mauszeiger frei in der Luft verwenden. 

LGs OLED65E9LA ist mit 4.000 Euro der teuerste Fernseher in unserem 65-Zoll-Testfeld. Und dank der Picture-on-Glass-Optik – das Panel sitzt auf einer Glasscheibe – auch der ästhe-tischste.

Neu ist das Kabelmanagement-System auf der Rückseite: Hier lassen sich alle Strippen sauber und dezent durch den Standfuß verlegen. Für einen Tausender weniger ist der E9 auch als 55-Zöller erhältlich.

Ausstattung & Praxis

Befeuert wird der E9 vom Prozessor Alpha9 der zweiten Generation. Dieser garantiert extrem kurze Reaktionszeiten und analysiert auf der Grundlage von Millionen visueller Datenpunkte das optimale Interpolationsverfahren für die bestmögliche Bildwiedergabe („Al-Bild“). Doppel-Tuner, Aufnahme auf USB-Festplatte, Time-Shift und Google Assistant sind an Bord, Amazon Alexa ist jetzt ganz frisch dazugekommen.

Nach einem Software-Update steht Amazon Alexa ab sofort auf dem OLED65E9 und anderen aktuellen LG-Fernsehern zur Verfügung. Für die erste Nutzung genügt es, die Seite amazon.com/de/code auf einem Smartphone oder Desktop-Computer aufzurufen und den auf dem OLED angezeigten Code einzutippen. Schon ist das Gerät in einem bestehenden Amazon-Konto angemeldet.

Kurzes Setup erforderlich: Amazon Alexa erfordert eine Einrichtung. Dazu wird der Nutzer im TV-Menü verständlich durch die einzelnen Schritte geführt.

Alexa wird aktiviert, indem man die Amazon-Prime-Taste der Fernbedienung länger als zwei Sekunden drückt. Jetzt lassen sich Fragen stellen, Smart-Home-Anwendungen starten und mehr als 90.000 Alexa-Funktionen nutzen.

Alexa weiß Bescheid: Hat man eine Frage, drückt man die Amazon-Prime-Taste und richtet sich an die clevere Assistentin, die sich Hilfe aus dem Netz holt.

Praktisch: Ein Druck auf das Scrollrad der Fernbedienung, und man gelangt zum Menüpunkt „Sender“. Hier warten neben der Programmliste auch der EPG, die Aufnahmen und der TV-Planer. „Magic Link“ liefert zu einer Sendung zugehörige Videos im YouTube-Fundus. Das neue „Haus-Dashboard“ gibt eine nützliche Übersicht über alle verfügbaren Geräte – sei es über eine bestehende Kabelverbindung oder das heimische Netzwerk.

Spiegeln und fragen: Smartphone-Inhalte lassen sich per Fingertipp auf den LG streamen. Über die Mikrofon-taste kann man zudem den Google Assistant aktivieren.

Zum Portfolio gehören die „LG Channels“ – das sind Streaming-Kanäle aus den Bereichen Sport, Nachrichten, Comedy oder Film. Die „Galerie“ verwandelt den OLED in ein verblüffend realistisch aussehendes Kunstwerk. Der leistungsstarke Mediaplayer zeigt Fotos und Videos in 360-Grad-Ansichten mit Zoomfunktion. Die ansprechende Bedienoberfläche von WebOS 4.5 ist ungemein intuitiv gestaltet – hier muss man nicht erst in irgendwelchen Untermenüs stöbern und lange suchen, was man gerade benötigt. Zum hohen Bedienkomfort trägt die Magic Remote mit Mauszeiger-Funktion bei.

„LG TV Plus“: Über die kostenlose App hat man Zugriff auf jedes Feature des Fernsehers. Sogar die Anwendungen lassen sich durchforsten und direkt aufrufen.

