Quantcast
Channel: Tests – audiovision
Viewing all 1041 articles
Browse latest View live

Trinnov Altitude 16 / Amplitude 8m (Test)

$
0
0

Aufs Wesentliche reduziert: Die schwere und robuste Fernbedienung besitzt nur die wichtigen Tasten für den Alltagsbetrieb; beleuchtet ist sie nicht.

Trinnov Audio hat zwei neue Eisen im Feuer: den AV-Prozessor „Altitude 16“ sowie die 8-Kanal-Endstufe „Amplitude 8m“.  Ein neues Traum-Duo für die Heimkino-Welt? 

Vor einem Jahr herrschte in unserem Hörlabor der Ausnahmezustand. Denn für die Ausgabe 6-2017 durften wir der Vor-End-Kombi Altitude 32 und Amplitude 8 von Trinnov auf den Zahn fühlen. Das Duo schlug die Brücke zwischen Studio-Technik und klassischer Heimkino-Anwendung – dürfte mit einem Preis von über 40.000 Euro aber für die meisten unerschwinglich sein.

Jetzt hat der französische Sound-Spezialist eine „Light“-Variante an den Start gebracht: den AV-Prozessor Altitude 16 sowie die 8-Kanal-Endstufe Amplitude 8m, die mit 14.870 bzw. 7.500 Euro zu Buche schlagen. Das ist zwar immer noch alles andere als ein Schnäppchen, doch dafür gibt es Features, die man bei normalen AV-Receivern vergeblich sucht.

Ein Highlight ist zum Beispiel die 16-Kanal-Verarbeitung des AV-Prozessors mit freier Kanalzuweisung. Letztere macht Sinn, fällt die Standard-Boxenkonfiguration bei Auro 3D oder DTS:X doch anders aus als bei Dolby Atmos. Alle drei Decoder sowie deren Upmixer (Cross-Format-Upmixing ist möglich) sind bei der Altitude 16 übrigens ab Werk an Bord. Nicht so bei der größeren Variante Altitude 32, die jedoch – mit Hardware-Erweiterung – bis zu 48 Kanäle verarbeiten kann. Im Heimkino kommt man aber auch mit 16 Kanälen für 9.1.6-Sound bestens aus. Dolby Atmos und DTS:X lassen sich so mit 6 Höhenboxen betreiben, DTS:X ist jedoch aufgrund der Decoder-Architektur auf maximal 11.1 diskrete Tonkanäle begrenzt (5.1.6 oder 7.1.4). Bei Auro 3D-Sound (13.1) bringt die Trinnov natürlich den „Voice of God“-Deckenkanal und einen vorderen Höhen-Center mit sich – plus 2 Back-Rear-Boxen. Für Sonderwünsche lassen sich einzelne Boxen entfernen oder hinzufügen und auf frei wählbare Positionen im Raum setzen. Grundsätzlich kann man mit der Trinnov auch Boxen-Set-ups jenseits der Standard-Layouts verwirklichen, da jede der 16 Endstufen sich fast jedem beliebigen Tonkanal zuweisen lässt. Eine 11.1.4-Konfiguration mit 8 individuell konfigurierbaren Surround-Boxen wäre problemlos möglich. Wer will, kann auch 16 Subwoofer betreiben. Mehr zum Boxen-Setup erfahren Sie im Kasten auf der rechten Seite. Erstklassig geriet auch das Bass-Management, das für jeden Schallwandler frei in der Frequenz definierbare Hoch- bzw. Tiefpass-Filter bietet.

Altitude 16 (oben) und Amplitude 8m: Die Verkabelung beider Geräte erfolgt ausschließlich über XLR-Buchsen, der DB25-Anschluss der Endstufe kann nur mit der Altitude 32 genutzt werden. 7 HDMI-Eingänge, 2 HDMI-Ausgänge, 3 Toslink- und 3 Koax-Buchsen (4 In / 2 Out) sowie 2 analoge Eingänge sollten für den Heimkino-Betrieb ausreichen.

Tuning-Tools vom Feinsten

Doch nicht nur die Lautsprecher-Konfiguration ist erste Sahne. So bringt die Altitude 16 wie ihre große Schwester auch Trinnovs „Optimizer“-Technik zur Analyse der Raumakustik und Klangkorrektur mit, die in Tonstudios rund um den Globus und auch in Hollywood zum Einsatz kommt. Für dessen Nutzung benötigt man Trinnovs 3D-Messmikrofon, das mit vergleichsweise günstigen 655 Euro zu Buche schlägt. Das Optimizer-Tuning-Tool arbeitet bis 96 KHz und ermittelt in Ein- oder Mehrpunkt-Messung den Frequenzgang der Boxen und linearisiert diesen unter Miteinbeziehung einer Vielzahl von manuell setzbaren Filtern – wie etwa frei definierbaren FIR- und IIR-Filtern zur Phasenkorrektur und damit Vermeidung frequenzabhängiger Laufzeitfehler. Ein Highlight ist das Ziehen von Zielkurven nach persönlichem Geschmack, auf welche der Sound getrimmt wird – und zwar für jeden Lautsprecher.

Mit dem Optimizer gibt Trinnov Klangtüftlern ein mächtiges Tuning-Tool in die Hand, dessen Ziel es ist, durch weitreichende Korrekturen für die zeitrichtige Wiedergabe ein lückenlos abbildendes Klangfeld zu erzeugen. Hier nur einige der mannigfaltigen Funktionen:3D-Einmessung aller Lautsprecher: Voraussetzung für die Arbeit des „Optimizers“ ist die Einmessung aller Boxen mit dem optional erhältlichen 3D-Mikrofon von Trinnov. Der Altitude-Prozessor erlaubt neben der Einpunkt- auch die Mehrpunkt-Messung, wobei man die Gewichtung von Haupt- und Nebenmessung manuell bestimmen darf. Alle Ergebnisse werden anhand detailreicher Graphen abgebildet, so dass man raumakustische Probleme auch optisch erspähen, mit automatischen Korrekturen vergleichen und obendrauf gezielte Klangkorrekturen selbst durchführen kann.

„Target Curve“: Für jeden Lautsprecher (oder alle zusammen) kann man im „Optimizer“ eine Zielkurve mithilfe von Ankerpunkten definieren, die als Referenz für die automatische Frequenzgangkorrektur dienen. So darf man sich den Klang nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen auf einfache, aber effektive Weise zurechtmodellieren.

„Acoustics Correcting Setting“: Der Hauptreiter des Optimizers stellt die Grundoptionen der Frequenzgang-Entzerrung bereit, etwa ob Korrekturen in Amplitude und Phase, nur in der Amplitude oder nur bei Tieftonanteilen stattfinden. Bei Einstellung von „According to L&R Speaker“ erfolgt die Entzerrung aller Boxen anhand der tonalen Eigenschaften der Front-Speaker. Unter „Maximum Boost/Attenuation“ wird der Dynamik­umfang und damit der Grad der Entzerrung bestimmt, d.h. das Anheben und Absenken von Frequenzen bis zu definierten Maximalwerten (z.B. von -10 dB bis +6 dB). Dies bewahrt nötigenfalls auch zierliche Lautsprecher vor Überlastung durch stark korrigierte Frequenzgänge. Der Amplituden-Grad der Entzerrung kann unter „Excursion Curve“ sogar für spezifische Frequenzgang-Abschnitte manuell gesetzt werden. Unter „Quantity of Early Reflections“ lässt sich das Zeitfenster bestimmen, in dem frühe Schallreflexionen in Relation zum Direktschall kompensiert werden, wobei die Länge des Zeitfensters (z.B. „3 Cycles“ für mittelgroße Heimkinos) die Menge der berücksichtigten Reflexionen bestimmt. „Resolution of Energie Response“ erlaubt nochmals eine verfeinerte Mittelung des Grades der Frequenzentzerrung unter Berücksichtigung späten Raumnachhalls.
• „Advanced Settings“: Hier können unzählige Details für die Frequenzgang-Korrektur gesetzt werden. Besonders erwähnenswert sind die regelbaren FIR- und IIR-Phasenfilter zur Vermeidung von frequenzabhängigen Laufzeitfehlern, ein „Decorrelation“-Filter für Surround-Kanäle zur Erzeugung besonders diffuser Schallfelder sowie das „Level Alignment“, das ein Feintuning der automatischen Pegelkorrektur aller Boxen ermöglicht. Es lassen sich etwa Parameter für die Gewichtung (dBA oder dBC) sowie das Zeitfenster und der Frequenzumfang definieren, die zur automatischen Ermittlung der Kanalpegel herangezogen werden.
• „Target Curve“: Hier darf man den Frequenzgang aller Boxen nach eigenen Wünschen anhand von Graphen gestalten. Mehr dazu in der Bildunterschrift.

Parallel zum „Optimizer“ steht für jeden Kanal ein parametrischer Equalizer parat, der sich frei in Frequenz, Pegel und Q-Faktor definieren lässt. Über die Taste „Processor“ wird ein Mischpult aufgerufen, das für jeden Kanal diverse Filter (Phase, Pegel, diverse EQs) in Echtzeit auf den Sound münzt oder einzelne Kanäle stummschaltet. Das ist perfekt für eine schnelle Hörkontrolle von gesetzten Filtern und für die Suche nach dem optimalen Sound. Gefundene Settings sollte man im Anschluss im „Optimizer“ aber berechnen lassen, um das amplituden- und phasenrichtige Aufspielen aller Boxen sicherzustellen. Alle Einstellungen darf man in 29 Speichern sichern.

Äußere und innere Werte

Die Altitude-Vorstufe ist überaus robust gebaut, die massive Aluminiumfront schindet ordentlich Eindruck. Im Inneren verfügt die Altitude 16 über eine etwas weniger aufwändige Stromversorgung als die große Schwester. Auch bei den Anschlüssen zieht die Altitude 16 den Kürzeren: Speziell die Profi-Interfaces wie AES-In-/Outputs (DB25), die oft im Tonstudio-Betrieb anzutreffen sind, fielen der Kostenschere zum Opfer. Aber auch die Batterie an Cinch-Ausgängen fehlt dem kleineren Modell. Kontakt zur Endstufe nimmt der AV-Prozessor nur über die XLR-Buchsen auf, auch beim Subwoofer. An Audio-Schnittstellen stehen je zwei Koax- und Toslink-Eingänge bereit, hinzu kommen je ein Koax- und Toslink-Ausgang. Analog geht es je einmal via Stereo-XLR und Stereo-Cinch in die Vorstufe, was doch etwas knapp bemessen ist.

Blick in Trinnovs Amplitude 8m: 2 riesige Ringkern-Trafos und 2 mal 4 Siebelkos sind für die Stromversorgung der 8 Hypex-Verstärkermodule zuständig.

Bei der Konfiguration der Altitude 16 kommt man mit der Fernbedienung allein nicht weit: Zum einen lassen sich mit dieser nur die wichtigsten Befehle für den Alltagsgebrauch steuern, zum anderen verzichtet die Vorstufe auf ein klassisches Onscreen-Menü, das sich über das laufende Bild legt. Zur Konfiguration gibt es stattdessen ein grafisches User Interface, das über mehrere Wege angesteuert werden kann: Kern der Altitude 16 bildet ein eingebauter PC mit Intel Core i5-Prozessor, an dessen Anschlussfeld man Monitor, Maus und Tastatur  anschließen kann. Praktischer finden wir die Option, via Ethernet und VNC-Client per Desktop-Rechner, Notebook oder Tablet auf das Benutzerinterface zuzugreifen. Ruft man die IP-Adresse des Gerätes in einem normalen Internet-Browser auf, gelangt man ebenso auf das GUI – bei dieser Variante aber mit verringertem Funktionsumfang. Übrigens: Via Internet kann die Altitude 16 auch vom Trinnov-Support durchgecheckt werden.

Video und Multimedia

Während die HDMI-Eingänge 1 bis 3 sowie einer der beiden HDMI-Ausgänge nur nach dem Standard 1.4b arbeiten (4K mit 4:2:2-Farbraum) und primär für ältere Zuspieler gedacht sind, nutzen die Eingänge 4 bis 7 sowie der zweite HMDI-Ausgang den neueren 2.0b-Standard. Auf HDR-Farbcodierungen verstehen sich aber alle HDMI-Schnittstellen. Dank Software- und Hardware-Upgrades lässt sich das HDMI-Board auch auf künftige HDMI-Versionen aufrüsten, was in dieser Preisklasse Pflicht ist – zumal HDMI 2.1 nicht mehr lange auf sich warten lassen dürfte.

Mit Features wie ARC, HDMI-Pass-Through, Video-EQ oder 4K-Upscaling kann die Altitude 16 nicht dienen, was Punkte kostet. Mager sieht es auch in Sachen Multimedia aus: kein Bluetooth, kein AirPlay, kein Multiroom und keine Streaming-Apps aus dem Web. Immerhin darf man via UpnP-Client auf NAS-Geräte zugreifen und auch die Bezahl-Streaming-Software „Roon“ wird  unterstützt.

8 Kanäle, 30 Kilo

Für den Test versorgte uns Trinnov auch mit der neuen und 7.500 Euro teuren 8-Kanal-Endstufe Amplitude 8m, die sich von ihrer größeren Schwester Amplitude 8 nicht nur durch den Namenszusatz „m“ unterscheidet. Mit 30 Kilo Gewicht wiegt sie 15 Kilogramm weniger, das Gehäuse schrumpfte und auch die Leistung hat Trinnov etwas zurückgefahren. Im Inneren versorgen zwei große Ringkerntrafos 8 Class D-Verstärker vom Typ Hypex NC-500. Die Verarbeitung ist genauso erstklassig wie beim größeren Modell.

Tonqualität Surround

Mit kraftvollen 7 x 342 Watt an 4 Ohm und damit einer Gesamtleistung von knapp 2.400 Watt ist die Amplitude 8m nicht in die Knie zu zwingen. Die knapp 200 Watt an 4-Ohm-Last im Stereo-Betrieb kamen uns im Vergleich mit den restlichen Leistungswerten aber etwas wenig vor. Eine Rücksprache mit Trinnov ergab, dass unser Testmuster hier vermutlich nicht korrekt arbeitet – es sollten deutlich mehr Watt sein.

Gespannt waren wir natürlich auf den Hörtest an einem 5.1.2-Lautsprecher-Set – mehr ging mangels einer zweiten Amplitude 8m leider nicht.  Doch auch mit nur einem Paar Höhenboxen zauberte das Duo feinsten Raumklang in unseren Hörraum. Dynamisch zupackend, überaus feinauflösend und ungemein räumlich strömte der Mehrkanal-Sound aus den Lautsprechern – schon ohne Einmessung aller Boxen. Besagte Korrektur mittels Optimizer verlief dank Hilfefunktion problemlos, die Wirkung war deutlich hörbar: Plötzlich klang es aufgeräumter und größer, mit perfekter Transparenz und Klarheit wurden feinste Tondetails sauber hörbar, die andere Geräte gerne mal verschleifen.

Rock-musik mit Atmos-Sound etwa von Metallicas „Through the Never“-Blu-ray donnerte wahrlich livehaftig und auch bei gefühlter Original-Lautstärke noch stressfrei aus den Boxen. Klassische Musik wie Gattis Einspielung von Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“ (Auro 9.1) floss mit faszinierender Räumlichkeit durch den Hörraum, der feine Details auftat und sich so zum Konzertsaal verwandelte. DSD-Streams von SACD versteht die Vorstufe dagegen nicht, weshalb Mehrkanal-Sound von SACD im Player zu PCM-Ton gewandelt werden muss. Polyphone Vokalmusik aus der Renaissance-Zeit („Stile Antico – Heavenly Harmonies“) füllte aber auch im 5.1-PCM-Format wunderbar luftig, kristallklar und mit faszinierenden Hallfahnen unseren Hörraum.

Das innovative Boxensetup des „Altitude 16“-AV-Prozessors lässt dem Nutzer meist freie Hand bei der Auswahl und Positionierung aller Lautsprecher.

Die Konfiguration der „Altitude 16“ berücksichtigt jedes erdenkliche Boxen-Setup bis 16 Kanäle. Die Grafik in der Mitte zeigt in diesem Fall, an welchen Positionen man Boxen positionieren kann. Sie erscheint, sobald man den „Add Speaker“-Button drückt, die Auswahl erfolgt u.a. per Mausklick auf die gewünschte Box in der Grafik.

1. Über das Initial-Layout gelangt man zu vorprogrammierten Boxen-Layouts, die von 2.0 bis 13.1 und 9.1.6 reichen. Die Buttons ADD und REMOVE erlauben die Erweiterung bzw. Verkleinerung des Setups nach eigenem Wunsch. Über Set Gain nimmt man die manuelle Pegelanpassung der Kanäle vor.
2. Mit CONTROLS und DIMENSIONS steuert man die Ansicht der 3D-Vorschaugrafik, welche alle gesetzten Lautsprecher im virtuellen Raum anzeigt. Beim Setzen neuer Boxen werden zudem alle möglichen Positionen verbildlicht, die man den Lautsprechern zuweisen kann.
3. Hier werden alle Lautsprecher nach Kanälen der Reihe nach aufgeführt. Für jedes 2D- und 3D-Tonformat kann separat über Reiter die Position einer jeden Box im Raum bestimmt werden, was auch den Parallelbetrieb von Atmos mit DTS:X und Auro 3D ermöglicht.
4. Amplification erlaubt das Bi-, Tri- und Quadri-Amping einer Box, mit Low freq cut-off werden die entsprechenden Trennfrequenzen gesetzt.
5. Für jeden Kanal steht ein parametrischer Equalizer (PEQ) zur Verfügung. Über Out wird jeder Kanal einem spezifischen Vorverstärker-Ausgang zugewiesen. Pink Noise sendet ein Testsignal an den gewählten Kanal.

Obligatorisch ging es weiter mit Dolbys Atmos-Trailern. Bei „Amaze“ schob die Trinnov-Kombi derartige Bassbeben in die Runde, dass unweigerlich alles im Hörraum vibrierte. Dabei tönte es trocken, ultratief und konturiert. Auch bei der Räumlichkeit und Ortbarkeit von Effekten leistete sich das Gespann keine Patzer und brachte die Ambient- und Naturgeräusche erstaunlich glaubwürdig zu Gehör. Richtig die Post ging auch bei „Ghost in the Shell“ im Atmos-Mix ab: Das Kampfpanzer-Finale begeisterte mit satter Dynamik und ungemein fein nuancierten Bässen, die nicht pausenlos drauf los wummerten. Auch Effekte schossen grob- wie feindynamisch präzise im Raum umher. Dabei steckte die Kombi auch Extrem-Pegel locker weg.

Mit Stereo-Musik klang es ebenfalls prächtig, wobei wir auch hier das Hören mit aktivem Optimizer der „Bypass“-Variante vorzogen – damit spielte die Kombi noch präziser, greifbarer, tonal ausgewogener und im Bass auf den Punkt. Selbst nur mittelmäßig produzierte Pop-Musik versprühte so ihren Reiz, hochwertige Jazz- oder Klassikaufnahmen profitierten von den Trinnov-Künsten hörbar, so dass die Zeit wie im Fluge verging – und wir immer wieder dazu verlockt wurden, den Lautstärkeregler ein wenig weiter aufzudrehen.       

 

Der Testbericht Trinnov Altitude 16 / Amplitude 8m (Gesamtwertung: 91, Preis/UVP: 22300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Trinnov Altitude 16 / Amplitude 8m (Test) erschien zuerst auf audiovision.


Nubert NuLine 334 (Test)

$
0
0

Das ganz große Set aus der nuLine von Nubert verspricht ein Heimkino-Erlebnis mit echtem Suchtpotential.

Der nuLine AW-1100 lässt sich per Fernbedienung bequem vom Hörplatz aus einstellen.

 

 

Die nuLine-Serie des schwäbischen Boxenbauers Nubert ist mehr als nur einen Blick wert. Im Design sind die Lautsprecher der mittleren Serie allerdings eher konservativ gestaltet: Sie bietet klassische Quader-Gehäuse auf der eher schlanken Seite mit glatten, klar gestalteten Flächen. Diese Schallwandler passen in eine Vielzahl von Wohnlandschaften und ziehen die Blicke nicht ungebührlich auf sich.

Technisch hingegen legen die Entwickler aus Schwäbisch Gmünd jegliche Zurückhaltung ab. Entsprechend gespannt waren wir auf das praktisch größtmögliche nuLine Set, bestehend aus dem nagelneuen Serien-Flaggschiff nuLine 334, dem Center nuLine CS-174, den Surrounds nuLine 34 und dem bewährten Subwoofer nuLine AW-1100.

Technik

Als Serien-Primus soll die nuLine 334 natürlich eine möglichst tiefreichende und voluminöse Basswiedergabe bieten. Deshalb bekam sie gleich drei Basschassis mit jeweils 18 Zentimetern Durchmesser eingepflanzt, die zudem über je 30 Millimeter Maximalhub verfügen – also richtig Luft bewegen können. Rechnet man alle sechs Tieftöner eines Stereo-Paares zusammen, kommt man auf die Membranfläche eines 38-Zentimeter-Chassis, was einem XXL-Subwoofer entspricht.

Bei etwa 350 Hertz übergeben die drei Treiber an den ganz oben auf der Schallwand sitzenden 12-Zentimeter-Mitteltöner. Dessen Flachmembran haben die Nubert-Entwickler durch viel Feinarbeit die für diese Art Schwingeinheit sonst typischen ausgeprägten Partialschwingungen teils ausgetrieben, teils in höhere, nicht mehr störende Frequenzbereiche weggeschoben. Größter Nutznießer dieser Arbeit ist der benachbarte Hochtöner, der statt eines zerklüfteten, zu Reflexionen und Diffraktion neigenden Konus eine fast vollflächig zur Schallwand plane Oberfläche vorfindet und so homogener abstrahlen kann. Als Hochtöner kommt der sogenannte nuOva zum Einsatz, dessen 26-Milllimeter-Kalotte seitlich versetzt auf der ovalen Frontplatte platziert und dadurch unterschiedlich weit von den seit-lichen Gehäusekanten entfernt ist. Die von diesen verursachten Diffraktionseffekte verteilen sich über einen weit größeren Frequenzbereich als bei symmetrischer Anordnung, was nicht nur für eine höhere Linearität der Frequenzgänge, sondern auch für eine präzisere Ortbarkeit sorgt.

Die Frequenzweiche der nuLine 334 baut Nubert extrem aufwändig: Insgesamt drei Platinen sind notwendig, um die Fülle der Bauteile unterzubringen.

Immer wieder eine lobende Erwähnung wert ist die Flexibilität, mit der sich Nuberts Lautsprecher an Raum, Aufstellung und Geschmack anpassen lassen. So liefert der Hersteller beispielsweise passende Pfropfen mit, über die sich eine oder beide Bassreflexöffnungen verschließen lassen, um überbordender oder dröhnender Basswiedergabe Herr zu werden. Ist der Tieftonpegel immer noch zu hoch, lässt er sich per Schalter auf dem massiven Anschlussterminal nochmals absenken. Für den Hochtonbereich ist sogar ein Schalter mit drei Pegelstufen vorhanden.

Diesen Schalter bringt auch der Center nuLine CS-174 mit, ebenso wie Hoch- und Mitteltöner gleichen Typs. Letzterer ist allerdings gleich zweifach links und rechts neben dem mittig montierten Hochtöner vorhanden, um für ein möglichst gleichmäßiges Rundstrahlverhalten zu sorgen. Noch weiter außen sitzen zwei Tieftöner mit je 11 Zentimetern Durchmesser, die mit maximal 15 Millimetern ebenfalls sehr langhubig ausgelegt sind. Für die Surroundkanäle kommen die nuLine 34 zum Einsatz, vergleichsweise stämmige Regalboxen, die ein Exemplar des 18-Zentimeter-Tieftöners mit der nuOva-Kalotte vereinen.