In den kommenden Wochen bringt LG ein Software-Update auf den Markt, damit der 65E9 fit für Apple AirPlay 2 wird. Dann lassen sich Filme und Musik direkt vom iPhone oder iPad auf den 65-Zöller transportieren. Musik-Streaming gelingt bisher über Bluetooth 5.0. Die vier HDMI-Ports erfüllen die Anforderungen für den Standard 2.1. Ein Software-Update im Laufe des Jahres wird genau wie über USB-Bildwiederholraten in UHD-Auflösung von bis zu 120 Bildern pro Sekunde (fps) erlauben. Spieler profitieren von VRR (Variable Refresh Rate) und ALLM (Auto Low Latency Mode) in Form von kurzen Reaktionszeiten und der automatischen Anpassung der Bildwiederholfrequenz in einem Bereich von 40 bis 120 fps.

Nur vorne filigran: Der Tischfuß des OLED-Fernsehers fällt ziemlich wuchtig aus. Allerdings gewährt er einen sicheren Stand. Darüber hinaus lassen sich die Kabel sauber nach hinten hinaus verlegen.

Bild- und Tonqualität

Beim Bildcheck bleiben wir zunächst beim Demo-Material hängen, das LG auf den internen Speicher des Flat-TVs eingespielt hat. Für das, was wir sehen, gibt es nur eine Beschreibung: atemberaubend! Der OLED holt die Realität auf eine Diagonale von 164 Zentimetern.

Nichts zu meckern: Doppel-Tuner, vier HDMI-Anschlüsse, drei USB-Buchsen, „CI+“-Slot und digitaler Audioausgang – der LG ist reichhaltig bestückt.

Es sind einfache Dinge, die einen Wow-Effekt auslösen: drei Flaschen mit roter Brause vor schwarzem Hintergrund. Wassertropfen auf der Flasche, Kohlensäurebläschen im Inneren, Lichteffekte, Reflexionen, feinste Übergänge, dazu ein sattes Schwarz, das an einen Eimer mit Pech erinnert. Unvorstellbar, welche Freude derart banale Objekte auf dem OLED-Panel mit einem satten ANSI-Kontrast von knapp 2.400:1 auslösen.

Noch informativer: WebOS 4.5 bietet eine zweite Bedienebene. Hier lassen sich unter anderem Apps, Eingangsquellen oder Streamingangebote einblenden.

Im HDR-Modus „technicolor Experte“ schafft der LG in Spitzlichtern 980 Candela. Unsere Messung belegt, dass der „Kino“-Modus die Farben noch einen Hauch präziser trifft. Dann sind knapp 880 Candela drin, 331 bei 50-prozentigem Weißanteil, 160 Candela, wenn den Bildschirm eine weiße Fläche überzieht. „Warm 2“ ist die bevorzugte Farbtemperatur, ab Werk liegt diese bei 6.719 Kelvin.

Individuelle Oberfläche: Apps lassen sich beliebig an eine andere Stelle der Startseite verschieben oder löschen. Über die Fernbedienung gelingt das blitzschnell.

Auch ohne aufwändig produziertes Demomaterial sind UHD-Filme auf dem E9 ein Genuss. „Unser Planet“ entführt uns in den Dschungel. Die Kamerafahrt durch die Bäume verläuft wie auf Schienen („TruMotion“ auf „Flüssig“), die tief stehende Sonne erzeugt eine Vielfalt an Grüntönen, wie man sie mit dem Malkasten selbst nie hinbekommen würde. Selbst kleinste Bereiche mit verdampfendem Wasser werden sichtbar. Bildschärfe und Tiefenwirkung sind bombastisch, auch in größeren einfarbigen Flächen verzichtet der LG auf störende Artefakte. Hier wirkt alles wie aus einem Guss, die Blickwinkelstabilität ist OLED-typisch exzellent.

Keine Überraschung: Auch im SDR-Bereich punktet der OLED wie erwartet und überzeugt durch natürliche und kräftige Farben.

Auch aus HD-Auflösung holt der E9 das Maximum heraus. In der Doku-Serie „One Strange Rock“ spielt der Flachmann alle seine Stärken aus: Er begeistert durch brutales Schwarz im Weltall und in den kurzen Interview-Sequenzen, ballert bei Wäldern, Meer und Wüste die knalligsten Farbtöne auf seinen Bildschirm und offenbart eine Detailfülle, dass es der helle Wahnsinn ist. Wolkenfelder über der Erdkugel können so gigantisch aussehen, dass hier die sprachliche Relativitätstheorie greift: Manchmal reicht die Sprache nicht aus, um alles beschreiben zu können. Man muss es selbst sehen.

Theorie und Praxis: Nicht nur auf dem Papier bei unserer Messung, sondern auch im realen Betrieb meistert der LG seine HDR-Hausaufgaben souverän.

Seinem 4.2-Soundsystem hat LG eine Ausgangsleistung von 60 Watt spendiert. „Kino“ ist der optimale Modus für eine warme und breite Kulisse mit sattem Bassfundament. Wir empfehlen die Aktivierung von „Al-Ton“ – dann wird ein virtueller 5.1-Surround-Sound erzeugt, der Zuschauer auch auf äußeren Sitzplätzen umhüllt. Über „One Touch Sound“ passt der 65-Zöller den Ton an die Raumumgebung an. Dolby-Atmos-Titel atmen noch ein wenig freier auf. Effekte sind dem OLED jetzt jederzeit willkommen – er stellt sie demonstrativ und akustisch schön abgegrenzt zur Schau.

Der Testbericht LG OLED65E9 (Gesamtwertung: 92, Preis/UVP: 4000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2019 erschienen.

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Sony SRS-XB501G (Test)

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Sonys Speaker SRS-XB501G ist speziell für den Outdoor-Einsatz konzipiert. Der 3,1 Kilogramm schwere Quader übersteht dank des Schutzgitters an der Front Spritzwasserattacken unbeschadet und hält sogar leichten Regen aus. Ein Griff vereinfacht den Transport, am Boden des Speakers versteckt sich ein Gewinde, mit dem er sich auf ein Stativ schrauben lässt. Musik erreicht den Speaker per Bluetooth, NFC oder WLAN. Ins heimische Netz eingebunden gelingt die Bedienung mit der Sony Music Center App spielend leicht, auch ein Zusammenschluss mit anderen Lautsprechern zu einem Multiroom-System lässt sich so realisieren. Ist der Speaker mit der App verbunden, kann er dank eines eingebauten Mikros auch per Google Assistant sprachgesteuert werden. Per Kabel kommt dagegen kein Ton aus dem SRS-XB501G, eine USB-Buchse dient lediglich dem Aufladen von Handy & Co. Gemeinsam mit dem Anschluss für das Stromkabel versteckt sie sich hinter einer wasserdichten Klappe an der Rückseite. Einen klassischen Signalgeber gibt es nicht, am Gerät selbst finden sich Knöpfe für An/Aus und Lautstärke.

Klangprogramm für mehr Bass

In unserem Hörtest überraschte uns der 125-Milli-meter-Tieftöner mit einem eindrucksvollen Bassfundament. Bei Maßen von 32,2 x 22,8 x 21,0 Zentimetern steht dem Klangquader ausreichend Resonanzraum zur Verfügung. Das in der App zuschaltbare Klangprogramm „Extra Bass“ legte sogar noch eine Schippe drauf. Auch die Dynamik und Maximallautstärke können sich sehen bzw. hören lassen, die Motoren im Film „Mad Max“ brachte er wuchtig ans Ohr. Bei klassischer Musik oder anspruchsvolleren Balladen wie Celine Dions „Ashes“ stießen die beiden 45-Millimeter-Hochtöner aber an ihre Grenzen und verfärbten.       

Der Testbericht Sony SRS-XB501G (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2019 erschienen.