Mit einer Gegebenheit müssen alle Lautsprecher-Entwickler kämpfen: Sie können nicht wissen, in welchem Raum ihre Boxen aufgestellt werden. Diese Information wäre aber recht hilfreich, weil sich Wohnräume in ihrer Akustik erheblich unterscheiden. Die Entwicklungsabteilung von Nubert hat schon früh die Entscheidung getroffen, zumindest etwas Flexibilität in die eigenen Lautsprecher einzubauen, damit sie sich an unterschiedliche Gegebenheiten anpassen. Besagte Anpassung wurde dann regelmäßig überarbeitet und ergänzt.

Mit zwei Schaltern im Anschlussterminal lässt sich die nuLine 334 an unterschiedliche Raumakustiken anpassen.

Das aktuelle Flaggschiff der nuLine-Serie, die nu­Line 334, bringt eine dreistufige Justage-Möglichkeit mit: Als Erstes legt der Hersteller passende Pfropfen für die beiden Bassreflexrohre auf der Rückwand bei. Vor allem bei allzu dichter Aufstellung vor einer Wand ist es ratsam, eine oder beide der Öffnungen zu verschließen, um eine zu laute oder dröhnende Basswiedergabe zu verhindern. Reicht das noch nicht, lässt sich der Tieftonpegel über einen Schalter im Anschlussterminal der Boxen weiter verringern.
Neben dem Verhalten im Bass unterscheiden sich Räume vor allem im Hochtonbereich: Ein modern eingerichteter Raum mit vielen glatten Flächen weist erheblich mehr Reflexionen auf als ein Raum mit Teppichen und Polstermöbeln. Der dreistufige Höhen-Schalter im Anschlussfeld des Lautsprechers sorgt auch hier für Ausgleich: Bei vielen Reflexionen ist eher die Einstellung „sanft“ angeraten, während bei größerer Hochton-Bedämpfung im Raum eher „Neutral“ oder „Brillant“ sinnvoll ist.

Der Subwoofer nuLine AW-1100 ist ein alter Bekannter, der schon seit 2013 im Programm der Schwaben zu finden ist. Auch heute noch beeindruckt er durch sein 30-Zentimeter-Chassis, das nahezu 50 Millimeter Maximalhub ausführen kann und durch ein massives Bassreflexrohr auf der Rückseite unterstützt wird. Die integrierte Endstufe bietet  320 Watt Nennleistung, was für satte Pegel locker ausreichen sollte. Sämtliche Funktionen wie beispielsweise Trennfrequenz, Pegel und Phase lassen sich per Fernbedienung bequem vom Sessel aus einstellen.

Tonqualität Surround

Der AW-1100 (Einzeltest in audiovision 6-2013) hat nichts verlernt, wie schon die Messwerte zeigen: Satte 108 Dezibel Maximal-pegel und eine untere Grenzfrequenz von 23,2 Hertz versprechen ein sattes Tiefton-Fundament. Die Frequenzgänge von Frontboxen, Center und Surrounds weisen nur unwesentliche Welligkeiten auf und verlaufen ausgewogen mit ganz leicht zurückgenommenem Mitteltonbereich. Das Rundstrahldiagramm des Centers zeigt nur an einer Stelle im Mitteltonbereich eine deutliche Absenkung unter großen Winkeln. Auch Zuhörern, die seitlich von ihm sitzen, dürfen mit guter Sprachverständlichkeit rechnen.

Angesichts der erwarteten Tiefbass-Fähigkeiten war es praktisch unvermeidlich, dass als Erstes „Terminator – Die Erlösung“ in unserem Blu-ray-Player landete – eine gute Entscheidung. Denn diese Kraft und diesen Tiefgang muss man gehört beziehungsweise gefühlt haben, um sie wirklich würdigen zu können. Bei der Abschleppwagenszene krachen die Roboter derart dynamisch und nachdrücklich in die Schrottautos, dass auch diejenigen, die die Szene schon kennen, immer wieder zusammenzucken. Die Shotgun-Schüsse dringen bis in die Magengrube, genau wie der überfliegende Roboter auf der Brücke, der den ganzen Raum in fühlbare Schwingung versetzt.

Den Heimkino-Spaß komplettieren die Nuberts mit einer lockeren, dynamischen und ausgesprochen räumlichen Darstellung des Mittel- und Hochtonbereichs, wie sie zum Beispiel mit Omar Hakims „Listen Up!“ demonstrieren. Der Zuhörer fühlt sich richtiggehend als Mitglied der Band, die Lautsprecher versetzten ihn mühelos und glaubwürdig mitten ins Musikgeschehen – ein Riesenspaß, der so nicht vielen anderen Boxensets gelingt. Auch in Sachen Maximalpegel sind die schwäbischen Boxen wahrlich keine Kinder von Traurigkeit, Kino-Normpegel schütteln sie problemlos aus den Membranen, es darf auch gerne mehr sein.

Tonqualität Stereo

Es durfte angesichts der üppigen Bestückung schon vermutet werden: Auf einen Subwoofer sind die nuLine 334 im Stereobetrieb nicht angewiesen. Sie bringen tiefe Töne souverän, mit erstaunlichem Tiefgang und sehr konturiert. Noch wichtiger ist aber ihr ausgewogenes, natürliches und luftiges Spiel, das Musikhören zum spannenden und letztendlich entspannenden Erlebnis macht. Mit der aktuellen CD von Toto „40 Trips Around the Sun“, bei der neben drei neuen Titeln auch alte Hits wie „Africa“ oder „Rosanna“ in neu gemasterter Form erstrahlen dürfen, arbeiten die Nuberts mühelos heraus, wie viele bisher nicht wahrgenommene Details in den alten und eigentlich sattsam bekannten Aufnahmen noch versteckt waren.                 

Der Testbericht Nubert NuLine 334 (Gesamtwertung: 91, Preis/UVP: 4800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Nubert NuLine 334 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Onkyo TX-NR686 (Test)

$
0
0

Onkyo: Auch die übersichtliche Fernbedienung des TX-NR686 verfügt über untere, spitze Ecken. Positiv: Die Volume-Tasten sind frei positioniert.

Alle Jahre wieder bringen die Receiver-Hersteller neue Modelle auf den Markt und nicht immer ist es leicht, den Kunden Innovatives und/oder Nützliches zu präsentieren. Im Falle des Onkyo TX-NR686 gibt es aber einige sinnvolle Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger TX-NR676E (Test in Ausgabe 9-2017).

Neu bei einem Onkyo-Gerät der 6er-Serie ist die THX-Select-Zertifizierung, die nicht nur in der Einsteigerklasse Seltenheitswert besitzt. Denn bei vielen Herstellern spielt THX keine Rolle mehr. Dank THX-Standard erfüllt der 650 Euro teure AV-Receiver die Leistungsvorgaben nach THX-Norm für kleine bis mittlere Räume. Hinzu kommen die THX-Klangschaltungen „Cinema“, „Music“ und „Game“. Aufgerüstet wurde auch die Streaming-Sektion: Zu Googles Chromecast gesellt sich nun der Google Assistant für sprachgesteuertes Music-Streaming. Voraussetzung hierfür ist allerdings ein kompatibler Lautsprecher, der die Sprachbefehle an Google sendet – wie etwa Onkyos Smart Speaker G3. Zudem integrierten die Ingenieure in Onkyos Controller App den Dienst Amazon Music; weiterhin sind Spotify, Tidal und Deezer verfügbar.

Ausstattung und Technik

Das Aussehen des in Schwarz oder Silber erhält-lichen Receivers hat sich im Vergleich zum Vorgänger TX-NR676 kaum verändert, jedoch wurde das geschmeidig laufende Lautstärkerad umgestaltet; es befindet sich nun etwas tiefer und ist damit besser greifbar. Auf der Rückseite blieb alles beim Alten: Dort findet man 2 HDMI-Ausgänge sowie 6 HDMI-Eingänge nach dem 2.0-Standard; auch die HDMI-Schnittstelle vorn nimmt 4K- bzw. HDCP 2.2-Signale entgegen. Zu 6 analogen Stereo-Cinch-Eingängen gesellen sich eine Phono-Platine sowie 3 digitale S/PDIF-Inputs.

Gut bestückt: Alle 9 HDMI-Buchsen (eine vorne) verstehen 4k/60p sowie den HDCP-2.2-Kopierschutz. Zu 6 analogen Cinch-Eingängen gesellen sich 3 digitale S/PDIF-Buchsen sowie ein Phono-Eingang für den Schallplattenspieler. Die beiden klappbaren Antennen sollen besten Bluetooth- und WLAN-Empfang gewährleisten.

Unverändert blieb auch das Boxen-Layout: Da der TX-NR686 nur 7 Endstufen besitzt, lassen sich mit ihm maximal 7.2- bzw. 5.2.2-Layouts mit 2 Deckenboxen für 3D-Ton verwirklichen. Aufgrund fehlender Pre-outs bleibt der Mehrkanal-Sound auf 7 Kanäle plus 2 Subwoofer beschränkt; 9-Kanal-Ton und mehr gibt es bei Onkyo erst ab der größeren RZ-Baureihe. Freie Endstufen kann man auch für das Bi-Amping der Hauptlautsprecher oder die aktive Beschallung eines zweiten Raumes nutzen; alternativ liefern die Pre-outs Tonsignale für eine zweite Hörzone.

Boxen-Setup: Bei 7.1- bzw. 5.1.2-Kanälen ist Schluss. Deckenboxen lassen sich vorn, mittig und hinten setzten.

Die Boxenkonfiguration erlaubt die Platzierung der beiden Höhenboxen als „Height“-Speaker vorne wie hinten, bei „Top“-Positionen sind vorn, mittig und hinten möglich. Natürlich werden auch Dolby-Enabled-Speaker (Aufsatzboxen) unterstützt. Für deren zeitrichtiges Abstrahlen setzt Onkyo auf eine Phasenkalibrierung mittels „Accu-Reflex“. Die beiden anstöpselbaren Subwoofer können leider nicht getrennt geregelt werden, es tönt aus beiden Ausgängen stets dasselbe Signal.

Der manuelle Equalizer besitzt 15 Bänder, von denen sich aber nur 9 gleichzeitig aktivieren lassen.

Onkyos Einmess-Automatik „AccuEQ“ beschränkt sich auf nur einen Messpunkt und liefert auch nur eine entzerrte EQ-Zielkurve, die wahl-weise auf alle Boxen anwendbar ist oder die Hauptlautsprecher ausspart. Den Equalizer darf man auch parallel zu AccuEQ aktivieren, er greift aber nur bei Boxen-Paaren. Von den 15 Bändern lassen sich 9 gleichzeitig aktivieren, die Filter reichen von 25 bis 16 kHz. Schelte gibt es für die zu großen Distanz- und Pegelschritte von 3 Zentimetern respektive 1dB-Einheiten; besser wären 1 Zentimeter bzw. 0,5 Dezibel. Nichts zu meckern haben wir am Crossover-Management, das für jedes Boxenpaar Trennfrequenzen zwischen 40 bis 200 Hertz bereitstellt, am Subwoofer zwischen 80 und 120 Hertz.

Das Cross-Format-Upmixing ist nun auch bei Onkyo möglich, wie das Menü-Foto bezeugt.

Zu den Decodern für Dolby Atmos und DTS:X gesellen sich deren Upmixer Dolby Surround und DTS Neural:X. Auf Auro 3D muss man bei Onkyo auch 2018 verzichten. Im Gegensatz zu älteren AV-Receivern des Hauses erlaubt der TX-NR686 das Cross-Format-Upmixing. So können DTS-Signale mit Dolby-Decodern wiedergegeben werden und umgekehrt. Ausnahme bildet nativer 3D-Ton. Die drei THX-Klangprogramme unterstützen keine Höhenboxen und funktionieren mit allen Tonsignalen außer Dolby Atmos und DTS:X.

Video und Multimedia

Das Videoboard des TX-NR686 verarbeitet 4K/60p-Signale samt HDCP2.2, HDR10, Dolby Vision und HLG und ist damit noch aktuell. Receiver mit HDMI 2.1 kommen vermutlich erst nächstes Jahr auf den Markt. Verzichten muss man auf einen Video-Scaler und Video-Equalizer, was Punkte kostet. Das Gerät schleift Videosignale 1:1 durch. Das manuell einstellbare Lip-Sync-Delay verfügt über einen großen Regelbereich von -100 bis +500 Millisekunden.

Komfortables Musikhören und Multiroom-Anwendungen ermöglicht Onkyos „Controller“-App. Mit FlareConnect, DTS Play-Fi und Chromecast bietet der Receiver viele Streaming-Technologien. Zudem nimmt der Onkyo Kontakt zur Musik über AirPlay, Bluetooth, DLNA-Client sowie USB auf, der Media-player akzeptiert Hi-Res-Dateien (unter anderem FLAC, WAV, AIFF, ALAC) mit 192 kHz / 24 Bit sowie DSD-Dateien bis 5,6 MHz. Für die D/A-Wandlung ist ein AK4458-Chip mit 384 kHz / 32 Bit von AKM zuständig.

Bei „Play-Fi“ handelt es sich um ein Streaming-Protokoll von Soundspezialist DTS, dessen Funktionsumfang der Konkurrenz (HEOS, MusicCast, FireConnect, etc.) ähnelt: So ermöglicht die kostenlose „Play-Fi“-App das Musikstreaming zu „Play-Fi“-fähigen Geräten sowie das Einrichten von Multiroom-Anlagen und deren Steuerung durch einen oder mehrere Benutzer.
Zudem kann man auf die wichtigsten Online-Dienste wie Spotify, Deezer, Napster, Qobuz und Tidal zugreifen, auch das Netzwerkstreaming mit DLNA ist möglich. Unterstützt wird die verlustfreie Audioübertragung mit bis zu 24 Bit / 192 kHz via Wi-Fi, Ethernet und Stromnetz. Im Gegensatz zur Konkurrenz gibt es die „Play-Fi“-App nicht nur für Android- und iOS-Geräte, sondern auch für Kindle Fire und sogar normale Windows-PCs (ab Windows 7).

Tonqualität

Im Messlabor konnte der TX-NR686 in den meisten Disziplinen an die Werte des Vorgängers anknüpfen: 175 bzw. 149 Watt pro Kanal bei Stereo (4 / 6 Ohm) sind in dieser Preisklasse hervorragend und auch bei 7 zeitgleich ausgelasteten Endstufen lieferte der kleine Receiver immer noch 82 bzw. 69 Watt (4 / 6 Ohm). Einen Knacks machte unser Testmuster im 5-Kanal-Betrieb an 4 Ohm: Hier sank die Leistung pro Kanal im Vergleich zum Vorjahresmodell um rund 20 Watt. 98 Watt an 6 Ohm entsprach dagegen der 5-Kanal-Leistung des TX-NR676E.

Im Hörtest spielte dies aber praktisch keine Rolle. Hier entpuppte sich der Onkyo als kein Kind von Traurigkeit, er musizierte dynamisch und druckvoll, wobei Rockmusik besonders lebendig und mit hohem Spaßfaktor schallte. Klassikaufnahmen fehlte es dagegen etwas an Geschmeidigkeit, wie 5.1-Barock-Musik von einer SACD offenbarte. Auch löste der TX-NR686 komplexe Orchester-Arrangements nicht so durchhörbar und weitläufig auf, wie das teurere AV-Receiver vermögen.

Die Einmessung verlief schnell und ohne Komplikationen, allerdings mussten wir die Crossover-Frequenzen und Distanzen etwas nachjustieren. Mit aktivem AccuEQ rotierten als Nächstes Atmos-Trailer im Player: Im „Amaze“-Clip drückte der „Powerful Bass“ überaus ordentlich und konturiert – und nicht so überzogen, wie wir das von Onkyo-Geräten mitunter gewohnt sind. Die umherfliegenden Effekte waren sauber im Raum ortbar, auch wenn das Schallfeld etwas größer hätte sein dürfen. Bei „Audiosphere“ hob der Japaner die Synthesizer-Klänge gut wahrnehmbar in die Höhe, allerdings nicht so punktgenau, wie es mit vier Decken-Lautsprechern möglich wäre. Im Actionfinale von „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) überzeugte der Onkyo mit ortbarer und großer Effektkulisse, nur beim Bass wünschten wir uns etwas mehr Präzision und Tiefe. Die „Late Night“-Schaltung kappt zuverlässig Dynamikspitzen und eignet sich daher gut für das Leisehören zu später Stunde.

Auch bei Stereo-Musik im Pure-Direct-Modus, der alle für die Wiedergabe nicht zwingend benötigten Komponenten umgeht, machte der Onkyo mit seiner direkten, druckvollen und feinauflösenden Spielart viel Spaß.        

Der Testbericht Onkyo TX-NR686 (Gesamtwertung: 76, Preis/UVP: 650 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Onkyo TX-NR686 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Sony UBP-X700 (Test)

$
0
0

Schrumpfkur: Die Fernbedienung fällt kompakter und weniger hochwertig aus als bei den teureren Brüdern, hat aber alle wichtigen Tasten an Bord. Auch dank einer Ausbuchtung auf der Rückseite für den Zeigefinger liegt sie gut in der Hand.

Sonys neuer 4K-Blu-ray-Einsteiger UBP-X700 kommt kompakter als seine Vorgänger daher – trotzdem wartet der Kleine mit einem exklusiven Feature auf: Dolby Vision

Nachdem Sony mit dem 800 Euro teuren UBP-X1000ES (Test in 2-2018) preislich in Oppo-Regionen vorstieß, bedient man mit dem 270 Euro günstigen UBP-X700 das untere Ende des Preisspektrums. Das 400-Euro-Modell UBP-X800 (Test in 7-2018) bleibt weiterhin im Programm.

Angesichts dieser Differenzen stellt sich die Frage, wo man den Rotstift angesetzt hat. Eine der Antworten gibt bereits ein Blick auf das Gehäuse. Denn statt der klassischen Hifi-Breite von 43 bringt es der UBP-X700 nur auf 32 Zentimeter, auch die Tiefe schrumpft von 26,5 auf 21,7 Zentimeter. Platz für das Netzteil fanden die Japaner offenbar nicht mehr, so muss die Stromversorgung eine externe 220V-Einheit mit 12V-Ausgang übernehmen. Auch die Materialanmutung fällt im Vergleich zu den größeren Brüdern minderwertiger aus. So wirkt das mit einer Klavierlack-Front versehene Kunststoffgehäuse nicht sonderlich robust, auf eine Metall-schienen-Verstrebung zur Minderung der Vibrationen wurde ebenfalls verzichtet. Genauso wie auf ein Display (ein Schicksal, dass der UBP-X700 mit dem UBP-X800 teilt), lediglich eine LED-Leuchte gibt Auskunft darüber, ob das Gerät in Betrieb ist. Im Gegensatz zu den größeren Brüdern ist die USB-Öffnung vorne rechts offen.

Ausstattung und Technik

Apropos Betrieb, der UBP-X700 verfügt über eine Abschaltautomatik, die ihn nach 20 Minuten in den Standby-Modus versetzt, der 0,35 Watt aus der Steckdose zieht. Das ist beachtlich, kommt die eher schlicht gelagerte Disc-Lade bei Betätigung der Auswurf-Taste (neben der An/Aus-Taste die einzige am Gerät) doch unmittelbar zum Vorschein. Das Laufwerk verrichtet seine Tätigkeit meist recht leise, lediglich zu Beginn einiger UHD-Scheiben kann es schon mal etwas lauter werden. Auch scheint die Fehlerkorrektur bei 4K-Discs weniger effektiv zu arbeiten als bei normalen Blu-rays oder DVDs – ein Fettfleck oder Staub führte zumindest in unseren Tests recht schnell zu Aussetzern. 

Ausschließlich digital: Bild und Ton werden über zwei HDMI- oder einen koaxialen Ausgang an den Receiver beziehungsweise das Display geschickt. Als Alternative zum eingebauten WLAN (2,4 GHz) steht ein Ethernetport (100 Mbit/s) zur Verfügung. Die gelbe Buchse ganz links ist für das externe Netzteil. Einen USB-Port gibt es nur auf der Vorderseite.

Von der Rückseite gibt es Positives zu berichten. Denn auch Sonys Kleinster verfügt über zwei HDMI-Ausgänge (einer davon nur für den Ton) sowie einen koaxialen Digitalausgang und einen LAN-Anschluss (limitiert auf 100 Mbit/s). Natürlich nimmt der Player auch kabellos Kontakt mit seiner Umwelt auf, allerdings nur im 2,4-GHz-Band, was nicht gerade zeitgemäß ist. Die Netzwerkfähigkeit begrenzt sich auf den heimischen NAS-Server, Bluetooth wird nicht unterstützt. Via Screen-Mirroring-Funktion kann man den Handy- oder Tablet-Screen auf den TV übertragen.

Tausende Filme, Serien und Dokus auf Knopfdruck – Internet und Online-Videotheken machen es möglich. Das Entertainment-Angebot des Sony umfasst aber nur rund ein Dutzend Apps, darunter die kommmerziellen Streaming-Platzhirsche Netflix und Amazon Video, aber auch unbekanntere Vertreter wie Mubi und Netzkino für Fans ausgefallener Filmkost.

Vom Home-Menü aus lassen sich alle Funktionen des Players inklusive Internet-Apps aufrufen, darunter Amazon Video, Netflix und YouTube.

Leider fehlt Maxdome, ebenso wie Mediatheken von Fernsehsendern, für das Musik-Streaming ist Spotify zuständig. YouTube ist an Bord, bei manchen Clips kam es aber zu Bildrucklern. SD- und HD-Inhalte skaliert der Player automatisch auf 4K-Auflösung, HDR-Videos werden unterstützt.

4K/HDR-Clips von YouTube werden auch in HDR an den Fernseher gereicht, wie die Einblendung oben links belegt.

In Sachen mediale Vielfalt macht der UBP-X700 eine gute Figur. Er kann nicht nur UHD-Blu-rays, normale Blu-rays (2D und 3D), DVDs und CDs wiedergeben, sondern spielt auch Super Audio CDs ab – ein in dieser Preisklasse einmaliges Feature. Wer DVD-Audio-Scheiben wiedergeben möchte, muss nach wie vor zum X800 oder X1000ES greifen. Auch die High-Resolution-Audio-Zertifizierung bleibt den größeren Brüdern vorbehalten. An Lossless-Codecs werden DSD (bis 11,2 MHz), FLAC, ALAC und WAV abgespielt, an verlustbehafteten Formaten stehen unter anderem AAC und MP3 zur Verfügung. Die „DSEE HX“-Technologie zum Aufpäppeln von MP3s fiel leider dem Rotstift zum Opfer.

Vorbildlich informiert der UBP-X700 über die AV-Codecs samt den entsprechenden Bitraten.

Die Bedienung sowie die Einrichtung erfolgt dank übersichtlicher Menüs selbsterklärend. Die Fernbedienung macht optisch wie haptisch zwar nicht viel her und hat auch keinen Ziffernblock, liegt aber gut in der Hand und verfügt über Schnellwahltasten für Audio und Untertitel – selbst für eine Netflix-Taste war Platz. Sehr gut gefällt das flotte Vorspulen, ebenfalls lobenswert ist die detaillierte Informationsanzeige über AV-Codecs.

Bild- und Tonqualität

Die wichtigste Disziplin für einen UHD-Blu-ray-Player ist natürlich die Wiedergabe von UHD-Blu-rays. Hier liefert der UBP-X700 hervorragende Ergebnisse, die mit bloßem Auge nicht von denen der teureren Sony-Modelle zu unterscheiden sind. Vorzeige-Videos wie „Postcards from Stockholm“ von der „Best of 4K“-Disc sehen gestochen scharf und feinauflösend aus. Auch eher düsteres Material wie in „Batman v Superman“ meistert der Sony bra-vourös. Auf Wunsch wird die 4:2:0-Farbauf-ösung des 4K-Disc-Formats auf bis zu YCbCr 4:4:4 konvertiert. Apropos konvertiert. Ein eigens entwickelter Algorithmus soll für eine bestmögliche Bildqualität auf SDR-Geräten sorgen. Über eine Dynamikbereichanpassung für lichtschwache HDR-Fernseher oder Projektoren, wie sie unter anderem die Panasonic-Modelle bieten, verfügt der UBP-X700 allerdings nicht – Punktabzug.

Bei HDR-Material auf HDR-Displays stehen die Modi „Heller Raum“ und „Dunkler Raum“ nicht zur Verfügung.

Dafür unterstützt er als erster Scheibendreher von Sony neben HDR10 auch Dolby Vision, allerdings erst nach einem für den Sommer geplanten Firmware-Update. Mit dem jüngst von der Blu-ray-Disc-Association verabschiedeten Standard HDR10+ kann der UBP-X700 hingegen nichts anfangen. Bis jetzt sind Inhalte im Format HDR10+ aber auch nur über Streaming-Plattformen wie Amazon verfügbar.     

Der Menüpunkt HDR-Konvertierung wird erst sichtbar, wenn die HDR-Wiedergabe auf „aus“ steht oder kein HDR-Display angeschlossen ist. Die Anpassung des Dynamik­bereichs fällt mit 5 Schritten weniger engmaschig aus als bei den Panasonic-Modellen.

Beim Video-Equalizer konnten wir keine Unterschiede zu den großen Brüdern feststellen. Neben den drei Rauschfiltern FNR (Frame Noise Reduction), BNR (Blockrauschfilter) und MNR (Moskitorauschfilter) lassen sich Kontrast, Helligkeit, Farbe und Farbton regeln. Das ist ordentlich, aber der hauseigene UHP-H1 (Test in 9-2016) und die 4K-Konkurrenz von Panasonic haben hier ausgefeiltere Video-Filter zu bieten. Blu-rays und DVDs können auf Wunsch sauber auf bis zu 4K/60p-Auflösung skaliert werden, die Ausgabe der Original-Auflösung ist im Gegensatz zum UBP-X800/UBP-X1000ES nicht mehr möglich. Meist (so auch in unserer Geräte-Konstellation) ist das Ergebnis aber ohnehin besser, wenn die Skalierung bereits bei der Quelle erfolgt.                                                     

Der Testbericht Sony UBP-X700 (Gesamtwertung: 76, Preis/UVP: 270 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Sony UBP-X700 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Epson EH-LS100 (Test)

$
0
0

Epsons Ultrakurzdistanz-Projektor EH-LS100 schickt sich an, den Großbildfernseher im Wohnzimmer abzulösen. Ein nahe Wandaufstellung, Laserlicht und 2K-Auflösung machen das möglich.  Ganz aus dem Nichts kommt das Bild allerdings nicht, denn mit 49,4 x 43,7 x 18,8 Zentimetern fällt der schwarze und nicht übermäßig edel anmutende Beamer recht groß aus.

LCD, Laser und 2K-Auflösung

Bei der Projektion setzt Epson auf LCD-Panels, als Lichtquelle kommt eine Laser-Lampe zum Einsatz, die mit 4.000 Lumen (Herstellerangabe) nicht nur hell, sondern auch lange leuchtet: 20.000 im Normal- und 30.000 Stunden im Eco-Betrieb gibt Epson an. Auch die Garantie von 5 Jahren beziehungsweise 12.000 Lampenstunden kann sich sehen lassen. Der relativ leise Eco-Betrieb ist übrigens vorzuziehen, denn im helleren Lichtmodus blies der Lüfter unseres Testgeräts ziemlich laut.

Für einen Projektor klotzt der EH-LS100 mit vielen Anschlüssen, die meisten davon kommen aus der PC-Welt.

Mit 4K-Auflösung und HDR kann der EH-LS100 nicht dienen, selbst 3D bleibt außen vor. Die WUXGA-Auflösung mit 1.920 x 1.200 Pixel im Seiten-verhältnis 16:10 ist zudem Heimkino-untypisch und verrät die Herkunft des Geräts aus dem Präsentations-Bereich. Beim Filmegucken bedeutet dies zusätzliche schwarzen Balken oben wie unten, zudem erschwert es die Wahl der Leinwand. Projektionsflächen von 70 bis 130 Zoll kann der Epson ausleuchten, der minimale Wandabstand beträgt nur knapp 6 Zentimeter. Das vergleichsweise grobe LCD-Pixelraster erfordert hingegen einen ausreichend großen Sitzabstand zur Leinwand.

Auspacken, aufstellen, Film gucken? Ganz so einfach ist es nicht, denn bevor man sich dem cineastischen Vergnügen widmen kann, muss das Bild erst einmal auf die Leinwand eingepasst werden: Da der EH-LS100 auf optischen Zoom sowie eine optische Lens-Shift-Funktion verzichtet, strahlt der Beamer stets ein starres Bild ab, was eine punktgenaue Platzierung des Geräts in Höhe und Abstand zur Wand erfordert. Zwar lässt sich das projizierte Bild auf digitalem Weg horizontal wie vertikal verschieben und auch herauszoomen (1,35-fach). Der Haken dabei: Verkleinert man das Bild, ergibt sich abhängig vom Zoom-Grad eine mehr oder weniger große, schwarz-gräuliche Umrandung, denn die ausgeleuchtete Grundfläche bleibt stets dieselbe; nur das Bild darin lässt sich verkleinern sowie hin- wie herschieben.

Ausgebügelt: Um eine schiefe Bildgeometrie auszugleichen, lassen sich mittels „Bogenkorrektur“ die Bildecken ziehen bzw. drücken und gebogene Bildseiten begradigen.

Die Grundschärfe wird über einen verstecken Hebel hinter der Staubfilter-Klappe fokussiert, was einwandfrei funktionierte. Die nächste Hürde folgte aber prompt, denn die Projektion eines exakt rechteckigen Bildes ist eine Kunst für sich; im Test war die Oberkante geringfügig „verbogen“. Für solche Fälle stehen im Menü gleich drei Korrekturfunktionen für die Bild­geometrie bereit: „H/V-Keystone“, „Quick Corner“ und eine „Bogenkorrektur“ (siehe Bild). Gleichzeitig nutzen lassen sich die Features allerdings nicht. Zudem verursachen solche Anpassungen Kollateralschäden in Form von geometrischen Verzerrungen sowie Moiré-Effekten in feinen Mustern. Beim Filmegucken fällt dies je nach Maß der Entzerrung nur gering bis gar nicht auf. Je weniger man solche Bild-Verzerrer jedoch nutzen muss, umso besser.

An Anschlüssen gibt es neben 3 HDMI-Buchsen (eine mit MHL) zahreiche Interfaces aus der PC-Welt, darunter USB, VGA (In/Out) und RS232 sowie Ethernet (WiFi ist nachrüstbar), die unter einer abschraubbaren Haube versteckt sind. Auf den grell tönenden 16-Watt-Lautsprecher sollte man nur in Notfällen zurückgreifen. Zum Lieferumfang gehört eine handliche Fernbedienung, steuern lässt sich der Beamer aber auch über Epsons iProjection-App.

Das Menü lässt dem Nutzer etliche Optionen zur Optimierung, u.a. sind vier vordefinierte Bildmodi dabei.

Hell, scharf und bunt

Der Epson lieferte bereits in den Werkseinstellungen sehr helle und farbintensive Bilder, die kräftig aufleuchteten. Trotz des steilen Projektionswinkels überzeugte die knackige Schärfe der detailreichen Projektion. Zudem konnte die homogene Ausleuchtung der Bildfläche punkten; störende Lichthöfe bzw. Flecken verkniff sich der Japaner. Bewegungen verliefen hart und mit originalen Film-Look, denn eine Bewegungsglättung bekam der EH-LS100 nicht spendiert.

Als deutliches Manko entpuppte sich jedoch der maue Kontrast, der mit mäßigem Schwarz zu kämpfen hatte, das im Grunde grau aussah. So verloren die Bilder besonders bei dunklen Filmszenen viel an Plastizität, Tiefe und damit Realismus.        

Der Testbericht Epson EH-LS100 (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 3000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Epson EH-LS100 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Thomson WHP5407 (Test)

$
0
0

„Drahtlos-Kopfhörer mit DAB-Radio“. So steht es auf der Verpackung des Thomson WHP5407. DAB-Radio mit Drahtlos-Kopfhörer würde es unserer Meinung nach besser treffen.

Denn Herzstück des Thomson bildet eindeutig die Sende-/Ladestation aus Kunststoff, deren ausfahrbare Radio-Antenne DAB+ und UKW empfängt. Das hatten wir in dieser Form auch noch nie, weswegen wir unsere Innovations-Auszeichnung vergeben. Die Bedienung des Radios ist denkbar simpel: Einmal mit dem Stromnetz verbunden lassen sich jeweils bis zu zehn Sender für DAB+ und UKW in einer Favoritenliste sowie drei auf Schnellwahltasten am Gerät speichern. Ein LED-Display zeigt Sendername und Quellen-Info an, per Fernbedienung steuert man Lautstärke und Senderwahl. Dank Ein- und Ausgang per Cinch und optischem Lichtleiterkabel können auch externe Wiedergabegeräte angeschlossen oder die Radioprogramme an Receiver oder einen Fernseher übertragen werden.

Kabellose Kommunikation

Der Kopfhörer selbst kommuniziert per Funk auf 2,4-Ghz-Frequenz mit dem Sender. Dank Klinkenanschluss kann er auch direkt mit Zuspielern verbunden werden. Eine drahtlose Verbindung mit etwas anderem als der Sendestation, etwa via Bluetooth, beherrscht er nicht, sodass die kabelfreie Nutzung auf die Reichweite des Senders beschränkt bleibt. Die gibt der Hersteller mit bis zu 30 Metern an, in unserem Test traten aber bereits nach 15 Metern Störungen auf. Eine Akkuladung reicht für 8 Stunden Musikgenuss, die weichen Ohrpolster sorgen für hohen Tragekomfort. Klanglich reißt der WHP5407 keine Bäume aus. Solide Mitten und klare Sprachverständlichkeit reichen zwar für den normalen Radiobetrieb aus und Musik bringt er verzerrungsarm und natürlich ans Ohr, große Dynamiksprünge, satten Bass oder feine Höhen darf man mit ihm aber nicht erwarten. Auch in Sachen Maximalpegel ist Luft nach oben.       

Der Testbericht Thomson WHP5407 (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 180 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Thomson WHP5407 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

JBL Link 300 (Test)

$
0
0

Mit dem Link 300 bietet JBL einen 300 Euro teuren Lautsprecher an, der im Portfolio der kabellosen Boxen mit Sprachsteuerung die Lücke zwischen dem Link 20 (Test in audiovision 2-2018) und dem Link 500 schließt. Die mit 23,6 x 15,4 x 13,4 Zentimetern recht kompakte Box findet auf fast jedem Sideboard Platz. Im Inneren werkeln ein 89 Millimeter großer Tief- sowie ein 20-Millimeter-Hochtöner, die Ausgangsleistung liegt bei 2 x 25 Watt. Kaum hängt der Link 300 am Stromnetz, meldet sich die Stimme von Google Assistant mit der Bitte, die kostenlose „Google Home“-App für iOS oder Android herunterzuladen. Direkt nach dem Start ist der Bluetooth-Lautsprecher auch schon gefunden, die Einrichtung ist ob der gelungenen Menüführung ein Kinderspiel. Ins Netzwerk lässt sich der JBL wahlweise per 2,4- oder 5-Gigahertz-Band einbinden. Die Bedienung per Stimme gelingt auch bei lauter Musik sehr zuverlässig und selbst aus größerer Entfernung. „OK Google, spiele Musik von Abba“, und prompt serviert die Box „Thank You for the Music“ der schwedischen Kult-Band von Spotify. Wünscht man sich den Radiosender „Hit Radio FFH“, so wechselt Google Assistant sofort zu TuneIn. Der Musik-Standardanbieter lässt sich in der App auswählen. Dank Chromecast-Unterstützung kooperiert der Link 300 mit einer riesigen Auswahl aktueller Streaming-Dienste. Musik holt der gut verarbeitete Multiroom-fähige JBL mit einer Auflösung von 24 Bit und 96 Kilohertz aus der Cloud, die Bedienung ist ebenfalls über Tasten auf dem Gehäuse möglich.

An Bass mangelt es nicht

Bassmäßig bietet der Link 300 deutlich mehr als sein kleinerer Bruder Link 20. Teilweise übertreibt er es beim Tiefton sogar etwas, worunter ein ausgewogenes Klangbild leidet und Mitten und Höhen einen Tick zu kurz kommen. Die tonale Räumlichkeit ist gut, auch die Dynamik der kleinen Box kann sich hören lassen. Stimmen gibt der JBL sauber wieder, insgesamt würde man sich noch ein wenig mehr Detailfreudigkeit wünschen. Bei der Maximallautstärke übertrifft der Link 300 locker den Pegel, der in den eigenen vier Wänden Sinn macht.

Der Testbericht JBL Link 300 (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag JBL Link 300 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

LG OLED65C8 (Test)

$
0
0

Ein echter Steuer-Profi: Die LG-Fernbedienung liegt nicht nur gut in der Hand, sondern bietet unter anderem Direktwahltasten für Streamimg-Portale und eine ausgereifte Sprachsteuerung.

Bei den Flachbildfernsehern eines neuen Modelljahrgangs ist es wie in den ersten Rennen der neuen Formel1-Saison: Jetzt erst zeigt sich, wie gut die Hersteller und Ingenieure ihre Hausaufgaben erledigt haben, um noch mehr aus den TV- bzw. Rennboliden herauszukitzeln. LG vertraut beim 3.500 Euro teuren OLED65C8 erstmals auf seinen neuen Bildprozessor Alpha9, der nicht nur eine hohe Bildrate mit 120 Bildern pro Sekunde unterstützt, sondern unter anderem bei den Themen Farbintensität, Schärfe und Rauschunterdrückung eine Schippe drauflegen will, was ob der bereits vorzüglichen Leistung der Vorgängermodelle keine leichte Aufgabe ist.

 

Geblieben ist beim 65C8, den es auch als 55- und 77-Zöller gibt, das 0,4 Millimeter dünne randlose Display. Auch mit Anschlussterminal und rückseitigem 2.2-Soundsystem mit 40 Watt und 20 Watt starkem Subwoofer kommt der Apparat auf eine überschaubare Tiefe von 4,7 Zentimeter. Hingucker ist der gewölbte, Spoilerähnliche graue Standfuß aus Aluminium, der den TV-Ton direkt zum Zuschauer hin lenkt. Auch der C8 unterstützt die Surround-Sound-Technik Dolby Atmos.

USB- und HDMI-Buchsen liefert der 65C8 in ausreichender Zahl. Für maximalen Komfort beim Fernsehen und Aufnahmen von Programmen gibt es einen Twin-Tuner.


Bedienkomfort

Schon nach der Einrichtung und dem Sendersuchlauf begeistert der LG mit seinem Betriebssystem webOS in der aktuellen Version 4.0. Wo Android-Fernseher sich teilweise deutlich mehr Zeit lassen, rast der OLED von Menü zu Menü, reagiert sofort auf jeden Befehl und startet Apps, Spiele und Videoportale im Eiltempo. Hinzu kommt der einzigartige Bedienkomfort, bei dem LG kaum ein Mitbewerber derzeit das Wasser reichen kann.

Mit dem Alpha9-Prozessor schraubt LG gleich an mehreren Bild-Parametern. Novum ist die HFR-Wiedergabe mit 120 Bildern pro Sekunde – da es noch keine geeigneten HDMI-Chips für die Verarbeitung von ultrahochauflösenden HDR-Aufnahmen mit 120 Hertz gibt, beschränkt sich diese Option zurzeit auf den USB-Anschluss. Ansonsten rechnet der LG die 24 Bilder aus Filmen auf 120 hoch.

Neuer Prozessor, bekannte Bildmodi: In Verbindung mit dem Alpha9 gelingen so sehr geschmeidige Bewegungen und rauschfreie Darstellungen.

Superflüssige Bewegungen gelingen dem OLED, wenn „TruMotion“ auf „Flüssig“ bzw. „Klar“ eingestellt ist, wie ein vorbeifahrendes Containerschiff auf der Elbe in der Blu-ray „Deutschland von oben“ eindrucksvoll beweist. Körnung und Streifenbildung will der Alpha9 in vier und nicht mehr nur in zwei Stufen reduzieren. In großen Flächen mit gleicher Farbe, etwa im Himmel oder in TV-Studios mit animierten Hintergründen, schafft der LG eine extrem gleichmäßige Darstellung ohne Rauschen.

Manuelles Farbton-Tuning: Dies kann man sich beim LG sparen, die voreingestellten Settings stimmen im Normalfall mit der Realität sehr exakt überein.

„True Color Accuray Pro“ haben die Koreaner die Fähigkeit ihres Prozessors getauft, eine 7,3 Mal höhere Farbtabelle als bei bisherigen TV-Geräten zu verwenden. Die größere Fülle an Farbdatenpunkten macht sich in einer enormen Brillanz und Leuchtkraft bemerkbar.

Ein Druck auf die Home-Taste der Fernbedienung, und die farbigen Kacheln mit direktem Zugang zu einzelnen Quellen, Live-TV, Videoportalen, Fotos, Musik und dem Aufnahme-Archiv legen sich umgehend waagerecht im unteren Drittel des Displays auf den Schirm. Über das Rädchen auf dem Signalgeber gelangt man hingegen zu unterschiedlichen Einstellungen wie Bildmodi und -formaten, dem Sound-Setup oder sämtlichen Einstell-Optionen. Überlegen, wo sich beim 65-Zöller noch mal welche Funktion verbirgt, muss man nach kürzester Eingewöhnungszeit garantiert nie mehr. Zusätzlich gefördert wird das unkomplizierte und flotte Handling des LG über die ergonomisch gut geformte Fernbedienung mit Mauszeiger, Navigationsrad und Steuerkreuz.

Runde Sache: Der OLED kann jedes Foto in eine 360-Grad-Ansicht verwandeln. Dabei ist es möglich, in die Aufnahme rein- bzw. rauszuzoomen.

Aufnahme & Sprachsteuerung

Für die Empfangswege Kabel, Satellit und DVB-T2 ist der Koreaner jeweils mit Doppel-Tunern ausgestattet. Das hat den Vorteil, während TV-Aufnahmen einen anderen Sender schauen zu können. In diesem Punkt verhält sich der C8 völlig unkompliziert: USB-Festplatte anschließen, Aufnahme starten und fertig. Eine vorherige Formatierung des Datenträgers war im Test nicht erforderlich. TV-Mitschnitte gelingen bequem durch einen Druck auf das mittlere Scrollrad und einen am Bildschirm eingeblendeten Aufnahme-Button. Durch schnelles Drehen des Rädchens mit dem Daumen kann man Senderwechsel im Überschalltempo realisieren.

Gute Bekannte: Auch unter webOS 4.0 begeistert der LG durch seine kachelförmige Menüstruktur, die einen hohen und intuitiven Bedienkomfort ermöglicht.

Ob ARD, ZDF, RTL oder 3sat – zum gewünschten Sender springt der 65-Zöller auch per Sprachsteuerung. Mikrofon-Taste drücken, Sender auswählen, und schon wechselt der Fernseher das Programm. Auf „Lauter“ oder „Leiser“ reagiert der Apparat ebenso zuverlässig wie auf den Befehl „Aufnahme“; dann öffnen sich die Aufnahmeeinstellungen. ThinQ heißt die schnelle und schon sehr ausgereifte Sprachsteuerung von LG, die aktuell im TV-Bereich Maßstäbe setzt. Ob man gerne „Stromberg“, „Ich – Einfach unverbesserlich“, ein Fußballspiel mit Bayern München oder „In aller Freundschaft“ sehen möchte, der C8 liefert prompt die passenden Angebote aus Streaming-Portalen wie Netflix und Maxdome sowie YouTube und zeigt die gewünschten TV-Sendungen in der Programmvorschau der kommenden Tage an. Das funktioniert extrem zuverlässig und schnell, in der nächsten Ausbaustufe im Laufe des Jahres können sich Benutzer auf die Kooperation mit Google Assistant und Alexa freuen.

Die Macht der Sprache: Filme wie „Ich – Einfach Unverbesserlich“ sucht der C8 aus allen Video-Portalen heraus, wenn man ihn dazu per Stimme auffordert.

Endgültig abgerundet wird das nahezu perfekte und ungemein flexible LG-Bedienkonzept durch die App „LG TV Plus“ für Android und iOS. Per Smartphone-Touchscreen kann man den Flat-TV entweder per Cursor-Kreuz oder über Wischgesten kontrollieren. Das Wechseln von Sendern und der Lautstärke gelingt ebenso flüssig und zügig wie der Zugriff auf Apps, Musik, Fotos oder Aufnahmen.

Medienwiedergabe & Ton

Fotos, Musik und Videos fischt der LG von USB-Speicherträgern, PCs, Netzwerkfestplatten oder einer Fritz!Box ab. Auch hier fällt das hohe Tempo auf, Warte- und Ladezeiten sind ein Fremdwort. In Bilder kann man bis zu 200 Prozent hineinzoomen und den Ausschnitt frei festlegen. Bei Diashows sind die Wiedergabegeschwindigkeit und die Art der Übergänge anpassbar. Spektakulär ist die Option, jedes Bild in eine 360-Grad-Ansicht mit Zoom-Option zu verwandeln.

Nicht spektakulär, aber überdurchschnittlich gut ist der Klang mit 2.2-Soundbar. Das Raumgefühl von Filmmusik und Stimmen ist dank Dolby Atmos überraschend ausgeprägt, von den sechs unterschiedlichen Soundmodi gefällt „Kino“ durch seine Luftigkeit am besten. Positiv überrascht der Bass: der ist kräftig mit solidem Fundament.

Bildqualität

OLED-spezifisch ausgezeichnet ist die Blickwinkelstabilität auch beim C8, weshalb sich der LG perfekt für große Familien eignet, in denen nicht jeder frontal vor dem Display sitzen kann. Den werksseitig eingestellten „Sparmodus“ sollte man sofort verlassen, hier wird der 65-Zöller wie ein Sportwagen in der 30er-Zone unnötig ausgebremst, das Bild wirkt mau. Nur bei strahlendem Sonnenschein in lichtdurchfluteten Räumen macht das Setup „Lebhaft“ Sinn, dann knallt der Schirm mit extremer Intensität und fetzigen Farben. Maximal liefert der LG-Fernseher 786 Candela (im HDR-Modus „Lebhaft“, deutlich zu kühl), der empfehlenswertere Modus von „technicolor experte“ kommt immer noch auf 766 Candela, was das Gerät absolut tageslichttauglich macht (Messung in einem 10-Prozent-Weißfeld). Die Farbtemperatur ist mit 6.396 Kelvin perfekt. Bei vollem Weiß saust der Helligkeitswert allerdings wie bei den Vorjahresmodellen auf unter 200 Candela.

Keine Ausreißer: Der 65-Zöller gibt alle Farben naturgetreu wieder. Die Messung untermauert, was man sieht.

Auch wenn der „Standard“-Modus schon sehr gute und natürliche Ergebnisse liefert: Wer der Realität am nächsten kommen will, sollte dem Setup „isf Experte (Dunkler Raum)“ vertrauen. Den Eurovision Song Contest aus Lissabon, ob der permanent wechselnden Lichtverhältnisse auf der Bühne eine enorme Herausforderung für jedes Display, meisterte der OLED mit Bravour. Die Farbbrillanz war beeindruckend, die Abstufungen zwischen den bunten Kostümen der Moderatoren sowie der Sänger mit dem Hintergrund gelangen so präzise wie mit dem Skalpell seziert. Dunkle Szenen durchzeichnete der C8 perfekt, zudem illustrierte die schillernde Musik-Show die enormen Kontrasteigenschaften des Panels. Noch mehr Raumtiefe kitzelt man aus dem Bild, wenn man den HDR-Effekt in mittlerer Intensität wählt. Außerdem erscheinen die Grundfarben dann satter. Die voreingestellte Farbtemperatur von „W25“ sollte man noch ein wenig nach unten schrauben.