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Marshall Tufton (Test)

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Audioprofi Marshall trifft mit dem 5 Kilogramm schweren Tufton voll ins Schwarze: Selten hat eine derart kompakte Box einen derart vorzüglichen Sound erklingen lassen. Hinter dem frontseitigen Metallgitter und dem markanten Logo werkelt ein mit Class-D-Stufen aktives 3-Wege-System. Der einzelne Hochtöner (10 Watt) wird durch zwei Mitteltöner mit jeweils 15 Watt begleitet, die nach vorn sowie nach hinten abstrahlen. Ebenso nach hinten ist die Bassreflex-Öffnung gerichtet. Dass alleine der Subwoofer mit 40 Watt befeuert wird, merkt man schon nach dem ersten Einschalten. Tiefe Bassdrums meistert die Box auch bei hoher Lautstärke genauso wie klare Hochtöne samt Sprache. Da scheppert nichts, der lebendige Ton ist jederzeit auf dem Punkt. Das einzige, was man dem 35 Zentimeter hohen Quader ankreiden könnte, ist der fehlende Stereo-Sound. Der Tufton kommt im haustypischen schwarz-matten Design daher, besitzt (trotz viel Kunststoff) eine edle Ober-flächenanmutung und verfügt über eine Lederschlaufe für den sicheren Transport.

Simple Kontrolle

An der Oberseite thronen drei große Drehregler, mit denen man stufenlos Lautstärke, Höhen und Bässe pegelt. Mit Ersterem lässt sich der Tufton zudem an- und ausschalten. Die analogen, griffigen Bedienelemente sind eine willkommene Abwechslung im digitalen Zeitalter. Gleichzeitig besticht deren Einfachheit. Daneben finden sich stirnseitig die Bluetooth-Taste und die Akku-Anzeige, denn der Tufton lässt sich kabellos bis zu 20 Stunden betreiben. Der Speaker darf per 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss an der Rückseite oder  drahtlos mit Bluetooth 5.0 samt AptX betrieben werden. 

Der Testbericht Marshall Tufton (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2019 erschienen.

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Beyerdynamic Lagoon (Test)

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Mit dem 400 Euro teuren Lagoon ANC Traveller liefert der deutsche Kopfhörer-Spezialist Beyerdynamic einen kleines, aber feines Overear-Modell für unterwegs. Das ANC steht dabei für das Active Noise Cancelling, mit dem sich Störgeräusche von außen ausblenden lassen. Am Lagoon ANC kann es in zwei Stufen eingestellt werden, um eine komplette Abschottung oder das Durchlassen von Geräuschen wie Autohupen zu ermöglichen. Beides klappte in unserem Test hervorragend, auch weil die eng anliegenden, kleinen Muscheln das Ohr komplett und fest umschließen. Dank flexiblen Bügeln und weichen Polstern bleibt der Komfort selbst bei langem Tragen hoch, der eingebaute Akku ermöglicht bis zu 45 Stunden durchgehenden Musikgenuss.

Angeschlossen wird der Lagoon ANC per Blue-tooth oder 3,5-Millimeter-Klinke, beides klappte in unserem Test mit einem Samsung Galaxy A7 problemlos. Über Knöpfe an der rechten Ohrmuschel lassen sich Kopfhörer und Bluetooth separat einschalten, ein Touchfeld ermöglicht die Lautstärkeregelung und das Starten/Stoppen von Titeln. Auch ein Mikrofon für die Freisprechfunktion und Sprachbefehle ans Handy ist verbaut, einen eigenen Assistenten besitzt der Kopfhörer nicht.

Dynamischer Musikgenuss

Im Hörtest überraschten uns die 40-Millimeter-Breitbandlautsprecher mit einer für Kopfhörer hohen Dynamik. Bei Songs des neuen „Rammstein“-Albums fliegen die Fetzen und auch bei den rasanten Verfolgungsjagden in „Mad Max – Fury Road“ geht ordentlich die Post ab. Beim Bass macht der Kopfhörer ebenfalls eine gute Figur und bringt sowohl Hip-Hop-Songs wie Eminems „Just lose it“ als auch Filmton druckvoll rüber. Nur bei anspruchsvollen Orchesterstücken macht sich fehlende Feinzeichung in den Höhen bemerkbar.      