Auch im HDR-Betrieb deckt der OLED65C8 das DCI-P3-Spektrum vollständig ab.

Große HDR-Vielfalt

Beim Thema HDR steht der LG aktuell in der Pole-Position – neben HDR10 und Dolby Vision unterstützt der 65-Zöller auch HLG und Advanced HDR von Technicolor, lediglich HDR10+ fehlt. Im HDR-Betrieb kann man aus sechs unterschiedlichen Modi auswählen. „technicolor Experte“ gefiel uns am besten. Da „Dynamic Tone Mapping“ das Bild etwas abdunkelt, sollte man den dynamischen Kontrast mindestens auf „Mittel“ stellen.

LG bietet beim OLED65C8 die Möglichkeit, das Gerät per Auto-Kalibrierungsfunktion direkt über die weit verbreitete Kalibrierungssoftware Calman perfekt abzustimmen. Calman in der Ultimate-Version nutzen auch wir im Zusammenspiel mit einem Spektrometer von Konica Minolta, um Flachbildfernseher zu messen und optimal einzustellen.

Kalibrieren wie ein Profi: Calman erlaubt den Zugriff auf diverse visuelle Parameter.

Für Privatanwender ist die Anschaffung des erforderlichen Equipments im vierstelligen Bereich im Normalfall nur bedingt interessant. Speziell Händler erhalten so jedoch ein optimales Werkzeug, um unter anderem die Farbwiedergabe der Panels bis aufs letzte Detail zu optimieren. LG hat dazu als erster TV-Hersteller die so genannten Lookup-Tabellen freigegeben, also quasi das Herzstück für intensive Korrekturen an zahlreichen visuellen Parametern. So lassen sich auch kleinere Serienstreuungen, die bei der Produktion von Displays immer wieder auftreten können, nachträglich problemlos beseitigen. Calman erlaubt nicht nur umfangreiche Anpassungen im SDR-, sondern auch im HDR-Bereich.

Beim Sternenhimmel zu Beginn der UHD-Blu-ray-Disc „Life“ zeigt der C8 eindrucksvoll: dunkler kann das Schwarz nicht sein. Achtung, sonst übersieht man im abgedunkelten Raum beim Hinausgehen sogar den Fernseher. In der durchweg düsteren Kulisse des Raumschiffs fasziniert die Lust zur Detailfreude: Feinste Schattierungen in den Raumanzügen, winzige Kratzer, Spiegelungen und Schmutzpartikel auf den Scheiben sowie die Gummierung der Handschuhe lassen den Zuschauer aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Realistischer kann es auch als Crew-Mitglied an Bord nicht zugehen.

Selbst mit entsprechendem Testbild (5 Prozent Grau) ist das OLED-Panel sehr gleichmäßig ausgeleuchtet, das hier kaum erkennbare Vertical Banding spielt im TV-Alltag praktisch keine Rolle. Der 12-Stunden-Dauertest mit statischem Bild bereitete dem LG ebenfalls keine Probleme. Um das Einbrennen statischer Inhalte wie Senderlogos gänzlich auszuschließen, lässt sich deren Helligkeit neuerdings über das Bildschirm-Menü des C8 reduzieren. 

 

Der Testbericht LG OLED65C8 (Gesamtwertung: 89, Preis/UVP: 4500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag LG OLED65C8 (Test) erschien zuerst auf audiovision.


Marantz AV8805 / MM8077 (Test)

$
0
0

Das Display der orange beleuchteten Fernbedienung zeigt an, ob man mit ihr gerade den Hauptraum (Main) oder die Nebenräume (Zone 2/3) bedient.

Marantz gönnt seiner hochwertigsten Heimkino-Vorstufe ein Update:
Die neue AV8805 decodiert erstmals bis zu 15 Tonkanäle – und Auro 3D gibt es kostenlos dazu. Im Gespann mit der bewährten 7-Kanal-Endstufe MM8077 hat die Kombi unsere Referenzklasse im Visier.

Knapp zwei Jahre sind seit unserem Test der Vorstufe AV8802A ins Land gezogen. Die Zeit nutzte Marantz, um fleißig an der technologischen Weiterentwicklung des Flaggschiffs zu arbeiten. So kann die neue AV8805 – Nummer 03 und 04 gibt es nicht – mit innovativen Features punkten, und das ohne Aufpreis: 4.000 Euro steht noch immer auf dem Preisschild.

Das Highlight ist zweifelsohne die neue 15-Kanal-Verarbeitung für 3D-Sound. Derzeit bietet nur Denon mit dem AV-Verstärker AVC-8500H (Test in Ausgabe 3-2018) ein 13.2-Processing – praktisch unbezahlbare Exoten wie Trinnovs „Altitude“-Prozessoren mal ausgenommen. Neben Dolby Atmos und DTS:X ist auch Auro 3D mit an Bord, das seit dieser Generation erstmals kostenlos via Firmware-Update seit Juni erhältlich ist. Zudem fand der DTS Virtual:X-Decoder Einzug. Optimiert wurde ferner die Stromversorgung sowie die DSP- und Vorverstärker-Sektionen. Videoseitig unterstützt die Vorstufe neben HDR10 jetzt auch Dolby Vision und HLG. Ein künftiges Firmware-Upgrade soll die verbesserte „eARC“-Funktion integrieren. Verzichten muss der AV8805 auf analoges Radio via FM/AM, das Tuner-Modul der AV8802A fiel dem Sparschwein zum Opfer.   

Die Neuerungen im Detail

Waren bisher 13 Kanäle das Maximum bei Marantz, setzt die AV8805 noch zwei drauf. Dolby-Sound strömt somit in 7.1.6- oder 9.1.4-Konfiguration aus den Boxen. Noch größer ist der Sprung bei Auro, denn die bisherigen 10.1-Kanäle wurden gleich auf 13.1 erweitert. Zu einem Height-Center gesellen sich nun die beiden Back-Surround-Boxen der 2D-Sound-Ebene. Das Schlusslicht bildet DTS:X, die Decoder-Architektur kann derzeit nur maximal 7.1.4-Kanäle verarbeiten.

Insgesamt lassen sich an die AV8805 gleich 17 Lautsprecher verkabeln, denn nicht jeder Decoder arbeitet mit jeder Lautsprecher-Konfiguration zusammen. So erlaubt das Boxen-Setup auch eine 6.1.8-Konfiguration, also mit 8 angeschlossenen Höhen-boxen, von denen ja nach verwendetem Decoder mal 4 oder 6 aktiv sind. 

Mit ihrer 15-Kanal-Verarbeitung bietet die Marantz-Vorstufe AV8805 eine fast unüberschaubare Anzahl verschiedener Boxen-Kombinationen für 3D-Sound mit Dolby Atmos, DTS:X und Auro-3D. Insgesamt verfügt die Vorstufe über stolze 17 Vorverstärkerausgänge. Welche davon aktiv sind oder stumm bleiben, entscheidet die Boxen-Konfiguration und letztlich der ausgewählte Decoder.

Auro 13.2: Mit VoG, Height-Center und Back-Rears liefert dieses Layout die maximale Auro-Konfiguration.

9.2.6: Das Standard-Layout 7.2.4 kann um 2 Front-Wide- und 2 Height-Surround-Boxen erweitert werden.

5.2.8: Auch 8 Höhenboxen kann man einstellen, es laufen je nach Decoder aber nur maximal 6 zeitgleich.

Bis zu 6 Aufsatzboxen sind möglich, sie werden jetzt auch von Auro unterstützt.

7.2.6: Dolby nutzt alle 13.2 Boxen. DTS:X nur 11.2-Kanäle, die Top-Middle-Speaker bleiben stumm.

6 Richtige: Während Dolby und DTS mit allen 6 Deckenboxen klarkommen, streikt hier Auro.

Feinste Bauteile

Optisch blieb hingegen alles beim Alten: Sauber verarbeitet und elegant wirkt das schwarze Marantz-Design mit separatem Bullaugen-Display über der Hauptanzeige, die unter einer Klappe steckt. Die Frontplatte des AV8805 besteht aus Aluminium, während die matt-schwarzen Wangen aus Kunststoff sind – was bei einer immerhin 4.000 Euro teuren High-End-Vorstufe nicht optimal ist. Auch bei der Materialanmutung bzw. der Verarbeitung des Lautstärke- und Quellenrads ist noch Luft nach oben.

Der Rest des Gehäuses ist hingegen erstklassig: Wie schon beim Vorgänger wurde das Chassis mit Kupfer beschichtet, was zu einer besseren Abschirmung gegen elektromagnetische Störeinflüsse beiträgt. Der große Ringkern-Trafo soll durch Verwendung sauerstofffreier Wicklungen (OFC) und einen Alu-Sockel eine höhere Effizienz bei geringerer Streuneigung aufweisen.

Der Deckel der AV8805-Vorstufe besteht aus drei Teilen. Das robuste Gehäuse wurde zur besseren Abschirmung mit Kupfer veredelt.

Auf Digitalseite minimieren weiterhin Wandler von Asahi Kasei (AK4490, 32-Bit-DACs) das Rauschen, am analogen Ende der Signalkette sitzt jeder der 15 verbesserten HDAM-Vorverstärker im aufwändigen Monoblock-Schaltungsdesign auf einer eigenen Leiterplatte. Dieser Aufbau soll für eine bessere Impulswiedergabe, geringeres Rauschen sowie weniger Verzerrungen sorgen und somit einem reineren Klang dienen.

Ausstattung und Praxis

Im Meer der Anschlüsse auf der Vorstufen-Rückseite hat sich kaum was getan: Hinzugekommen sind 4 Pre-outs, die nun 17 Buchsen im XLR-Format und 21 im Cinch-Format umfassen. Ob man die Endstufe via Cinch- oder XLR verkabelt, spielt klanglich normalerweise keine Rolle. Grundsätzlich ist XLR aber robuster und durch die symmetrische Übertragung unempfindlicher gegen Einstreuungen. 4 Cinch-Ausgänge dienen für die passive Beschallung von zwei Nebenräumen. Eine erfreuliche Seltenheit ist der analoge 7.1-Cinch-Eingang, an den sich etwa ein alter SACD-Player anstöpseln lässt. Auch den symmetrischen XLR-Stereo-Eingang sieht man nicht besonders oft. 4 digitale S/PDIF-Eingänge sollten für die allermeisten Heimkinos ausreichen.

Keine Kontaktprobleme: Die Vorstufe (oben) und die Endstufe lassen mit ihren unzähligen vergoldeten Anschlüssen keine Wünsche offen. Die Verkabelung zwischen den beiden Komponenten erfolgt entweder über die Cinch-Buchsen oder via XLR; klanglich sollten im Normalfall keine Unterschiede hörbar sein.

Als Einmess-Automatik setzt Marantz nach wie vor auf das MultEQ XT32, das größte System von Audyssey. Es unterstützt bis zu 8 Messpunkte, misst zwei Subwoofer separat ein und offeriert mit „Dynamic Volume“ (Dynamikreduktion) und „Dynamic EQ“ (Loudness) wirksame Klangfilter. Die optionale „Audyssey MultEQ-App“ (für 20 Euro) erlaubt die Nachbearbeitung der Einmess-Ergebnisse nach persönlichen Wünschen, etwa durch Ziehen eigener Referenzkurven als Basis für die EQ-Filter. Die App ist eine sinnvolle Ergänzung, sollte bei einem so teuren Gerät aber eigentlich nichts kosten.

DAC-Board: Für die Digital-Analog-Wandlung aller Kanäle sorgen 32Bit-DACs von AKM, Typ AK4490.

Als suboptimal erweist sich der Funktionsumfang des Grafik-Equalizers, der nur 9 Regler von recht hohen 63 Hz bis 16 kHz bietet. Auch lassen sich die beiden Subwoofer damit nicht einstellen. Zudem funktioniert der Equalizer nur bei ausgeschaltetem Audyssey. Nichts zu kritisieren haben wir am Boxen-Management, das die Pegel, Distanzen und Crossover-Frequenzen aller Lautsprecher feinfühlig einstellen lässt. Auch das umfangreiche Crossover-Management geriet vorbildlich.

Native 3D-Tonsignale entschlüsselt die AV8805 via Dolby Atmos, DTS:X und Auro 3D. Zu den 3D-Upmixern Dolby Surround und DTS Neural:X, mit denen auch das Cross-Format-Upmixing möglich ist, gesellt sich jetzt auch DTS Virtual:X für künstlichen 3D- bzw. Surround-Sound ohne den Einsatz von Höhen- oder Rear-Boxen. Ein nützliches Feature ist die „Kanalerweiterung“, mit der nativer Auro-Ton auf allen Auro-kompatiblen Lautsprechern wiedergegeben wird – selbst wenn nicht jeder Kanal im Original-Stream enthalten ist. So lässt sich etwa ein 9.1-Signal auf 13.1-Boxen hochmischen. Den Auro-Upmix von systemfremden Tonsignalen (PCM, Dolby, DTS) darf man in Hall (Klein, Mittel, Groß) und Upmix-Stärke (0 bis 16) feintunen. Beide Optionen verstecken sich im „Audio“-Menü unter „Surround Parameter“ und werden nur bei aktiviertem Auro-Decoder sichtbar.

Video und Multimedia

Das HDMI-2.0-Board versteht 4K/60p-Signale inklusive HDCP 2.2, 4:4:4-Farbauflösung sowie die aktuellen HDR-Standards HDR10, HLG und Dolby Vision. Der Upgrade-fähige Aufbau der Vorstufe ermöglicht zudem den Tausch der HDMI-Sektion – praktisch, wenn HDMI 2.1 nächstes Jahr an den Start gehen dürfte. Der Videoprozessor rechnet niedriger aufgelöste Bilder der Digital- und Analog-Eingänge ins 4K-Format hoch und erlaubt mit einem feinfühligen Video-Equalizer unter anderem Korrekturen von Helligkeit, Kontrast und Farbsättigung. Unter den 6 Bildmodi findet man auch 2 nach dem ISF-Standard (Night, Day).

Drahtlos vernetzt die AV8805 via WLAN, AirPlay und Bluetooth zu mobilen Geräten. An Netz-Musikquellen gibt es ein Internet-Radio auf tuneIn-Basis.

Alle weiteren Streaming-Angebote wie Spotify, Deezer, Tidal, Juke, Soundcloud und Amazon Music sind in die kostenlose HEOS-App integriert, die der AV8805 auch umfassende Multiroom-Funktionen entlockt. HEOS sowie ein Amazon-kompatibler Lautsprecher werden auch für den Sprach-Assistenten „Alexa“ benötigt, mit dem sich die Vorstufe in den Grundfunktionen bedienen lässt. Der Media-Player unterstützt via WiFi und Ethernet auch HiRes-Tonformate wie WAV, ALAC, FLAC sowie DSD.

Die Endstufe MM8077

Die Endstufe MM8077 ist die größte im Marantz-Portfolio, seit einigen Jahren auf dem Markt und lief uns schon bei so manchem Test über den Weg. Die Highlights des 7-Kanal-Boliden liegen im effizienten und leistungsfähigen Hochstrom-Ringkern-Trafo und zwei 50.000 Mikrofarad starken Elkos aus eigener Produktion. Für eine effektive Wärme-abfuhr sind die Leistungstransistoren statt auf einem Kühlkörper in einem Kühltunnel montiert: Ein Lüfter auf der linken Seite saugt Frischluft aus dem Gehäuse an, ein weiterer bläst die erwärmte Luft rechts wieder hinaus. Das Tunnel-Prinzip funktioniert so gut, dass die Ventilatoren nur selten und kurz anspringen; im Test war die Endstufe nicht hörbar. Der Wermutstropfen: Für 13.2-Sound benötigt man zwei Stück der 2.000 Euro teuren Boliden.

Tonqualität Surround

Mit mindestens 130 Watt pro Kanal im Mehrkanalbetrieb sowie einer Gesamtleistung von 1.100 Watt ist die MM8077-Endstufe für alle Fälle gewappnet.  Der dezente Höhenabfall im Frequenzgang ab rund 10 kHz ist die Regel bei Marantz, was auch zum typischen Klang der Geräte beiträgt.

Der Sound-Check in 5.1.2-Konfiguration mit zwei Höhenboxen war eine Freude: Sanft, doch feinauflösend im Charakter floss 5.1-Musik mit viel Geschmeidigkeit und Musikalität in schönsten Klangfarben aus unseren Lautsprechern – auch bei hohen Pegeln schlich sich keine Spur von Härte in den Klang. Klassischer Musik mit großem Orchester gewährte das Marantz-Duo viel Raum und staffelte die akustische Bühne sauber in Tiefe wie Breite.

Die Audyssey-Einmessung lieferte plausible Ergebnisse und drei Klangkurven, von denen uns die „Reference“ mit dezentem Höhenabfall am besten gefiel. Probleme bereitete dagegen Audysseys „Dynamic EQ“-Schaltung, die unseren Nubert Subwoofer AW-1100 zum Übersteuern bzw. Verzerren brachte. Zudem tönte es mit „Dynamic EQ“ vorlaut aus den Surround-Boxen, und Dialoge aus dem Center waren weniger klar verständlich. Wir ließen die Schaltung daher aus.

Weiter ging es mit diversen Dolby-Atmos-Clips: Das umherwirbelnde Blatt in „Leaf“ ließ das Marantz-Gespann äußerst glaubhaft und greifbar tanzen. Die Synthesizer in „Audio-sphere“ machten allerdings deutlich, dass ein 5.1.2-Set-up in Sachen 3D-Sound nicht das Optimum liefern kann. 4 Höhenboxen spielen eben überzeugender über dem Kopf, was im Hörtest Punkte kostet. Action-Streifen wie  „Ghost in the Shell“ (2017) im Atmos-Mix donnerten auf dem Marantz-Gespann trotzdem ziemlich überzeugend, die Räumlichkeit der Effekte war vorbildlich. Das vergleichsweise sanfte Gemüt der Kombi ließ bei Explosionen und Schüssen etwas klirrende Brillanz bzw. Aggressivität vermissen, dafür war auch bei Extrempegeln stressfreies Hören möglich – nur der reine Schalldruck setzt letztendlich das Limit.

Auch im 2-Kanal-Betrieb (Pure Direct Modus) ist die Marantz-Kombi ein Highlight und verzückt mit schönsten Klangfarben, was besonders Instrumentalmusik zugute kommt. Aber auch mit Pop, Rock oder elektronischer Musik ist man bei dem Duo gut aufgehoben, dafür sorgen ein präzise durchhörbarer, plastischer und dynamischer Klang, der zu stundenlangem Hörgenuss einlädt.         

 

Der Testbericht Marantz AV8805 / MM8077 (Gesamtwertung: 93, Preis/UVP: 6000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Marantz AV8805 / MM8077 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Sony KD-65XF8505 (Test)

$
0
0

Handschmeichler: Die Sony-Fernbedienung fühlt sich gut an und hat eine angenehme Größe. Für Netflix und Google Play sind eigene Tasten vorhanden. Über die Mikrofon-Taste sind Sprachbefehle möglich.

Sonys neue XF85-Reihe steht für Vielfalt: nicht nur bei den Anschlüssen und der App-Auswahl, sondern auch bei den Bildschirmgrößen. Der LCD-TV ist in 43, 49, 55, 65, 75 und 85 Zoll erhältlich. Wir haben den 2.300 Euro teuren KD-65XF8505 mit Edge-LED-Backlight getestet. Das Display wird von einem schwarzen, 1,4 Zentimeter tiefen Aluminiumrahmen eingefasst. Für schmale TV-Tische ist der Sony nicht geeignet. Er thront nämlich nicht auf einem mittleren, sondern auf zwei seitlichen Standfüßen, wodurch der Untergrund mindestens 1,10 Meter breit sein sollte. Über kleine Kunststoffklappen lassen sich Kabel hinter dem Fernseher sauber durch die Füße verlegen.

Ausstattung und Praxis

Auch dieser Android-Fernseher, der mit Version 7.0 ausgeliefert wird, lässt sich extrem schnell mit Hilfe eines Android-Smartphones oder -Tablets einrichten. Die manuelle Eingabe des WLAN-Passworts entfällt auf diesem Weg. Für Aufnahmen muss ein USB-Speicherträger zunächst am Sony registriert und formatiert werden. Dank des Twin-Tuners für Kabel, Satellit und DVB-T2 kann ein Sender aufgezeichnet werden, während man einen anderen schaut. Über die Direktwahltaste „Title List“ gelangt man umgehend ins Aufnahme-Archiv. Hier werden die Aufzeichnungen zwar mit Titel, Datum und Sender, aber leider ohne Vorschaubild angezeigt. Stattdessen gibt ein Symbolbild Aufschluss über das jeweils archivierte Genre. TimeShift, die zeitversetzte Wiedergabe des laufenden Programms, wird nicht unterstützt. Allerdings lässt sich dieses Manko über einen kleinen Umweg beheben, indem man eine Aufnahme startet – dann kann man nämlich umgehend die Wiedergabe beginnen und die Sendung pausieren, obwohl diese noch ausgestrahlt wird.

Multimedia pur: Fotos, Musik und Videos vom USB-Stick öffnet der 65-Zöller von Sony gleich mit den passenden Bord-Programmen.

Im Gegensatz zu früheren Versionen läuft Android 7.0 deutlich schneller auf dem XF8505. Mit dem Bedientempo von My Home Screen 3.0 bei Panasonic oder LGs Betriebssystem webOS 4.0 kann der Sony aber nicht mithalten. So dauert es beispielsweise eine gefühlte Ewigkeit, wenn man im „Action Menu“ das Bild-Setup öffnet.

Großzügig: Sony hat dem 65-Zöller nicht nur einen Twin-Tuner und vier HDMI-Buchsen spendiert. Auch ein Komponentenanschluss gehört zur Ausstattung.

Die Bedienung des Sony erfordert ein wenig Eingewöhnungszeit. Über die „Home“-Taste hat man Zugriff auf Apps, die Eingänge und Einstellungen. Unter der „Apps“-Taste verbergen sich weitere zahlreiche Applikationen, und das „Action Menu“ ermöglicht unter anderem Anpassungen an Bild und Ton. Eine Schaltzentrale wäre wünschenswert, um die zusätzlichen Navigationswege zu vermeiden. Schaut man Fernsehen, kann man über die „TV“-Taste zum EPG, zu Aufnahmen, zur Timer-Liste, zu den Anschlüssen, einer Sendervorschau, Favoriten und zu den bevorzugten Apps springen.

Android 7.0: Über den Homescreen hat man unter anderem Zugriff auf Apps, einzelne Quellen und die Einstellungen des Sony-Fernsehers.

Sprachsteuerung

Über das integrierte Mikrofon nutzbar hat der Sony eine abgespeckte Version des Google Assistant an Bord. Fragen nach dem Wetter, zu Sportergebnissen, kommenden Programmhöhepunkten oder Filmwünschen beantwortet der Flat-TV mit direkten Antworten, grafischen Einblendungen oder YouTube-Empfehlungen. Auch Apps wie Maxdome lassen sich per Sprache gezielt öffnen.

Gut zugehört: Auf die Anfrage per Stimme, welche Filme abends um 20.15 Uhr laufen, liefert der Sony sofort die passende Antwort und listet die Titel auf.

Bildqualität

Trägt nicht dick auf: Nur 5,2 Zentimeter misst der Sony KD-65FX8505 an seiner tiefsten Stelle. Kabel lassen sich durch Klappen in den Füßen sauber hinter dem Display mit Edge-LED-Backlight verlegen.

Die Fußball-WM macht mit diesem 65-Zöller extrem viel Spaß. Nicht nur das Geschehen auf dem Rasen, sondern auch die Nachbereitung bringt Freude. Die interviewten Spieler heben sich plastisch vom blauen Hintergrund mit den Werbelogos ab. Jede einzelne Schweißperle, jede Pore im Gesicht ist klar zu erkennen. Die Schärfe ist spitze im „Standard“-Modus. Toll auch die Optik im Studio: Der Boden ist satt schwarz, die Umrandungen mit leuchtenden Streifen sind präzise. Im Hintergrund sieht man auf der riesigen Videoleinwand nicht das geringste Rauschen. Ausnahme: In einer hinterlegten Nachtkulisse kämpft das Edge-Backlight-Panel mit unschönen Clouding-Effekten.

Die Überzüge der ZDF-Mikros leuchten kräftig orange, die Köpfe der Moderatoren und Experten trennen sich sauber und sehr kontraststark vom Hintergrund. Den Lichtsensor sollte man deaktivieren, die Bildschärfe passt mit um die 60, der „Motionflow“ ist mit „Standard“ richtig eingestellt.

Im Heimkino-Betrieb mit Blu-ray offenbart der Sony kleinere Schwächen bei der Schwarzdarstellung: Die Filmbalken sind nicht pechschwarz. Das stört bei Tag nicht, im total abgedunkelten Filmraum macht es sich aber störend bemerkbar – der recht dürftige Schwarzwert von 0,146 Candela/Quadratmeter belegt diese Beobachtung. Allerdings fällt diese erst im direkten Vergleich zu einem OLED-Fernseher wirklich auf, der bauartbedingt bei Schwarz immer Vorteile hat.

Für einen LCD-TV erreicht der KD-65XF8505 bei dunklen Tönen ein gutes Niveau. Erst bei vollflächigem Schwarz wird deutlich, dass das Panel nicht exakt gleichmäßig ausgeleuchtet ist. Bei einem Blickwinkel jenseits der 45-Grad-Achse leidet zudem die ansonsten gute Kontrastdarstellung, der ANSI-Kontrast liegt bei 650:1. In den Ecken des Displays macht sich bei schwarzem Hintergrund zudem die Hinterleuchtung des Edge-LED-Backlights bemerkbar.

Alles im Rahmen: Die exakte Farbreproduktion im SDR-Bereich bereitet dem KD-65XF8505 kein Kopfzerbrechen.

Steht die „Motionflow“ auf „Weich“, dann stellt der Sony Kameraschwenks und Bewegungen auch genauso dar. Der Überflug über den verschneiten Berggipfel in „Deutschland von oben“ beispielsweise erfolgt wunderbar geschmeidig und frei von Micro-Rucklern. Das verleiht dem Kinobild eine angenehme Ruhe und Souveränität. Als idealer Bildmodus im dunklen Wohnzimmer erweist sich „Cinema pro“. Farben trifft der Sony präzise, die Abweichungen bei den Graustufen sind minimal. Beeindruckend, wie detailreich der Japaner ein Braunkohlefeld aus der Luft zeigt. Unterschiedlichste Braun-, Gold-, Ocker-, Sand-, Grau- und Schwarztöne differenziert der Sony penibel: fein abgegrenzt, sauber durchgezeichnet und mit gut erkennbaren Details – etwa von Reifenspuren – innerhalb der einzelnen Felder.

Eine maximale Helligkeit von 508 Candela liefert der KD-65XF8505 im HDR-Modus „Cinema pro“. Das ist guter Durchschnitt. Hier beschert der Apparat ab Werk das beste Setting, das beim Fein-Tuning fürs perfekte Bild die wenigste Mühe macht. Die OLED-Mitbewerber von LG und Panasonic schaffen zwar knapp 280 Candela mehr, kosten dafür aber auch rund das Doppelte.

Modus-Wahl: Der KD-65XF8505 unterstützt HDR10 und HLG. Den HDR-Modus muss man nicht per Hand wechseln, dieser wird automatisch erkannt.

Zu empfehlen ist die Farbtemperatur „Experte 1“. Mit 6.928 Kelvin driftet der Sony zwar recht deutlich von der perfekten Vorgabe ab, allerdings sind die Abweichungen bei „Neutral“ mit 9.291 bzw. „Warm“ mit 8.161 Kelvin um einiges größer. Einziger Vorteil von der „Neutral“-Abstimmung: Die Leuchtkraft nimmt jetzt um rund 80 Candela pro Quadratmeter zu. Für die realistische Darstellung von Hauttönen und Gegenständen führt an „Experte 1“ jedoch kein Weg vorbei. Unübersehbar lebendiger und kraftvoller wird das Bild, wenn der „Erw. Kontrastverstärker“ auf „Hoch“ steht. Damit gerade in dunklen Passagen nicht zu viele wertvolle Details verloren gehen, kann man den Schwarzwert noch etwas nach oben schrauben.

Grüner Punkt: Lediglich im Grünbereich deckt der Sony das DCI-P3-Spektrum nicht vollständig ab, ansonsten stimmen die Farben im HDR-Betrieb exakt.

Tonqualität

Zwei mal 10 Watt leistet das Soundsystem des Sony. Damit kann er keine Bäume ausreißen, Bässe sind überschaubar. Aktiviert man „ClearAudio+“, ist der Klang schön ausgeglichen. Stimmen sind gut zu verstehen, der Ton ist füllig, wenn auch etwas kühl. Musik fehlt es ein wenig an Wucht, aber für dramatische Untermalungen reicht die klangliche Power allemal. Dank Bluetooth 4.1 lassen sich kabellose Lautsprecher problemlos und flexibel mit dem KD-65XF8505 koppeln, um dem Sound auf die Sprünge zu helfen. Das integrierte Chromecast erleichtert das Streamen von Musik auf den 65-Zöller.

Der Testbericht Sony KD-65XF8505 (Gesamtwertung: 74, Preis/UVP: 2300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Sony KD-65XF8505 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Panasonic TX-65FZW954 (Test)

$
0
0

Steuer-Doppelpack: Der kompakte Panasonic-Signalgeber besitzt ein Touchpad und ermöglicht Befehle per Sprache. Die große Fernbedienung ist hochwertig verarbeitet und hat beleuchtete Tasten.

Mit dem TX-65FZW954 hat Panasonic einen neuen 4.000 Euro teuren OLED im Programm, der optisch durch die integrierte Soundbar an das deutlich teurere Spitzenmodell TX-65EZW1004 (Test in audiovision 7-2017) erinnert. Das reine Panel ist gerade mal 4 Millimeter dünn, mit Anschlüssen kommt das Display auf eine Tiefe von 6,2 Zentimetern. Der von Technics entwickelte 80 Watt starke Klangriegel mit vier Tief-tönern, vier Mittel- und zwei Hochtönern wird schräg vor dem stabilen Standfuß montiert.

Ausstattung und Praxis

Bei der Ausstattung hat Panasonic nicht gegeizt: Neben den Twin-Tunern für Kabel, Satellit und DVB-T2 ist auch der TX-65FZW954 fit für TV>IP,  um Programme ins heimische Netzwerk unter anderem für Smartphones und Tablets einzuspeisen. Über Bluetooth-Audio-Link gelingt die Verbindung mit kabellosen Lautsprechern. Neben USB-Recording auf externe Festplatten unterstützt der 65-Zöller per App zahlreiche Komfort- und Tuning-Funktionen. Für perfekte Kalibrier-Ergebnisse ist der OLED CalMan-ready – die automatische Farb-Kalibrierung setzt allerdings spezielles Messequipment voraus.

Die kostenlose Panasonic-App „TV Remote 2“ erweitert den 65-Zöller um zahlreiche Komfort-Funktionen. Zum einen gelingt die Steuerung per Smartphone oder Tablet, sofern der Flachmann und die Mobilgeräte ins selbe Netzwerk eingebunden sind. Unter anderem hat man Zugriff auf sämtliche Quellen, die Lautstärke, den Elektronischen Programmführer, das Einstell-Menü, den Mediaplayer und das Ton-Setup. Aufnahmen lassen sich per Fingertipp realisieren und auf dem TV-Bildschirm abrufen. Über „Swipe & Share“ transportiert man Filme, Fotos und Musik vom Mobilgerät auf den 65FZW954. Dazu genügt es, das Video oder das Bild auf dem Smartphone oder Tablet aufzurufen. Jetzt einfach mit dem Finger nach oben wischen, und der Inhalt wird auf den Flat-TV gespiegelt. Wer regelmäßig Apps nutzt und sich in Streamingportalen tümmelt, dürfte die Rubrik „App Start­programm“ sehr schnell zu schätzen wissen. Hier sind die Anwendungen aufgelistet. Ein Fingertipp auf das Symbol von Maxdome, und schon öffnet sich das Filmportal auf dem TV. Ebenso kann man den Marktplatz durchstöbern, in dem Panasonic alle verfügbaren Apps gruppiert. Eine Besonderheit stellt der Bereich „Smart Calibration“ dar. Hier wählt man zunächst den Eingang – also den TV-Betrieb oder eine der vier HDMI-Buchsen – und anschließend den gewünschten Modus wie „Dynamik“, „True Cinema“ oder „Professionell 1“. Danach erscheint auf dem Mobilgerät ein Farbsegel. Die Farbpunkte Blau, Magenta, Cyan, Grün, Gelb und Rot lassen sich antippen und verschieben. Zudem kann man Einfluss auf das Bild über die drei Regler „Hue“, „Saturation“ und „Luminance“ nehmen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das Farb-Remastering zu aktivieren und zwischen den Farbräumen „Rec.709“, „Native“, „EBU“, „Rec.2020“ oder „DCI“ zu wechseln. Alle Veränderungen werden sofort sichtbar. Zu den zusätzlichen Einstell-Optionen per App gehören die Gammakurve, der detaillierte Farbabgleich, die Farbtemperatur, die Rauschunterdrückung sowie der Weißabgleich.

Alles im Griff: Über die App „TV Remote 2“ steuert man nicht nur den Fernseher und das App-Angebot. Bequem lässt sich der Fernseher über das Farbsegel oder über die Gammakurve für jede Quelle kalibrieren.

Top ausgestattet: Der Panasonic besitzt unter anderem einen Komponenteneingang und Doppel-Tuner für den Empfang von Sat-TV, DVB-T2 und Kabelfernsehen.

Eine flotte und intuitive Bedienung erlaubt My Home Screen 3.0. Die Benutzeroberfläche ist sehr übersichtlich und aufgeräumt und lässt sich schnell mit den Symbolen der Lieblings-Anwendungen bestücken – etwa mit Streaming-Apps, dem Kalender oder den TV-Logos. Tippt man auf das Cursor-Kreuz nach unten, legt der Panasonic alle empfangbaren Sender waagerecht mit aktuellem Titel und einer Live-Vorschau im unteren Drittel auf den Schirm. So findet man schnell das Lieblingsprogramm. Das App-Angbot  ist groß, die Ladezeiten von Portalen oder Mediatheken sind kurz.

Bedienungsanleitung an Bord: Über die Stichwort­suche findet man Hilfe zu fast jedem Problem, beispielsweise wie man die USB-Festplatte in Betrieb nimmt.

Steuerung per Sprache

Neben dem klassischen Steuerstab mit robuster Aluminium-Oberfläche und beleuchteten Tasten liefert Panasonic seinen OLED mit einer zweiten, kompakten Fernbedienung aus. Schön, dass man so Sprachbefehle geben und per Touchpad navigieren kann. Schade, dass man dafür zu einer zweiten Fernbedienung greifen muss. Ein Druck auf das Mikrofon-Symbol genügt, und man kann die Lautstärke verändern, zum nächsten oder vorherigen Sender springen oder sich einen speziellen TV-Kanal direkt wünschen. Das stimmliche Durchforsten von Videoportalen gelingt bislang nur bei YouTube. Um sich einen groben Überblick über das kommende TV-Programm zu verschaffen, reicht der Befehl „Zeige Krimi“ oder „Zeige Sport“ – Sendungen aus dem entsprechenden Genre listet der Panasonic dann auf.  Da die Mikrofon-Taste weder beleuchtet noch konturiert ist, sondern plan in die Oberfläche des Signalgebers eingebettet ist, kann man ihre Lage im Dunkeln nur erahnen.

Übersichtliche Benutzeroberfläche: My Home Screen 3.0 lässt sich individuell anpassen und mit den Anwendungen belegen, die man am häufigsten braucht.

Der Mediaplayer spielt viele verschiedene Formate ab, der Funktionsumfang ist allerdings überschaubar. Fotos werden mit Musik hinterlegt und lassen sich drehen, 360-Grad-Ansichten sind hingegen nicht möglich.

Bildqualität

Das erste Wow lässt beim TX-65FZW954 nicht lange auf sich warten. Gerät einrichten, DVB-T-Antenne dran, Bildmodus „Normal“ wählen, und schon kann der OLED beim Nachmittagsprogramm überzeugen, ohne im Menü Hand anlegen zu müssen. Die Cinemascope-Balken beim Spielfilm sind pechschwarz. Der dunkle Anzug des „Tagesschau“-Sprechers zeigt jede Naht, jede Kontur und jeden noch so winzigen Schatten. Und die Serie „Rote Rosen“ begeistert durch satte und natürliche Farben sowie knackige Schärfe. Tageslicht im Wohnzimmer stellt kein Problem dar, notfalls wechselt man bei strahlendem Sonnenschein in den „Dynamik“-Modus. Das Panel ist gut entspiegelt, störende Reflexionen gibt es kaum.

Alles im Lot: Nur bei den Orangetönen leistet sich der 65-Zöller von Panasonic minimale Ausreißer.

In den zahlreichen düsteren Sequenzen der UHD-Blu-ray „Life“ zeigt der 65-Zöller eindrucksvoll die Vorteile, die sich durch die Reduzierung der einzelnen Kalibrierungsstufen im dunkelsten Punkt der RGB- und der Gamma-Skala ergeben. Die Abstufungen von Schwarz zu Grau sind ungemein detailliert, selbst Schatten ist hier nicht mehr gleich Schatten, denn in diesem Punkt unterscheidet der Panasonic sehr penibel. Dies wird auch durch das neue Dynamic LUT-System (Look Up Table) erzielt. Der im OLED verbaute HCX-Prozessor ist damit in der Lage, das durchschnittliche Helligkeitslevel jeder einzelnen Szene zu kontrollieren. Sogar in dunkel-grauen Passagen erkennt man so feinste Maserungen und unterschiedlichste Farbverläufe.

Vorbildlich: Im HDR-Betrieb deckt der TX-65FZW954 das DCI-P3-Spektrum vollständig ab.

Im von uns bevorzugten HDR-Modus „Professionell 1“ kommt der 65FZW954 auf gute 795 Candela im 10-Prozent-Weißfeld. 320 Candela sind es bei 50 Prozent, bei vollflächigem Weiß stürzt der Wert OLED-spezifisch auf 167 Candela. Mit 6.410 Kelvin ist die Farbtemperatur optimal voreingestellt, der exzellente Schwarzwert von 0,017 Candela untermauert, dass der Panasonic perfekt geeignet ist für Heimkino-Abende in stockfinsterer Umgebung. Die Blickwinkelstabilität gibt ebenfalls keinen Anlass zu Kritik, die Bildqualität verringert sich erst dann sichtbar, wenn der Winkel ohnehin so spitz ist, dass man vom äußeren Sitzplatz im Wohnzimmer nicht mehr viel vom Display-Inhalt erkennen kann. Vertical Banding (minimal abgedunkelte von unten nach oben durch das Bild laufende Balken) ist im Gegensatz zu den von LG gefertigten 2017er-OLED-Panels bei der neuen Generation kein Thema:  Das OLED-Display strahlt extrem gleichmäßig.

Tonqualität

Mit aktivierter Bass-Verstärkung poltert der Panasonic beziehungsweise die integrierte Soundbar ganz schön los. „Kino Surround-Pro“ erzeugt zudem eine angenehme räumliche Klangkulisse. Gerade aus Actionstreifen holt der Flachmann so deutlich mehr heraus als Mitbewerber mit dezenten rückseitigen Boxen. Die Maximallautstärke reicht locker aus, um auch größere Wohnzimmer zu beschallen. Über einen Equalizer kann man – optional zu den Modi „Standard“, „Musik“, Sprache“ und „Stadion“, den Ton individuell anpassen.

Der Testbericht Panasonic TX-65FZW954 (Gesamtwertung: 88, Preis/UVP: 4000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Panasonic TX-65FZW954 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Optoma UHD51 (Test)

$
0
0

Die neue Optoma Fernbedienung ist klein und elegant. Sie beschränkt sich auf das Notwendigste und erlaubt eine zuverlässige Steuerung.

Dank der „XPR2“-Technologie von Texas Ins-truments, bei der die Auflösung mittels eines optischen Aktuators vervierfacht wird, werden UHD-kompatible Projektoren immer günstiger. Doch der Teufel liegt meist im Detail und der Käufer musste bisher stets kompromissbereit sein: Entweder wurde die 24Hz-Kinofrequenz nicht korrekt wiedergegeben, die HDMI-Bandbreiten entsprachen nicht dem aktuellen HDMI-2.0-Standard oder es fehlte eine 4K-Zwischenbildberechnung.

Beim neuen UHD51, der demnächst auch als UHD51A mit integrierter Alexa-Sprachsteuerung auf den Markt kommt, sollen diese und andere Kinderkrankheiten der Vergangenheit angehören. Vor allem die 4K-taugliche „PureMotion“ Zwischenbildberechnung stellt dabei ein Alleinstellungsmerkmal des Optoma dar – sie bietet kein anderer Projektor dieser Preisklasse. Das Gleiche gilt für 3D, das immer mehr Projektorenhersteller streichen. Mit diesen zwei Features könnte Optomas Neuer zu einem Geheimtipp werden.

Ausstattung und Praxis

Äußerlich gibt es beim UHD51 hingegen keine Experimente. Seine Abmessungen sind erfreulich kompakt, so dass er sich auch in kleineren Wohnräumen gut integrieren lässt. Dies gilt allerdings weniger für die schwarze Farbe, die immerhin durch eine Art gestreiften Klavierlack veredelt wurde. Vor dem Kauf sollte der Interessent seinen Raum genau vermessen, denn die Aufstellflexibilität ist DLP-typisch limitiert. Zwar ist ein optischer Lensshift an Bord, lässt aber nur einen Feinabgleich auf die Leinwand zu. Immerhin erlaubt der Zoombereich des Objektivs die gängigen Bildbreiten von 2 bis 3 Metern aus hierzulande wohnraumüblichen Abständen. Alle Einstellungen werden manuell am Gerät vorgenommen, es empfiehlt sich eine dauer-hafte Deckeninstallation mittels eines höhenverstellbaren Halters, der die Aufstelldefizite des Projektors ausgleicht.

Wesentlich komfortabler wird es in Hinblick auf die Anschlüsse: Neben den obligatorischen HDMI-Eingängen finden sich ein analoger VGA-Eingang sowie diverse Steuerschnittstellen zur Integration in eine automatisierte Infrastruktur. Besonders zeitgemäß ist die USB-Schnittstelle mit bis zu 7,5 Watt Leistung, hiermit können die immer beliebter werdenden Multimedia-Sticks von Amazon (Fire TV) und Google (Chromecast) mit Strom versorgt werden, so dass sich ein weiteres Stromkabel unter der Decke erübrigt. Beide HDMI-Schnittstellen bieten die volle 2.0-Bandbreite von 18 Gbps und können so auch in hohen Bildfrequenzen (50/60Hz) 12bit-HDR-Signale verarbeiten. Insgesamt zeigt sich die Anschlussseite des UHD51 so vielseitig und komplett, wie es selbst in höheren Preisklassen eher selten vorkommt.

Beide HDMI-Eingänge erfüllen den HDMI2.0/HDCP2.2-Standard. Die USB-Buchsen können unter anderem Smart-Sticks mit Strom versorgen.

Den optischen Innenaufbau wiederum müssen wir als eher konservativ bezeichnen: Das Bild wird von der klassischen Kombination aus UHP-Lampe, Farbrad und Full-HD-DMD-Chip erzeugt. Innovationen wie eine Laserlichtquelle sind in dieser Preisklasse noch nicht zu erwarten. Bei genauerer Betrachtung erkennt man allerdings, dass die Bildqualität im Vordergrund stand: Statt eines „Brilliant Color“-Farbrades mit Weißsegment, das vor allem die Marketing-Werte eines Projektors schönt, kommt im UHD51 ein RGBRGB-Farbrad zum Einsatz, welches die Farbdarstellung optimiert und den DLP-Regenbogeneffekt verringert. Tatsächlich zeigt der UHD51 kaum Farbblitzer, so dass er auch von empfindlicheren Betrachtern genutzt werden kann. In Sachen Lautstärke präsentiert sich der UHD51 leise, aber nicht unhörbar. Vor allem das dezente Brummen des XPR-Aktuators (vibrierendes Glas) kann bei zu naher Sitzposition stören. Auch daher empfiehlt sich eine Deckenmontage.

Vorbei sind die Zeiten der kleinen Schriften und unübersichtlichen Menüs: Sowohl Struktur als auch Layout wurden beim UHD51 komplett überarbeitet. Im modernen Smart-TV-Look sind alle Funktionen schnell erreichbar. Auch die Fernbedienung gibt sich vorbildlich modern: Klein, elegant, aber trotzdem funktionell zuverlässig erlaubt sie eine zügige Steuerung. 

Die Menüstruktur wurde komplett überarbeitet und erscheint übersichtlich am linken Rand (oberes Bild). Zudem wurde ein Home-Menü ergänzt.

Licht & Farbe

Wie bei allen Projektoren lesen sich auch die Herstellerangaben zum UHD51 inflationär: Dass die angegebenen 2.400 Lumen bei 500.000:1 Kontrast selbst für teuerste High-End-Projektoren utopisch sind, erkennt der Großbildkenner schnell. Die Wirklichkeit sieht wie immer etwas moderater aus: Aktiviert man das „Dynamik“-Preset, so projiziert der UHD51 sein unkorrigiertes Lampenspektrum auf die Leinwand, das tatsächlich die 2.000-Lumen-Marke knackt. Allerdings erscheint die Farbdarstellung hier extrem grünlich. Kalibriert auf natürliche Farben bleiben rund 1.200 Lumen, was für einen Heimkinoprojektor einen guten Wert darstellt.

Die größten Schwächen zeigen aktuelle DLP-Projektoren im nativen Kontrast, der UHD51 macht da leider keine Ausnahme: Rund 1.100:1 stellt er bei guter Farbdarstellung zur Verfügung, was in einem Schwarz deutlich wird, das dunkle Szenen mit einem Grauschleier vernebelt. Zum Glück bietet sich im Bildmenü die „Dynamic Black“-Funktion, die den Lichtstrom der Lampe auf den Bildinhalt adaptiert und so den Dynamikumfang auf über 2.000:1 steigert. Zusammen mit dem DLP-typischen hohen ANSI-Kontrast von 410:1 ergibt sich so eine ansprechende Bilddynamik.

In Sachen Farbdarstellung macht sich das RGB-RGB-Farbrad bezahlt: Ohne aufwändige Kalibrierung zeigt sich bei Wahl des richtigen Presets (siehe Einstellungsempfehlungen) eine hervorragende Abstimmung, sowohl des Farbraumes auf den BT709 HD-Standard, als auch der Farbtemperatur auf die erforderlichen 6500 K / D65. Auch die Lichtverteilung (Gamma) sorgt für eine korrekte Belichtung des Bildes, bei der keine Details in Schwarz oder Weiß verschwinden.

Im Optoma UHD51 kommt ein klassisches RGBRGB-Farbrad zum Einsatz, was unter Heimkino-Gesichtspunkten mehrere Vorteile mit sich bringt: Die Grund­farbfrequenz wird verdoppelt und der Regenbogeneffekt so minimiert. Störendes Flimmern ist dadurch die Ausnahme, die Augenfreundlichkeit wird erhöht. Zudem werden alle Farben ausschließlich aus Rot, Grün und Blau gemischt, wie es die Videonorm vorsieht. „Last but not least“ sind die Tönungen der einzelnen Farbfilter genau auf die Sollfarben des BT709-Standards geeicht, so dass der Projektor rein optisch und ohne aufwändige Digital-Korrektur akkurate Farben erzeugt.