Der Testbericht Beyerdynamic Lagoon (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2019 erschienen.

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One for All WM7471 (Test)

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Holz, Leder, Stahl, verchromte Oberflächen – mit dem 300 Euro teuren WM7471 holt One for All ein hochwertiges und universelles TV-Stativ ins Wohnzimmer, das sonst in dieser Form nur Premium-Hersteller exklusiv für ausgewählte Flachbildfernseher anbieten. Neben dem Modell in Nussbaum mit Gun-Metal-Lackierung bietet der Zubehör-Spezialist auch eine Variante in Eiche mit Silbergrau-Lackierung an (WM7472). Die Holzbeine mit gummiertem Fuß und integriertem Clip für eine saubere Kabelführung werden einfach in die Haupteinheit aus massivem Metall geschraubt. Das TV-Stativ trägt Flat-TVs mit maximal 65 Zoll und einem Gewicht von 30 Kilo. An den beiden Halte-streben montiert kann der Fernseher um 360 Grad gedreht werden, eine Anpassung in der Höhe ist ebenfalls möglich. Nur auf ein Neigen des Displays muss man verzichten. Pfiffig: Eine Soundbar lässt sich unterhalb des Bildschirms befestigen.

Kippen ausgeschlossen

Aufbau und Installation des TV-Apparates sind schnell abgeschlossen, die umfangreiche Bedienungsanleitung erklärt plausibel alle Schritte. Ein nettes Accessoire ist die rückseitige Lederlasche mit Klettverschluss, um Kabel dezent zu verlegen. Prinzipiell steht das WM7471 selbstständig und frei im Raum. Um ein Kippen zu verhindern, gerade wenn Kinder im Haushalt leben, sollte man das TV-Stativ jedoch mit dem mitgelieferten Drahtseil an der Wand befestigen. Das Dreibein ist ein schmucker Hingucker in jedem Wohnzimmer. Die Materialien gefallen und sind präzise verarbeitet, der Flat-TV wird spektakulär in Szene gesetzt. Praktisch: Wer auf das Sicherheitsseil verzichtet, muss nicht wie bei einer klassischen TV-Halterung zum Bohrer greifen. Noch unkomplizierter kann man seinen Flachmann nicht im Raum präsentieren. 

Der Testbericht One for All WM7471 (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2019 erschienen.

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Devialet Reactor 900 (Test)

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900 Watt Leistung, maximaler Schalldruckpegel von 98 Dezibel und ein Frequenzbereich von 18 Hertz bis 21 Kilohertz: Der 1.300 Euro teure Smartspeaker Devialet Reactor 900 liefert auf dem Papier eindrucksvolle Werte. Und die 4,3 Kilo schwere Box im weißen Gehäuse hat noch mehr zu bieten: Zur Ausstattung gehören AirPlay, Bluetooth, WLAN, die Unterstützung von Spotify Connect sowie UPnP, an klassischen Anschlüssen findet man hingegen lediglich eine 3,5-Millimeter-Buchse für ein Klinkenkabel sowie einen Ethernet-Port. Mit UPnP lassen sich lokal auf einem Computer, Smartphone oder einer Netzwerkfestplatte gespeicherte Inhalte über kompatible Anwendungen und Apps mit bis zu 24 Bit und 192 Kilohertz streamen. Laut Devialet wurden beim Reactor 981 Teile verbaut, die durch 160 Patente geschützt sind.

Devialet setzt bei der Präsentation seiner Lautsprecher auf Exklusivität. Deutschen Kunden werden die Boxen in anspruchsvollem Ambiente im KaDeWe in Berlin, im Kaufhaus Ludwig Beck in München und wenige Meter weiter im Oberpollinger sowie in Frankfurt in der Großen Bockenheimer Straße vorgeführt. Der französische Hersteller hat an seinen Standorten spezielle Klang­erlebnisbereiche eröffnet, damit sich die Kunden voll auf die Musikwiedergabe konzentrieren können.