Das Farbrad beinhaltet jede Grundfarbe zweimal und sorgt so für eine videonormgerechte Farberzeugung mit wenig Regenbogeneffekt.

Dies alles bewirkt einen wesentlich natürlicheren Bildlook, als die ausschließlich auf Helligkeit getrimmten „Brilliant Color“-Farbräder mit Gelb und Weißsegmenten.

Viele andere Beamer verbauen ein Farbrad mit Weiß- und Gelbsegmenten inklusive störender Nebeneffekten.

Bei High-Dynamic-Range-Inhalten wie von der UHD-Blu-ray (wie alle bisherigen Beamer wird HDR10, nicht aber HDR10+ oder Dolby Vision unterstützt) gerät der UHD51 schließlich an seine physikalischen Grenzen: Aufgrund seines limitierten Schwarzwertes hellt die Werkseinstellung dunkle Details auf, so dass sie zwar deutlich sichtbar werden, aber an Subtilität und Glaubwürdigkeit verlieren. Mit etwas Feintuning kann man die HDR-Bildtiefe allerdings erhöhen, ein Grauschleier verbleibt aber in dunklen Szenen. Über den originalen Kinofarbraum (DCI P3) verfügt der UHD51 ebenfalls nicht, konvertiert diesen aber effektiv auf seinen HD-Farbraum. Richtig justiert weiß das UHD/HDR Bild zu gefallen, mit High-End-Modellen ist es aber nicht zu vergleichen – die kosten allerdings auch ein Vielfaches.

Optoma hat die Wünsche der 3D-Fans erhört: Als einer der ersten UHD-DLP-Projektoren unterstützt der UHD51 die 3D-Projektion. Entsprechende Brillen liegen zwar nicht bei, jede DLP-Link-Brille ist aber kompatibel und günstig zu erwerben. Die 3D-Qualität des UHD51 ist DLP-typisch gut, aber nicht mit der 4K-Auflösung kombi­nierbar.

Bei der 3D Wiedergabe deaktiviert sich XPR und es verbleibt die native HD-Auflösung des DLP-Chips – entsprechend gröber wirkt das Bild.

Der Grund: Der mechanische XPR-Aktuator ist nicht schnell genug, die Auflösung der 3D-Frequenz (120 bzw. 144 Hz) zu vervierfachen. Bei 3D bleibt der Aktuator daher deaktiviert und der UHD51 verhält sich wie ein Full-HD-Projektor. Dies ist jedoch kein Nachteil, denn der UHD-Standard unterstützt ohnehin keine 3D-Darstellung, sämtliches 3D-Material entspricht maximal der Full-HD Auflösung.

Schärfe und Videoverarbeitung

Auch wenn die bezahlbaren UHD-DLP-Projektoren alle auf dieselbe XPR-Technologie von Texas Instruments zurückgreifen, sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Fabrikaten auf der Leinwand verblüffend.

Das XPR2-System (rechtes Bild) verbessert die Detaildarstellung gegenüber der gröberen Full-HD-Auflösung (links)

Der Grund liegt in der individuellen Signalaufbereitung, welche die Auflösung des eingehenden 4K-Signals sequentiell verteilen muss, denn die XPR-Technologie erzeugt die Auflösung in vier separaten Schritten. Je besser die Signalelektronik, desto näher liegt das Ergebnis am UHD-Original. Dem UHD51 gelingt diese Aufgabe gut, durch die Pixelverschiebung wird die Pixelstruktur des Full-HD-Shifts sichtbar reduziert und die Detailschärfe erhöht. Das Ergebnis erreicht allerdings nicht die Qualität einer nativen UHD-Projektion oder der XPR1-Technologie des großen Bruders UHD65. Auch scheint die Pixelverschiebung einer gewissen Serienstreuung zu unterliegen, denn bei manchen Geräten „verschwimmen“ die Pixel effektiver als bei anderen.

Die 4K-taugliche Zwischenbildberechnung „PureMotion“ ist in dieser Preisklasse ein Alleinstellungsmerkmal.

Einzigartig in der Preisklasse des UHD51 ist seine „PureMotion“-Zwischenbildberechnung, die auch bei UHD-Signalen in drei Stufen aktiviert werden kann. Sie erhöht die Bewegungsschärfe deutlich und sorgt für glaubwürdigere Bewegungsabläufe bei Spielfilmen, ohne den „Filmlook“ zu zerstören. Hier und da gibt es aber Sync-Mikroruckler, was auf ein nicht perfektes 24-Hz-Timing schließen lässt.                    

       

 

Der Testbericht Optoma UHD51 (Gesamtwertung: 79, Preis/UVP: 1700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Optoma UHD51 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Samsung 65Q7FN (Test)

$
0
0

Puristisch: Wenige Tasten zieren die kompakte Samsung-Fernbedienung. Auch ohne Zifferntasten gelingt die Navigation im TV-Alltag ohne Probleme. Sprachbefehle sind über die Mikrofon-Taste möglich.

Ausgelagerte Anschlussbox, Quantum-Dot-Technologie, Ambient-Modus und Einrichtung per Smartphone: Viele Features sind bei Samsungs 3.300 Euro teurem 65Q7FN ähnlich wie beim 700 Euro teureren Flaggschiff 65Q9FN, das in Ausgabe 6-2018 mit 91 Punkten ein Traumergebnis einfahren konnte – und damit die Messlatte sehr hoch gelegt hat. Wo also liegen die Unterschiede, und kann die günstigere Variante bildlich ähnlich überzeugen? Das wichtigste Technik-Merkmal: Während der Q9 über ein Full-LED-Backlight verfügt, kommt beim Q7 nur die Edge-LED-Variante zum Einsatz. Die Leuchtdioden sind hier nicht hinter dem Display, sondern am Rand verteilt. Dank Echtzeitszenenanalyse wird Samsung zufolge trotzdem jeder Bildbereich angesteuert (Local Dimming), um einzelne Bildbestandteile gezielt zu dimmen und bessere Schwarzwerte zu erzielen (mehr dazu unter „Bildqualität“). Qualitativ ist der 65Q7FN hochwertig verarbeitet: schicker und stabiler Fuß, eine Gehäuserückseite wie aus einem Guss, die sich auch frei im Raum stehend gut macht, und dank One Connect Box ist nur eine Kabelzuführung erforderlich.

Ausstattung und Praxis

Nicht am Q7 direkt, sondern an der Anschlussbox findet man unter anderem Twin-Tuner für Fernsehen per Satellit, Kabel und DVB-T2. TV-Mitschnitte lassen sich hier über eine externe USB-Festplatte realisieren, auch TimeShift ist verfügbar. Neben HDR10 und HDR10+ unterstützt der Samsung auch HLG, WLAN sowie Bluetooth für die Kopplung mit kabellosen Lautsprechern. Ein spezieller Game-Modus wirkt sich dank der kurzen Reaktionszeit von nur 6,8 Millisekunden positiv bei anspruchsvollen Spielen aus, die eine hohe Geschwindigkeit erfordern.

Uhr mal anders: Der Ambient-Modus verwandelt den Q7 auf vielfältige und originelle Weise in ein Schmuckstück, das nichts mehr mit einem Flat-TV gemeinsam hat.

Die Einrichtung des 65-Zöllers erfolgt konventionell über die schwarze Fernbedienung oder noch schneller via Smartphone über die iOS- und Android-App „SmartThings“, wodurch beispielsweise die WLAN-Einstellungen automatisch übernommen und die belegten Tuner  eigenständig erkannt werden.

Auch beim Q7FN baut Samsung auf sein innovatives Konzept One Invisible Cable – ein unsichtbares Kabel genügt, um den 65-Zöller in Szene zu setzen. Dies wird durch die One Connect Box möglich, die sich im Umkreis von fünf Metern um den Flat-TV auch versteckt platzieren lässt. Strom und AV-Signale fließen durch die silberne Pipeline von der schwarzen Box zum Fernseher. Sämtliche Komponenten werden am Terminal angeschlossen. Hier stehen vier HDMI-Buchsen, drei USB-Ports, ein optischer Audio-Ausgang, eine Ethernetbuchse und ein „CI+“-Slot zur Verfügung.

Schicker Rücken: Ein einziges Kabel steckt im 65Q7FN – über dieses erfolgt die Stromversorgung und die Übertragung von Audio- und Video-Daten.

Zudem kann der Samsung über das kompakte Kistchen per WLAN ins Internet eingebunden werden. Außerdem sind hier die Twin-Tuner für Kabel, Satellit und digital-terrestrisches Antennenfernsehen (DVB-T2) untergebracht. Das Konzept hat den Vorteil, dass der 65Q7FN frei im Raum platziert werden kann, weil die Rückseite sauber und aufgeräumt wirkt. Außerdem ist eine sehr nahe Wandmontage möglich, da keine Tuner und Strippen im Weg sind. Für noch mehr Flexibilität bietet Samsung optional das One Invisible Cable mit einer größeren Länge von stattlichen 15 Metern an.

Das Herzstück: Die One Connect Box wird mit einem fünf Meter langen Kabel mit dem Fernseher verbunden, hier sitzen auch die Tuner für den TV-Empfang.

 

Auch der Ambient-Modus ist an Bord des Q7. Vorinstallierte Stimmungsbilder, eigene Fotos und Collagen, Wetter-infos sowie Nachrichten machen den Samsung zum Hingucker oder nützlichen Accessoire, wenn dieser nicht zur Filmwiedergabe oder als Fernseher benötigt wird. Umfangreich sind das App-Angebot und die Liste der Sprachbefehle. Ein Druck auf die Mikrofon-Taste der Fernbedienung genügt, um unter anderem Sender, Ambient-Modus und Quellen zu wechseln, Infos wie Uhrzeit und Wetter einzublenden, die Foto-Galerie aufzurufen, nach Programmtiteln zu suchen oder Einfluss auf TV-Mitschnitte zu nehmen (Wiedergabe, Pause, Schnellvorlauf, Rücklauf, Vorherige, Weiter).

Alles im Blick: Oben das Live-Fernsehen, unten der Zugriff auf Sender, Einstellungen und Apps – das Tizen-Betriebssystem von Samsung bereitet viel Freude.

Alle Befehle sind im Gerät hinterlegt, um sich die Vielfalt besser einprägen zu können, und werden prompt mit minimaler Zeitverzögerung umgesetzt. Schade: Netflix reagiert (noch) nicht auf die Stimme und muss per Fernbedienung durchforstet werden. Extrem kurze Reaktionszeiten und eine intuitive Bedienung ermöglicht auch das Tizen-Betriebssystem mit seiner logischen und schnell zu verinnerlichenden waagerechten Menüstruktur mit Apps, Quellen und Einstellungen. Auf hohe Performance ist zudem der Mediaplayer ausgelegt: Beliebige Fotos und Videos stellt dieser auf Wunsch in einer 360-Grad-Ansicht dar und erlaubt sowohl das blitzschnelle Verändern des Winkels als auch das Ein- und Auszoomen.

Wie ist das Wetter? Diese und andere Infos stellt der Samsung gerne bereit – die Frage kann man ganz bequem über die Mikrofon-Taste stellen.

Bildqualität

Auch von der Seite ein Blickfang: Störende Kabel sieht man am Q7 nicht herumbaumeln, da die einzige Versorgungspipeline unsichtbar versteckt wird. 

Speziell im Sommer, wenn man die Rollos erst später runterlässt, sollte ein Flat-TV tageslichttauglich sein. Der 65Q7FN ist es garantiert. Einerseits, weil sein Display ordentlich entspiegelt ist. Andererseits, und das ist noch wichtiger: Der QLED hat gewaltige Leuchtkraft. Im HDR-Modus „Film“ kam er im Test auf stattliche 1.127 Candela. Das sind zwar knapp 400 Candela weniger als beim 65Q9FN, aber im Gegenzug 300 mehr, als der OLED65E8 von LG und der TX-65FZW954 von Panasonic im von uns bevorzugten Modus erreichen. Weiterer Vorteil: Während die OLEDs im vollen Weißfeld auf unter 200 Candela abstürzen, protzt der Samsung immer noch mit 635 Candela. Die natürlichsten Farben liefert der Q7 im Setup „Warm2“, wobei er mit 6.647 Kelvin ab Werk nicht perfekt eingestellt ist. Ebenfalls beachtlich für einen LCD-TV sind der Schwarzwert von 0,009 und der ANSI-Kontrast von 1.500:1. Beim Thema Schwarz unterscheidet sich der Q7FN allerdings vom Top-Modell Q9. Tagsüber fällt das nicht auf, sondern erst im dunklen Heimkino-Raum: Die Filmbalken oben und unten sind nicht so tiefschwarz wie beim 4.000 Euro teuren 65Q9FN, auch OLEDs spielen hier in einer anderen Liga. Zudem schimmert in den Ecken – wenn auch nur dezent – das Backlight des Displays durch. Im vollflächigen Schwarz, etwa beim Vorspann von Blu-rays, wird sichtbar, dass das Display nicht ganz gleichmäßig ausgeleuchtet ist – üblich bei einem Panel mit Edge-LED-Backlight.

Präzision pur: Der Samsung liefert perfekte Farben – in jedem Bereich des Farbsegels stimmt die Reproduktion der einzelnen Töne exakt.

Dafür begeistert der Samsung durch seine sehr kräftigen und leuchtenden Farben. Die Farbräume trifft er perfekt, im HDR-Modus dehnt der 65-Zöller bei Rot- und Grüntönen sogar das definierte DCI-P3-Spektrum leicht aus, wodurch diese Töne besonders rein dargestellt werden. Dolby Vision wird nach wie vor leider nicht unterstützt. Schon im reinen TV-Betrieb bietet der QLED eine ungemeine Detailfülle. In einer Reportage über Lüneburg arbeitet er jeden Pflasterstein der Straße, jeden roten Backstein eines historischen Hauses und die Maserung der Holzbalken so exakt wie unter dem Brennglas einer Lupe heraus. In der Blu-ray „Deutschland von oben“ leuchten die Schneefelder in den Bergen so hell wie auf keinem anderen Gerät in diesem Testfeld. Der Überflug ist butterweich. Aktiviert man jetzt den HDR-Modus, so erwacht der Winter mit voller Wucht und Brillanz. Das darstellbare Farbspektrum mit unterschiedlichen Abstufungen ist enorm weit gefächert – wunderbar sichtbar im Hamburger Hafen mit unzähligen farbigen Containern und der zugefrorenen Elbe, die in den unterschiedlichsten Weiß-, Grau- und Blautönen schimmert. Ab einem seitlichen Betrachtungswinkel von rund 45 Grad verliert der Samsung allerdings stark an Leuchtkraft. 

Voll ausgereizt: Auch bei der HDR-Darstellung verhält sich der Q7 vorbildlich. Im Rot- und Grünbereich holt er absolut unverfälschte Farben auf den Bildschirm.

Tonqualität

Für den guten Ton verfügt der 65Q7FN über ein 4.1-System mit 40 Watt Ausgangsleistung. Das ist etwas weniger als beim Q9, der mit zwei Subwoofern ausgestattet ist und 60 Watt leistet. Soll die Sprachverständlichkeit signifikant verbessert werden, so muss man den Tonmodus von „Standard“ auf „Optimiert“ umstellen. Im Zusammenspiel mit zusätzlichen Lautsprechern über den optischen Digitalausgang kann man die Audioverzögerung individuell anpassen. Das Bassvolumen des Flachmanns ist sehr anständig, ebenso das dreidimensionale Klangempfinden.

Der Testbericht Samsung 65Q7FN (Gesamtwertung: 86, Preis/UVP: 3300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Samsung 65Q7FN (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Sonoro Relax SO-810 Smart Control URC 7980 (Test)

$
0
0

„Relax“ nennt Sonoro sein neues Internet-radio SO-810 mit DAB+ und UKW-Empfang. Der Name steht nicht nur für die stressfreie Steuerung dank funktionsreicher Fernbedienung, sondern auch für das installierte Wellness-programm mit  Naturgeräuschen und Meditation.

Neben dieser außergewöhnlichen Funktion liefert der 350 Euro teure Aktiv-Speaker natürlich auch klassische Ausstattungsmerkmale, angefangen mit einer breiten Anschlussvielfalt: WLAN und LAN-Buchse erlauben Zugriff auf bis zu 25.000 Internetradio-Sender, per Bluetooth lassen sich Dateien von externen Zuspielern wiedergeben. Dank des integrierten Audioplayers MyMusic lässt sich auch Musik von USB-Sticks/Festplatten wiedergeben – sogar auf die Hi-Res Formate WAV und FLAC versteht sich das Relax. Ein Aux-Eingang sowie eine Kopfhörer-Buchse (beides auf der Rückseite) komplettieren das Anschluss-Ensemble.

Funktions-Tausendsassa

Bis zu 40 Sender lassen sich jeweils für UKW, DAB+, und Web-Radio speichern, sechs davon sogar Schnellwahltasten zuweisen. Diese können  am Gerät oder per Fernbedienung angewählt werden, auch eine Steuerung am Tablet oder Smartphone über die kostenlose UNDOK-App ist möglich. Die Einbindung in ein Multiroom-System mit weiteren WLAN-fähigen Geräten ist ebenfalls kein Problem für das Relax.

Über die Spotify-Connect App lässt sich zudem auf die XXL-Songbibliothek des Streamingdienstes zugreifen – kostenpflichtiges Abo vorausgesetzt. Sonoros Equalizer erlaubt die Anpassung von Höhen und Tiefen sowie die Auswahl vorprogrammierter Klangprogramme, wie „Jazz“ oder „Rock“.

In Sachen Klang tut sich der 3-Zoll-Breitbandlautsprecher mit sauberer Durchzeichnung von Instrumenten und klarer Stimmverständlichkeit hervor. Eine Bassreflex-Röhre verstärkt die tiefen Töne und sorgt für ein angenehmes Bassfundament, allzuviel Volumen sollte man ob der geringen Größe allerdings nicht erwarten. Dreht man das Lautstärke-rad voll auf, liefert der Lautsprecher einen erstaunlichen Pegel, jedoch geht dabei die Natürlichkeit verloren und Musik klingt etwas zu hoch und blechern. Aber für eine Party-Beschallung ist ein Gerät namens „Relax“ auch nicht gedacht.                  

Der Testbericht Sonoro Relax SO-810 Smart Control URC 7980 (Gesamtwertung: sehr gut, Preis/UVP: 350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Sonoro Relax SO-810 Smart Control URC 7980 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Hama Sirium1400ABT (Test)

$
0
0

Hamas Sirium1400ABT hat viele smarte Funktionen unter seiner edel anmutenden Metall-Zylinder-Optik, die an die Subwoofer-Form der hauseigenen Sirium-Soundbars erinnert.

Einmal angeschlossen lässt sich der 150 Euro teure Speaker ins heimische WLAN-Netz (leider wird nur das 2,4-Ghz-Frequenzband, nicht aber der störungsresistentere 5-Ghz-Bereich unterstützt) einbinden und per Hamas kosten-loser „Smart Audio App“ konfigurieren. So kann man mehrere Sirium1400-Speaker zu einem Multiroom-System verbinden.

Alexa an Bord

Verknüpft man sein Amazon-Konto mit der Hama-App, zieht Sprachassistentin „Alexa“ ins Gerät ein. Das klappte in unserem Test auf Anhieb, sodass wir per Sprachbefehl die Wiedergabe steuern oder uns das Wetter vorhersagen können. Auch zahlreiche Internet–Radiosender gibt die Alleskönnerin auf Wunsch wieder. Alternativ kann man den Sirium 1400 über Amazons „Alexa App“ steuern. Ein UPnP-Media-player bietet zudem die Möglichkeit, im lokalen Netzwerk gespeicherte Dateien wiederzugeben. Unterstützt werden neben WMA und MP3 auch die Hi-Res-Formate FLAC und ALAC.

Alternativ lässt sich der Smart-Speaker per Blue-tooth steuern, was ebenfalls problemlos klappte. Dann kann Musik vom Tablet oder Handy auch ohne die Verbindung zu Alexa oder einem Amazon-Konto wiedergegeben werden. Kabelanschlüsse gibt es keine, die USB-Buchse an der Unterseite dient nur für Software-Aktualisierungen.

Bei Zimmerlautstärke liefert der Sirium1400ABT ein solides Klangbild mit breiten Mitten und dezenter, aber präziser Bassuntermalung. Beim Gladiator Medley auf Hans Zimmers „Live in Prague“-Album waren einzelne Instrumente klar heraushörbar und Stimmen gut verständlich. Dreht man die Lautstärke aber höher, verlieren Bässe an Kontur und Höhen tönen etwas hallig. Uneingeschränkt gut ist dagegen das Abstrahlverhalten: In der Raummitte platziert, lieferte der Speaker zu allen Seiten eine ähnliche Tonqualität.                                           

Der Testbericht Hama Sirium1400ABT (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 150 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Hama Sirium1400ABT (Test) erschien zuerst auf audiovision.


OK ODL 55651U-TIB (Test)

$
0
0

Kleiner Preis, große Fernbedienung: Der OK-Steuerstab ist ziemlich wuchtig, einige Tasten knarzen leicht. Der Bedienkomfort leidet darunter nicht.

55 Zoll für 400 Euro! So viel kostet der neue UHD/HDR-Fernseher OK ODL 55651U-TIB, eine Eigenmarke von Media-Markt und Saturn. Mitbewerber verlangen für einen UHD-Flachmann mit 139 Zentimetern mindestens 200 Euro mehr – was einem prozentualen Aufschlag von 50 Prozent entspricht. Mit 7,27 Euro pro Zoll ist der OK ein Schnäppchen. Aber auch eine Kaufempfehlung?

Das Gehäuse des vom türkischen Hersteller Vestel produzierten Flat-TVs besteht wie erwartet aus Kunststoff, auf hochwertigere Materialien wie Glas und Aluminium wird logischerweise verzichtet. Zur Ausstattung gehören unter anderem drei HDMI- und zwei USB-Buchsen, ein optischer Audio-Ausgang, ein „CI+“-Slot, WLAN und ein Netzwerkanschluss. Der ODL 55651U empfängt Fernsehprogramme per Satellit, Kabel und DVB-T2, allerdings hat er jeweils nur Single-Tuner verbaut, was aber zu verschmerzen ist. Denn Aufnahmen auf USB-Festplatte sind ohnehin nicht möglich. Die Fernbedienung fällt überdurchschnittlich groß aus, liegt aber gut in der Hand. Für die Videoportale Netflix und YouTube sind eigene Bedienfelder vorgesehen. Etwas störend sind einige zumindest bei unserem Test-Exemplar recht knarzende Tasten.

Gut ausgestattet: Auch für ältere Zuspieler ist der ODL 55651U geeignet. Seitlich befinden sich zwei HDMI-Anschlüsse sowie zwei USB-Buchsen.

Bedienkomfort

Die Einrichtung des 55-Zöllers erfolgt wie bei teureren Modellen menügeführt und ist schnell abgeschlossen. Die farbigen Menüs sind keine optische Meisterleistung, aber funktional. Über einen Druck auf die rote Taste wird HbbTV aktiviert.

Funktional: Die farbigen Menüs des 55-Zöllers sind kein Augenschmaus, dafür weiß man sofort, welche Funktionen sich hinter dem jeweiligen Bedienfeld verbergen.

Auch per WLAN ruft der OK die Videoportale der Sender erstaunlich flott auf und streamt die Videos ruckelfrei ohne spürbare Wartezeit. Rund acht Sekunden muss man hingegen einplanen, bis das Smart-TV-Portal mit einigen wenigen Apps, einem Web-Browser sowie der Wettervorhersage zur Verfügung steht.

Smart: Der 400-Euro-Fernseher bietet in einem eigenen Portal Zugriff auf einige Streaming-Plattformen, auf Wetterinformationen und zusätzliche Applikationen.

OK hat seinen ODL 55651U-TIB auch fit für multimediale Anwendungen gemacht. Fotos, Musik und Videos gibt er in den meisten gängigen Formaten – abgesehen von Clips im Dateiformat DivX und AVCHD – vom USB-Stick wieder. Diashows lassen sich mit unterschiedlicher Intervall-Länge abspielen. Über den Medienbrowser kann man auch auf Dateien zugreifen, die im Netzwerk schlummern und auf einem Medienserver wie einer FritzBox bzw. einem vernetzten Musiksystem oder auf der PC-Festplatte abgelegt sind. Über die „Source“-Taste der Fernbedienung gelangt man zum Menüpunkt „Wireless Display“.

Multimedia-Zentrale: Videos, Fotos und Musik spielt der 55-Zöller von einem USB-Stick ab. So sind unter anderem Diashows auf dem großen Display möglich.

Um Inhalte von einem Smartphone oder Tablet drahtlos und umkompliziert auf das Display des 55-Zöllers zu spiegeln, muss man auf den Mobil­geräten eine kostenlose Sharing-App wie beispielsweise „Screen Mirroring“ installieren. Ruft man „Wireless Display“ auf dem OK auf, so ist dieser bereit zur Verbindung. Jetzt muss man nur noch die Sharing-App auf dem Smartphone starten: Der ODL 55651U-TIB wird automatisch aufgelistet – eine Berührung genügt, und schon lassen sich sämtliche Inhalte vom Mobilgerät auf den Flachbildfernseher übertragen.

Netzwerker: Befinden sich eine Netzwerkfestplatte oder eine FritzBox im selben Netzwerk wie der OK-Fernseher, so kann dieser Mediendateien abgreifen.

Bild- und Tonqualität

Die ab Werk voreingestellten Energiesparoptionen sollte man deaktivieren und die Farbtemperatur auf „Warm“ stellen. Im Bildmodus „Natürlich“ kommt der OK so immerhin auf 5.977 Kelvin, während er mit der Farbtemperatur „Normal“ mit 8.639 Kelvin spürbar vom 6.500-Kelvin-Idealwert abweicht. Auch wenn die Farbreproduktion nicht mit teureren Markengeräten konkurrieren kann: Das TV-Bild macht einen ausgewogenen Eindruck. Die Plastizität ist ordentlich, hierzu sollte der „Dynamische Kontrast“ auf „Niedrig“ stehen. HD-Sender zeigt der LCD-TV rauschfrei, und das Display ist vernünftig entspiegelt. Auch der Schärfeeindruck kann beim Schnäppchen-Flachmann überzeugen. Leuchtende Farbbrillanz, speziell in heller Umgebung, darf man beim ODL 55651U-TIB nicht erwarten. Auch Hauttöne trifft er nicht immer perfekt.

Nicht perfekt: Speziell bei der Darstellung von Rot- und Grüntönen nimmt es der 55-Zöller nicht so genau und liegt bei der Farbreproduktion öfter mal daneben.

Das Display ist erstaunlich gleichmäßig ausgeleuchtet. Ein Ergebnis des Direct-LED-Backlights, das in dieser Preisklasse selten der Edge-LED-Beleuchtung vorgezogen wird. Cinemascope-Balken erscheinen nicht tief schwarz, aber so dunkel, dass sie abends nicht unangenehm auffallen. Der ANSI-Kontrast von 745:1 kann mit deutlich teureren LCD-Fernsehern locker mithalten, der Schwarzwert ist mit 0,098 nicht optimal, aber noch im Rahmen. Langsame Kameraschwenks stellt der Apparat mit Rucklern dar, auch sonst bekleckert sich der Videoprozessor in Bezug auf Upscaling nicht gerade mit Ruhm. An seine Grenzen stößt der OK beim Thema HDR. Zwar unterstützt er HDR10 und HLG. Allerdings liefert er mit maximal 350 Candela zu wenig Helligkeitsreserven, um die Stärken von kontraststarken Aufnahmen ins Wohnzimmer zu holen. Ab einem seit-lichen Betrachtungswinkel von rund 45 Grad wird die Bildqualität sichtbar schlechter.

Zu wenig: Der ODL 55651U deckt den DCI-P3-Farbraum nicht komplett ab. Insbesondere in den Ecken bei Rot und Grün weist der LCD-Fernseher Defizite auf.

Klanglich ist der 55-Zöller nur Durchschnitt. Der Lautsprecher mit 2 x 10 Watt klingt kalt und blechern. Das Raumklang-Verhalten kann über das Menü angepasst werden und ist gar nicht schlecht, aber insgesamt ist der Sound zu dumpf.

 

Der Testbericht OK ODL 55651U-TIB (Gesamtwertung: 61, Preis/UVP: 400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag OK ODL 55651U-TIB (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Panasonic DMR-UBC70 (Test)

$
0
0

Die Fernbedienung liegt komfortabel in der Hand und steuert die meisten Funktionen menügeführt. Allerdings vermissen wir eine Auswurf-Taste, und die Programmwippe ist nicht gerade zentral gelegen.

UHD-Blu-ray-Player/Recorder,
Settop-Box, Medien-Server und mehr vereint der neue Panasonic DMR-UBC70  in einem Gehäuse.

Während mittlerweile ein halbes Dutzend Hersteller UHD-Blu-ray-Player im Programm haben, gibt es UHD-Blu-ray-Recorder nach wie vor ausschließlich von Panasonic. Ob weitere Hersteller folgen, ist in Anbetracht  der fortschreitenden Entwicklung der Online-Media-theken und Streaming-Dienste eher unwahrscheinlich.

Bei seinen digitalen Aufnahmekünstlern unterscheidet Panasonic zwischen Modellen für den Satelliten- und den Kabel-Empfang. Letztes Jahr kamen bereits die Kabel-Modelle UBC90 und UBC80 auf den Markt (Tests in den Ausgaben 6-2017 und 11-2017), jetzt legen die Japaner mit dem UBC70 nach. Wobei die Bezeichnung „Kabel–Modell“ dem Gerät nicht wirklich gerecht wird, hat es doch auch einen Twin-Tuner für das HD-Antennenfernsehen DVB-T2 an Bord.

Wie bereits an der Modellbezeichnung zu erkennen, rundet der in Schwarz und Silber erhältliche UBC70 das Produktportfolio nach unten ab. Kosteten die großen Brüder bei ihrer Markteinführung noch 1.000 respektive 850 Euro, muss man für den Neuen gerade mal 580 Euro auf den Tisch legen. Trotzdem trägt der UBC70 das Ultra-HD-Premium-Logo der UHD Alliance, da er dank HLG (Hybrid Log Gamma) bereits 4K-Sender in HDR-Qualität empfangen kann. Wobei die Betonung auf „kann“ liegt, denn 4K-HDR ist im Kabel noch Zukunftsmusik. Zwar finden sich in den meisten Kabelnetzen die beiden UHD-Sportsender von Sky, allerdings verzichtet der Pay-TV-Anbieter noch auf eine HDR-Encodierung.

Abgespeckte Anschlüsse: Im Gegensatz zu den großen Brüdern muss man auf eine zweite HDMI-Buchse und einen koaxialen Digitalausgang verzichten. An den USB-Port kann man eine externe Festplatte anschließen. Auch per LAN-Kabel lässt sich der UBC70 mit dem Internet verbinden. Der Lüfter bläst die Abluft meist leise aus dem Gehäuse.

Ausstattung und Bedienung

Der UBC70 spielt UHD-Blu-rays, Blu-rays, 3D-Blu-rays, DVDs und CDs ab – SACDs und DVD-Audio-Scheiben werden allerdings nicht unterstützt. Das solide Laufwerk drückt beim Herausfahren der Disc-Schublade die Frontklappe halb herunter und spielt selbst UHD-Silberlinge meist leise und vibrationsarm ab. Auf dem Gehäusedeckel sitzen zwei Drucktasten für „Auswurf“ und „An/Aus“, mehr kann man am Player nicht bedienen.

Der UBC70 empfängt auch UHD-Sender wie „Sky Sport UHD“ und „Sky Bundesliga UHD“.

Frontseitig stehen neben dem USB-3.0-Anschluss zwei CI+ Einschübe für die Entschlüsselung privater HD-Sender (RTL, Sat, ProSieben) oder von Pay-TV-Kanälen (Sky, Fox, TNT) bereit.  Auf der Rückseite finden sich eine weitere USB-Schnittstelle, ein HDMI-Ausgang sowie eine LAN-Buchse – auf den koaxialen Tonausgang des UBC80 muss man allerdings verzichten. Den SD-Kartenslot und einen zweiten HDMI-Ausgang gibt es nur beim UBC90.  Auch bei der Speicher-kapazität wurde der Rotstift angesetzt, statt 2 bzw. 1 Terabyte muss man sich beim UBC70 mit einer 500-Gigabyte-Festplatte begnügen.

Über die Bild-App kann man sich die neuesten Nachrichten auf den Bildschirm holen.

Auf die meist angenehm leise Harddisc passen 35 (UHD mit 28 Mbit/s), 70 (HD mit 14 Mbit/s) bzw. 200 Stunden (SD mit 5 Mbit/s) an TV-Mitschnitten. Wenn der Kabelnetzbetreiber jedoch mit der Qualität knausert (so werden HD-Kanäle bei Vodafone eher mit 8 Mbit/s eingespeist), erhöht sich die Aufnahmekapazität entsprechend. Zudem fungiert das 43 Zentimeter breite und 6 Zentimeter hohe Gerät als Netzwerk-Spieler für DLNA-Clients und NAS-Server. Dabei sind viele Streaming- sowie Mediaplayer-Funktionen für 4K-Clips und den HDR-10-Standard vorbereitet.

Keyword Recording: Die Funktion sucht das TV-Programm nach eigenen Schlagwörtern ab und schneidet passende Sendungen auf Wunsch automatisch mit.

Die mit dynamischen Metadaten arbeitenden Formate HDR10+ und Dolby Vision werden hingegen von keiner Quelle unterstützt. Das verwundert und enttäuscht, bieten doch Panasonics neue UHD-Blu-ray-Player UB824 und UB424 (Tests in den kommenden Ausgaben) eben diese Funktionalität. 

Auf einen Blick: Die Hauptfunktionen des DMR-UBC70 sind direkt über Icons auf dem übersichtlichen Startbildschirm abrufbar. Das Navigieren gelingt angenehm flott.

Als Medienzentrale für Fotos, Musik und Videodateien sowie als Netzwerker eröffnen sich diverse Möglichkeiten. Über die Steuerung im Heimnetzwerk hinaus nutzt die Smartphone-App „Panasonic Media Center“ die Internetverbindung für ferngesteuerte TV-Aufnahme- und Wieder-gabe-Optionen. Hier ermöglicht die „TV-Anywhere“-Funktion weltweiten Zugriff auf einen der Tuner oder die Festplatte. Auch eine drahtlose Übertragung von Fernsehsignalen per TV-over-IP-Standard ist möglich. Somit kann man in Räumen ohne Antennenanschluss TV-Signale genießen.

Vorbildlich erklärt: Mithilfe der App „Panasonic Media Center“ kann man von unterwegs aus über das Internet auf den DMR-UBC70 und seine TV-Programme zugreifen.

Neben den beliebten Streaming-Diensten Amazon, Netflix, DAZN und Maxdome bietet das Smart-TV-Angebot auch Zugriff auf die Mediatheken von Arte und die Tagesschau-App. YouTube offeriert der UBC70 im Gegensatz zu den hauseigenen UHD-Playern noch immer nicht als App, das wird sich nach unseren Informationen auch nicht ändern. Über den integrierten Web-Browser lässt sich das beliebte Video-Portal natürlich aufrufen. Die HbbTV-Option erweitert das reichhaltige Streaming-Angebot des UBC70  zusätzlich.   

Installation und Senderlisten

Bei der Einrichtung hat man die Wahl zwischen mehreren Suchlaufarten, in denen der Recorder alle oder nur frei empfangbare Sender speichert, einen schnellen (rund 3 Minuten) oder ausführ-lichen (rund 15 Minuten) Suchlauf startet oder dem Kabelnetzbetreiber die Sortierung überlässt (LCN). Vier frei belegbare Favoritenlisten sowie Filter für HDTV, Radiosender und ABC-Sortierung helfen bei der Suche nach einem bestimmten Kanal.

Die Umschaltdauer von durchschnittlich 2 Sekunden geht in Ordnung. Die weit vom Navigationskreuz entfernte Kanalwippe erschwert allerdings das Umblättern – dafür könnte man besser die nicht belegte linke und rechte Pfeiltaste verwenden. Mit der „Last View“-Taste wechselt man zum zuletzt gesehenen Programm. Während der Aufnahme lassen sich Filme von Festplatte ansehen und Blu-rays abspielen.

Online-Videotheken: Neben Netflix ist Amazon Video der zweite Streaming-Dienst für Filme und Serien in UHD-Qualität, teilweise sogar in High Dynamic Range.

Zur Aufnahmeprogrammierung bietet der Panasonic einen übersichtlichen Programmführer (EPG), der dank der individuell einstellbaren Vor- und Nachlaufzeiten vollständige Aufnahmen gewährleistet. Alternativ ist eine klassische Timer-Programmierung, wie einst beim Videorecorder, natürlich auch möglich. Als dritte Aufnahme-Option offeriert der UHD-Recorder mit „Keyword-Recording“ eine Funktion, die es in sich hat: Sie zeichnet Sendungen auf, die im Titel und/oder der Beschreibung ein oder mehrere Schlüsselworte enthalten. Mit ihr können zum Beispiel Robert DeNiro-Fans alle Filme des Schauspielers aufzeichnen, ohne den Titel, Sender und Ausstrahlungstermin kennen zu müssen. Der Recorder zeichnet grundsätzlich in Originalqualität auf, wobei er vielfältige Kopieroptionen bereithält. 

TV-Aufnahmen speichert der Panasonic DMR-UBC70 im Normalfall per „Direct Recording“ (DR) in Originalqualität auf seiner internen Festplatte. Man kann Platz schaffen und ausgewählte Sendungen in verschiedener Form auf DVD-, Blu-ray-Rohlinge oder externe Festplatten exportieren. Besagte Festplatten formatiert und verschlüsselt der Recorder aus Kopierschutzgründen, wodurch man sie nicht anderweitig nutzen und abspielen kann; die 1:1-Blu-ray-Kopien im DR-Modus spielt ebenso nur der Recorder und aktuelle Panasonic Blu-Ray-Player ab.

Der Panasonic schneidet die TV-Programme grundsätzlich in Originalqualität (DR) mit.

Alternativ codiert der Panasonic die Aufnahmen für den Brennvorgang auf Blu-ray/DVD neu. Die so erstellten Scheiben lassen sich nach einer Finalisierung der Disc mit genormten Playern aller Hersteller wiedergeben. Die Bildqualität bei der besten Konvertierungsstufe „HG“ ist vom Original kaum zu unterscheiden. Das überrascht nicht, denn im HG-Mode passen auf einen 25-Gigabyte-Rohling gerade mal 4 Stunden HD-Material, im Direct Mode (bei 14 Mbit/s) sind es mit 3,5 Stunden kaum weniger. Doch selbst mit dem drittbesten Modus „HE“, bei dem immerhin 9 Stunden auf eine 25-GB-Disc passen, erzielt man eine überraschend gute Bildqualität. Nachteilig ist der durch die Codierung langwierige Kopiervorgang, wenn man die Codierung und das Brennen aus dem Kopiermenü heraus gemeinsam startet. Man kann jedoch vor dem Kopieren – dann in Highspeed – auf der Festplatte im Stand-by-Betrieb eine codierte Kopie der Originalaufnahme erstellen lassen oder direkt nach Ende einer Timeraufnahme eine Codierung beauftragen – dann wird allerdings die Originalaufnahme automatisch gelöscht. Für Blu-ray stehen 5, für DVD 4 Qualitätsstufen zur Verfügung.

Neben einer 1:1-Kopie stehen 9 Konvertierungs­stufen zur Verfügung.

Während man bei den Öffentlich-Rechtlichen keinerlei Aufnahmebeschränkungen fürchten muss, sind die Privat­sender, allen voran die RTL-Gruppe, recht restriktiv. Sollte eine Auslagerung auf einen Datenträger einmal nicht funktionieren oder ein Spulvorgang zum Überspringen der Werbung unterbunden werden, trifft den Panasonic keine Schuld.

Bevor man Inhalte auf eine DVD oder Blu-ray brennen kann, muss die Disc formatiert werden.

Für optimalen Komfort und schnelles Loslegen (rund 10 Sekunden) empfehlen wir, den Schnellstart zu aktivieren, der den Stand-by-Verbrauch von 0,3 auf 5 Watt im akzeptablen Rahmen hält.

Multimedia

Der Panasonic spielt auch viele ältere auf externer Festplatte gespeicherte TV-Mitschnitte im MPEG-Format sowie diverse Videocodecs ab. Über seinen USB-Frontport erkennt der UBC70 nur bestimmte TS-Dateien, gibt aber HDR-Clips im MKV-Format wieder und wechselt zusammen mit dem Fernseher automatisch in den HDR-Bildmodus. Ultrahochaufgelöste MP4-Videos mit 50 und 60 Bewegtphasen laufen problemlos, sprich automatisch mit korrekter Bildrate und ruckelfrei.

Wer mit dem UBC70 YouTube sehen will, muss den Umweg über den installierten Web-Browser nehmen, da es keine YouTube-App gibt.

Auch diverse UHD-Clips von Kameras wie Panasonics GH4 werden mit verschiedenen Daten- und Bildraten (in den Varianten MP4, MOV, allintra MOV) unterstützt. Die Pause zwischen zwei Clips dauert maximal eine Sekunde, manchmal sogar nur einen Bruchteil davon. Ein tolles Feature für ältere Videoschätze ist die nahtlose AVCHD-Abspielfunktion des Panasonic: Mit ihr greift er automatisch auf den passenden Ordner einer SD-Karte zu und spielt alle darin enthaltenen Clips ohne Unterbrechung der Reihe nach ab.

Bis zu vier Favoritenlisten lassen sich anlegen, zudem kann man zwischen den Kategorien „Alle Sender“, „Free TV“, „Pay TV“, „HDTV“ und „Radio“ wechseln.

Fotos zeigt der DMC-UBC70 in voller UHD-Auflösung an, wobei sich für die Diaschau die Intervallzeit, verschiedene Überblendeffekte und die passende Hintergrundmusik auswählen lassen. Musikliebhaber dürfen sich über Hochbit-Formate freuen: Neben WAV, FLAC, MP3 sowie AAC und WMA verarbeitet der Panasonic auch DSD-Ton (5,6 und 2,8 MHz) sowie ALAC-Audiodateien.

Neben Amazon, Netflix und Maxdome bietet der UBC70 auch Zugriff auf den Sport-Streaming-Dienst DAZN, der u.a. die Champions League überträgt.

Bild- und Tonqualität

Bei der Bildqualität muss man keinerlei Abstriche gegenüber den hauseigenen Playern der 2017er-Modellgeneration oder den teureren Recordern machen. Feinauflösende 4K-Videos wie „Postcards from Stockholm“ der „Best of 4K“-UHD-Blu-ray sehen schlicht atemberaubend aus. Auf Wunsch gibt der UBC70 auch Bilder mit 4:4:4-Farbauflösung (12 Bit) aus und konvertiert 4:2:0-Material (10 Bit) von UHD-Blu-ray auf 4:4:4 hoch.

Mitteilungsfreudig: Der UBC70 hält eine Pegel-, Qualitäts- und Bitfehlerratenanzeige bereit, die etwa bei der optimalen Justage eines Kabel-Verstärkers hilft.

Apropos konvertieren: 1080p-Material von Blu-ray verwebt der UBC70 dank dem haus-eigenen HCX-Prozessor (Home Cinema Experience) erstklassig zu 4K-Bildern, auch feine Details in Test-Mustern werden sauber durchgezeichnet. Selbst Blu-rays in Halbbildern (z.B. Konzerte, Dokus oder TV-Serien) und DVDs transformierte der UBC70 meist ohne Zeilenflimmern zu 4K.

Die Optimierungsmöglichkeiten des Panasonic-Video-Equalizers sind vorbildlich. Neben Standard-Settings wie Kontrast und Helligkeit verfügt der DMP-UBC70 über seltene Eingriffsmöglichkeiten: So gibt es unter anderem Regler zur Anschärfung feiner und mittel­feiner Details sowie für Farbdetails und Konturen (Bild rechts). Zudem steht eine Tonwert-Justage bereit, mit der sich dunkle und helle Bildbereiche betonen oder abschwächen lassen (Bild links unten). Auch bei der Rauschreduktion bieten sich verschiedene Eingriffsmöglichkeiten. Zudem kann man seine optimierten Werte für zwei Displays speichern („Satz 1“, „Satz 2“).

Anpassung Schärfe: In diesem Menü gibt es vier Regler zur Anschärfung feiner und mittelfeiner Details, für Farbdetails und Konturen.

Anpassung Farbe / Luminanz: Neben Kontrast und Helligkeit kann man das Bild mit den Reglern Gamma-Weiß und -Schwarz anpassen.

Auch im TV-Betrieb sollte man dem Recorder die 4K-Skalierung überlassen, das Ergebnis war bei unseren Gerätekonstellationen meist minimal besser, als wenn der Fernseher ein 1080p-Bild skalieren muss. Aber wie so oft gilt auch hier: „Probieren geht über Studieren“. Die Wiedergabe von 3D-Blu-ray-Scheiben beherrscht der Japaner ebenfalls. Im Gegensatz zu den hauseigenen UHD-Playern informiert der UBC70 allerdings nicht über die Video- und Audiocodecs oder den Farbraum – schade.

HDR mit 10 Bit und die elektrooptische Transferfunktion HDR-EOTF stehen für eine feinere Quantisierung dunkler Abstufungen und helle Spitzlichter. Dazu muss sich der DMP-UBC70 über Metadaten mit dem Display auf die höchstmögliche Bildqualität einigen. Mit dunkleren TVs oder Projektoren oder aufgrund schlecht angepasster HDR-Einstellungen kann das Bild mitunter zu düster oder anderweitig suboptimal ausfallen.
Hier schafft der UBC70 Abhilfe. Denn der UHD-Blu-ray-Recorder bietet die Option der „Dynamik­bereichsanpassung“ (linkes Bild) zur Optimierung des HDR-Bildes an den HDR-Fernseher bzw. die Lichtverhältnisse im Wohnzimmer: So hebt die Funktion die Helligkeit in dunklen Bildbereichen an, bringt damit die Farben mehr zum Leuchten und zeichnet Schattendetails besser durch. Die Anpassung erfolgt dynamisch und berücksichtigt auch den Wechsel zwischen hellen und dunklen Szenen. Der Menüpunkt taucht nur auf, wenn HDR-Material an einem HDR-Fernseher anliegt.

Die Dynamikbereichskonvertierung für ältere SDR-Displays oder -Projektoren passt die Tonwertkurve von HDR-Quellmaterial bei der Konvertierung auf die SDR-Videoausgabe intelligent an die verfügbare Display-Helligkeit an.

Auch bei der Tonqualität gibt sich der UBC70 keine Blöße, selbst ohne eigene Audio-Ausgänge. Die immersiven Systeme Dolby Atmos und DTS:X werden fehlerfrei verarbeitet und über die HDMI-Buchse ausgegeben. Panasonics Klangverarbeitung namens „High Clarity Sound Premium“ steht aber nicht zu Verfügung.          

         

Der Testbericht Panasonic DMR-UBC70 (Gesamtwertung: 83, Preis/UVP: 580 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Panasonic DMR-UBC70 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Sony STR-DH790 (Test)

$
0
0

Nur 450 Euro kostet Sonys AV-Receiver STR-DH790. Trotzdem punktet der Kleine mit 7 Endstufen, 3D-Sound sowie den aktuellen HDR-Standards bei der 4K-Bildwiedergabe. Doch wie ist es um die Klangqualität und Leistung bestellt? 