Devialet war im Jahr 2007 als Start-up gegründet worden. Das Spitzenmodell Gold Phantom Opéra de Paris kostet 2.900 Euro und leistet 4.500 Watt.

Steuerung per App

Das massive Kunststoffgehäuse wirkt wie aus einem Guss, hier gibt es keine Spaltmaße, die Verarbeitung ist exzellent. Die eiförmige Optik ist hingegen gewöhnungsbedürftig. Ist der Lautsprecher mit Strom versorgt und einsatzbereit, signalisiert er dies durch ein kurzes akustisches Statement und das Schwingen der beiden seitlichen Bassmem-brane. Im Inneren werkeln ein Aluminium-Full-Range und zwei Aluminium-Bass-Treiber. Auf der Oberseite sitzen drucksensitive Tasten für Bluetooth, Lautstärke-Regulierung sowie zur Wiedergabe und zum Pausieren von Songs. Die Bluetooth-Kopplung mit einem Smartphone oder Desktop-PC gelang im Test problemlos. Zur Steuerung hat Devialet eine App entwickelt. Während des Setups kann man einen Raumnamen auswählen und den Lautsprecher mit dem WLAN verbinden. Nach zwei Minuten ist die Einrichtung abgeschlossen. Per Smartphone hat man nun direkten Zugriff auf die unterschiedlichen Quellen, kann die Lautstärke über einen virtuellen Drehregler verändern und einen zweiten Reactor 900 einbinden, damit die Devialet-Boxen jetzt im Duo und mit deutlich breiterer Stereobühne und enormer Räumlichkeit aufspielen. Auf einen Equalizer verzichtet der französische Hersteller, die App ist leider nur auf Englisch verfügbar.

Anschlüsse und Bedienung: Außer Netzwerk- und Klinkenbuchse hat der Reactor 900 wenig zu bieten. Drucksensitive Tasten gestatten eine intuitive Steuerung.

Kraft wie ein Großer

Klanglich spielt der Devialet mit seinem Volumen von knapp drei Litern wie ein ausgewachsener Schallwandler auf – kraftvoll, dynamisch, mit sattem Bassfundament und sehr erwachsen. Beeindruckend ist die Tieftonperformance. Der Reactor 900 agiert dann so standfest und wuchtig wie ein Standlautsprecher. Auch in hektischen Sequenzen ist er die Ruhe selbst. Das Gehäuse erweist sich als vollkommen immun gegen störende Schwingungen. Mitten sind sauber betont, Höhen arbeitet das weiße Ei präzise heraus. Auch größere Räume kann der Devialet problemlos beschallen. Lediglich bei XXL-Pegeln büßt er etwas an Klarheit ein.

In die Unterseite ist ein Gewinde eingelassen, so kann der Lautsprecher auf einem separat erhältlichen Dreibein-Ständer montiert werden. Zum sicheren Transport ist eine spezielle Tragetasche  in extravaganter Optik erhältlich. Wer auf etwas Leistung verzichten kann, für den hat Devialet den 300 Euro günstigeren und „nur“ 600 Watt starken  Reactor 600 im Programm. 

 

Der Testbericht Devialet Reactor 900 (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 1300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2019 erschienen.

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KEF LSX (Test)

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Mit der kleinen Fernbedienung lassen sich Lautstärke und Quellen bestimmen.

Wie ihr Vorgänger LS50 Wireless sind die 1.200 Euro teuren und nur im Doppelpack erhältlichen LSX mehr als gewöhnliche Lautsprecher. Dank integriertem Verstärker, LAN-, Bluetooth- und WLAN-Verbindung sowie Anschlüssen für Klinke und Toslink-Kabel bilden sie ein komplettes Stereo-system.