Ausstattung und Technik

Sony: Die übersichtliche Fernbedienung des STR-DH790 wirkt aufgeräumt, Tasten dürften teils aber größer und räumlich besser aufgeteilt ausfallen.

An der Grundausstattung des Sony gibt es auf jeden Fall nicht viel zu meckern. Mit 5.2.2-Sound via Dolby Atmos und DTS:X sowie voller 4K-Funktionalität samt HDR (Dolby Vision, HLG und HDR10) steht der STR-DH790 gut im Futter. Ein HDMI-Ausgang und 4 HDMI-Eingänge sind zwar nicht üppig, für den normalen Wohnzimmer-Einsatz oder gediegene Heimkinos aber in der Regel ausreichend. Eine Toslink- und einen Koax-Eingang finden wir aber knapp bemessen; 4 analoge Quellen nehmen via Stereo-Cinch Kontakt zum Sony auf. Eine Phono-Platine fehlt hingegen, für den Anschluss eines Plattenspielers wird daher ein separater Phono-Vorverstärker benötigt. Ansonsten findet man auf der Rückseite nur eine 5-Volt-USB-Buchse zur Stromversorgung externer Geräte und einen Antennen-Eingang für analoges UKW-Radio; DAB+ ist nicht dabei.

Als unzeitgemäß empfinden wir die Mini-Klemmbuchsen für den Anschluss aller Boxen mit Ausnahme der beiden Hauptlautsprecher. Wachsamen Lesern dürfte ebenso das Fehlen von WiFi-Antennen und eines Ethernet-Anschlusses aufgefallen sein. So lässt sich der Sony weder ins heimische Netzwerk noch ins Internet bringen. Streaming via Bluetooth ist die einzige Option, drahtlos Musik an den Receiver zu übertragen.

Schwächen gibt es auch bei der Bedienung: Eine Reihe wichtiger Grundeinstellungen (etwa die HDMI-Features wie ARC bzw. CEC) lassen sich ausschließlich über verschachtelte Submenüs am Geräte-Display einstellen. Zudem wurden die Menüpunkte abgekürzt, die Navigation gerät so zum Glücksspiel. Das Home-Menü poppt dagegen auf dem Bildschirm auf, wirkt mit kantiger, weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund aber wenig modern. Die Tastenbelegung der handlichen Fernbedienung könnte übersichtlicher gestaltet sein. Eine Steuerung per App oder über einen Internet-Browser ist aufgrund der fehlenden Netzwerk-Features nicht möglich. 

Basis-Ausstattung: Die 5 HDMI-Buchsen verstehen 4K/60p, HDR und HDCP 2.2. Zu 4 analogen Cinch-Eingängen gesellen sich 2 digitale S/PDIF-Buchsen. Auf eine Phono-Platine für den Schallplattenspieler hat Sony verzichtet, ebenso auf eine Netzwerkanbindung via WiFi oder Ethernet. Für den Center und die Rear/Height-Boxen gibt es nur Klemmbuchsen.

Boxen-Konfiguration

Die Verarbeitung des 7 Kilogramm schweren Geräts geht in Ordnung, das viele Plastik auf der Front ist in dieser Preisklasse nicht anzuprangern. Allerdings liefen die Räder für Lautstärke und Quellenwahl bei unserem Testmuster schwerfällig und schleifend. Im Inneren verrichten 7 Endstufen ihren Job – nicht schlecht für 450 Euro. Boxen-Layouts sind in 7.2- bzw. 5.2.2-Konfiguration möglich – wobei der diskrete Subwooferkanal auf zwei identische, das heißt nicht separat regelbare Sub-Pre-outs gesplittet wird. Weitere Pre-outs sind in dieser Preisklasse in der Regel nicht anzutreffen –  und auch der Sony verzichtet darauf.

Auf dem „Home“-Screen werden die Grundfunktionen im Überblick aufgeführt.

Wer statt Back-Surround-Boxen lieber auf Höhen-Lautsprecher für 3D-Sound setzt, kann diese als Front-Height-, Top-Middle- oder als Aufsatz-Speaker (Dolby-Enabled-Speaker) vorne wie hinten einrichten. Das Bi-Amping oder zwei separat betriebene Front-Boxenpaare sind ebenso möglich, die Beschallung eines zweiten Hörraums dagegen nicht. Die Konfiguration der Lautsprecher gelingt gut: Crossover-Frequenzen darf man zwischen 40 und 200 Hertz wählen, die Pegel sind in 0,5-dB-Stufen justierbar und die Distanzen in Schritten von einem Zentimeter. Für die Anpassung aller Lautsprecher an die akustischen Gegebenheiten des Hörraums hat der STR-DH790 das Einmess-System DCAC an Bord, das auch eine automatische Phasenanpassung durchführt, bei der die Phaseneigenschaften aller Lautsprecher auf die beiden Hauptlautsprecher optimiert werden. Nach der Einmessung stehen 3 Klangkurven zur Auswahl. Für die manuelle Klangkorrektur gibt es einen recht schlichten Equalizer, der Bässe und Höhen um +/-10 dB für jedes Boxen-Pärchen regelt.

Das „Easy Setup“ führt den Benutzer durch die wichtigsten Schritte der Lautsprecherkonfiguration.

An Tondecodern sind Dolby Atmos und DTS:X sowie deren 3D-Ton-Upmixer Dolby Surround und DTS Neural:X an Bord; auch das Cross-Format- Upmixing ist mit ihnen möglich; somit lassen sich DTS-Streams via Dolby Surround wiedergeben – und umgekehrt. Zudem hat Sony dem DH790 die Klangprogramme „Front Surround“ und „Audio Enhancer“ spendiert; Letzteres ist für optimierte Wiedergabe von komprimierter Musik.

Nicht jeder kann oder möchte sein Wohnzimmer mit Lautsprecher vollstellen. Surround-Sound aus nur zwei Boxen verspricht Sonys Klang-Technologie „S-Force Pro Front-Surround“, die via psycho-akustische Rechen­algorithmen dem Hörer virtuellen Rundum-Sound vorgaukeln möchte – also Schall aus Boxen, die gar nicht existieren. In der Theorie und aus den Mündern von PR-Strategen eine feine Sache, in der Praxis folgt aber allzu oft die Ernüchterung auf solche Werbeversprechen – denn mit vollwertigen 5.1-Boxen-Systemen kann der künstliche Raumklang nicht konkurrieren.

Sonys „S-Force Pro“-Technik soll aus nur 2 Lautsprechern raumfüllenden Surround-Sound zaubern.

Und wie klingt es beim Sony? Zu unserer Überraschung funktioniert der entsprechende „Front Surround“-Modus erstaunlich gut, die erwünschte Surround-Wirkung war deutlich hörbar. Der Sound klang vorne breiter, offener und auch von seitlich des Sitzplatzes waren Effekte (von Dolby Atmos Demo-Blu-rays) gut wahrnehmbar. Dort zwar nicht so präzise und plastisch, wie bei echtem 5.1-Raumklang, dennoch überzeugte das Ergebnis in unserem Hörraum. Oben, also über dem Kopf, gab es allerdings nichts zu hören, was Sonys virtueller Sound-Upmixer allerdings auch nicht vorsieht.

Video und Multimedia

Das Videoboard des STR-DH790 verarbeitet 4K/60p-Signale mit HDCP2.2, HDR10, Dolby Vision und HLG. Verzichten muss man auf einen Scaler und Equalizer. Das kostet zwar Punkte, spielt im Alltag aber eine untergeordnete Rolle – denn dies kann auch der Blu-ray-Player oder Bildschirm übernehmen. Das Lip-Sync-Delay verzögert den Ton um bis 300 Millisekunden.

Da WiFi, Ethernet und ein Media-Player fehlen, beschränken sich die Multimedia-Fähigkeiten des STR-DH790 auf den Empfang von Bluetooth-Signalen. Das kostet abermals etliche Punkte.

Tonqualität

In unserem Messlabor lieferte der STR-DH790 ordentliche Leistungswerte ab: 171 Watt (4 Ohm) beziehungsweise 143 Watt (6 Ohm) pro Kanal im Stereo-Betrieb sind für diese Preisklasse sehr ordentlich, bei 7 zeitgleich ausgelasteten Endstufen stemmte der kleine Receiver immerhin noch knapp 70 Watt (an 4 und 6 Ohm). Der Standby-Verbrauch bei aktivem HDMI-Pass-Through liegt bei hohen 19,6 Watt; viele AV-Receiver benötigen nicht mal  ein Watt.

Im Hörtest legte der Sony mit Steely Dans Referenzaufnahme „Two against nature“ (5.1) locker, entspannt und mit warmem Timbre drauf los; im Bass durchaus druckvoll. Die Einmessung aller Lautsprecher dauert keine Minute und lieferte plau-sible Ergebnisse für Pegel, Distanzen und Crossover. Orchestermusik (DSD 5.0 via SACD) klang damit stressfrei und frei von Härten. Jedoch fehlte uns Feindynamik, räumliche Weite und Durchhörbarkeit; Solo-Instrumente wurden nicht so fein und glaubhaft herausgearbeitet wie erhofft.

Unseren Dolby-Parcours mit Atmos-Demo-Clips erledigte der STR-DH790 überzeugend, allerdings schallte es nicht so präzise und räumlich ausladend, wie wir das von anderen Geräten kennen – die jedoch in deutlich höheren Preisregionen angesiedelt sind. Mit nur zwei Deckenboxen spielten Effekte von oben nicht immer über dem Kopf, sondern auch mal von vorn – wie der Check mit Dolbys „Audiosphere“-Clip zeigte. Receiver mit 4 Deckenkanälen sind hier wie immer im Vorteil. Der „Night Mode“ reduzierte zuverlässig Dynamik-spitzen effektvoller Action-Streifen mit Dolby-Ton. Bei DTS-Sound brachte er dagegen keine hörbare Wirkung.

Stereo-Musik im Pure-Direct-Modus machte viel Spaß, wobei der Sony eher in die Tiefe als Breite spielte. Klassik tönte mit der nötigen Feinauflösung, wobei auch filligrane Klaviersaiten-Anschläge hörbar wurden. Pop und Co. flossen druckvoll sowie mit angenehmer Tonalität aus den Boxen. Bei Metal-Musik wünschten wir uns hingegen mehr Durchzeichnung, die einzelne Gitarren aus dem Klangsalat besser herausschält.        

Der Testbericht Sony STR-DH790 (Gesamtwertung: 64, Preis/UVP: 450 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Sony STR-DH790 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Panasonic TX-75FXW785 (Test)

$
0
0

Absolut kippsicher: Der Bildschirm des 75-Zöllers von Panasonic thront auf einem schweren Metallfuß. Das wirkt nicht gerade filigran, ist dafür aber sehr stabil.

Panasonic bietet seinen TV-Riesen TX-75FXW785 zum Schnäppchenpreis von 3.000 Euro an. Ist bei diesem LCD-TV nur die Diagonale, oder auch das Bild groß?

Eine XXL-Bildschirmdiagonale von 75 Zoll – das sind satte 189 Zentimeter –, üppige Ausstattung mit vier unterschiedlichen Tunern, USB-Recording sowie komfortable App-Steuerung, und das alles für knapp 3.000 Euro: Panasonic bietet sein neues LCD-Flaggschiff TX-75FXW785 zum echten Kampfpreis an. Zum Vergleich: der Vorgänger TX-75EXW784 (Test in audiovision 6-2017) schlug noch mit 4.500 Euro zu Buche.

Verzichten muss man dafür auf die Darstellung von dreidimensionalen Inhalten, allerdings unterstützt der Flachmann jetzt neben HDR10 und HLG auch den neuen HDR-Standard HDR10+ mit dynamischen Metadaten. Geblieben ist das immense Gewicht: 62,5 Kilogramm wiegt der Apparat, wovon alleine 8,5 Kilo auf den Standfuß entfallen. Vorab sollte man deshalb unbedingt checken, ob der TV-Tisch beziehungsweise das Sideboard den Panasonic überhaupt schultern können. Das 1,9 Zentimeter tiefe Display ist sauber in einen Metallrahmen gefasst.

 

Alle sieben Bildmodi stehen auch im HDR-Betrieb zur Verfügung. „True Cinema“ deckt den Farbraum am besten ab, die Farbtemperatur „Warm2“ kommt mit 6.193 Kelvin der Idealvorstellung am nächsten. „Normal“ mit 9.010 und „Warm1“ mit 7.395 Kelvin liegen hier deutlich daneben. Maximal liefert der TX-75FXW785 eine Helligkeit von 495 Candela im von uns bevorzugten Modus. Dabei ist es egal, ob der Bildschirm vollflächig weiß ist oder es sich nur um ein Spitzlicht wie etwa einen leuchtenden Scheinwerfer handelt. Das reicht für ein kräftiges, leuchtendes und sehr stimmiges Bild. OLEDs, die knapp 800 Candela liefern, oder Samsungs Q9 (Test in audiovision 6/2018) mit 1.500 Candela gelingt es aber sichtbar besser, die Vorteile von High Dynamic Range zu transportieren. Bei diesen Geräten ist die Strahlkraft deutlich höher. Sitzt man nur anderthalb Meter vor dem 75-Zöller und genießt eine UHD-Blu-ray, so kommt dennoch richtiges Kinofeeling auf, abgesehen von den leicht hinterleuchteten und nicht tiefschwarzen Filmbalken. Die Durchzeichnung des Bildes ist exzellent. Feinste Maserungen in Stoffen und Poren, Bartstoppel im Gesicht oder einzelne Haare stellt der LCD-Fernseher plastisch und natürlich dar. Das Maximale lässt sich aus dem Bild herauskitzeln, wenn die „Kontrast-Regelung“ auf „Benutzerdefiniert“ steht. Dann kann man nämlich zusätzlich an den Parametern Gamma, Schwarzwert und Weißeffekt Hand anlegen.

Nicht voll ausgereizt: Den DCI-P3-Farbraum deckt der Panasonic TX-75FXW785 bei den Rot- und den Grüntönen nicht komplett ab.

Auf ein direktes LED-Backlight verzichtet der 75-Zöller, er arbeitet weiterhin mit einer Edge-LED-Hintergrundbeleuchtung, die unter anderem kein super sattes Schwarz wie ein selbstleuchtender OLED erzielen kann. Diesen qualitativen Vorteil muss man sich allerdings teuer erkaufen. Der 77 Zoll große OLED TX-77EZW1004 von Panasonic kostet beispielsweise knapp 15.000 Euro und damit das Fünffache.

Sehr anschlussfreudig: Die Rückseite des TX-75FXW785 zieren unter anderem Doppeltuner und sogar zwei „CI+“-Schächte für Bezahlfernsehen.

Ausstattung & Bedienbarkeit

Bewährte Funktionalität: Die Panasonic-Fernbedienung vereint ansprechende Optik mit sehr hohem Bedienkomfort. Hier findet man jede Taste auf Anhieb, eine Eingewöhnungszeit ist nicht erforderlich.

Trotz seines vergleichsweise niedrigen Preises wird die Ausstattung des 75-Zöllers höchsten Ansprüchen gerecht. So bleibt Panasonic seinem Vier-Tuner-Konzept treu – Fernsehen ist über Kabel, Satellit und DVB-T2 möglich, zudem lassen sich die Signale flexibel über den Standard TV>IP im ganzen Haus über das Heimnetzwerk via WLAN oder Ethernetkabel auf beliebige Endgeräte wie zusätzliche Fernseher, Smartphones oder Flat-TVs transportieren. Dazu wandelt der TX-75FXW785 die empfangenen Signale in IP-Signale um. Das ermöglicht das bequeme Fernsehen an Stellen im Haus, an denen beispielsweise keine Anschlussdosen für DVB-C oder DVB-S2 verbaut wurden.

Doppeltuner erlauben es, Sendungen auf USB-Festplatte aufzunehmen und trotzdem noch freie Programmwahl zu genießen. Zwei „CI+“-Schächte spielen Anhängern von Bezahlfernsehen in die Karten. Was fehlt, ist eigentlich nur ein Slot für SD-Karten.

Für ungeduldige Zeitgenossen ist der Panasonic das richtige Gerät. Er liefert aus dem Standby extrem schnell Bild und Ton, das Betriebssystem My Home Screen 3.0 reagiert auf Steuerbefehle ohne spürbare Verzögerung. Die Lieblings-Apps holt man sich direkt auf die Startseite, zudem lässt sich die bevorzugte Anwendung der „My App“-Taste auf der Fernbedienung zuweisen. Welche Apps aus welchen Genres verfügbar sind, erfahren Sie auf Seite 58.

Der Mediaplayer pflückt flott Fotos, Musik und Videos vom USB-Stick, Zusatzfunktionen wie etwa eine 360-Grad-Darstellung oder eine Lupe zum Hereinzoomen gibt es allerdings nicht. Bilder lassen sich lediglich drehen und mit Musik hinterlegt als Diashow wiedergeben. Beim Thema Sprachsteuerung ist der TX-75FXW785 fortschrittlicher. Zwar nicht über die Fernbedienung, dafür aber über die App auf Smartphone oder Tablet reagiert der Flat-TV zuverlässig und springt unter anderem zu bestimmten Sendern, wählt einen vorgegebenen Lautstärke-Level, spult in Aufnahmen oder öffnet  eine bestimmte Applikation.

Flexibler Netzwerker: Ist im Menü „File Sharing Server“ aktiviert, bedient sich der Panasonic auch in extern abgespeicherten Video- und Fotosammlungen.

Bild- und Tonqualität

Ein Flachmann mit diesen Ausmaßen dürfte in vielen Wohnzimmern als Leinwand für Heimkino-Vergnügen eingesetzt werden. Trotzdem muss der Panasonic sein Können natürlich auch im normalen TV-Alltag unter Beweis stellen. Da erweist er sich als  unkompliziert. Einfach den Bildmodus „Normal“ einstellen, eventuell das Backlight von 50 auf 60 hochdrehen, und schon stimmt das Setup für sehr natürliche Ergebnisse. Die digitalen Helferlein sind nicht erforderlich. Lediglich die „adapt. Backlight-Steuerung“ sollte man auf „Niedrig“ oder „Mittel“ anheben, um das Bild leicht aufzuhellen und die Detailfreudigkeit zu steigern.

Aufnahme-Kniff: Damit sich TV-Sendungen auf USB-Festplatte aufzeichnen lassen, muss im Menü „Permanente Aufzeichnung“ auf „Auto“ eingestellt sein.

Futter von Blu-ray oder UHD-Blu-ray gibt der 75-Zöller im Modus „True Cinema“ und der Farbtemperatur „Warm2“ am realistischsten wieder. Sollen die Farben etwas lebhafter und kräftiger erscheinen, kann man das Farb-Remastering aktivieren. Speziell Grün- und Rot- bzw. Orangetöne haben dann mehr Pepp. „Clear Motion“ dunkelt das Bild minimal ab, generiert aber äußerst saubere Bewegungen. Dazu sollte unbedingt auch „Intelligent Frame Creation“ auf „Mittel“ oder „Hoch“ stehen. Schärfe und Tiefenwirkung sind exzellent, selbst bei Blu-rays kann man problemlos bis auf knapp zwei Meter an den Bildschirm herangehen, ohne Pixel oder Bildrauschen zu erkennen.

Hilfe auf Abruf: Der Funktionsumfang des 75-Zöllers ist groß – da kommt es sehr gelegen, dass der Fernseher wichtige Erklärungen und Tipps direkt an Bord hat.

Für ein LCD-Panel mit Edge-LED-Beleuchtung macht der Panasonic seine Arbeit sehr ordentlich.  Dafür sprechen der gute Schwarzwert von 0,058 und der hohe ANSI-Kontrast von 1.450:1. Die Cinemascope-Balken sind nicht super satt schwarz, aber schön dunkel. Speziell in den unteren Display-Ecken fällt dezent Licht durch. Die Ausleuchtung ist nicht übermäßig gleichmäßig, aber die Abweichungen fallen nur bei einheitlichem Schwarz-Hintergrund auf. Die meisten LCD-TVs mit seitlichem Backlight sind hier schlechter. Nicht mit Ruhm bekleckert sich der 75-Zöller hingegen bei der Blickwinkelstabilität. Bereits bei Abweichungen von rund 30 Grad seitlich der Mittelachse bleichen die Farben aus.

Präzision pur: Abgesehen von den Grautönen trifft der Panasonic im SDR-Bereich alle Farben sehr exakt. Die exzellente Farbreproduktion ist sichtbar.

Der Ton des XXL-Fernsehers ist akzeptabel, aber kein Vergleich zum hauseigenen OLED TX-65FZW954 (Test in 8-2018) Das 20 Watt starke Audiosystem gibt Stimmen klar wieder. Im Sound-Modus „Kino Surround“ klingt der Flachmann wärmer und fülliger. Die „Bass-Verstärkung“ hebt tiefe Töne und Effekte spürbar an. Um seine Mitbewohner nicht zu stören, kann man den Filmsound auch per Kopfhörer genießen. Die Kopfhörerlautstärke lässt sich separat im Menü regeln. 

Der Testbericht Panasonic TX-75FXW785 (Gesamtwertung: 78, Preis/UVP: 3000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Panasonic TX-75FXW785 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Scansonic DA310 (Test)

$
0
0

Ein UKW-Radio mit CD-Player? Wirkt auf den ersten Blick irgendwie altbacken. Doch dank Bluetooth, DAB+, sowie AUX- und USB-Anschluss befindet sich das Scansonic DA 310 durchaus auf der Höhe der Zeit. Dazu macht das 2,9 Kilogramm schwere Gerät mit wahlweise schwarzem oder weißem Kunststoffgehäuse und MDF-Front auch optisch etwas her. Der vom Hersteller empfohlene Verkaufspreis von 250 Euro lässt auf den ersten Blick kein Schnäppchen vermuten, wir konnten das gute Stück allerdings nirgends für mehr als 150 Euro finden. 

CD, Bluetooth und Radio

Über Tasten an der Gehäusefront kann man zwischen DAB+, UKW, USB, AUX-Eingang, Bluetooth und CD hin- und herschalten, sowie den Sendersuchlauf starten und bis zu 10 Programme in einer Favoritenliste speichern. Der Radioempfang war dank der Teleskop-Antenne an der Rückseite stets hervorragend, auch die im Handbuch versprochene Bluetooth-Reichweite von 8 Metern meisterte das DA 310 problemlos. Überrascht waren wir von der Möglichkeit, bei Wiedergabe von CD und USB-Zuspieler eigene Playlists zu speichern. So werden die Songs nicht zwangsläufig in der vorgegebenen Reihenfolge wiedergegeben, sondern in einer selbst gewählten. Auch Wiederholungen einzelner Titel sind kein Problem.

Alle Funktionen lassen sich ebenfalls über die leichte Fernbedienung steuern, über deren Zifferntasten auch die gespeicherten Sender schnell und bequem abrufbar sind. Leider ist der Signalgeber nicht gerade groß und wirkt etwas überfrachtet, sodass es schon mal zu Fehleingaben kommen kann.

Die beiden 5-Watt-Lautsprecher liefern soliden Stereo-Sound. Bei Zimmerlautstärke ist Gesang klar verständlich, Instrumente klingen kraftvoll. Dreht man den gerastert bedienbaren Volume-Regler voll auf, geht allerdings fast die komplette Feinzeichnung verloren und alles klingt ziemlich blechern und nicht gerade natürlich. In Sachen Bass sollte man ebenfalls keine Wunder erwarten, auch wenn das DA 310 für seine Größe ordentlichen Tiefton bietet.                                                                

Der Testbericht Scansonic DA310 (Gesamtwertung: gut, Preis/UVP: 250 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Scansonic DA310 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Viewing all 1041 articles
Browse latest View live