Analog zu den LS50 Wireless arbeiten sie im Master-Slave-Prinzip. Neu ist, dass diese Verbindung zusätzlich zur LAN-Variante auch drahtlos über Wifi funktioniert. Während die kabelgebundene Wiedergabe sofort funktioniert, ist zur Nutzung von WLAN und Bluetooth die Einrichtung über die KEF Control App nötig.

Das kürzlich per Update nachgelieferte Apple Airplay 2 macht die KEF LSX zudem Multiroom-fähig. Zwar klappte die Kopplung in unserem Test problemlos, allerdings mussten wir die LSX bei jeder Hörsession erneut verbinden. Nach zu langer Inaktivität wechseln die Speaker nämlich von selbst in den Standby-Modus – ein Netztrennschalter zum Schonen der Umwelt ist nicht vorhanden.

Mit jeweils einem 70-Watt-Tiefmitteltöner und einem 30-Watt-Hochtöner steht den beiden 3,6 Kilo schweren Boxen ausreichend Leistung zur Verfügung. Die 19-Millimeter-Hochtöner sitzen in der Mitte der 115-Millimeter-Tiefmitteltöner. An der Rückseite sorgt eine Bassreflexöffnung für zusätzlichen Tiefton. Für die Extraportion Rumms kann ein Subwoofer per Kabel angeschlossen werden.

Im Juni versorgte KEF die LSX-Speaker mit einem Update für Apples Streaming-Dienst Airplay 2. Der macht die Boxen dank integriertem Apple Music und Multiroom-Funktion noch smarter. Besitzer eines Apple TV können die Lautsprecher nun problemlos mit dem Fernseher koppeln, um sie als Stereo-TV-Boxensystem zu nutzen.
Das Update vollzieht sich automatisch über die KEF-eigene „Control App“, mit der die LSX angesteuert werden. Für die Einrichtung von Airplay 2 ist jedoch zusätzlich die kostenlose Home App notwendig, für die eine Registrierung bei Apple verpflichtend ist. In unserem Test klappte das reibungslos, wer eine Hinterlegung seiner Daten bei Apple ablehnt, muss auf die neuen Funktionen allerdings verzichten.

Über AirPlay 2 lässt sich ein Multiroom-System erstellen und jedes Gerät individuell in der Lautstärke anpassen.

                                   

Ausgewachsener Klang         

Den haben die beiden Lautsprecher aber nicht nötig. Gerade im Tieftonbereich begeistern die mit Abmessungen von 15,5 x 24,0 x 18,0 Zentimeter stattlichen Smart Speaker mit mächtig Volumen und viel Dynamik. Sowohl bei Hip Hop Tracks wie Eminems „Just Lose it“ als auch bei rasantem Filmton à la „Mad Max“ fühlen sich die Bässe kernig und akzentuiert an. Mitten bringen die KEF LSX ebenfalls satt und zudem verfärbungsarm ans Ohr.

Die Master-Box bietet einen 3,5-Millimeter- und einen Toslink-Eingang, einen LAN-Ein-/Ausgang sowie einen Subwoofer-Ausgang. Die Slave-Box empfängt Signale via WLAN oder LAN – beide Speaker benötigen eine Stromversorgung. Ein Netztrennschalter ist nicht vorhanden.

Auch bei hohen Tönen geben sie sich keine Blöße und bleiben selbst bei Pegeln jenseits der Zimmerlautstärke verzerrungsarm und natürlich. So klang Michael Jacksons schrille Stimme in „Billie Jean“ ebenso authentisch wie die großartigen „Queen“-Songs im Biopic „Bohemian Rhapsody“. Einen Klangunterschied zwischen Kabel-, Bluetooth- oder WLAN-Zuspielung konnten wir in unserem Test nicht ausmachen. Klassische Klangregler sind nicht verbaut, wer den Sound aber nach eigenen Vorlieben tunen möchte, findet in der KEF Control App einen Equalizer zum Anheben und Absenken von Höhen und Tiefen. 

                                       

 

Der Testbericht KEF LSX (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 1200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag KEF LSX (Test) erschien zuerst auf audiovision.

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